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Thema: Grossbritannien: Marken ohne Datamatrixcode werden am 31.07.2023 ungültig
Journalist Am: 15.04.2021 09:12:47 Gelesen: 6847# 1 @  
Vor wenigen Wochen hat auch Grossbritannien die ersten Marken mit Datamatrixcode herausgegeben - weitere Länder werden bestimmt folgen.

Viele Grüße Jürgen

[Text redaktionell ausgelagert aus dem Thema "Belgien - Prior Marken mit Datamatrixcode"
 
Journalist Am: 04.06.2021 15:25:07 Gelesen: 6665# 2 @  
@ Journalist [#8]

Hallo an alle,

mir liegen nun zu obigen Beitrag auch die ersten Marken im Original vor. Es handelt sich hier um spezielle Markenheftchen (bögen), die derzeit nicht über den Schalter angeboten werden. Aus so einem Markenheftchenbogen habe ich einen waagrechten 4er-Streifen erhalten:



Die selbstklebenden Marken befinden sich auf einem Trägerpapier mit Beschriftung.

Zur besseren Ansicht nun davon ein Ausschnitt der linken Marke:



Zwar sieht es optisch so aus, als wäre der Teil des Datamatrixcodes ein separates Zierfeld, das täuscht aber, den zwischen der Marke und dem Datamatrixcode ist nur eine aufgedruckte angedeutete Stanzung zu sehen.

Betrachten wir nun die Marke noch genauer:

Wenn man sich diese unter Schräglicht ansieht bzw. schräg gegen das Licht hält, sieht man, das die blaue Farbe des Matrixcodes eine andere Tönung hat und das diese leicht erhaben und glänzend scheint. Vermutlich handelt es sich hier um eine UV-härtende Tinte und entsprechenden Kunststoffpigmenten.

Betrachten wir nun alles noch einmal ausschnittweise unter einem USB-Mikroskop genauer:



Bei dem eben gezeigten Ausschnitt handelt es sich um einen Teil des rechten Randes bei der Wertziffer 2



Dieser Ausschnitt zeigt links die angedeutete Zähnung zwischen der Marke und dem Datamatrixcode und rechts Teile des Datamatrixcodes.

Das es sich um eine leicht erhabene Struktur handelt, kann man ansatzweise am Ran der Pixel bzw. kleinen Linien sehen, die etwas mehr glänzen.

Ungewöhnlich ist, das es außerdem scheinbar im Bereich des blauen Matrixcodes noch eine weitere feine Pixelstruktur mit anderen Farbpunkten gibt.



Diese sind allerdings wie der obige Ausschnitt zeigt leicht verschoben nach unten (eine Art Passerverschiebung). Wieso hier diese Punkte noch zusätzlich auftauchen, ist dem Autor nicht klar - wer hat hier Ideen dazu ?

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 04.06.2021 19:26:41 Gelesen: 6635# 3 @  
wer hat hier Ideen dazu ?

Idee:

Da der Matrixcode, im Gegensatz zu den üblicherweise schwarzen Formen, in der Markenfarbe gedruckt wird, kann es vielleicht sein, dass durch die Pixelung ein gewisser "Standardgrauwert" generiert werden soll, der kundenoptisch aber eher unsichtbar bleiben soll - damit diese farbigen Matrixcodes, unabhängig von der jeweils verwendeten Farbe, durch die Standardleser, mit einheitlichen Standardeinstellungen, trotzdem erkannt werden können.

Beste Ideen,
Thomas
 
Ben 11 Am: 08.06.2021 15:13:18 Gelesen: 6586# 4 @  
@ Journalist [#2]

Hallo Zusammen,

ich habe mir den Data Matrix Code der einzeln gezeigten Marke mal angesehen und gebe hier mal die Details wieder.

Der DMC hat die gleiche Größe, wie derjenige der Deutschen Post. Er kann demzufolge 49 Datenfelder und 28 Fehlerkorrekturfelder aufnehmen.

Die Kodierung der Daten erfolgt nach der C40-Methode, das heißt, es werden 3 Datenzeichen in zwei Datenfelder kodiert. Der Aufruf der C40-Methode erfolgt im Feld Nr.1 (rot) mit der Anweisung "1110 0110 =230" und wird im Feld Nr.48 (rot) mit der Anweisung "1111 1110 =254" auf ASCII zurückgesetzt. Danach dürfte die Fehlerkorrektur folgen.



Die Felder Nr.2 und Nr.3 (grün) enthalten die Länderkennung "JGB". Entsprechend der C40-Schlüsseltabelle werden die Buchstaben in Ziffern umgewandelt J=23, G=20 und B=15. Die so entstandene Zeichenkette wird in zwei dezimale Zahlen für zwei Datenfelder umgerechnet. 232015 ergibt 146 und 240. Diese beiden Zahlen werden binär geschrieben und füllen die Datenfelder Nr.2 und Nr.3.

