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Thema: Tageszeitungen
Das Thema hat 107 Beiträge:
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Altmerker Am: 27.06.2021 16:59:17 Gelesen: 15209# 33 @  


Der Mitteldeutsche - Gardeleger Tagespost galt als strammes NS-Blatt. Sie verstand sich als Tageszeitung für nationalsozialistische Weltanschauung und Gauamtliche Zeitung der NSDAP.

Der Beleg ist daher interessant, weil er den Feldpost-Stempel nicht auf der Adressseite trägt. Oder ist es gar keine Postsendung gewesen und der Stempel zeigt die gewünschte Versandart? Denn Rechnungsempfängerin und vermutlicher Bezieher stimmen nicht überein.

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp.

Gruß
Uwe
 
Totalo-Flauti Am: 27.06.2021 20:01:44 Gelesen: 15201# 34 @  
Halo Uwe,

ich glaube, es handelt sich hier um keine echt gelaufene Postsendung. Der Stempel "Feldpost-Sendung" wird als Versandart zur Rechnung gehören. Es wurde ja wegen des Versandes der Zeitung als Feldpost auch keine Portokosten in der Rechnung ausgewiesen. Eventuell ist die Rechnung mit einem "privaten" Zeitungsausträger verteilt worden. Ich vermute, das der Adressat der Rechnung die Zeitung für jemanden an der Front als Gruß aus der Heimat bestellt und bezahlt hat.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
HWS-NRW Am: 27.06.2021 20:08:21 Gelesen: 15198# 35 @  
@ Altmerker [#33]

Hallo,

nach meinem Wissensstand konnten zivile Personen für Soldaten Zeitungen bestellen, die dann auch an die Front geschickt wurden, der Besteller erhielt seine Rechnung, ob diese hier durch die Post versandt wurde (dann event. Portofrei) oder von der Zeitungs-Redaktion ausgeführt wurde, läßt sich leider nicht erkennen, eventuell waren es auch mehrere Rechnungen in einem separat frankierten Umschlag.

mit Sammlergruß
Werner
 
Altmerker Am: 27.06.2021 22:10:40 Gelesen: 15190# 36 @  
@ Totalo-Flauti [#34]
@ HWS-NRW [#35]

Danke für Eure flotte Resonanz. Vielleicht finde ich ja noch ähnliche Belege aus meiner Geburtsstadt.

Gruß
Uwe
 
epem7081 Am: 01.07.2021 21:58:31 Gelesen: 15158# 37 @  
Hallo zusammen,

von mir zwei AFS der in Schwäbisch Gmünd erscheinenden Rems-Zeitung, die sich als älteste noch erscheinende Zeitung in Baden-Württemberg bezeichnet.



Die Rems-Zeitung ist eine lokale Tageszeitung im Ostalbkreis und hat ihren Sitz in Schwäbisch Gmünd im Remstal. Herausgeber ist die Remsdruckerei Sigg, Härtel & Co. KG. Die Rems-Zeitung ist die älteste noch erscheinende Tageszeitung in Baden-Württemberg und führt ihre Geschichte auf die am 11. April 1786 erstmals erschienen Reichsstadt Gemündischen Nachrichten zurück.[1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.wikiwand.com/de/Rems-Zeitung
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.07.2021 09:49:00 Gelesen: 15087# 38 @  
In Osnabrück erscheint die Neue Osnabrücker Zeitung. Sie ging 1967 aus der Fusion des 1884 gegründeten Osnabrücker Tageblatts und der Neuen Tagespost hervor. Osnabrück ist damit ein Einzeitungskreis. Bis Januar 2014 erschien sonntags zudem das Anzeigenblatt Osnabrücker Sonntagszeitung.[2]



Gruß
Claus
 
Altmerker Am: 15.07.2021 19:50:34 Gelesen: 14998# 39 @  
1888 entstanden auf den Grundstücken Demianiplatz 23 und 24 in Görlitz die Verlagshäuser der Aktiengesellschaft „Görlitzer Nachrichten und Anzeiger“. Im 19. Jahrhundert vervielfachte sich die Anzahl der Zeitungen. Zeitweise existierten bis zu vier Tageszeitungen in der Stadt. Die bekanntesten Titel waren die "Görlitzer Nachrichten", die 1929 mit der "Niederschlesischen Zeitung" fusionierten und bis 1943 erschienen, der „Neue Görlitzer Anzeiger“, der sein Erscheinen 1941 einstellte und die "Görlitzer Volkszeitung", die bereits 1933 verboten wurde.


