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Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
Das Thema hat 92 Beiträge:
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Postgeschichte Am: 02.08.2009 16:24:53 Gelesen: 66795# 18 @  
@ bayern klassisch [#16]

Verstehe ich Deine Kritik richtig? Du möchtest die Forschungsergebnisse einer oder mehrerer Argen, sowie einzelner Sammler in den Katalog aufgenommen wissen? Ist dies nicht Sache von Arbeitsgemeinschaften oder der einzelnen Autoren? Ich will hier nicht einen Kataloghersteller verteidigen, aber all diese Dinge in einem Katalog aufzunehmen erscheint mir zum einen für den Kataloghersteller, der ja mit seinen Katalogen Geld verdienen möchte, nicht sehr lukrativ.

Wer koordiniert zum Beispiel die Forschungsergebnisse wenn es sich um zwei Arbeitsgemeinschaften handelt, die zwar das gleiche Gebiet abdecken, aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen? Gibt es nicht für das Sammelgebiet Bayern auch zwei Arbeitsgemeinschaften? Sofern diese zu gleichen Ergebnissen kommen und zusammen auftreten, können diese m.E. nur gemeinsam mit den Prüfern offensichtliche Katalogfehler ausmerzen. Hinsichtlich der Aufnahme zusätzlicher Forschungsergebnisse sehe ich hier allerdings keine Chance. Die Forschungsergebnisse oder gewünschten Daten könnten ggf. in einem separaten Handbuch nach dem Muster des Feldposthandbuches oder der Stempel-Handbücher veröffentlicht werden.

Ja es wäre wünschenswert, wenn man alle Details aus einem Werk entnehmen könnte. Man sollte dann aber auch die Heerscharen von Markensammlern berücksichtigen, denen die Stempel erst in zweiter Linie und die Belege überhaupt nicht interessieren. Dafür erstreckt sich ihr Sammelgebiet dann ggf. über mehrere Kataloge. Ich denke dabei nicht an die Herstellungskosten für den Kataloghersteller, sondern an die Kosten die der Sammler aufzubringen hat. Wer kann diese Kosten aufbringen und dann noch Freude an dem Hobby haben?

Es interessiert sich nicht jeder für postgeschichtliche Hintergründe. Nun noch einen zusätzlichen Katalog? Für einen postgeschichtlich Interessierten wie mich wären mehr Informationen sehr hilfreich, doch mit Sicherheit noch immer nicht ausreichend. Ich bin ohnehin auf viel mehr Literatur angewiesen. Dem Spezial zu jedem Gebiet einen Stempelteil mit Bewertungen anzuhängen oder voranzustellen würde m.E. die Katalogkapazität sprengen. Wer hat das Geld um sich die zahlreichen Katalogteile, die nun erforderlich wären, zu bezahlen. Wie viel soll der Katalog bei der Heerschar der Mitarbeiter, die diese Bewertungen aktualisieren müssen, kosten?

Will man bei den Katalogkosten sparen, gibt es die Möglichkeit, davon hat zum Beispiel die Arge Bes. Geb. I. WK Gebrauch gemacht, einen eigenen Katalog zusammen stellen zu lassen, der z.B. die Kataloge Michel Spezial, Briefekatalog und Ganzsachenkatalog vereinigt. Dieser Katalog kann vom Schwaneberger Verlag bestellt und von der Arge an seine Mitglieder verteilt oder vertrieben werden. Ob dabei auch weitere postgeschichtliche Dinge wie Stempel usw. aufgenommen werden können, müsste beim Schwaneberger Verlag erfragt werden.

Ich bin aber der Ansicht, daß man den Spezialkatalog aus Kostengründen für die Markensammler nicht weiter aufblähen sollte. Hier sollten die Arbeitsgemeinschaften weiterführende Literatur schaffen und so auch die an ihrem Sammelgebiet interessierten Philatelisten aufnehmen. Letzten endes würden sie hiervon profitieren. Versucht dies doch. Die Arge Deutsche Feldpost 1937-1945 hat es mit dem Michel Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945 vorgemacht.

Mit Sammlergruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 02.08.2009 16:59:52 Gelesen: 66783# 19 @  
Hallo Henry und Postgeschichte,

ich bin ja fast ganz bei euch. :-)

Es geht auch nicht um Forschung, die sich in Lauf der Jahre oder Jahrzehnte langsam nach vorne bewegt, und ein Stempeldatum 3 Tage nach hinten oder Erstverwendungsdatum 2 Tage nach vorne weist, sondern um die Umsetzung von simplem Standardwissen, also der Grundvoraussetzung für die Erstellung eines Kataloges überhaupt.

Wohlgemerkt reden wir hier von einem Briefmarkenkatalog oder Spezialkatalog. Der Name ist bei letzterem der Auftrag und das Anliegen der Hersteller und Käufer. Oder sollte er das nicht sein?

Ein AD - Handbuch der Zeit bis 1875 hätte allein bei Bayern mehrere Tausend Seiten im Format A4 - und da wären noch keine dringend benötigten Abbildungen dabei. Das wäre das Ende der philatelistischen und postgeschichtlichen Fahnenstange. Preis dafür im hohen 3stelligen Bereich - für ganz AD sicher im 4stelligen Bereich.

Dass der Michel Verlag so etwas nicht stemmen kann und will, ist klar.

Die Tatsache, dass es bei Bayern (und womöglich anderswo auf der Welt) zwei ARGEN gibt, bringt ja nur mehr Licht in das Dunkel, ist also positiv, denn Konkurrenz ist immer positiv.

Ob sich ein verantwortlicher Redakteur mit 3 oder 5 Leuten an einen Tisch setzt und an einem Tag - länger würde es kaum dauern - ein AD - Land auf Vordermann bringt, ist ja wohl nicht kriegsentscheidend.

Noch etwas zu den Kosten: Wer Kosten von Literatur scheut, spart immer am falschen Ende. Ich bin sicher, dass die Masse der Sammler, welchen Stadiums auch immer, wünscht für ihr Geld richtige Daten, korrekte Zahlen und plausible Zusammenhänge zu erfahren. Selbst der Käufer einer Bildzeitung möchte ein Körnchen Wahrheit lesen.

Wenn es, wie Postgeschichte schreibt, gelingt, Teile des Kataloges auszugliedern und auf Vordermann zu bringen, noch dazu für kleine Münze, dann hat die betreffende ARGE alles richtig gemacht und verdient unser aller Lob.

Ich werde mal in meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied (m)einer altdeutschen ARGE in der nächsten Zeit die Michel Redaktion anschreiben mit der Bitte, ein paar Korrekturen vorzunehmen.