Man kann den DMC mit einem herkömmlichen Decoder scannen. Ich habe das mal für alle 4 Marken gemacht. Die DMC enthalten Leerzeichen (_), die in der App nicht angezeigt werden. Die Schreibweise habe ich bereits auf 3 Zeichen zusammengefasst.

JGB _S1 123 101 703 115 941 635 000 662 311 200 1__ _B9 B87 AFA 4E2 006 440 1
JGB _S1 123 101 703 115 941 636 000 662 311 200 1__ _91 BD2 706 3D4 C22 FC0 1
JGB _S1 123 101 703 115 941 637 000 662 311 200 1__ _42 585 704 91F 5DD 3C0 1
JGB _S1 123 101 703 115 941 638 000 662 311 200 1__ _54 30D 883 B5B 29B 7E0 1

Im Linken Teil ist bereits eine fortlaufende Nummerierung zu erkennen. Im rechten Teil dürften Hexadezimale Zahlen stehen, die ebenfalls individuell sind und eine Sendungsverfolgung ermöglichen könnten.

Interessant ist auch die Länderkennung "J-GB". Die belgischen Marken verwenden bekanntlich "JJ-BE". Die deutschen Marken verwenden eine solche Bezeichnung mit "DE-A" ohne voranstehendes "J".

Gibt es möglicherweise eine europäisch einheitliche Schreibweise für solche Länderkennungen?

Viele Grüße
Ben.
 
Journalist Am: 18.11.2021 11:42:22 Gelesen: 6200# 5 @  
Hallo an alle,

wie ich dieser Tage erfahren habe, wurden mit dem Ausgabetag vom 2. November 2021 4 weitere Briefmarken anlässlich der Weihnachtsausgabe mit Datamatrixcode verausgabt. Anbei zumindest mal eine Bildschirmkopie aus einem Ebayangebot:



Teilweise haben diese einen blauen Datamatrixcode, teils einen roten Datamatrixcode.

Wer kann hier bessere Abbildungen dazu zeigen ?

Außerdem die Frage, hat hier jemand Infos über die weitere Strategie bei der Britischen Post zu den Briefmarken mit Datamatrixcode ?

Viele Grüße Jürgen
 
saeckingen Am: 18.11.2021 18:01:29 Gelesen: 6148# 6 @  
@ Journalist [#5]

Hallo Jürgen,

bei der Royal Mail gibt es gute Abbildungen [1].

Grüße
Harald

[1] https://shop.royalmail.com/special-stamp-issues/christmas-2021
 
Journalist Am: 03.02.2022 17:19:24 Gelesen: 5892# 7 @  
Hallo an alle,

heute habe zwei verschiedene Quellen über eine gewaltige Umstellung bei den englischen Briefmarken berichtet.

Die Erste Quelle ist die englischsprachige Fachzeitschrift Parcel Post, die online regelmäßig über Neuigkeiten im Bereich Postlogistik berichtet.

Dort findet man folgenden Beitrag in englisch, den ich hier als Bildschirmkopie einstelle:



Den wichtigen Teil unten, habe ich noch mal besonders ausgeschnitten:



Die Dauerserie Machin wird also auch umgestellt, aber nun mehr oder weniger die selbe Info von Paketda, einer deutschen Infoplattform, die über vieles rund um die Post berichtet:



Im März hatte diese Plattform schon einmal darüber berichtet:



Nun aber zur Interpretation:

Hier wird nun auch bekannt, das die englische Post große Probleme mit Fälschungen zum Schaden der Post sowie mit "gewaschenen Postwertzeichen" (chemische Entfernung des Stempels) hatte und daher nun genauso wie die Deutsche Post alle Briefmarken in kurzer Zeit auf Motive mit Datamatrixcode umstellt.

Ab sofort wird es nur noch Marken mit Datamatrixcode geben !!!!

Noch drastischer ist die Maßnahme, das die Marken ohne Matrixcode nur noch bis Ende Januar 2023 gültig sind, danach müssen diese bei der Post umgetauscht werden !!!!


Großbritannien wird also das zweite Land, das nun nur noch auf Briefmarken mit Datamatrixcode setzt.

Soweit für heute neues aus der Forscherküche - viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 03.02.2022 19:21:38 Gelesen: 5869# 8 @  
Thema: Britische Marken sind ab dem 31. Januar 2023 ungültig !

Die königlich britische Post hat angekündigt, den gleichen Weg wie Deutschland zu gehen. Die Briefmarke wird digital und bekommt einen Matrixcode.

