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Thema: Neue Bücher: Dr. Hansjürgen Kiepe: Chronik der ArGe der Sammler dt.Kolonialpostwertz.
Richard Am: 11.01.2021 09:13:54 Gelesen: 1906# 1 @  
Peter Winters „Schwanengesang“. Erinnerungen an einen Künstler und Fälscher

(AIJP/pcp-wm) Als Schwanengesang bezeichnet man das letzte Werk eines Musikers oder eines Dichters. Berühmt wurde der letzte Liederzyklus von Franz Schubert, der nach dessen Tod von seinem Verleger unter dem Titel Schwanengesang zusammengestellt wurde. So weist es Wikipedia aus und Peter Winter, der Bremer Opernsänger, der vor zwei Jahren verstarb, wählte diesen Titel für ein Buch, dem er diesen Titel „Schwanengesang“ gab. Er war sein letztes Werk, das allerdings nur in zwei Exemplaren gedruckt wurde.

Der Philateliehistoriker Wolfgang Maassen setzte dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit, die als eine der großen „Fälscher“ in die Geschichte der Philatelie einging, nun ein „Denkmal“. Er kannte Peter Winter seit rund 20 Jahren recht gut, pflegte mit ihm eine ausführliche Korrespondenz und auf der Basis dieser Dokumente und weiterer Berichte und Vorlagen von deutschen und US-amerikanischen Zeitzeugen entstand eine lesenswerte Biografie von über 200 großformatigen Seiten, in der in umfangreicher Weise das philatelistische Werk Peter Winters, aber auch dessen ungewöhnliches Leben zum Vorschein kommt.

Die deutsche Fassung des Buches geht im Januar in Druck. Der farbig gestaltete Hardcoverband dürfte circa Mitte bis Ende Februar vorliegen und wird voraussichtlich 39 Euro kosten. Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Eine englischsprachige Buchversion ist im letzten Bearbeitungsstadium und dürfte einen Monat später erscheinen.



Peter Winter (rechts) als Redner bei einem Symposium des Consilium Philatelicum 2005 in Bonn. Foto: Wilhelm van Loo
 
Richard Am: 04.02.2021 15:06:00 Gelesen: 1816# 2 @  
Mehr als die Geständnisse eines Hochstaplers – Ein Buch über das Leben und Schaffen des legendären Briefmarkenfäschers Peter Winter

(AIJP/pcp) - Man nannte ihn den ‚Kujau der Philatelie‘, den letzten großen Fälscher nach Jean de Sperati, einen Till Eugenspiegel, einen Schalk, aber auch – so andere – einen Betrüger oder Hochstapler. Vielleicht war er von allem etwas? Nach Lesen dieses neuen Buch des bekannten Philateliehistorikers Wolfgang Maassen ist man klüger. Auf insgesamt 100 großformatigen Seiten spürt der Autor dem Leben und den Firmen des früheren Bremer Opernsängers nach. Er schildert dessen Herkunft und Werdegang, zu der neben einer weltweit durchaus nennenswerten Karriere als Sänger auch eine bislang kaum bekannte Promotion zählte, weist dann aber dessen zweite Karriere in der Philatelie auf, die ihren Anfang zu Beginn der 1970er-Jahre in Bremen hatte. Es folgte der Start mit einer Firma „Bruyere“ ebendort, einem Weinhandel, der gleichzeitig auch Briefmarkenreplikate führte. Ausgebaut wurden solche Offerten erst recht mit den Firmen ProPhil Forum und dem House of Stamps in der Schweiz wenige Jahre später. Da hatte sich Peter Winter längst bei der Briefmarkenmesse in Essen mit einem eigenen Stand präsentiert.

Einzelnen Storys widmet sich der Verfasser recht ausführlich: dem Fall Heiner Faber, dem Urheberrechtsstreit mit der British Library in England, Winters Phantasiemarken, aber auch dem Coup mit der 1c British Guiana und der seltenen „Inverted Jenny“. Ebenso lesenswerte sind die Rolle, die die Philatelieverbände damals spielten und Winters Traum von einer Dokumentation seines Lebenswerkes. Diese kam zwar nicht mehr zustande, dafür aber dieses Buch, in dem der Autor, der Winter seit 20 Jahren gut kannte und ständig mit ihm in Kontakt war, Winter porträtierte. Auch sein Schaffen, das er auf rund 100 weiteren Seiten, teils mit großen farbigen Vergrößerungen, dokumentiert. Diese Dokumentation wurde nur möglich, weil internationale und deutsche Philatelisten an einem Strang zogen und dem Verfasser vielfach bis heute unbekanntes Material und Vorlagen zur Verfügung stellten. Mit dabei war Leonard Hartmann aus den USA und die ehemaligen Auktionatoren Wolfgang Jakubek sowie Hans-Joachim Schwanke. Auch Jan Billion, Herausgeber der Deutschen Briefmarken-Revue, öffnete sein Archiv und last bot not least sind Carl Walske und Dr. Bohne zu nennen, deren Archivalien über Leonhard Hartmann den Weg zum Autor fanden.