Über das Ergebnis werde ich, so es gewünscht wird, hier berichten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 02.08.2009 17:32:48 Gelesen: 66769# 20 @  
@ Postgeschichte [#18]

Lieber Manfred

So glimpflich lief es aber mit dem Bautenserie 1948 Katalog nicht ab, bevorzugt wird hier der von der Arge herausgegebenen Katalog. Nicht nur aus Kostengründen.

mfG

Nigel
 
Postgeschichte Am: 02.08.2009 17:54:36 Gelesen: 66752# 21 @  
@ doktorstamp [#20]

Hallo Nigel,

ich weiß nicht, welche Probleme beim Katalog der Bautenserie 1948 auftraten. Die Arge Bes. Geb. I. WK hat nur die drei Katalogteile zusammenfassen lassen. Dabei gab es meines Wissens keine Probleme. Sollen weiter Forschungsergebnisse aufgenommen werden, bleibe ich bei meiner Aussage in Beitrag [#18].

Ist dies nicht Sache von Arbeitsgemeinschaften oder der einzelnen Autoren?

Zu viel postgeschichtliche oder andere Aspekte passen nicht in das Katalogsystem, egal welcher Kataloghersteller. Dies kann man m.E. aber nicht den Verlagen anlasten. Bei verschiedenen Veröffentlichungen von Arbeitsgemeinschaften sind mir ähnliche Probleme bekannt geworden. Es geht letztlich nur um eines: das Geld. Da gilt es ein ausgewogenes Maß für beide Parteien herzustellen, zum einen für den Kataloghersteller, zum anderen für den Sammler. Daß hinsichtlich der Beurteilung, was tragbar ist und was nicht, zeigt der Beitrag von bayern klassisch.

Ich wünsche bayern klassisch viel Erfolg beim Schwaneberger Verlag und hoffe, daß er zumindest einen Teilerfolg erzielt. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

Gruß
Manfred
 
volkercontwig Am: 04.08.2009 15:04:47 Gelesen: 66503# 22 @  
Hallo zusammen,

das ist nichts Neues. Ich ignoriere diesen Verlag inzwischen recht erfolgreich.

Die Kataloge taugen nur bedingt etwas (ich sammle Britisch Indien, da ist der Stanley Gibbons so wie so besser). In den neunziger Jahren bot ich den Herren mal an, bei Rußland / Sowjetunion die biographischen Notizen in Ordnung zu bringen - kostenlos. Es waren durchaus so viele Fehler, daß sich die Arbeit gelohnt hätte. Ich habe noch nicht einmal eine Antwort erhalten. Das spricht für sich.

MfG Volker Großmann
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2009 19:57:27 Gelesen: 66450# 23 @  
@ Postgeschichte [#21]

>> Zu viel postgeschichtliche oder andere Aspekte passen nicht in das Katalogsystem, egal welcher Kataloghersteller. Dies kann man m.E. aber nicht den Verlagen anlasten.<<

Ich denke, dass sollte man sehr wohl den Verlagen anlasten. Es kann doch nicht sein, dass sich die Philatelie an der Kompatibilität zu irgendwelchen Katalogen orientiert. Die Kataloge sollten vielmehr, vor allem wenn sie in so dichter Reihenfolge wie zum Beispiel der Michel Deutschland Spezial veröffentlicht werden, ein Abbild des aktuellen philatelistischen Wissensstandes darstellen. Auf eine Bibel des, wie von bayernklassisch so wunderbar formuliert, Illusionskapitalismus kann ich gerne verzichten. Absolute Priorität hat für mich eine umfassende und fachlich richtige Information.

Ich fände es mehr als bedauerlich, wenn der Schwaneberger Verlag auf Dauer eine Ignoranz an den Tag legen würde, wie es in einigen Beiträgen geschildert wurde. Kundenorientierung sieht anders aus.

Wenn man nicht bereit ist, sich mit den Forschungsergebnissen und Verbesserungsvorschlägen der Spezialisten aus Arbeitsgemeinschaften und Forschungsgemeinschaften auseinander zu setzen, darf man sich nicht wundern, wenn man im Mittelmaß versinkt und am Ende in der unteren Schublade verschwindet. Jährlich aktualisierte Preislisten zählen in vielen anderen Bereichen zur Wegwerfware.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 04.08.2009 20:19:37 Gelesen: 66439# 24 @  
Hallo Concordia CA,

perfekt geschrieben und auf den Punkt gebracht. Kann man es denn anders sehen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Postgeschichte Am: 04.08.2009 20:38:13 Gelesen: 66430# 25 @  
@ bayern klassisch [#24]

Nein, ich glaube nicht. Du solltest Jürgen zum Verlagsbesuch mitnehmen. :-)

Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 04.08.2009 20:47:36 Gelesen: 66426# 26 @  
Eines möchte ich vorausschicken: Briefmarkenkataloge enthalten sehr viel richtiges und wichtiges Wissen, Daten, Fakten. Die Briefmarkensammler sollten es nur mal lesen, anstatt Kreuzchen bei den Bildchen zu machen. Dann blieben "Starverkäufer" wie ´brieftaube-1948´ erfolglos.

Briefmarkenkataloge haben zwei Hauptzwecke:

1. Abbildung aller Marken
2. Bepreisung dieser Marken

Dies erfüllt der Michel m.E. ganz gut - es geht aber noch deutlich besser.

Postgeschichtliche Daten bzw. Stempelkunde, dafür gibt es Spezialliteratur. Wer mit Hilfe des Deutschland-Spezialkataloges ein Sammelgebiet wie Bayern beackert, dem ist nicht mehr zu helfen. Da wäre mein erster Schritt der Beitritt in eine der ArGen.

Grundsätzlich sollte im Michel kein Müll drin stehen. Wenn keine Reaktion auf Anschreiben erfolgt, dann würde ich das bei einem Symposium (und ich wette in Sindelfingen sitzt Herr Hohenester wieder vor drei uninteressierten Zuhörern) thematisieren. Wurde das schon versucht? Öffentlichkeit dürfte in so einem Fall wunder wirken.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2009 21:25:48 Gelesen: 66409# 27 @  
@ Lars Boettger [#26]

Wenn keine Reaktion auf Anschreiben erfolgt, dann würde ich das bei einem Symposium (und ich wette in Sindelfingen sitzt Herr Hohenester wieder vor drei uninteressierten Zuhörern) thematisieren. Wurde das schon versucht? Öffentlichkeit dürfte in so einem Fall wunder wirken.

Kein Vertreter des Schwaneberger Verlages ist daran gehindert, vom Unterschleissheimer Olymp in die Niederungen des öffentlichen Forums von Philaseiten.de herab zu steigen und zu den hier geschriebenen Beiträgen Stellung zu nehmen. Hier ist die Anzahl der interessierten Leser bestimmt höher als die der Zuhörer in Sindelfingen.