Die Einführung von Marken mit Matrixcode kann ich nachvollziehen. Die britische Post hatte die gleichen Probleme wie die Deutsche Post; es waren zahlreiche Fälschungen in hervorragender Qualität auf dem Markt, und viele Marken wurden mehrfach verwendet. Das liegt sicher auch daran, dass die britische Post nicht konsequent stempelt.

Auf der Webseite der königlichen Post kann man die Ankündigung nachlesen: [1]

*****

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Versuchsphase werden wir nun allen unseren regulären „alltäglichen“ Dauer- und Weihnachtsmarken einzigartige Barcodes hinzufügen.

. . .

Die Barcodes haben die gleiche Farbe wie die Briefmarke und befinden sich auf einem Zierfeld, dass durch eine aufgedruckte Zähnungslinie von der Marke getrennt ist. Der neue Barcode ist fester Bestandteil der Marke und muss erhalten bleiben, damit die Marke gültig ist.

. . .

Briefmarken ohne Barcode werden zurückgezogen, bleiben aber bis zum 31. Januar 2023 gültig. Die Kunden sind angehalten, die Marken bis zu diesem Zeitpunkt aufzubrauchen. Alternativ können Marken ohne Barcode gegen solche mit Barcode durch den "Umtauschdienst" der königlichen Post umgetauscht werden.

Der Umtauschdienst steht ab dem 31. März 2022 zur Verfügung. Formulare werden auf zahlreichen Wegen erhältlich sein, einschliesslich der örtlichen Postfilialen, der Webseite der königlichen Post und über unser Kundendienstteam. Kunden können eine spezielle Anschrift zur portofreien Einsendung nutzen. Weitere Informationen werden in Kürze bekanntgegeben.

*****

(Übersetzung durch den Autor dieses Beitrages).

Kurz gefasst: alle britischen 1st-class und 2nd-class Dauermarken werden zum 31. Januar 2023 ungültig !

Was mit den Sondermarken und den übrigen Dauermarken geschieht, steht noch nicht fest. Zur Zeit muss man aber das schlimmste befürchten, dass diese auch aus dem Verkehr gezogen werden.

Bei mir hat diese Meldung wie eine Bombe eingeschlagen. Bislang waren britische Briefmarken mit 1st- und 2nd-Class eine sichere Burg, waren sie doch unbegrenzt gültig und wurde von Frankaturhändlern gerne gekauft, da sie immer das volle Porto für einen Standardbrief abgedeckt haben. Und der Euro drohte auch nicht dem Vereinigten Königreich.

Das ist jetzt vorbei. Zum zweiten Mal werden viele britische Briefmarken ungültig. Die letzte Außerkurssetzung erfolgte 1971 bei der Umstellung auf die Dezimalwährung.

Bleibt den Sammlern und den Händlern nur, die Situation zu beobachten, vor allem die Umtauschbedingungen. Marken ohne Gummi wird man nur noch aufbrauchen können. *)

[1] https://www.royalmail.com/sending/barcoded-stamps?iid=H1_BARCODEDSTAMPS

*) dazu der Hinweis: die Verwendung von bereits gebrauchten und versehentlich nicht gestempelten Marken wird vom britischen Recht und der britischen Post als Betrugsverdacht eingestuft. Auch als Verkäufer von Marken ohne Gummi wird man unter Generalverdacht gestellt. In der Schweiz ist das absolut legal und straffrei möglich, in Deutschland gerät man lediglich mit den AGBs der Deutschen Post in Konflikt.

[Beitrag von Uli Moeller redaktionell in das Hauptthema verschoben]
 
Journalist Am: 11.10.2022 17:56:12 Gelesen: 4957# 9 @  
@ Journalist [#7]
@ drmoeller_neuss [#8]

Hallo an alle,

in obigen Beiträgen wurden ja schon geschrieben, das die Dauermarken ohne Matrixcode zum 31. Januar 2023 ungültig werden und dann umgetauscht werden sollen.

Dazu habe ich nun dieser Tage im Tausch einen interessanten Beleg aus England gefunden, der den folgenden Stempel (Tintenstrahlentwertung) trägt:



Hier macht die Post Werbung in eigener Sache und fordert ihre Kunden auf die Briefmarken ohne Barcode bis zum 31. Januar 2023 aufzubrauchen.

Kann mir hier jemand sagen, seit wann diese Werbung schon eingesetzt wird und auch ob es hier eventuell je nach Stempelmaschine / Tintenstrahlentwertung unterschiedliche Texte gibt ?

Schon jetzt danke für das Zeigen, viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 12.10.2022 08:13:16 Gelesen: 4854# 10 @  
@ Journalist [#9]

Gemäß diesem Blog [1] gibt es diesen Werbestempel für den Stamp-Swap seit ca. dem 8. August.