Das Buch ist lesenswert und spannend. Unterhaltsam wie ein Roman und an nicht wenigen Stellen recht vergnüglich. Peter Winter hat alle hinters Licht geführt und nicht selten veralbert. Er spielte vielen einen Schabernack, war ein lebenslustiger Vogel, konnte aber auch nachtragend sein. Er wird seinen Platz in der Geschichte der Philatelie erhalten, was ohne diese Biografie und Dokumentation seines Lebenswerkes kaum denkbar gewesen wäre.

Kurzdaten: Wolfgang Maaßen: Peter Winters „Schwanengesang“. Erinnerungen an einen Künstler und „Fälscher“. 1. Auflage Schwalmtal 2019, Format DIN A4, 200 Seiten, satiniertes Kunstdruckpapier, in Farbe, zahlr. Abb., Hardcover, VP: 39,80 Euro zzgl. 4,50 Päckchenporto. ISBN 978-3-928277-98-3. Bezug: Phil*Creativ Verlag, Vogelsrather Weg 27, D-41366 Schwalmtal/Deutschland, Tel. ++ 49 /(0) 21 63 / 48 66, Fax ++ 49 /(0) 21 63 / 3 00 03, E-Mail: faktura@philcreativ.de.
 
Richard Am: 12.04.2021 09:33:48 Gelesen: 1626# 3 @  
Dr. Hansjürgen Kiepe: Chronik der Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen

(pcp-wm/AIJP) - Vor fast einem Jahrhundert, 1928, gründeten Berliner Philatelisten die erste Arbeitsgemeinschaft in der deutschen Philatelie. Der Geschichte dieser Gruppierung geht der Autor in seiner 94-seitigen reichlich illustrierten Studie akribisch nach. Er würdigt die handelnden Personen, deren Namen noch heute häufig bekannt sind, aber auch die Publikationen, die dieser ArGe zu verdanken sind. Nicht zu vergessen, die besonderen publikumswirksamen Aktivitäten, beginnend mit der „Ersten deutschen Kolonial-Briefmarken-Ausstellung (KOBRA) 1929, der noch zahlreiche später folgen sollten. 1933 erschien mit Unterstützung des Auktionshauses Heinrich Köhler ein Katalog („Die deutschen Kolonialvorläufer“), der seitdem immer wieder – und dies bis heute – regelmäßig in überarbeiteten und erweiterten Neuauflagen erscheint. Die Nähe zum Dritten Reich und die Übernahme NS-ideologischen Gedankengutes spart Dr. Kiepe nicht aus, zeigt aber auch die Hürden und den schwierigen Weg des Neuanfangs in der Nachkriegszeit auf. Die weitere chronologisch folgende Bearbeitung präsentiert zahllose Namen und Fakten, die bis zur Gegenwart eine Rolle spielen. Anhänge bieten Übersicht zu den Vorständen der ArGe, zu Ehrenmitgliedern, zu den Trägern der Dr. Ey-Medaille, die seit 1961 für besondere Verdienste um die deutsche Kolonialphilatelie verliehen wird. Zwei weitere Übersichten ergänzen dies: Die Liste der mit der Verdienstnadel der ArGe (diese gibt es seit 2001) ausgezeichneten Philatelisten und ein Verzeichnis der Jahrestreffen ab 1975. Eine Unterstützung für das schnelle Auffinden von Namen bietet ein Namens-Index.



Es mag sich wohl kaum einer vorstellen, wieviel Arbeit, Mühe und Zeit für das Zusammentragen derart vieler Fakten erforderlich ist. Auch die üppige Bebilderung des sehr übersichtlich gestalteten Werkes ist anzuerkennen. Wenn bei dem Rezensenten ein Wunsch offen bleibt, dann der, wie Namen besonderer Philatelisten gestaltend zu den „Trends der Kolonialphilatelie“ inhaltlich beigetragen haben. Denn diese gab es, aber dies dürfte einem weiteren Werk vorbehalten bleiben.

Die exzellent gestaltete Broschüre im DIN A5-Format ist noch in einigen Exemplaren zum wahrlich günstigen Preis von 5 Euro (zzgl. Versandkosten: Deutschland 2 Euro, Ausland 4 Euro) bei dem Geschäftsführer der ArGe Harald Krieg, Keltenstr. 32, 41462 Neuss, E-Mail: 2.Geschaeftsfuehrer@kolonialmarken.de erhältlich.
 
ArGe Kolonialpostwertzeichen Am: 13.04.2021 10:31:03 Gelesen: 1534# 4 @  
Hallo Richard,

vielen Dank für die Ankündigung unserer neuesten Publikation!

Diese wurde natürlich zuerst für unsere Mitglieder hergestellt, die diese als Beilage mit dem letzten Rundschreiben erhalten haben. Auch für Neumitglieder der kommenden Jahre, haben wir Exemplare zurückgelegt, die diese in Ihrem "Aufnahmepaket" ebenfalls erhalten werden.

Einen kleinen Rest der Auflage geben wir unter Kostenbeteiligung an Interessierte ab, da es doch etliche Sammler gibt, die an der Philateliegeschichte interessiert sind und diese sammeln. Das möchten wir unterstützen!

Grüße
Harald Krieg
 
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