In der Wirtschaft wird sehr viel Manpower und Geld in die Qualitätssicherung und Verbesserung der Produkte gesteckt. Da befremdet es doch sehr, wenn ein Verlag Angebote zur Produktverbesserung, die von qualifizierten Fachleuten in der Regel ohne eigenes kommerzielles Interesse an ihn heran getragen werden, zu ignorieren scheint.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 04.08.2009 21:29:23 Gelesen: 66406# 28 @  
Zum Verlagsbesuch wird es in meinem Fall nicht kommen - ich bevorzuge die Kontaktaufnahme mit den modernen Medien der Kommunikation.

Das ist der Punkt, Lars: Man muss sich auf Informationen verlassen können. Kann man das nicht, macht man sich lächerlich (Herausgeber) oder verrückt (Käufer). Jahr für Jahr.

Ich werde mir bei meinem lokalen Briefmarkenverein den aktuellen Michel- und Spezialkatalog ausleihen und die gröbsten Mängel ansprechen.

Die Reaktion werde ich hier mal wiedergeben. Es geht ja weniger um Bayern, als mehr darum, ob sich da etwas rührt oder nicht.

Wenn das nicht hilft, ist die Öffentlichkeit der nächste Schritt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gerhard Am: 05.08.2009 14:21:58 Gelesen: 66329# 29 @  
Hallo,

Michel hin oder her, es geht (leider?) nicht ohne. Zu den entsprechenden Bemerkungen fallen mir spontan 3 Dinge ein.

Zurückgehaltene Informationen sind die eine Sache; so unterdrückt Michel seit geraumer Zeit die für mich und bestimmt auch andere interessanten Angaben zu Auflagehöhen von Marken. Hier läßt sich Michels und anderer Preispolitik oftmals sehr gut nachvollziehen. Angebot und Nachfrage standen dabei natürlich auch Pate. Wenn ich z.B. lese, das ein Satz mit 3 Werten eine Auflage von 5000 hat und dieser dann, im Vergleich zu anderen Sachen, nur mit XX,xx € bewertet wird, ist das auch ein Hinweis auf Angebot und vor allem Nachfrage. Als Sammler freue ich mich aber gerade oftmals über das wahrlich seltene Stück.

Der Bildungscharakter tritt ebenfalls leider in den Hintergrund; die Eingangsbemerkungen zu Beginn eines Landes (so hieß das mal) werden seit Jahren ausgedünnt. Gerade für Neusammler, die einen ersten Katalog bereit zu lesen sind ist doch auch diese Information mehr als sinnvoll!

Ähnliche Beispiele gibt es viele, die seit langem mit dem Hinweis auf den Platz und somit den Kosten abgetan werden. Dafür braucht es aber heutzutage "unbedingt" die sinnlosen Jahrgangswerttabellen; wer braucht die denn?

Mit philatelistischen Grüßen
Gerhard
 
Stefan Am: 05.08.2009 14:47:48 Gelesen: 66312# 30 @  
@ Gerhard [#29]

Dafür braucht es aber heutzutage "unbedingt" die sinnlosen Jahrgangswerttabellen; wer braucht die denn?

Ich vermute einmal, dass diese Tabellen vor allem für den Handel interessant sind, um Sammlungen (vor allem mit ausländischen Marken, mit den man in Deutschland je nach Sammelgebiet nicht so häufig zutun hat) ohne größeren Aufwand (Berechnung des Katalogwertes der einzelnen Jahrgänge) zu beurteilen und dem Besitzer (Verkäufer) recht zügig eine erste Auskunft geben zu können.

Gruß
Pete
 
volkercontwig Am: 05.08.2009 17:11:56 Gelesen: 66278# 31 @  
Mir fällt nun nur noch folgende Bemerkung ein: Wo ist eigentlich der Beitrag der Michel - Redaktion, wenn doch diese Herren so sehr an der Meinung der Philatelisten interessiert sind, sollten sie auch hier vertreten sein.

Ich habe mir für die Bahnpoststempel Britisch Indien 1860 - 1890 meinen eigenen Katalog gemacht, der bei mir abgefordert werden kann - übrigens kostenlos.

freundliche Grüße - Volker Großmann
 
Werner Am: 05.08.2009 18:17:56 Gelesen: 66256# 32 @  
@ Gerhard [#29]

die sinnlosen Jahrgangswerttabellen; wer braucht die denn?

Anscheinend nur die Händler, damit diese nicht so viel Rechnen müssen.

Gruss Werner, aus Österreich
 
Harald Zierock Am: 11.08.2009 14:23:19 Gelesen: 65984# 33 @  
Sehr geehrter Herr Zierock,

in die MICHEL-Briefmarkenkataloge werden laufend Verbesserungen und Ergänzungen vorgenommen, nicht einfach nur die Neuheiten integriert.

Eine besonders aufwändige Bearbeitung fand vor 5 Jahren bei den Sammelgebieten Rußland und Sowjetunion statt. Im Zuge der Erarbeitung der beiden Erstauflagen des MICHEL-Rußland-Spezial-Kataloges 2005 und des MICHEL-Sowjetunion-Spezial-Kataloges 2005/2006 wurden in Zusammenarbeit mit den zuständigen BPP-Prüfern und der Philatelistischen Arbeitsgemeinschaft Rußland/UdSSR alte Zöpfe abgeschnitten und im Falle von Alt-Rußland die Markenausgaben neu und damit chronologisch gegliedert. Das allseits positive Echo bestätigt die Richtigkeit unseres Handels.

Um die Vergleichbarkeit der neuen Nummern mit den alten zu gewährleisten, werden wir auch in den weiteren Auflagen des Osteuropa-Kataloges eine Umnumerierungstabelle (alt => neu) abdrucken. Im aktuellen MICHEL-Europa-Katalog Band 7 "Osteuropa" 2008/2009 finden Sie diese auf Seite 463.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude bei dem faszinierenden Sammelgebiet Rußland/Sowjetunion.

Mit freundlichen Grüßen

i.A.
Thomas Honka (Redaktion)
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am 26.07.2009 16:04 Uhr schrieb Harald Zierock

Hallo,

ich habe Ihren Briefmarken Katalog Europa Ost gekauft. Zwar hatte ich einen älteren Katalog, aber irgendwie bin ich schon erschrocken!

Warum haben sich so viele Nummern geändert; warum sind Stempel und Sparmarken jetzt plötzlich bei den "normalen" Marken zu finden ?

Wasserzeichen Nr. 1 ist bei Russland und Sowjetunion plötzlich stehend und liegend. Das hat sich so schnell ergeben? Wer hat den an so etwas Geld zu verdienen? Oder haben Sie endlich einmal auf Sammler gehört, die Ihnen das schon Jahre sagten?

Sie denken Michel kann tun und lassen was Sie wollen?
Ich habe so etwas noch bei keinem anderen Katalog Hersteller gesehen.
Könnten Sie mir das erklären?