Dieser Norvic Philatelistics Blog ist generell eine gute Informationsquelle für aktuelles von der Royal Mail.

Dieses Motiv löste im August unmittelbar einen Werbestempel zum Gewinn der Frauen-Fussball-EM ab und ist anscheinend für den Rest des Jahres der Default-Werbestempel, der nur von wichtigen Anlässen (z.B. Tod der Queen) unterbrochen wird

[1] https://blog.norphil.co.uk/2022/08/august-slogan-postmarks-and-other.html
 
drmoeller_neuss Am: 16.10.2022 22:51:36 Gelesen: 4665# 11 @  
Nun sind die Details zur Außerkurssetzung der britischen Dauermarken von der Britischen Post (Royal Post) veröffentlicht worden. Im Gegensatz zur ersten Ankündigung werden alle britischen Dauermarken ohne QR-Code ungültig. Das betrifft auch die hohen Wertstufen wie die 10-Pfund-Marke (Michel-Nummer 1445). Die prinzipiell noch gültigen älteren Pfundwerte vor der Umstellung auf Dezimalwährung sind in den Ausführungen der Post nicht enthalten, aber wer wird schon die 1-Pfund Marke mit König Georg V gegen den Nominalwert von einem Pfund eintauschen? [1]

Interessant sind auch die Blocks mit Sonder- und Dauermarken. Wie werden Blocks behandelt, bei denen einige Einzelmarken nicht mehr gültig sind?

Die Weihnachtsmarken bleiben auch nach dem 31. Januar 2023 gültig und werden daher nicht umgetauscht. Hier hat die Post nach Kundenbeschwerden eine Kehrtwende rückwärts gemacht. Auch alle Sondermarken in Dezimalwährung bleiben wie angekündigt (erst einmal ?) gültig.

Die Umtauschregeln der Britischen Post erinnern an den DM-Umtausch vor 20 Jahren durch die Deutsche Post. Es werden zwei Fälle unterschieden: Bis zu 200 Pfund Umtauschwert muß man die Marken auf einen Zettel aufkleben und ausgefüllte Formular zur Versandstelle nach Edinburgh einschicken. Selbstklebende Marken dürfen nicht aufgeklebt werden und werden nur auf dem originalen Trägerpapier angenommen. Wichtiger Unterschied zu Deutschland: Die Poststellen tauschen in Großbritannien keine Marken um, das macht nur die Versandstelle in Edinburgh.[2]

Die Marken ohne Wertangabe werden in entsprechende Marken zum aktuellen Portotarif umgetauscht. Für eine 20 Jahre alte "First Class"-Marke gibt es eine neue "First Class"-Marke mit Datamatrixcode, obwohl die umgetauschte Marke früher weniger als die Hälfte gekostet hatte.

Über 200 Pfund müssen die Marken nach Wertstufen sortiert in Tütchen zusammen mit einer Aufstellung eingereicht werden. Die Marken dürfen nicht in Alben gesteckt eingereicht werden. [3]

Die Britische Post bietet den Umtausch ausdrücklich allen Kunden in der Welt an. Es gibt in dem Formular ein Kästchen, wo man die eigenen Portoauslagen eintragen kann. Ich würde da auf jeden Fall die Portospesen umgerechnet in britische Pfund angeben, schaden kann es in keinem Fall. Zollgebühren übernimmt aber die Post nicht.

Eine Umtauschfrist wird nicht genannt, ich würde aber damit nicht so lange warten und sehe meine Dublettenbücher schon jetzt durch. Außerdem besteht jetzt noch die Chance, Marken mit dem Konterfei der kürzlich verstorbenen Königin Elizabeth II. zu bekommen. Allzu groß dürfte die Auflage nicht sein, da der neue König Charles III. schon in den Startlöcher steht.

[1] https://www.royalmail.com/sites/royalmail.com/files/2022-03/Stamp-Images-for-swap-out.pdf
[2] https://www.royalmail.com/sites/royalmail.com/files/2022-05/Stamp-Swap-Out-Form-under-200-pounds-v1_3.pdf
[3] https://www.royalmail.com/sites/royalmail.com/files/2022-07/Stamp_swap_out_form_over_200_pounds_v1.6.pdf
[4] https://www.royalmail.com/sending/barcoded-stamps
 
Journalist Am: 19.12.2022 20:27:28 Gelesen: 4144# 12 @  
@ Journalist [#9]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beitrag heute hier ein weiterer Ausschnitt mit einer neuen Marke mit Matrixcode, entwertet mit passend Tintenstrahlentwertung mit Hinweis auf den Wechsel zu Marken mit Matrixcode:



Viele Grüße Jürgen
 
ligneN Am: 20.12.2022 15:05:24 Gelesen: 4080# 13 @  
Pfundwerte KGV usw., bei Marken vor QE II kann nichts passieren. Alle Marken der Könige KGV, KEV III und KGV I waren maximal gültig bis 29. Februar 1972 (SG GB Specialised Vol. 2). Das waren ja "non-decimals", wie auch die ersten Machins.

