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Thema: USA: Poney's Poste - Vignetten, Privatpost oder Briefmarken ?
Harald Zierock Am: 03.08.2009 20:10:49 Gelesen: 15951# 1 @  
Guten Abend,

ich habe wieder einmal etwas seltsames in einem Karton gefunden.

Wer weiss darüber Bescheid und kann mir weiterhelfen?

Harald


 
Lars Boettger Am: 08.08.2009 19:09:29 Gelesen: 15888# 2 @  
Das mittlere Stück sieht stark nach einem "Express Label" oder etwas ähnlichem aus, d.h. ein privater Firmenaufkleber. Zu den zwei anderen Stücken - aus der Hüfte geschossen: Fantasiemarken bzw. private Erzeugnisse.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Harald Zierock Am: 09.08.2009 10:25:10 Gelesen: 15863# 3 @  
Guten Morgen Lars,

ich habe hier zufällig etwas gefunden.

Wäre es möglich, das dir rechte "Marke" etwas mit den Konföderierten Staaten zu tun hat?

Schönen Tag,

Harald
 
Harald Zierock Am: 09.08.2009 10:41:45 Gelesen: 15861# 4 @  
Lars,

über die rechte Marke habe ich endlich etwas gefunden.

Leider ist die Marke halbiert. Warum und wieso, weiss ich nicht. Hier der Link:

http://www.jlkstamps.com/fakes/prov.htm

Unter Nashville findest Du die Marke. William McNish war Postmeister in Nashville.

Viele Grüsse,

Harald
 
Lars Boettger Am: 09.08.2009 11:08:24 Gelesen: 15856# 5 @  
@ Harald Zierock [#4]

Hallo Harald,

das sieht so aus, wobei ich dann auf die Fälschung tippe.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Briefmarken-Museum Am: 09.08.2009 14:32:27 Gelesen: 15844# 6 @  
@ Harald Zierock [#4]

Der Link ist gut - sehr gut!

@ Lars Boettger [#5]

Deiner Meinung schließe ich mich an.

Damit man das typische Erkennungsmerkmal beim S in cents nicht sieht, wurde das Teil aus dem Karton beschnitten (horizontal ca. halbiert) - den Karton hat somit vermutlich ein USA Profi mit Ahnung bestückt - das ist m.E. kein Zufall.

Besten Gruß in die Corona
Jochen
 
Harald Zierock Am: 11.08.2009 14:32:05 Gelesen: 15812# 7 @  
Hallo,

ich habe hier eine Antwort über die mittlere Marke erhalten.

Mein englisch ist nicht perfekt, aber mit Glück gibt es hier im Forum eine besseren Übersetzer als mich.

Harald

---

Hello Harald,

The middle item is a Grand Trunk Railway freight ticket for a shipment of newspapers.

We do not know what the Poney’s Poste item is. We could run it in Collectors’ Forum and see if anyone else has the answer if you like.

If you would like us to publish it in CF, please forward by e-mail your complete mailing address, as we publish complete addresses in CF.

Best regards,

Rick Miller

Senior Editor

Linn’s Stamp News

 
AfriKiwi Am: 13.08.2009 05:08:50 Gelesen: 15777# 8 @  
Hallo Harald,

The middle item is a Grand Trunk Railway freight ticket for a shipment of newspapers.

Die mittlere Marke ist eine Grand Truck Bahnfrachtkarte für den Versand von Zeitungen. In diesem Fall - eine Karte per Zeitung.

We do not know what the Poney’s Poste item is. We could run it in Collectors’ Forum and see if anyone else has the answer if you like.

Wir wissen nicht was Poney's Poste ist aber könnten auf Wunsch in Collectors' Forum anfragen falls jemand eine Antwort hat.

If you would like us to publish it in CF, please forward by e-mail your complete mailing address, as we publish complete addresses in CF.

Sollten wir es in CF einstellen so schicke uns via email Deine komplette Postadresse, da wir komplette Adressen im CF angeben.

Erich
 
Harald Zierock Am: 13.08.2009 10:43:42 Gelesen: 15773# 9 @  
Hallo Erich,

vielen Dank für die Übersetzung.