 
epem7081 Am: 24.07.2021 16:35:43 Gelesen: 14850# 40 @  
Hallo zusammen,

von der Tagespresse im hohen Norden aus Flensburg hier als Vertreter AFS unterschiedlicher Maschinenkennung der Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag GmbH



Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (kurz sh:z) mit Sitz in Flensburg, im Stadtteil Mürwik, ist mit 22 Tageszeitungen der auflagenstärkste Verlag Schleswig-Holsteins. Die Zeitungen des sh:z erzielen täglich eine verkaufte Auflage von 179.978 Exemplaren und erreichen damit rund eine halbe Million Menschen. Am 5. November 2007 startete der Verlag als erster der Tageszeitungsverlage in Schleswig-Holstein ein täglich gepflegtes Internetportal. Im Jahr 2005 erhielt der Verlag den Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Am 18. März 2005 übernahm der sh:z die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutschen Neuesten Nachrichten aus Rostock von Hubert Burda Media. Seit 2016 gehört die hinter dem Verlag stehende medien holding:nord GmbH zur Mediengruppe NOZ MEDIEN und mh:n MEDIEN. [1]

Mit freundlichen Grüßen zum Wochenende
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holsteinischer_Zeitungsverlag
 
Totalo-Flauti Am: 13.08.2021 18:58:43 Gelesen: 14610# 41 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die Leipziger Neueste Nachrichten und Handelszeitung war eine der auflagenstärksten regionalen Tageszeitungen im Deutschen Reich (s.a. [1]). Hier ein Firmenbrief vom 17.11.1925 aus Leipzig nach Eisenberg/Thüringen. Mit 20 Pfennig (MiNr.358) muss es sich um einen Brief zwischen 20 Gramm bis 100 Gramm gehandelt haben.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Leipziger_Neueste_Nachrichten
 
T1000er Am: 15.08.2021 13:52:45 Gelesen: 14475# 42 @  
Ein Hallo an alle ZeitungsleserInnen,

hier mal ein Blick auf den Freistempel einer alten Hamburger Tageszeitung, das "Hamburger Fremdenblatt". Eine Zeitung die im 19. und 20. Jahrhundert ihr Bestehen hatte bis die Nationalsozialisten sie 1936 enteigneten.



Versuche die Zeitung in den 1950er Jahren wiederzubeleben war nur von kurzer Dauer.


Schöne Grüße,
Thomas
 
epem7081 Am: 24.10.2021 21:19:46 Gelesen: 14047# 43 @  
Hallo zusammen,

hier möchte ich eine unserer lokalen Tageszeitungen, die Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten aus Ellwangen, mit einigen unterschiedlichen Belegen vorstellen.









Nach eigenem Bekunden wird vermerkt:

Die Ipf- und Jagst-Zeitung ist die älteste Zeitung der Region. Seit 1819 erscheint sie in Ellwangen, damals als Amts- und Intelligenzblatt für den Jaxtkreis. Seither ist die Ipf- und Jagst-Zeitung fest in der Region verankert. Sie berichtet täglich neu über die aktuellen Nachrichten aus Stadt und Land, inzwischen nicht mehr nur in der gedruckten Ausgabe, sondern brandaktuell auch im Internet.[1]

Ipf- und Jagst-Zeitiung / Aalener Nachrichten gehören zum Verbund der Schwäbischen Zeitung, die 2013 ihren Geschäftssitz von Leutkirch nach Ravensburg verlegte.[2]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://www.pro-ellwangen.de/index.php/mitglieder/140-ostalb-medien-gmbh-ipf-und-jagst-zeitung
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwäbische_Zeitung
 
wajdz Am: 30.10.2021 01:04:28 Gelesen: 13905# 44 @  
Belgien MiNr 2323, 12.12.1987



Ausgabe zum 100 jährigen Jubiläum der belgischen Tageszeitung „Le Soir“ (Der Abend) in französischer Sprache. Ihre erste Ausgabe erschien am 17. Dezember 1887. Sie bietet fünf verschiedene Regionalteile an: Brüssel, Wallonisch-Brabant, Hennegau, Lüttich, Namur-Luxembourg.