***

Ergänzung: ja, zum 31. Januar 2023 endet die Gültigkeit. Da besteht man drauf.

Aber.

Nach öffentlichkeitswirksamen Protesten in tabloids (BL*T-Zeitungsartigen Blättern) gibt es jetzt noch eine zusätzliche "grace-period" (Kulanzperiode) von zusätzlich 6 Monaten. Danach wird bis zum 31. Juli 2023 kein Nachporto für die Verwendung von ungültigen Dauerserien ohne code erhoben.

Der Unterschied ist ein kosmetischer. Es gibt keine Verlängerung (extension), aber eine Kulanzperiode (grace period).

Und ja, für den Umtausch ist bis jetzt kein Enddatum veröffentlicht worden. Das wird auch nicht so bald passieren, solange irgendein tabloid-Aufdeckungspressemensch einen Rentner ausgraben kann, der schockiert erklärt, davon noch nie gehört zu haben.
 
drmoeller_neuss Am: 10.02.2023 22:38:01 Gelesen: 3552# 14 @  
@ drmoeller_neuss [#11]

Nun kann ich den ersten kleinen Erfahrungsbericht liefern:

Für mich standen Marken für genau 200 britische Pfund zum Umtausch an. Dies ist der Betrag, bis zu dem die Marken auf Formulare geklebt werden müssen. Alles was darüber hinaus geht, muss nach Wertstufen in Tüten sortiert werden. Angesichts des Sammelsuriums, dass bei mir zum Umtausch anstand, habe ich mich für den einfacheren Weg entschieden. Die Formulare waren schnell ausgefüllt, ausser der Postadresse für die Sendung mit den umgetauschten Marken fragt die britische Post keine unnötigen Daten ab.

Der Umtausch hat etwas länger als die versprochenen sieben Arbeitstage gedauert. Ich hatte etwa 6 Wochen auf die Sendung gewartet, die dann als Einwurf-Einschreiben kam. Für den Zoll war ein symbolischer Wert angegeben, da es sich um einen reinen Umtausch handelte. Alles in allem sehr unkompliziert. Ich war ja auch nicht in Eile, da die alten Marken zu dem Zeitpunkt noch zur Frankatur gültig waren.

Allerdings geht die Post nicht auf Wünsche für bestimmte Wertstufen an. Grundsätzlich wird alles in neue Marken mit den gleichen Wertstufen umgetauscht. Für eine alte 5-Pfund-Marke mit dem Schloss Windsor gibt es eine neue selbstklebende 5-Pfund-Marke mit Matrixcode.

Der Rest wird in "Second Class"-Marken (derzeit 68 Pence) umgerechnet. Eigentlich sollte man darüber nicht unglücklich sein, da diese Wertstufe bei Frankaturhändler am meisten bringt und bei einer Portoerhöhung entsprechend im Wert steigt. Als Sammler hätte ich mich natürlich gefreut, noch zum Abschied von Königin Elizabeth II eine komplette Serie an Matrix-Marken zu bekommen.
 
Journalist Am: 29.03.2023 12:20:38 Gelesen: 3214# 15 @  
@ Journalist [#2]

Hallo an alle,

vor circa einem Jahr kamen in England die ersten Marken mit Matrixcode heraus. Hintergrund war hier vielleicht auch, das in China schon lange englische Dauermarken in großem Stil gefälscht werden. Im Blog eines englischen Briefmarkenhändlers wurden schon etwa im September darüber berichtet, das diese Marken auch schon als Fälschung vorliegen.

Ich möchte nun hier heute so eine Fälschung zeigen:



Das Bild zeigt jeweils ein 8-er Markenheftchen 1st und 2nd Class. Leider sind diese Marken bzw. die zwei gezeigten Markenheftchen falsch, hergestellt in China.

Wie man diese Fälschungen erkennen kann und welche weiteren Marken auch gefälscht wurden, kann man in der neuesten philatelie, die heute und morgen im Briefkasten landen müsste, entnehmen.

Viele Grüße Jürgen

[Redaktioneller Hinweis: "Philatelie" Nr. 550 von April 2023, Seite 35 ff]
 
Ben 11 Am: 29.03.2023 18:04:01 Gelesen: 3180# 16 @  
@ Journalist [#15]

ich hatte die Zeitschrift heute im Briefkasten. Gefällt mir gut, der Artikel. :-)

VG, Ben.
 
