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Thema: Dt. Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehör.von Gefallenen
volkimal Am: 06.06.2021 14:36:19 Gelesen: 1225# 1 @  
Hallo zusammen,

Ein Brief der "Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, Abwicklungsstelle Berlin-Frohnau, Hubertusweg" an das Standesamt in Datteln. Der Brief wurde am 18.1.1949 in Berlin-Frohnau aufgegeben.



Links ist ein vermutlich aufgedruckter Dienststempel: "Service de liquidation de l'agence allemande wast".

Innen im Kreis steht: "D.F.C.Q.E.R. Groupe Français du Conseil de Contrôle".
Die Abkürzung "D.F.C.Q.E.R." bedeutet "Délégation Française du Comité Quadripartite d’Etude des Renseignements" [1].

Kann mir einer von euch die drei französischen Namen einmal korrekt übersetzen. Google hilft in dem Fall nicht richtig weiter. Ich würde gerne wissen, was sich hinter diesen Namen verbirgt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Google Books: Le dernier secret de la maison rouge, Gisèle Hantz Loth, 1992( ?)
 
10Parale Am: 16.09.2021 21:49:59 Gelesen: 1074# 2 @  
@ volkimal [#1]

Vermutlich könnte uns das Standesamt in Datteln weitere wichtige Informationen geben, denn ich glaube, dass hier französische Staatsangehörige involviert sind.

Eine Übersetzung der drei französischen Begriffe, die abgekürzt erscheinen, ist wirklich eine harte Nuss.

"D.F.C.Q.E.R" - "Délégation Francaise du Comité Quadripartite d´Etude des Renseignement"

würde ich sinnhaft übersetzten mit "Französische Delegation des Vier-Mächte-Ausschusses für Nachrichtendienste"

"Groupe Français du Conseil de Contrôle" - französische Abteilung des Kontrollrates

Service de liquidation de l'agence allemande - Abwicklungsdienst der deutschen Dienststelle

so ähnlich würde ich die Begriffe des aufgesetzten Dienststempels übersetzen, auch der Zeit geschuldet, 1949, in dem die gebührenfreie Post lief.

Ich zeige einen weiteren Beleg als eine sehr rare Spätverwendung. Wir schreiben das Jahr 1970. der Krieg ist bald 25 Jahre Vergangenheit. Oben links neben dem Rahmenstempel der Aufdruck CSSR unterstrichen.

Die ausländischen Delegationen und Dienste, die wohl zur Zeit des Viermächte-Status ihre Aufgaben abwickelten, gibt es wohl schon lange nicht mehr, aber die DEUTSCHE DIENSTSTELLE "WASt" existiert noch immer.

Ich erinnere mich wie mein Vater mir einmal als Kind erzählte, dass auch 25 - 30 Jahre nach Kriegsende noch Vermisste aufgefunden oder Ihr Schicksal geklärt wurde. Das hat mich als Kind schon irgendwie fasziniert.

Die Kriegsgefangenenpsot von Berlin vom 13. März 1970 ging nach OPAVA in die mährisch-schlesischen Region (auch bekannt als Troppau).

Liebe Grüße

10Parale


 
charly999 Am: 17.09.2021 22:57:12 Gelesen: 1038# 3 @  
@ volkimal [#1]

D.F.C.Q.E.R" - "Délégation Francaise du Comité Quadripartite d´Etude des Renseignement" übersetze ich sinngemäß und mit Hilfe von Leo mit 'Frz Delegation des Viermächtekomitees für das Auskunftsbüro'. 'Nachrichtendienste' ergibt in diesem Zusammenhang keinen Sinn.

"Groupe Français du Conseil de Contrôle" - Frz Gruppe des Kontrollrates

Service de liquidation de l'agence allemande - Abwicklungsdienst der deutschen Dienststelle

Das Ganze hat weder mit dem Standesamt in Datteln (das die WASt vermutlich um Infos über einen zu beurkundenden Kriegssterbefall angeschrieben hat) noch mit frz Staatsangehörigen zu tun. Am 14. Juni 1946 wurde die WASt der Aufsicht der Délégation Française du Comité Quadripartite d'Étude de Renseignements mit dem Auftrag unterstellt, die aus den internationalen Verpflichtungen entstandenen Aufgaben und Arbeiten weiter fortzuführen. Diese Verpflichtungen ergaben sich aus Art.77,79 der Genfer Konvention von 1929. Die Franzosen hatten ein Interesse daran, ihre aus Elsaß-Lothringen stammenden Staatsangehörigen, die in Wehrmacht und Waffen-SS gedient hatten und als vermißt oder in sowjetischen Kriegsgefangenenschaft befindlich vermutet wurden, zu ermitteln. Ab 1.1951 wurde die WASt eine Behörde des Landes Berlin und zwar bis 1.1.2019. Dann ging die WASt im Bundesarchiv auf, deren Teil sie bis heute ist.

Die WAST ist nach wie vor schwer beschäftigt. Der von 10Parale gezeigte Beleg in die CSSR ist daher weder selten noch eine Spätverwendung, allerdings sauber und reiner Bedarf. Ein eng mit der Geschichte verbundenes, hochinteressantes Sammelgebiet. Man kann es noch um Post der kirchl Suchdienste nach 1945 ergänzen. aber auch um Belege zwischen 1939-45. Auch Post der Zentralnachweisbüros d Kaiserl Marine und der Kriegsministerien der Bundesstaaten bis 1918 gehören dazu. Zwischen den Weltkriegen gab es ein Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegergräber.

Gruss
charly999
 
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