Viele Grüsse,

Harald Zierock

Hier mein Schreiben an Michel und die Antwort.

Nun haben wir eine Antwort, nur wusste ich nicht das man Spezialkataloge kaufen muss, weil die einfachen vernachlässigt werden!
 
Carolina Pegleg Am: 11.08.2009 21:09:43 Gelesen: 65943# 34 @  
Die unterschiedlichen Auffassungen und Meinungen liegen wohl zum Teil daran begründet, dass hier jeder zum Teil einen anderen Michel-Katalog im Kopf hat. Ich bin ausgegangen von dem Europa-Katalog und auch den Übersee-Katalogen. Diese sind mir für meine Länder-Sammlungen, die ich ohne grosses Spezialisierungsinteresse betreibe, völlig ausreichend. Mir reichen die Katalogisierungen der wesentlichen Markenarten, d.h. eine Katalogisierung auf der Ebene der wesentlichen Unterschiede bei den Druckarten, Farben, Zähnungen, und Wasserzeichen. Albert Einstein wird das Sprichwort zugeschrieben, man solle alles so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher. Die Michel-"Normal"-Kataloge erreichen nach meiner Meinung ein sehr gutes Gleichgewicht an systematischer Vereinfachung und Beschränkung auf das wesentliche, ohne es zu einfach und damit falsch zu machen.

Ich glaube, dass auch heute noch viele genau so wie ich sammeln, und nicht in jedem Fall ein weitergehendes Spezialiserungsinteresse besteht. Hier leisten mir die Michel-Kataloge hervorragende Dienste. Im Gegenteil gibt es darin bereits Spezialinformationen, z. B. endlose Katalogisierungen von Markenheftchen und Einzelpreise aller Zusammendrucke, auf die ich z. B. verzichten könnte. Noch mehr Details bringen mir persönlich nichts und machen den Katalogen als grundlegendes Werkzeug aller Sammler -- unabhängig der Wissensebene -- m. M. nur unhandlicher und teurer.

Das nächste Niveau sind dann die Spezialkataloge, Deutschland-Spezial, USA-Spezial etc. Dagegen richtet sich offenbar die meiste Kritik. Eine Grenzziehung was da rein gehört und was darüber hinaus noch spezialisierteren Handbüchern vorbehalten bleiben muss, ist schwierig. Es erscheint mir ein Wunder -- ehrlich gesagt -- dass sich die Herausgabe dieser Werke in der vorliegenden Form überhaupt rechnet.

Ein konkretes Beispiel grob fehlerhafter Katalogisierung fehlt bislang im gesamten Thema. Stattdessen wird in kaum nachzuvollziehender Weise die Tatsache, dass der Schwaneberger Verlag auf allen grossen Messen vertreten ist und der Geschäftsführer Vorträge hält, zu denen aber nur drei Leute hingehen, noch in etwas negatives gedreht. Also, da fällt mir nichts mehr ein. Die Frage ist doch genau umgekehrt: Wo sind denn die grossen Wortführer aus den Argen, die "Speerspitze der deutschen Philatelie" , die mit ihren geliehenen Michel-Katalogen nicht zufrieden sind, bei diesen Gelegenheiten?

Das Problem mit dem Michel scheint mir nicht der herbei phantasierte "Alleinvertretungsanspruch" [#16] des Schwaneberger Verlages zu sein (es gibt etliche Alternativen zu Michel, keiner ist gezwungen den zu benutzen), sondern dass einige Vertreter der Speerspitze sich vielleicht in ihrem eigenem Alleinvertretungsanspruch, wie ein bestimmtes Gebiet gesammelt werden soll und was sammelwürdige und nicht sammelwürdige Varianten sind, durch davon abweichende Katalogisierung im Michel gekränkt fühlen.

M.a.W. das Problem scheint darin zu bestehen, dass die in der Rolle des Autors gegebene ureigene Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum nicht erkannt und respektiert wird. Es wird anscheinend erwartet, dass die Autoren des Schwaneberger Verlages als Sprachrohre der eigenen Arge agieren sollen, und ihre eigene Meinung, ob die zitronengelbe Variante jetzt katalogisiert werden soll oder nicht, hintenanstellen. Wie gesagt, Beispiele grober oder willkürlicher Falschkatalogisierung fehlen bislang.

Der einzige bislang konkret geäusserte Vorwurf an die Michel-Redaktion, eine willkürlichen Änderung von Katalognummern bei Russland, hat sich ja nun in Luft aufgelöst und Harald hat dankenswerter Weise die freundliche Antwort hier wiedergegeben: Die Umstellung bei Russland erfolgte vor 5 Jahren, als man erstmalig die Russland-Spezial-Kataloge herstellte. Warum die einfachen Kataloge hier vernachlässigt worden sein sollen, verstehe ich nicht [#33]. Die Katalogisierung von Russland wurde gemäss Auskunft vor 5 Jahren in allen Katalogen auf den neuesten Stand gebracht. Eine Vernachlässigung läge doch nur vor, wenn der neueste Forschungsstand nur in den Spezialkatalogen enthalten und nicht auch im Standard-Osteuropa Katalog wiedergegeben wäre.
 
bayern klassisch Am: 11.08.2009 21:47:48 Gelesen: 65937# 35 @  
Hallo Carolina Pegleg,

da ich mich zumindest teilweise angesprochen fühle, möchte ich schon jetzt reagieren, obwohl ich den Michel Spezial erst in knapp 2 Wochen werde vorliegen haben, und dann ins 2009er Detail gehen kann.

Du hattest nach groben Fehlern gefragt? Nun, seit Jahrzehnten stehen im Spezial bei den bayerischen Mühlradstempeln Angaben, die jeder Grundlage entbehren. Die Preisbewertungen dort nehmen keine Rücksicht auf den Ort, an dem der Stempel geführt wurde und unterscheiden auch nicht, eine absolute Todsünde, ob offener oder geschlossener Mühlradstempel (MR).

Das Sammeln von MR, vielleicht den beliebtesten Nummernstempeln von Altdeutschland überhaupt, ist sehr weit verbreitet. Ich verlange nicht, dass der Spezial hier 50 Seiten Insiderwissen abdruckt, was er nicht hatte, hat, noch haben wird; das kann er nicht und will er auch nicht. Aber ehe man dumme Sachen schreibt oder gefährliche Verallgemeinerungen druckt, sollte man besser gar nichts dazu schreiben, wenn einem eine sinnvolle Systematik mit Preisbewertung dazu nicht einfällt.

Weitere aus der Hüfte?

Erstausgabetag der Bayern Nr. 3 ist falsch, der Nr. 7 ebenso; weiteres werde ich noch hier vorstellen.

Von der großen Pfennigzeit schweige ich besser - da sollte man schnell über den Katalog blättern.