Bendix Gruenlich Am: 29.03.2023 20:01:47 Gelesen: 3157# 17 @  
May it please You to know ...

Das "Royal Mail Postmark Bulletin" vom 24.02.23 teilt zum Problem mit



Also, nicht nur die ikonischen Machins werden ungültig, auch die "country definites", also von England, Schottland, Wales und Nordirland.

Aber noch ist nicht alles verloren, wir haben ja noch vier Monate (um die Marken zu benutzen).

Sonderentwertungen auf den demnächst ungültig werdenden Briefmarken bleiben bis dahin möglich.

Englandreise?
 
drmoeller_neuss Am: 29.03.2023 20:53:28 Gelesen: 3149# 18 @  
@ Bendix Gruenlich [#17]

Das ist schon eine Änderung der früheren Ankündigung, nach der alle Dauermarken zum 31. Januar 2023 ungültig werden, und dem Postbenutzer lediglich eine "Gnadenfrist" von sechs Monaten bis zum 31. Juli eingeräumt wurde, innerhalb der auf Nachgebühren verzichtet wird.

Nun sind die Marken bis zum 31. Juli 2023 offiziell gültig und nicht nur "geduldet".
 
saeckingen Am: 30.03.2023 23:58:29 Gelesen: 3098# 19 @  
@ Bendix Gruenlich [#17]

Alle Dauerserienwerte (Definitives) ohne DMC Code werden ungültig - das beinhaltet auch die "country definites". Anfangs hat das auch die Weihnachtsmarken eingeschlossen, da diese von der Post ebenfalls nicht als Sondermarken sondern als "definites"angesehen werden. Erst nach einiger Zeit hat man bei den Weihnachtsmarken die Bremse gezogen und diese bis auf weiteres weiterhin für gültig erklärt.

Grüße
Harald
 
Bendix Gruenlich Am: 21.06.2023 20:40:44 Gelesen: 2364# 20 @  
Ich will heute nur kurz daran erinnern, dass es langsam Zeit wird, Eure definites ohne barcode aufzubrauchen.

Am 31.07.23 ist Schluss, also noch 40 Tage.

Ich bin im Mai hingefahren. Ein paar Mal haben mich die Leute nach dem Grund und dem Wohin meiner Reise gefragt, und ich gab die ungültig werdenden Marken als Auslöser an, was die Leute amüsiert hat.

Nun, Spaß hat es gemacht - ist aber ein teures Pflaster, das mach ich gerne mal an dem Preis für das Porto einer Postkarte deutlich: GBP 2,20 (Gegenrichtung EUR 0,95).

Hoffnung auf lesbare Stempel können sich nur Versender über die Special Handstamp Center machen (die lokalen post offices lehnen eine Handstempelentwertung i.d.R. ab oder man entscheidet sich für registered mail). Kann mit der Bearbeitung / Zustellung aber dauern, das schon mal als Warnung.

Hier ein kleiner „Teaser“ (also ein Appetithappen).



Schön bunt, gell!

Und wo sonst gibt’s Morgens geräucherten Hering, verlorene Eier, Toasts und Tee zum Frühstück?

Take Care!
 
Bendix Gruenlich Am: 05.08.2023 21:26:01 Gelesen: 1870# 21 @  
So, mit der Briefkastenleerung vom 01.08.2023 ist es vorbei mit der Nutzung der nicht mit Barcodes versehenen Dauerserien Großbritanniens.

Dabei denke ich besonders an die prägenden Machin-Ausgaben, erstmals gezeigt bzw. als Briefmarke ausgegeben in 1967. Auch nach der Dezimalisierung 1971 prägend im Briefverkehr des Vereinigten Königreichs.

Wer hat in den letzten 56 Jahren nicht auch einmal - sei es im Geschäft oder privat - Post aus UK erhalten, auf denen nicht Marken in Machin-Zeichnungen zu finden gewesen wären?

Und das ist jetzt vorbei. Ende einer Ära!

Die britische Post bezifferte im Rahmen einer Abschlussausgabe die Anzahl der ausgegebenen Briefmarken in Machin-Zeichnung auf über 200.000.000.000 Stück. Das sollte genug Material für Briefmarkensammler darstellen (und ich will jetzt keinen Einwand hören, das könne man nicht sammeln, weil das nicht selten genug oder zu modern sei). Ich habe kurz durch den Michel-Spezial geblättert und alleine für den ½-Penny-Wert werden 32 Varianten verzeichnet. Wikipedia spricht für alle Ausgaben von 5.000 Varianten. Das ist einfach phantastisch!