MfG Jürgen -wajdz-
 
epem7081 Am: 30.10.2021 19:09:57 Gelesen: 13828# 45 @  
Hallo zusammen,

hier kann ich zwei AFS von Neumünsters Zeitung Holsteinischer Courier, seinerzeit im Karl Wachholtz Verlag erschienen, Ausgabe NEUMÜNSTER 1 / 235 mit Datum 2.6. 1980 und NEUMÜNSTER 1 / 235 mit Datum 18.4.1984 und Maschinenkennung B058515 vorstellen.



Heute ist Neumünsters Zeitung Holsteinischer Courier eine von 22 Lokalausgaben im Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag.

Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (kurz sh:z) mit Sitz in Flensburg, im Stadtteil Mürwik, ist mit 22 Tageszeitungen der auflagenstärkste Verlag Schleswig-Holsteins. Die Zeitungen des sh:z erzielen täglich eine verkaufte Auflage von 173.635 Exemplaren[1] und erreichen damit rund eine halbe Million Menschen. Am 5. November 2007 startete der Verlag als erster der Tageszeitungsverlage in Schleswig-Holstein ein täglich gepflegtes Internetportal. Im Jahr 2005 erhielt der Verlag den Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Am 18. März 2005 übernahm der sh:z die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutschen Neuesten Nachrichten aus Rostock von Hubert Burda Media. [1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holsteinischer_Zeitungsverlag#Tageszeitungen
 
GSFreak Am: 05.11.2021 09:20:42 Gelesen: 13665# 46 @  
@ mausbach1 [#1]

Hallo Claus,

hier der aktuelle Absenderfreistempel der Rhein-Zeitung (FR) vom 28.07.2021.



Beste Grüße
Ulrich
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.11.2021 08:49:15 Gelesen: 13636# 47 @  
@ GSFreak [#46]

Hallo Ulrich,

"meine" Zeitung ist die Siegener Zeitung (NRW) - die Rhein-Zeitung gehört u.a. dem Kreis Altenkirchen, nämlich Rheinland-Pfalz.

Beste Grüße
Claus
 
Seku Am: 10.12.2021 23:42:56 Gelesen: 13301# 48 @  
@ mausbach1 [#1]

Guten Abend Claus,

für einen Bericht erhielt ich heute einen Beleg der Rhein-Zeitung aus Dernbach



Hab ein schönes Wochenende

Günther
 
epem7081 Am: 17.02.2022 10:31:59 Gelesen: 12873# 49 @  
Hallo zusammen,

ich kann hier einen AFS der Tageszeitung Altmühl-Bote aus Gunzenhausen vom 20.10.2005 mit Maschinenkennung F844772 einbringen.



Der Altmühl-Bote (AB) ist eine Tageszeitung aus Gunzenhausen, die ihren Mantelteil von den Nürnberger Nachrichten bezieht. Sie erscheint seit 1849. Der Altmühl-Bote hat seinen Namen vom Fluss Altmühl, der durch das Verbreitungsgebiet fließt. Die verkaufte Auflage beträgt 6867 Exemplare, ein Minus von 22,7 Prozent seit 1998. Die Redaktion der Zeitung befindet sich am Gunzenhäuser Marktplatz. Der Verlag, in dem die Zeitung erscheint, ist die Emmy Riedel Buchdruckerei und Verlag GmbH, Weinstraße 6, 91710 Gunzenhausen. [1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Altmühl-Bote
 
epem7081 Am: 03.03.2022 00:13:14 Gelesen: 12737# 50 @  
Hallo zusammen,

aus Wuppertal-Elberfeld kann ich von der traditionsreichen Tageszeitung General-Anzeiger nur einige Schlaglichter als AFS zwischen 1955 und 1976 präsentieren.





Der General-Anzeiger Wuppertal wurde 1887 als General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen gegründet. Die erste Ausgabe erschien am 1. Oktober 1887. Gründer war der Kommerzienrat Wilhelm Girardet. Die neue Zeitung entwickelte sich schnell und wurde innerhalb weniger Jahre eine große und bedeutende Publikation. Redaktion, Inseratenannahme und Druckerei der mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren startenden und damit größten Zeitung zwischen Rhein und Ruhr befinden sich in Elberfeld.

Am 14. April 1945, zwei Tage vor dem Einmarsch US-amerikanischer Truppen in Wuppertal, erschien die vorerst letzte Ausgabe des General-Anzeiger Wuppertal. Danach wurde die Herausgabe deutscher Tageszeitungen verboten.