Warum aber ein Briefmarkenkatalog glaubt Vorphila - Stempel bewerten zu müssen, aber die Markenstempel in einen Tropf wirft, konnte mir noch niemand erklären.

Die Daten des Eintritts in den DÖPV sind nicht bei allen Staaten richtig und und und.

Ich weiß ja nicht, ob du beim Schwaneberger Verlag auf der "payroll" stehst, und glaube dir auch unbesehen, dass du mit deinen Katalogen bei deinen Sammelgebieten auf deinem sammlerischen Niveau ganz gut zurecht kommst, aber das trifft eben auf den einen (dich) zu, und auf den anderen (mich) nicht.

Sicher ist jeder Katalog für seine Klientel mal besser, mal schlechter geeignet. Aber es geht hier nicht um substanzlose Kritik, sondern um elementare Fehler. Diese müssen mal endlich abgestellt und nicht noch ein paar Jahrzehnte weiter tradiert werden. Ich unterstelle keine systematische Verdummung der Masse der Bayernsammler; aber wenn man negativ wäre, könnte man diesen Gedankengang durchaus hegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Postgeschichte Am: 11.08.2009 22:40:02 Gelesen: 65924# 36 @  
@ bayern klassisch [#35]

Hallo bayern klassisch,

Falls Fehler im Michel-Spezial bei Bayern enthalten sind, kann ich den Ärger nachvollziehen. Aber alle Emotionen in dieser Angelegenheit führen vermutlich nur zu einem erhöhten Blutdruck, nicht aber zur Lösung der Probleme. Ich hatte im Beitrag [#18] den aus meiner Sicht einzig gangbaren Weg beschrieben, daß Arbeitsgemeinschaften nur gemeinsam mit den Prüfern beim Verlag eine eventuelle Änderung herbeiführen können. Durch die Antwort des Schwaneberger Verlages im Beitrag [#33] wird meine Ansicht bestätigt:

... wurden in Zusammenarbeit mit den zuständigen BPP-Prüfern und der Philatelistischen Arbeitsgemeinschaft Rußland/UdSSR ...

Ob die vorgeschlagenen Änderungen letztlich im Katalog ihren Niederschlag finden, liegt letztlich im Ermessen des Verlages. Ein Vorstoß eines Sammlers, Vereins oder Arbeitsgemeinschaft alleine, dürfte m.E. nichts bewirken.

Gruß
Manfred
 
Carolina Pegleg Am: 11.08.2009 23:47:41 Gelesen: 65907# 37 @  
@ bayern klassisch [#35]

Vielen Dank für deine Mühe einmal die konkreten Sachverhalte zu benennen. Ich finde -- und da sind wir uns wahrscheinlich einig -- es wenig hilfreich herumzuschimpfen, ohne dass man weiss, worum es geht.

Du schreibst, dass ein Normalsammler weder mit dem Michel noch mit dem Spezial halbwegs sinnvoll arbeiten könne; dass es an der Umsetzung von simplem Standardwissen, also der Grundvoraussetzung für die Erstellung eines Kataloges überhaupt, mangele; dass der Michel ein Produkt sei, welches keinen Gegenwert für den Preis generiere, einem Märchenbuch von Grimm ähnele usw.

Wenn ich mir nun deine kurzgefasste Liste anschaue -- es kommt sicher noch was dazu, jetzt wo Dein Ehrgeiz geweckt ist -- meinst Du nicht, dass Du mit dieser Kritik doch sehr deutlich über das Ziel hinaus schiesst? Alles was Du uns hier berichtest, hätte man auch so zusammenfassen können: 99.998% der zu Bayern im Michel mitgeteilten Informationen sind nicht zu beanstanden. Aus der Hüfte:

Mühlradstempel:

Der Michel ist kein Stempelkatalog, da schneidet er schlecht ab. In [#19] betonst Du selbst, dass der Michel kein Altdeutschland Handbuch sein kann und ein Briefmarken-Katalog sei. Deine grösste Kritik ist dann eine unvollständige Katalogisierung der MR-Stempel. Ernsthafte Sammler von MR-Stempeln besitzen die entsprechende Fachliteratur, an die der Michel nie heranreichen kann. M.E. erfüllt der Michel hier eine Lücke für Sammler, die sich erstmalig für diese Stempel etwas genauer interessieren, aber noch nicht soweit sind, sich einer Arge anzuschliessen oder zusätzliche Literatur zu kaufen. Eine für die Zukunft der Philatelie sicher nicht uninteressante Zielgruppe. Wenn man die Katalogisierung, ohne den Katalog zu verteuern, verbessern kann, warum nicht. Offene und gMR zusammenzuwerfen tut schon weh. Da es aber keine ernsthaften Sammler von MR-Stempeln "nach Michel" gibt, ist der "Schaden" übersehbar. Man könnte natürlich auch loben, dass der Michel-Katalog Einsteiger-Sammler, wenn auch verbesserungswürdig, erstmals auf die besondere Sammelwürdigkeit dieser Stempel aufmerksam macht.

Erstausgabetag der Bayern Nr. 3 ist falsch, der Nr. 7 ebenso.

Lappalie.

Von der großen Pfennigzeit schweige ich besser - da sollte man schnell über den Katalog blättern.

Das richtet sich jetzt nicht gegen Dich, Bayern klassisch, aber diese Form des Diskurses ist im Internetzeitalter leider beinahe der standardmässige Umgang geworden. Über unbenannte (= derzeit grundlose / substanzlose / aus der Hüfte geschossene / ins Blaue hinein benannte) Fehler in der Katalogisierung sollte man aus Fairnessgründen wirklich schweigen bis man seine Vorwürfe substantiieren kann.

Warum aber ein Briefmarkenkatalog glaubt Vorphila - Stempel bewerten zu müssen, aber die Markenstempel in einen Tropf wirft, konnte mir noch niemand erklären.

Wen hast Du denn gefragt, der Dir das nicht erklären konnte? Es kann sehr viele Gründe geben, warum Vorphila-Stempel im Detail katalogisiert sind, die Stempel der Markenzeit aber nicht. Ich kann da auch nur spekulieren. Wahrscheinlich ist es nicht praktikabel oder wirtschaftlich. Interessierte können jedenfalls auf eine grosse Anzahl spezialisierter Literatur zurückgreifen, die der Michel nicht unbedingt duplizieren muss.

Die Daten des Eintritts in den DÖPV sind nicht bei allen Staaten richtig.

Lappalie.

Ich weiß ja nicht, ob du beim Schwaneberger Verlag auf der "payroll" stehst, und glaube dir auch unbesehen, dass du mit deinen Katalogen bei deinen Sammelgebieten auf deinem sammlerischen Niveau ganz gut zurecht kommst, aber das trifft eben auf den einen (dich) zu, und auf den anderen (mich) nicht.