Was bleibt noch zu tun? Also zurück ins Album mit den Resten oder doch noch umtauschen? Ich bin unentschlossen. Ein paar Pfund reökonomisieren oder stundenlangem Sammelspaß frönen (in dem ich einfach alles wieder einsortiere, was ich vor meiner Englandreise heraussortiert habe)?



Nun gut, ein paar Elisabeth II-Marken werden, sofern mit Barcode versehen, benutzbar bleiben.

Ganz schön: die Royal Mail hat zum Abschluss noch ein paar Marken in der Zeichnung ausgegeben, die auch noch im Verkauf sind.



Dann noch zwei Gedanken

• Was hat die Royal Mail eigentlich wirklich veranlasst, die Marken aus dem Verkehr zu ziehen? Ich meine nicht Annahmen, sondern harte wirtschaftliche Fakten. Wenn es Fälschungen waren, dann ärgere ich mich, dass statt die Fälscher dingfest zu machen, einfach allen ehrlichen Bürgern die Möglichkeit der Nutzung der Marken genommen wird (und der Rechtsstaat vor ein paar Gaunern bedingungslos kapituliert, statt sich mal Mühe zu geben). Natürlich werden die das sorgsam kalkuliert haben, und den technischen Fortschritt können und wollen wir auch nicht aufhalten (packt halt einen Barcode auf die Marken, liebe Postverwaltungen). Andererseits, wenn man sich die Vielzahl mickriger Nennwerte anschaut, die von der Inflation entwertet wurden (Postkarte nach Deutschland 1977 GBP 0,07 – 2023 GBP 2,20), warum dann diese Gewaltaktion, Sondermarken aber verschonen? Auch beachtlich: die Freimarken der letzten Jahre weisen eine Anzahl von Sicherheitsmerkmalen auf, die Banknoten vor Neid erblassen lassen. Trotzdem wird eine Notbremse nötig? Ich staune.

• Ich hätte es im Übrigen taktvoller gefunden, den Tod der Monarchin abzuwarten. Ja, ich finde es sogar gruselig, dass die Post das partout in den letzten Lebensjahren durchziehen musste. Der Königin soll man ja angetragen haben, das 60er-Design durch eine neue Zeichnung zu ersetzen (schließlich gehen ja die Jahre an keinem von uns ohne Spuren vorüber). Sie soll abgelehnt haben, eine Entscheidung die mir gefallen hat. Aber da fällt mir noch die Geschichte von Dorian Gray (von Oscar Wilde) ein. Dorian Gray hat ein ausschweifendes Leben geführt und durch einen Zauber, die Spuren dieser Exzesse auf ein Porträt übertragen, das zum Schluss ein greises Monstrum zeigt. Als dieses Bild zerstört wird, fallen die Veränderungen auf den richtigen Dorian Gray mit einem Mal zurück, und er stirbt. Und was ist mit der Königin passiert, nachdem Royal Mail die Außerkurzsetzung der meisten ihrer Machin-Portträts angekündigt hat? Ist natürlich absurd, aber ich konnte nicht widerstehen, den Vergleich zu ziehen (ich suche einen solchen Gegenstand seit Jahren vergeblich).

Ich werde die Briefmarken dieser ikonischen Zeichnung und des Formats als Gebrauchsgegenstand jedenfalls einfach vermissen (und die EUR 300,-- für den Erwerb einer modernen UK-Sammlung hatte ich sowieso vom Tag 1 an als Konsumausgabe ausgebucht).

Hier noch mal der aktuelle link zum Umtausch [1]. Übrigens hat die Royal Mail behauptet, die Formulare könne man auch in post offices körperlich mitnehmen. Habe ich in Lerwick auch persönlich probiert. Hatten die nicht, sollte ich doch bitte runterladen, war ja klar.

Now, you enjoy your collection and we will continue to do so! Die neuen Dauermarken mit Charles III sind ja hier im Forum auch schon gewürdigt wurden. Schön, dass es für uns Sammler immer neue Aspekte gibt.

[1] https://www.royalmail.com/sites/royalmail.com/files/2023-06/Stamp-Swap-Out-Form--under-200-pounds-v1.6.pdf
 
Journalist Am: 07.08.2023 09:07:27 Gelesen: 1740# 22 @  
@ Bendix Gruenlich [#21]

Hallo Bendix Gruenlich,

einige Anmerkungen zu einem Teil deiner Gedanken:

"Wenn es Fälschungen wären, dann ärgere ich mich, dass statt die Fälscher dingfest zu machen, einfach allen ehrlichen Bürgern die Möglichkeit der Nutzung der Marken genommen wird"

Hier die Fälscher zu erwischen, geht nur einfach, wenn diese im Inland sitzen, viele der britischen Fälschungen scheinen aber aus China zu kommen. Ich hatte letztens eine Fakewebseite der Royal Mail, auf der 19 verschiedene Fälschungen angeboten wurden!. Dazu eine Bildschirmkopie von einem dieser Angebote:



Dazu brauche ich dann nicht viel zu sagen, denn wie will man in China seine Rechte durchsetzen und dort die "Fälscherwerkstatt" belangen ?