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland stellte 1949 ein neues Pressegesetz die Pressefreiheit in Deutschland wieder her. Deshalb kam am 1. Oktober auch der General-Anzeiger wieder heraus. Mit dem Solinger Tageblatt und dem Remscheider General-Anzeiger gründete der Wuppertaler General-Anzeiger eine Redaktionsgemeinschaft für den überörtlichen Teil der drei Zeitungen. Gedruckt wurden alle drei in Wuppertal. Sehr bald nahm der GA wieder seine Stellung als größte Tageszeitung Wuppertals und des Bergischen Landes ein.

Im Januar 1964 wurde das neue Pressehaus am Otto-Hausmann-Ring fertiggestellt. 1971 erfolgte die Umstellung des GA von einer Mittags- auf eine Morgenzeitung.

1973 wurde der General-Anzeiger mit den Zeitungen des Verlages W. Girardet in Düsseldorf und Krefeld zusammengelegt und erscheint seitdem unter dem gemeinsamen Obertitel Westdeutsche Zeitung.
(wikipedia)

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
epem7081 Am: 08.03.2022 16:53:08 Gelesen: 12632# 51 @  
Hallo zusammen,

aus meinem "Zeitungsregal" heute eine ganze Titelseite der Oberhessischen Zeitung - als Dekoration auf dem Briefumschlag vom 5.11.1975 aus ALSFELD / 632 entdeckt.



Die Oberhessische Zeitung (kurz auch „OZ“ genannt) ist eine Lokalzeitung, die von Montag bis Samstag rund um Alsfeld (Vogelsbergkreis, Hessen) erscheint.

Genau wie der Gießener Anzeiger, der Kreis-Anzeiger, der Lauterbacher Anzeiger, der Usinger Anzeiger und ehemals auch dem Gelnhäuser Tageblatt gehört die Oberhessische Zeitung zur Zeitungsgruppe Zentralhessen. Der Mantelteil all dieser Zeitungen wird vom Gießener Anzeiger gestaltet, während sich die Lokal- und Sportredaktion in Alsfeld befinden.

1833 erschien zum ersten Mal das Anzeigeblatt für Alsfeld und Umgebung. Das war der Vorläufer der Oberhessischen Zeitung. Ins Leben gerufen und verlegt wurde es von Friedrich Martin Ehrenklau, der zunächst in einer Tabakfabrik druckte und später die Druckerei in sein Haus verlegte. Die Druckerei befindet sich seit fünf Generationen in der Familie. Martin Ehrenklau, derzeitiger Besitzer des Familienbetriebs, vermietet das Gebäude, in welchem früher die OZ gedruckt wurde, an die Zeitungsgruppe Zentralhessen, dort befindet sich heute noch die Redaktion.
[1]

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Oberhessische_Zeitung_(Alsfeld)
 
Stephan Sanetra Am: 10.03.2022 11:47:14 Gelesen: 12597# 52 @  
Dank Google weiß ich nun ein bisschen mehr:

Die Leipziger Volkszeitung ist die einzige lokale Tageszeitung in Leipzig und erscheint täglich außer sonn- und feiertags. Die Erstausgabe erfolgte am 01. Oktober 1894.

Auf einer Marke der DDR ist die Titelseite eines Exemplars zu sehen:



DDR, Mi.-Nr. 474: Führer der deutschen Arbeiterbewegung: Franz Mehring (1846-1919), Politiker und Schriftsteller; Leipziger Volkszeitung

Beste Grüße
Stephan
 
Altmerker Am: 10.03.2022 14:00:13 Gelesen: 12583# 53 @  
Hallo,

heute bin ich mal wieder etwas ausführlicher und schaue ins Nachbarland. Tageszeitungen sind Seismografen. Auf Initiative Kaiser Leopolds I. gegründet, erschien die „Wiener Zeitung“ erstmals am Mittwoch, den 8. August 1703, vorerst unter dem Namen „Wiennerisches Diarium“, den sie bis 1780 beibehielt. Im Todesjahr Maria Theresias erhielt sie den Namen „Wiener Zeitung“, unter dem das Blatt ohne Unterbrechung, abgesehen der dunklen Jahre der Geschichte vom 1. März 1940 bis 21. September 1945, bis heute erscheint. Nach dem 2. Weltkrieg erschien die erste Ausgabe am 21. September 1945.