Du schreibst, kein Normal-Sammler könne mit dem Michel-Katalog halbwegs vernünftig arbeiten. Und jetzt schreibst Du man (= ich) könne damit sehr gut zurecht kommen. Du alleine seiest es, dem der Katalog nicht ausreicht. Offenbar hast du es aber wohl nicht so gemeint, sondern was Du meinst, ist offenbar das mein sammlerisches Niveau es nicht zulässt die grobe Untauglichkeit des Michel-Kataloges zu erfassen. Nun ja, lassen wir die Frage des sammlerischen Niveaus mal aussen vor. In puncto Überheblichkeit bist Du mir dafür um Längen voraus. Jedenfalls kommt obige Aussage unglücklicherweise so rüber, was schade ist, denn aus der Vielzahl Deiner hilfsbereiten Beiträge hier, weiss ich ja dass Du es nicht so meinst. Halt im Eifer des Gefechtes.

Aber es geht hier nicht um substanzlose Kritik, sondern um elemantare Fehler.

Das ist genau der ganze Punkt, dass Deine sehr starken Äusserungen von den benannten Unzulänglichkeiten in keiner Weise getragen werden. Im Prinzip ist es mir eigentlich auch egal, ob Du oder jemand anders der Anschauung ist der Michel sei grob fehlerhaft, oder nicht, und ob diese persönliche Einschätzung nun zutreffend ist, oder nicht. Soll doch jeder selbst entscheiden was und wie er sammelt und welche Hilfswerkzeuge dazu benutzt werden. Was mich hier am meisten stört, ist vielleicht der Ton der Auseinandersetzung "Redaktion sich zu schade einen dringend benötigten Schritt nach vorne zu machen" etc. Ja, ja, den dringend benötigten Schritt, dass Erscheinungsdatum der Nr. 7 abzuändern. Entschuldigung, so etwas ist einfach unfein. (Bislang) unsubstantiierte Vorwürfe ins Blaue hinein, zu denen dann die (angebliche) Nichtäusserung als Beweis der Tatsache zitiert wird. Ein typisches Beispiel eines Internet-Diskurses wie ich es mir auf den Philaseiten nicht wünsche.

Also: Fakten, Fakten, Fakten -- oder doch besser schweigen.

Mit ebenfalls allen Grüssen, und nichts für ungut,

Arno
 
doktorstamp Am: 12.08.2009 03:33:21 Gelesen: 65890# 38 @  
@ Carolina Pegleg [#37]

Lieber Arno

Dass einige wenige Fehler in den verschiedenen Katalog noch verbreitet werden sollte unterdessen allen klar sein. Man kann sich damit abfinden. Allerdings sollte eine Berichtigung stattfinden.

Vorgeschlagen wird die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Argen, jedoch aus Erfahrung sehen wir das Michel die Zusammenarbeit mit bevorzugten Personen macht.

Im Prinzip wird hier mit diesem Arbeitsvorgang gar nichts falsch gemacht solange dieser Einzelperson für die Arge spricht, er geniesst Ansehen, sein Wissen Anklang bei der Arge. Es wird keinem unterstellt falsches Wissen bei Michel unterzubringen, dies haben sie teils von alleine geschaffen.

Jedoch mit den Bewertungen, und die Aufnahme fraglichen Ausgaben können sie ein Sammelgebiet ganz schon verderben.

Michel sollte den Sammlern gegenüber Pflicht- und Verantwortungsbewusst handeln. Leider dreht es anscheinend mehr ums Geld.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 12.08.2009 09:50:25 Gelesen: 65864# 39 @  
Lieber Nigel,

alles was du schreibst, unterschreibe ich. Auch den Schluß, den du am Ende ziehst.

Hallo Carolina Pegleg,

ich habe mir lange überlegt, ob ich auf deinen Beitrag eingehen soll.

Damit man mir nicht kneifen vorwerfen kann, will ich es tun.

Da es aber keine ernsthaften Sammler von MR-Stempeln "nach Michel" gibt, ist der "Schaden" übersehbar. Man könnte natürlich auch loben, dass der Michel-Katalog Einsteiger-Sammler, wenn auch verbesserungswürdig, erstmals auf die besondere Sammelwürdigkeit dieser Stempel aufmerksam macht ...

Interessant: Deiner Meinung nach gibt es also keinen ersthaften Sammler von MR-Stempeln "nach Michel". Und warum ist das so deiner Meinung nach?

Bist du dir der Marktmacht von Michel bewußt? Ich glaube nicht.

Dann möchtest du den Michel gelobt sehen, weil er auf die besondere Sammelwürdigkeit aufmerksam macht. Womit macht er das? In dem er Äpfel mit Birnen vergleicht? In dem er einem Schlauen erlaubt, für den vollen Michelpreis von 15 Euro einen Stempel bei einem "Michelaner" zu kaufen, der in Wirklichkeit den Wert eines Pauschalurlaubes hat? Warst du schon einmal auf einer Messe oder einem GT, wie ich es sicher schon 100 mal war? Sindelfingen, Essen, München, Köln?

Erstausgabetag der Bayern Nr. 3 ist falsch, der Nr. 7 ebenso.

Lappalie.


Dein nächstes Eigentor. Aufklärung erwünscht? Du hältst 10.000 Euro für eine Lappalie? O. K., das muss ich dann so akzeptieren; für 99,9999% der Sammler stellt schon ein Bruchteil dieses Betrages keine Lappalie dar.

Eine Nr. 7 von Bayern auf Ersttagsbrief vom 19.7.1854 würde vermutlich sogar noch mehr bringen als nur 10.000 Euro. Vlt. auch 20.000 oder noch mehr. Es käme auf die Schönheit darauf an.

Leider gab es die Marke nicht zu diesem "Erstausgabetag". Aber das weiß der Michel nicht. Einen Preis kann aber dennoch ansetzen. Vielleicht schafft es auch ein guter Fälscher, solch ein Stück herzustellen. Heute ist ja fast alles möglich.

Was du für Lappalien hältst, ist postgeschichtliches Primärwissen. Auch oder gerade der Ländersammler wird bei Ersttagsverwendungen hellhörig. Wenn die Angabe von Ersttagen so lappaliär ist, warum gibt sie der Michel dann bei jeder möglichen Marke und Ausgabe an? Zuviel Platz im Katalog? Langeweile beim Redakteur?

Von der großen Pfennigzeit schweige ich besser - da sollte man schnell über den Katalog blättern.

Das richtet sich jetzt nicht gegen Dich, Bayern klassisch, aber diese Form des Diskurses ist im Internetzeitalter leider beinahe der standardmässige Umgang geworden. Über unbenannte (= derzeit grundlose / substanzlose / aus der Hüfte geschossene / ins Blaue hinein benannte) Fehler in der Katalogisierung sollte man aus Fairnessgründen wirklich schweigen bis man seine Vorwürfe substantiieren kann.