Harald
 
DL8AAM Am: 13.08.2009 20:43:23 Gelesen: 15756# 10 @  
@ AfriKiwi [#8]

The middle item is a Grand Trunk Railway freight ticket for a shipment of newspapers.

Die mittlere Marke ist eine Grand Truck Bahnfrachtkarte für den Versand von Zeitungen. In diesem Fall - eine Karte per Zeitung.


Hallo,

wobei ich bei der Railway-"freight ticket" vom Sinn her mehr Fracht[wert]marke als Frachtkarte [Frachtbrief]) sehe, im Prinzip handelt es sich um eine Art "Privatmarken" für den Zeitungsversand. Die abgebildete sagt auch "For one newspaper only" ["(gültig) nur für eine Zeitung"]. Vom Charakter ist die nach meinem Verständnis eine "Privatpost-(Zeitungs-)Briefmarken". Wenn ich das Bild richtig interpretiere wurde die Marke sogar per Stempel entwertet.

Mich würden zu diesem Thema ein paar Hintergrundinformationen sehr interessieren. Leider sind im Internet, ohne konkrete Suchbegriffe nicht viele Infos zu finden.

Ich vermute, dass diese Marken folgenderweise verwendet wurden:

Der Verlag lässt die Zeitung an seine Abonnenten (hier sogar einzeln) per Eisenbahn ["Privatpost"] verteilen. Dabei verklebte man diese Wertmarken, um den Transport zu den entsprechenden Zielbahnhof zu bezahlen. Vorbezahlte Bögen, die der Verlag kaufen konnte ("Briefmarken")? Oder mussten diese einzeln beim Bahnhof erworben werden ? Ich vermute beim Zielbahnhof musste dann der Leser seine Zeitung abholen (lassen) ? Gerade im Zeichen der heutigen Privatpostbriefmarken sehe ich hier frühe Äquivalente? Werden diese Privatpost-Eisenbahn-Zeitungsmarken als "Briefmarken" gesammelt ?

Gruß
Thomas
 
AfriKiwi Am: 14.08.2009 00:19:45 Gelesen: 15746# 11 @  
Hallo Thomas,

Wie ich schrieb - eine Karte (pro Zeitung).

Deiner Spekulation kann ich nur zustimmen daß einzel mit einem Ticket (Karte) verklebt wurden von der Versandfirma, ob Privat oder der Zeitungsausgeber selber.

Der Stempel ist nach meiner Meinung auch ein Teil von der NUMMER die auf dem Kleber vorkommt ( N0. -ohne Nummer) aber wohl mit Stempel auf dam Ticket / der Zeitung.

Es geht ja auch weiter mit der Zeitung. Vom Bahnhof zum Zielladenstand an irgendwelche Ecke wo sich der regelmässige Zeitungsleser seine Zeitung abholt könnte auch per Abonnement sein - per Nummer.

Heute werden die Zeitungen per Fahrzeug zum Abholplatz gebracht mit Namen und Nummer System.

Erich
 
Harald Zierock Am: 21.08.2009 09:06:33 Gelesen: 15704# 12 @  
Hallo,

Ich habe im Bezug auf diese " Marken " eine Antwort erhalten. Es ist zwar auf englisch, und ich kann es nicht 100% übersetzen. Ich nehme an es findet sich jemand dafür.

Hier die Antwort:

Mr. Zierock:

I apologize for the delay in responding. But I have been travelling and was unable to do some research on the stamps that you forwarded to me on 10 August.

The middle stamp is easy to identify. It is reportedly a bogus creation of S. Allan Taylor. I have three copies of it. But the one that you own has cancellations that are sometimes found on forgeries and counterfeits.

The first stamp is not one I have seen before. But it resembles the stamp of a local post that operated in Chicago in the mid 1850's. Attached is a scan of two pages on both of these stamps from the Larry Lyons reference book on carriers, locals, bogus posts and forgeries.

The third appears to be a counterfeit of a Confederate postmaster provisional that was issued in Nashville Tennessee. I have three similar copies, but mine have smaller commas after the "H" and do not have a period after the "P." This is not an area that I know very much about, but I will check with a friend and try to find out whether your copy is genuine or fake.

