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Thema: **** (?) (5) Die Briefmarken Auktionen des Paul Singer: 25 % Gewinn in kürzester Zeit
MS-Peter Am: 08.11.2021 09:00:08 Gelesen: 1493# 1 @  
Heute morgen in der taz:

Fortan veranstaltete das Auktionshaus wöchentliche Briefmarkenauktionen. Die Ware beschaffte Singer auf Reisen quer durch Europa. Wer in das Unternehmen investierte, sollte binnen kürzester Zeit 25 Prozent Gewinn machen, versprach Singer. Offenbar wirkte er so seriös, dass das Geld in Strömen floss. Singer nahm mehr als 5 Millionen Pfund ein, zeitweise hatte er 100 Angestellte. Einige davon mussten bei den Auktionen mitbieten, um die Preise in die Höhe zu treiben.

https://taz.de/Die-Wahrheit/!5810538/

[Der Beitrag von MS-Peter wurde redaktionell in ein eigenes Thema verschoben, weil philatelistisch-geschichtlich interessant und gleichzeitig (nach Meinung der Redaktion) eine Warnung vor Geldanlagen in Briefmarken mit Überlassung von Geld oder Marken an Dritte. Der Absatz aus dem Beitrag wurde der taz entnommen]
 
Oliver Estelmann Am: 09.11.2021 03:46:42 Gelesen: 1324# 2 @  
Shanahan und Wolfgang Maassen in eine Suchmaschine eingeben, schon wirst du fündig.

Ein Schneeballsystem wie jedes andere. Den Vortrag von W.M. zu dem Thema, habe ich auch besucht.

Ich habe auch etliche Hefte s/w (das waren die Auktionskataloge), finde sie aber nicht.

Auf jeden Fall, außerordentliches "Zeug" was da angeboten wurde !
 
saeckingen Am: 09.11.2021 06:50:17 Gelesen: 1295# 3 @  
Es gibt ein sehr interessantes Buch von Wolfgang Maassen zu diesem Thema. Ist als Lektüre empfehlenswert:

https://aphv.de/wolfgang-maassen-dr-paul-singer-die-geschichte-der-shanahan-auktionen-in-fuenf-jahren-zur-weltspitze-und-ein-tiefer-fall/

Grüße
Harald
 
Richard Am: 12.11.2021 09:36:48 Gelesen: 1159# 4 @  
@ saeckingen [#3]

Dr. Paul Singer und die Geschichte der Shanahan Auktionen

(P*C) Aus dem Nichts tauchte im Februar 1954 ein „Nobody“ namens Dr. Paul Singer in einem kleinen Vorort Dublins, Dun Laoghaire, auf. Er machte aus der kleinen Möbel- und Nachlass-Auktionsfirma Shanahan das weltgrößte Briefmarken-Auktionshaus. Geradezu magisch zog Singer zehntausende Kunden aus aller Welt an. Denn er bot Investitionsmöglichkeiten, wie jeder innerhalb kürzester Zeit sein in Briefmarken angelegtes Geld beachtlich vermehren konnte. So flossen Millionen Britische Pfund der Firma zu, die diese wiederum erfolgreich investierte. Singer sicherte Investoren und Käufer scheinbar gegen nahezu jedes Risiko ab. Man konnte nur gewinnen – glaubte man – und investierte weiter. Mit der ersten „Millionärs“-Auktion im November 1958 war er kurz vor dem Ziel. Die Gazetten der Welt berichteten über seine Auktion und eine legendäre Party, bei der 200 Flaschen besten Champagners die 200 oder mehr Gäste erfreuten, ebenso wie der in Russland bestellte Kaviar oder die aus Paris eingeflogenen „Damen der Nacht“. Anfang Mai 1959 wurden Singer & Shanahan zum Gipfelstürmer: Es gelang Singer, die weltgrößte Briefmarkensammlung des Tabak-Tycoons Maurice Burrus zu erwerben. Der Erfolg schien nicht mehr zu stoppen. Bis in der Nacht vom 8./9. Mai ein mysteriöser Einbruch dieses Erfolgsmärchen abrupt beendete: Die Verkaufsware der angekündigten „Mystery-Collection“, einer einmaligen riesigen Sammlung von Lombardei-Venetien, wurde gestohlen, die Auktion zur 5-Jahr-Feier des Unternehmens abgesagt. Es folgten die längsten und teuersten Untersuchungen und Prozesse in der Geschichte Irlands. Mit einem höchst ungewöhnlichen Verlauf …

Diese spannende und in ihrer Form wohl einmalige Geschichte wird in dem neuen 187-Seiten-Hardcoverbuch in gebotener Ausführlichkeit dokumentiert, wobei der Autor – ein bekannter Philateliehistoriker – dabei auch bisher völlig unbekannte Informationen, z.B. zur Herkunft der Singerfamilie, mit einbringt. Ebenso ungewöhnlich ist eine vollständige Bibliografie aller Kataloge des damaligen Auktionshauses, denn heute sind meist nur die letzten, nicht aber die ersten bekannt. Darunter befindet sich sogar der nie versandte Auktionskatalog zur geplanten 2. Burrus-Auktion vom 13. Juni 1959, einer Auktion, die nie stattfand und deren Kataloge fast restlos vernichtet wurden.

Selbst der letzte noch lebende Zeitzeuge, ein früherer Mitarbeiter der Firma Shanahan, Sydney Glass, wurde vom Autor zum Interview gebeten und seine überraschenden Ansichten finden sich ebenfalls in diesem Buch wieder wie so viele andere bis heute nie vollständig geklärte Angaben, die in diesem Werk eingehende Behandlung und vielfach auch Richtigstellung erfahren. Es ist – nicht nur wegen seiner Zahl beeindruckender Illustrationen – ein unterhaltsames Buch, fast schon ein Krimi, der aufzeigt, was passieren kann, wenn Auktionatoren den „Pfad der Tugend“ verlassen.

Format DIN A4, 187 Seiten, in Farbe, Festeinband. Erschienen als Sonderband 15 in der Reihe „Chronik der deutschen Philatelie“ 2019. Verkaufspreis: 37,50 Euro zzgl. Porto (Deutschland: 5,50 Euro, Europa: 12 Euro, NON-EU: 19,90 Euro). Bestelladresse: Phil*Creativ Verlag, Vogelsrather Weg 27, 41366 Schwalmtal, Tel. ++49 (0) 21 63/48 66, E-Mail: faktura@philcreativ.de, http://www.phil-shop.de
 
Quincy Am: 12.11.2021 09:49:33 Gelesen: 1149# 5 @  
@ Richard [#4]

Lieber Richard,

behandelt der Sonderband 15 ausschließlich den Fall Singer/Shanahan, oder ist dieser Fall nur ein Kapitel unter vielen? Falls das letztere zutrifft, wieviel Seiten sind dem Fall Singer/Shanahan gewidmet? Ist die Beschreibung auch bebildert (Plakate, Auszüge aus Auktionskatalogen etc.)?

Vielen Dank im Voraus für weitere Informationen
und viele Grüße
Hans-Jürgen
 
Hornblower Am: 12.11.2021 11:58:35 Gelesen: 1083# 6 @  
@ Quincy [#5]

ich habe das Buch und kann es nur jedem empfehlen. Es handelt nur von Singer/Shanahan und ist wie gewohnt mehr als reich bebildert. Für jeden, der sich für Philateliegeschichte interessiert, in meinen Augen ein Muss. Viel Spaß beim Lesen.

Gruß
Michael
 
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