Wie ich bereits in [#35] schrieb, sind meine Kenntnisse des Michelstandes nicht auf dem neuesten Niveau. Ich sammle auch keine Pfennigzeit mehr. Aber als ich sie noch gesammelt habe, strotze es dort nur vor Fehleinschätzungen und Kommentaren, die eher für einen Schwank, als für einen seriösen Katalog geeignet waren. Daher will ich abwarten, was in dem neuesten Katalogwerk steht.

Warum aber ein Briefmarkenkatalog glaubt Vorphila - Stempel bewerten zu müssen, aber die Markenstempel in einen Tropf wirft, konnte mir noch niemand erklären.

Wen hast Du denn gefragt, der Dir das nicht erklären konnte? Es kann sehr viele Gründe geben, warum Vorphila-Stempel im Detail katalogisiert sind, die Stempel der Markenzeit aber nicht. Ich kann da auch nur spekulieren. Wahrscheinlich ist es nicht praktikabel oder wirtschaftlich. Interessierte können jedenfalls auf eine grosse Anzahl spezialisierter Literatur zurückgreifen, die der Michel nicht unbedingt duplizieren muss.


Wenn du gerne wüßtest, wer von 1963 bis heute in der Fußballbundesliga schon Deutscher Meister war, würde dich die folgende Aufzählung glücklich machen:

Borussia Mönchengladbach (früher), der 1.FC Kaiserslautern (nicht 1970 und 71) und der FC Werder Stuttgart (ab 1980 ein paar mal).

Das ist das Niveau von Michel. Im Vormarkenzeitbereich (VMZ), in der Kreuzerzeit und in der Pfennigzeit. Dazu kommen die Mühlrad-Stempel.

Die Daten des Eintritts in den DÖPV sind nicht bei allen Staaten richtig.

Lappalie.


Die Steigerung deines Postings ist nun erreicht. Wenn die Eintrittsdaten in den Postverein Lappalien sind, braucht man auch keine Philatelie mehr. Dann gäbe es kaum Briefmarken, es gäbe keinen Nachfolger mit dem UPU bzw. dem Weltpostverein usw. usw..

Wer die Basis nicht kennt oder falsch interpretiert, baut auf Sand. Dies gilt natürlich nicht für ETB - Sammler von Berlin. Für die anderen aber umso mehr.

Ich bleibe dabei: Wenn ein Katalog von der Verbreitung eines Michel Aussagen trifft und jahrzehntelang und vieltausendfach kolportiert, müssen diese auch stimmen. Weiß man es nicht, sollte man nichts dazu schreiben oder die Sachlage kurz erklären.

Deine Versuche, immer wieder gebetsmühlenartig die Kompetenz in Bildung und Forschung den ARGEN und deren Organen bzw. Spezialkatalogen und Handbüchern zu zu schieben, scheitern an dem Anspruch eines Michel Spezial, den dieser selbst an sich stellt und nominiert. Ich schreibe es hier jetzt zum 5. Mal:

Wer einen Spezialkatalog herausbringt, der viele Fehler aufweist, die Kenner, ARGEN und auch Prüfer schon seit Jahren und Jahrzehnten bemängeln, hat sein Ziel verfehlt.

Daran ändern auch Lippenbekenntnisse von Gutmenschen nichts.

Nach Erhalt des aktuellen Spezial werde ich weiteres berichten. Solange bitte ich noch geduldig auszuharren. Die Michel - Redaktion tut dies schon seit Jahrzehnten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
wuerttemberger Am: 12.08.2009 09:57:30 Gelesen: 65860# 40 @  
@ alle

Zunächst möchte ich einmal vorauschicken, dass ich hohen Respekt vor den Autoren habe, die sich ans Werk machen und einen Katalog oder ein Handbuch veröffentlichen. Das ist mit einem riesigen Aufwand verbunden (wenn man es ordentlich machen will) und man setzt sich letztlich immer der ätzenden Kritik von den Leuten aus, die oft gar keine oder sehr wenig Ahnung haben. Der Respekt wird dann noch umso größer, wenn dann dieses Werk weiter gepflegt wird und eventuelle Irrtümer (die sich immer einschleichen können) freimütig eingeräumt und nachträglich korrigiert werden.

@ Carolina Pegleg [#37]

Meine einschneidendste Begegnung mit der Michelredaktion war für beide Seiten nicht gerade erfreulich. Im Jahre 1997 erschien ein Württemberg-Spezial-Katalog anlässlich der NAPOSTA in Stuttgart, mit dem Anspruch (Zitat) "... umfaßt der Katalog alle Briefmarken und Ganzsachen, die jemals speziell für dieses Gebiet ausgegeben wurden, ...".

Dummerweise wurden aber die Dienstmarken D52 bis D64 und die Dienstpostkarten DP11 bis DP14 aus dem Ganzsachenkatalog, die beim Deutschen Reich katalogisiert sind einfach vergessen. Von den Ganzsachen mit Germaniawertstempel, die speziell von Württemberg ausgegeben wurden (Postanweisungsumschläge mit dem Vermerk "für den Verkehr innerhalb Württembergs") reden wir mal lieber gar nicht. Der Verlag wurde Opfer seiner eigenen verworrenen Katalogisierung dieses Gebietes.

Das wollte ich den Herren der Redaktion anlässlich einer Briefmarkenmesse in München sagen und wurde brüsk mit den Worten "Sie haben ja überhaupt keine Ahnung!" abgewiesen. Naja, wer gibt schon gern einen so peinlichen Fehler öffentlich zu. Mich hat vor allem der Umgang mit sachlich vorgetragener Kritik sehr verärgert.

Von solchen und ähnlichen Erfahrungen hört man immer wieder. Arroganz gepaart mit Ignoranz, oder ganz einfach Überforderung?

Ich kann mich nicht so recht entscheiden.

Gruß

wuerttemberger
 
petzlaff Am: 12.08.2009 17:38:52 Gelesen: 65800# 41 @  
Aus meiner Sicht wäre es das Beste, wenn die Katalogmacher die Preise ganz wegliessen und nur einen Hinweis auf die Seltenheit brächten. Bei numismatischen Katalogen ist das Gang und Gäbe.

Ich denke, dass auf derartige Weise endlich mal wieder das Prinzip Angebot und Nachfrage für eine realistische Preisfindung in den Vordergrund rücken würde. Ausserdem halte ich es für möglich, dass mit Umsetzung dieser Idee endlich einmal die nervende Frage nach Wert inkl. der darauf folgenden pseudowissenschaftlichen Diskussionen in den diversen Foren sowie das "Anpreisen wie Sauerbier" bei eBay etc. abgestellt werden könnte - im Sinne des gemeinsamen Hobbies.