Nachdem sie ab 1703 im Einverständnis und unter Zensur des Hofes von privaten Herausgebern gestaltet wurde, gehörte die "Wiener Zeitung" ab 1857 dem österreichischen Staat. Ausgestattet mit kaiserlichen Privilegien erschien sie, gleich den Ordinari-Zeitungen des 17. Jahrhunderts, zunächst „posttäglich“ zweimal wöchentlich, gegen Ende des 18. Jahrhunderts dreimal und nach den Napoleonischen Kriegen als Tageszeitung.



Die „Wiener Zeitung“ war stets ein politisches Blatt, eineinhalb Jahrhunderte sogar führend auf dem österreichischen Zeitungsmarkt, immer bestrebt, die Zeitereignisse wahrheitsgemäß und objektiv darzustellen. Obwohl die Zeitung bis 1848 wegen der Zensur und ab 1812 wegen ihrer Regierungsamtlichkeit nie eine eigenständige politische Position herausbilden konnte, entwickelte sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine beachtliche Kultur- und Wissenschaftsberichterstattung.

Die Frage liegt nahe, warum der Name „Wiennerisches Diarium“, in „Wiener Zeitung“ und nicht etwa in „Österreichische Zeitung“ umgewandelt wurde, zumal es sich um das Organ handelte, dessen offizieller Charakter für das ganze Reichsgebiet zuständig war. Grund war, dass Wien der Mittelpunkt des Reiches war und nicht die einzelnen Länder. Diese zentrale Stellung der Stadt als Sitz des Kaisers wurde so im Titel „seiner“ Zeitung manifestiert. Durch die Betonung Wiens im Zeitungskopf sollte von Anfang an die Tatsache unterstrichen werden, dass das Organ dem Wiener Hof nahe stand und sein Inhalt daher offiziellen bzw. offiziösen Charakter beanspruchte.

Die „Wiener Zeitung“ gilt als die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt. Ursprünglich ein Privatunternehmen, wurde sie 1812 ein offizielles Blatt der Regierung, seit 1857/58 auch vom Staat herausgegeben und in der Österreichischen Staatsdruckerei hergestellt. Die Tageszeitung erscheint von Montag bis Freitag, nach Präsidentschafts-, Nationalrats-, Gemeinde- oder sonstigen Wahlen erscheinen Sonderveröffentlichungen.  Sie ist seit 1995 als „WZ Online“ verfügbar. Ein Redaktionsstatut sichert die redaktionelle Unabhängigkeit. 

Als amtliches Veröffentlichungsorgan der Republik Österreich enthält sie ein „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“, in dem unter anderem Stellen im öffentlichen Dienst ausgeschrieben oder Firmenbuchänderungen und Verlautbarungen der Landesregierungen, Gemeinde- und Bürgermeisterämter und sonstigen Vereinen bekannt gemacht werden.

Doch das republikeigene Blatt kommt immer mehr unter wirtschaftlichen Druck. So sollen etwa die Pflichtinserate von Unternehmen im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“ abgeschafft werden. Sie machen den größten Teil der Einnahmen der Zeitung von rund 18 Millionen Euro jährlich aus. Mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie sollen nun diese Pflichtinserate abgeschafft werden. Damit würde der Zeitung die Finanzierungsgrundlage entzogen, und die Fortführung der gedruckten Ausgabe wäre in Gefahr.

Österreichische Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler rufen die dortige Bundesregierung dazu auf, die „Wiener Zeitung“ zu retten und die Fortführung als Tageszeitung sicherzustellen. In ihrem Brief heben sie die Unabhängigkeit und die hervorragenden redaktionellen Leistungen der ältesten Tageszeitung der Welt hervor und fordern eindringlich politisches Handeln, um deren Weiterbestehen zu sichern.

„In Zeiten von Fake News und zunehmender Desinformation hat der Qualitätsjournalismus neue, unverzichtbare Bedeutung gewonnen. Gerade das Medium Zeitung liefert regelmäßig die notwendigen Basisinformationen über Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Tageszeitung ist ein Seismograf für gesellschaftliche Entwicklungen und bietet Orientierung im Alltag.“

Das inhaltliche Angebot der Redaktion wird regelmäßig ergänzt durch Essays und Kolumnen profilierter Autorinnen und Autoren. Damit diese wichtige Stimme Österreichs auch in Zukunft Gehör finden kann, fordern die Experten die verantwortlichen Politiker auf, nach alternativen Konzepten für die Finanzierung der „Wiener Zeitung“ zu suchen und ihre Fortführung zu garantieren. Der österreichische Qualitätsjournalismus dürfe nicht seine wichtige Plattform verlieren. 
 