"Auch beachtlich: die Freimarken der letzten Jahre weisen eine Anzahl von Sicherheitsmerkmalen auf, die Banknoten vor Neid erblassen lassen. Trotzdem wird eine Notbremse nötig? Ich staune."

Hier braucht man nicht zu staunen, man muss nur überlegen, denn was nützen tolle Sicherheitselemente, die nur ein Mensch manuell stichprobenartig erkennen kann, die Wahrscheinlichkeit hier etwas auf diese Art zu finden, ist sehr gering, oder man braucht extrem viel geschultes Personal.

Hier werden maschinelle Prozesse benötigt, um diese Sicherheitsmerkmale mit dem selben Durchsatz der Stempel- und Sortiermaschinen prüfen zu können, also circa bis zu 40.000 Prüfungen in der Stunde voll maschinell !

Der Matrixcode ist hier also der richtige Weg, allerdings wird die komplette Aussstattung in allen Sortierzentren nicht von heute auf morgen funktionieren und kostet auch einiges.

In Deutschland gibt es beispielsweise 3 verschiedene Sicherheitselemente, die maschinell unabhängig von einander geprüft werden können !

Aus diesen Gründen werden oder müssen auch andere große Länder auf Dauer solche maschinenfähigen ergänzenden Sicherheitselemente einführen.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 06.11.2023 20:16:50 Gelesen: 814# 23 @  
Auch im UK sind die ersten Datenmatixcode-Marken mit fehlendem Datenmatrixcode aufgetaucht. Im Blog von Norphil [1] wurde Anfang November ein Sheet der aktuellen 2023er Weihnachtsmarken "ohne" gezeigt:



Beste Grüße
Thomas

[1] https://blog.norphil.co.uk/2023/11/

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[Die Redaktion / DeepL meint:

Donnerstag, 2. November 2023 - Erstaunlicher Fehler auf neuen Weihnachtsmarken!

Wie wir alle wissen sollten, sind nach Ablauf der Entwertungsfrist alle Gedenk- und Sondermarken, Dauermarken mit Strichcode sowie Weihnachtsmarken mit und ohne Strichcode weiterhin gültig.

Aber was ist mit diesen? Echte Bogenmarken der 2. Klasse, die irgendwie die Druckphase verpasst haben, in der der Datamatrix-Strichcode hinzugefügt wurde. Jetzt haben wir also neue Weihnachtsmarken ohne Strichcode - aber mit einer offensichtlichen Lücke an der Stelle, an der ein Strichcode sein sollte.

2023 Weihnachtsmarken 2. Klasse ohne Strichcode

Dieses Bild wurde mir vor fast einem Monat zugesandt: Die Briefmarken befanden sich in einem Paket, das an ein Unterpostamt geschickt wurde. Obwohl ich mich bemühte, herauszufinden, was mit ihnen geschehen würde, kam von der dritten Partei, die die Informationen zur Verfügung gestellt hatte, keine Antwort.

Unglücklicherweise (oder vielleicht zum Glück für Post Office Ltd und Royal Mail) wurde die Existenz dieser Briefmarken etwas naiv in einem Postmaster-Diskussionsforum gepostet, so dass die Postleitung bald hätte alarmiert werden müssen und entsprechende Maßnahmen ergriffen worden wären - oder vielleicht auch nicht.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass mehr als ein Bogen der Inspektion in der Druckerei, bei der Royal Mail (werden die Bestände, die direkt an die Postlager versandt werden, überhaupt kontrolliert?) und bei den bereits erwähnten Postlagerkontrolleuren (falls es sie gibt) entgangen ist.

Dies ist die einzige Ausgabe, die in ALLEN Postämtern erhältlich sein sollte, auch in denen, die keine Sondermarken verkaufen.
 
ostsee63 Am: 13.11.2023 07:53:25 Gelesen: 653# 24 @  
Das Thema der Briefmarken mit und ohne Datamatrix-Code ist mir jetzt als kleiner redaktioneller Werbeartikel in diesem Katalog begegnet.



Auf den nächsten Seiten gibt es dann noch ein paar Rezepte für die Weihnachtszeit.

Ansonsten findet man in diesem Katalog alles was das britische Weihnachtsherz begehrt.

Beste Grüße aus dem Norden
 
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