Natürlich erwarte ich von einer Katalogredaktion seriöse Berichterstattung bzgl. der Beschreibung inkl. der Auflagenhöhe. Das ändert sich nicht von Jahr zu Jahr ;-) Leider entstehen die meisten Dispute in der Online-Diskussion (egal wo auch immer) durch Misinterpretation von Katalogpreisen. Dagegen kann doch ein im Sinne der Sammlerschaft verantwortungsvoll denkender und handelnder Verlag etwas unternehmen. Eine derartige Umgestaltungsinitiative würde auf Dauer selbst den freundlich dreinblickenden Mitarbeitern der Michel-Redaktion die Arbeitsplätze sichern, und möglicherweise den Sinn für das philatelistisch Wertvolle schärfen, welches die Redaktion entscheidend ausbauen könnte um sich ihren Marktanteil langfristig zu sichern.
 
Carolina Pegleg Am: 12.08.2009 19:39:31 Gelesen: 65776# 42 @  
@ bayern klassisch [#39]

Mir ist es ein Anliegen, dass bestehende Fehler benannt werden. Dann kann diskutiert werden, wie schlimm diese Fehler wirklich sind und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden, ob der Michel-Katalog im Hinblick darauf insgesamt noch brauchbar ist oder nicht. Als Nebeneffekt wird dann auch über diese bestehenden Fehler aufgeklärt, was auch ganz hilfreich ist, oder nicht?

Stattdessen kann man natürlich gebetsmühlenartig immer wieder dieselben vorgefasste Meinungen "Arroganz, Unkenntnis, fehlerhaft, unbrauchbar" wiederholen, anstatt gemeinsam anhand von Tatsachen aufzuklären, was an diesen Einschätzungen wirklich dran ist. Vielleicht noch wichtiger, ob es auch heute noch zutrifft was offenbar in der Vergangenheit die Reputation des Verlages als den Sammlern gegenüber arrogant begründet hat.

Ich lese hier jedenfalls aus neuerer Zeit nur von umfassenden Neubearbeitungen in den Bereichen AM-Post, Bauten, Russland usw. in Zusammenarbeit mit Prüfern und Arbeitsgemeinschaften. Also scheint sich doch was zu bewegen. Ebenso sind die Erfahrungen von Harald und mir hinsichtlich Korrespondenz / Interaktion mit Michel ebenfalls aus neuerer Zeit nicht zu beanstanden. Erfahrungen wie von württemberger berichtet [#40] sind jedenfalls in keiner Weise akzeptabel und man kann nur hoffen, dass diese Zeiten vorbei sind.

Letztlich ist es aber wahrscheinlich eine Frage des Naturells, ob ein Glas 99.998% voll oder 0.002% leer ist. Ich halte, wie gesagt, alle von Dir mitgeteilten Unzulänglichkeiten sicherlich für ärgerlich aber in der Gesamtschau für nicht so gravierend. So eine abweichende Auffassung unter Sammlerfreunden kann man vielleicht auch einfach einmal hinnehmen, ohne gleich voll in die Defensive zu gehen. Es mag sein, dass Du es kaum für möglich hälst, dass ich dieser Auffassung bin und trotzdem hinsichtlich meines Sammelniveaus keine Komplexe habe (jedenfalls weder Megalomanie noch Sendungswahn).

Es wäre natürlich viel einfacher, wenn ich einsehen würde, dass ich ein ETB-Sammler und Gutmensch bin und deshalb die abschliessende Autorität Deiner Ansicht auch nach fünfmaligem wiederholen und in Fettschrift nicht einzusehen vermag. Ich glaube, da musst Du einfach Nachsicht mit mir haben. Aus meiner Sicht braucht es jedenfalls keine weiteren Versuche die angebliche Unzulänglichkeit meiner Kentnisse nachzuweisen, da damit die Richtigkeit Deiner Ansicht logisch auch nicht bewiesen werden kann. So verärgerst Du nur unnötig einen Sammlerfreund. Wenn Dich dieser Absatz im übrigen auch geärgert hat, würde ich sagen wir sind quitt.

Fehler sind in einem Werk wie dem Michel unvermeidlich. Ich glaube auch ein Hauptgrund dafür, dass unkorrekte Information jahrelang nicht korrigiert werden / wurden, ist teils herstellungsbedingt. Ich bin da kein Experte, aber als die Kataloge noch gesetzt wurden war es wohl recht schwierig in "fertigen" Seiten einzelne Angaben zu ändern. Vielleicht kann dazu jemand der sich mit sowas technisch auskennt mal was schreiben. Korrekturen wurden so möglicherweise aus Kosten-/ Aufwandsgründen offenbar nicht gemacht bis irgendwann einmal -- manchmal nach Jahrzehnten -- grundlegend überarbeitet wurde. Nun wurde recht kürzlich der Katalog vollständig digitalisiert, neu gesetzt, Abbildungen ausgetauscht und auf Farbe umgestellt. Sicher eine grosse Leistung, erhebliche Investition und allgemeine Verbesserung der Kataloge, die man anerkennen mag, oder eben (wie gewohnt) auch nicht. Korrekturen sind so hoffentlich nun leichter möglich.

Fazit: Ich bleibe dabei, dass Deine polemische Kritik jedenfalls bislang grundlos ist. Es wurden hier eine Vielzahl vermittelnder Ansichten geäussert, denen ich mich auch anschliesse. Im Detail gehe ich auf die von Dir benannten Fehler nicht mehr ein. Du spielst die Unzulänglichkeiten nach meiner Meinung hoch, die man tatsächlich in einer Gesamtbetrachtung des Werkes auch als ziemliche Lapalien ansehen kann. Weiter oben schreibst Du z. B. selbst, dass es sich bei Deiner Fundamentalkritik nicht um die Korrektur von Erstverwendungsdaten geht.

99.9% der Katalognutzer sind in der täglichen Arbeit mit dem Katalog von Fehlern dieser Art nicht betroffen. Auch kann und muss der Michel im Hinblick auf Mühlrad- und sonstige Stempel der Markenzeit den Sem und weitere Stempelliteratur nicht duplizieren. Wiederum mag man es anerkennen, oder eben nicht, wenn Michel überhaupt etwas zu den Stempeln schreibt, wenn auch nicht so zutreffend und vollkommen, wie es vielleicht möglich und wünschenswert wäre.

Ich bleibe jedenfalls schon der Auffassung, dass Sammler hier an ein Gebiet herangeführt werden, was ihnen ohne Erwähnung im Michel vollkommen verschlossen bleiben würde. Wer sich für Bayernstempel dann, nachdem die "Einstiegsdroge Michel" konsumiert ist, ernsthafter interessiert, wird so oder so die recht weit verbreitete anderweitige Literatur dazu benutzen und nicht den Michel, der immer nur eine vereinfachende Kurzdarstellung bieten kann. Dies gilt so oder ähnlich wohl für jedes Spezialgebiet.
 

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