Stephan Sanetra Am: 11.03.2022 12:08:58 Gelesen: 12560# 54 @  
@ Stephan Sanetra [#52]

Ein weiteres Titelblatt einer Zeitung ist wieder auf einer Marke der DDR dargestellt:



DDR, Mi.-Nr. 487 A Y, 60. Todestag von Friedrich Engels: Engels als Redakteur der Neuen Rheinischen Zeitung, verausgabt ab 07.11.1955.

Das Motiv gab es auch auf einer geschnittenen Marke (Mi.-Nr. 487 B), die aus Block 13 stammt.

Beste Grüße
Stephan
 
Altmerker Am: 11.03.2022 12:21:29 Gelesen: 12557# 55 @  
Hallo,

darf ich mal etwas Statistik einfügen?

Marken mit Zeitungsmotiven haben weltweit Konjunktur. So würdigt die spanische Post insgesamt ein Dutzend Jubiläen einheimischer Presseorgane (Mi. 3797, 3819, 3825, 3854, 3860, 3862,3864, 3873/4, 3889/91, 3941,3968, 3989), oder Dänemark bedachte 2000 die Blätter „Aftenposten“ (1237) „Politiken“(1248), „Radio Revue“ (1251), „Kristeligt Dagblad“ (1255) und „Berlingske Tidende“ (1263) mit Sondermarken. Auch in Südamerika erfreuen sich Zeitungsgeburtstage großer Beliebtheit bei der Herausgabe von Sondermarken. Im Gegensatz zu anderen Postverwaltungen hielt sich die deutsche Post mit Marken zum Pressewesen etwas zurück. Zwar verzeichnet eine Übersicht der Internationalen Motivgruppe „Papier und Druck“ seit 1926 genau 402 deutsche Dauer- und Sondermarken mit Pressebezug, jedoch nur 49 davon zeigen die Abbildung einer Zeitung oder Zeitschrift.

Die SED widmete in 40 Jahren DDR ihrem Zentralorgan nicht eine spezielle Marke. Jedoch war das „ND“ trotzdem auf zwei Sondermarken präsent, die zum 50. Jahrestag der Novemberrevolution in Deutschland (1419) und zum 25. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus (1570) erschienen. Die meisten „Zeitungsmarken“ der DDR zeigten „Die Rote Fahne“ (DDR 772, 1102, 1312, 1418). Sie war Zentralorgan des Spartakusbunds und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), deren Schriftleitung zu Beginn Karl Liebknecht innehatte.

Auflagen-Spitzenreiter sind jedoch heute „Einkommende Zeitung“, die erste Tageszeitung der Welt, von Timotheus Ritzsch (1614-1678) und die „Süddeutschen Zeitung“, die im Jahr 2000 in 25-Millionen-Auflage auf der Sondermarke 350 Jahre Tageszeitungen (2123) zu sehen waren. Zu den weiteren derzeit aktuellen deutschen Zeitungen mit Markenehren gehören „Bild“(Paraguay 2716) „Bonner Rundschau“ (Grenada Block 338) und „Zeit“ (Schweden 1627)

Viele Grüße
Uwe
 
franzi2005 Am: 11.03.2022 12:51:31 Gelesen: 12548# 56 @  
Auf "colnect.com" werden z. Zt. 915 Briefmarken aus 145 Länder mit Zeitungs-, und 133 Marken aus 38 Ländern mit Zeitschriftentiteln aufgelistet. Wen`s interessiert: "colnect.com - Briefmarken - Kataloge - Themenbereiche - Zeitungen bzw. Zeitschriften".

Viele Grüße
Horst
 
Stephan Sanetra Am: 25.03.2022 11:59:35 Gelesen: 12424# 57 @  
@ Altmerker [#55]

Hallo Uwe,

dann zeige ich doch mal eine der erwähnten Marken:



DDR, Mi.-Nr. 6 72: 40 Jahre Kommunistische Partei Deutschlands: Titel der Zeitung "Die Rote Fahne", rote Fahne.

Beste Grüße
Stephan
 

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