Cliff Alexander



 
Harald Zierock Am: 21.08.2009 09:16:24 Gelesen: 15701# 13 @  
Das obere Bild war zu schlecht. Hier in besserer Qualität.


 
vkleiner Am: 03.09.2009 14:43:43 Gelesen: 15635# 14 @  
Hallo,

die erste Marke ist mir schon einige male über den Weg gelaufen. In einem Cinderella Magazin wurde diese beschrieben, habe aber den Artikel nicht (http://www.jamesbendon.com/Atalayaindex.doc).

Auszug aus dem Dokument:
Poneys Poste France
Carriers: 1893 Paris stamps and background, 52/8; 53/3; 55/9

Bei einer Auktion habe ich die Marke in rosa gesehen. Dort war die Beschreibung wie folgt: France 1893 Paris Local Post Horse stamp mint.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Volker Kleiner
 
Harald Zierock Am: 03.09.2009 15:01:43 Gelesen: 15633# 15 @  
Der Link funktioniert nicht!

Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 03.09.2009 15:16:17 Gelesen: 15628# 16 @  
@ Harald Zierock [#15]

Dieser Link sollte klappen: http://www.jamesbendon.com/Atalayaindex.doc

Nicht wundern: Es wird eine englischsprachige Word-Datei herunter geladen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 03.09.2009 15:53:43 Gelesen: 15624# 17 @  
Danke Jürgen,

leider sind keine Bilder dabei!

Harald
 
vkleiner Am: 04.09.2009 07:37:56 Gelesen: 15604# 18 @  
Ich habe den Autor des Magazins angeschrieben. Es erscheint immer noch. Da ich jetzt aber auch wissen will, was die Marken genau sind, habe ich die 3 entsprechenden Ausgaben bestellt.

Hier noch weitere Scans zu den Marken:



Sobald weitere Informationen verfügbar sind, poste ich diese hier.

Volker
 
Harald Zierock Am: 10.09.2009 14:11:48 Gelesen: 15529# 19 @  
@ vkleiner [#18]

Hallo,

Ich habe diese Antworten erhalten:

Dear friend,
I can confirm that the stamps you mention were indeed used for a local post in the French capital.
I had a story about these stamps in the ATALAYA Philatelic Magazine a number of years ago.

Dear Harald,
I haven't seen any recent auction realizations for these stamps. They are not excessively scarce but not very common either.
Kind regards

Christer Brunström

Harald
 
vkleiner Am: 14.09.2009 07:06:42 Gelesen: 15486# 20 @  
Hallo,

Christer Brunström hat mir die entsprechenden Ausgabe zu geschickt. Mit seiner Erlaubnis habe Ich den original Artikel in englisch unter http://www.philateria.com/html/poneys_poste.html veröffentlich.

Anbei eine Übersetzung aus:

ATALYA Cinderella Magazine Winter 200-2001, Vol 26, No.1 (Whole No. 52), Seite 8-9, Autor: Christer Brunström.

Die Pariser Poneys-Poste

Ich war vor kurzem in der Lage, eine Kopie der Pariser Poney Poste von einem britischen Briefmarkenhändler zu veröffentlichen. Janet von de Berg, ein alter US Briefmarkenhändler spezialisiert auf das Ungewöhnliche, hatte dazu folgende Hintergrundgeschichte in einer Preisliste von 1970:

"Eine sehr interessante, aber wenig bekannte Privatpost wurde in der französischen Hauptstadt 1893 gegründet, um wichtige Briefe aus den Briefkästen der Tabakläden rechtzeitig zu den Bahnhöfen zu transportieren, um die Nachtpostzüge, die sternförmig aus der Stadt in alle Richtungen fuhren, zu beliefern. Dafür wurden kleine Wagen, die von trabenden Ponys gezogen wurden, verwendet – daher auch der Name "Poney Post".

Schwarze Briefmarken mit einem Pferdekopf nach links blickend und der Aufschrift "Poneys-Poste Abonnement" wurden hergestellt und konnten in den Tabakgeschäften für 10 Centimes, die Gebühr pro Brief, gekauft werden. Diese Marken wurden als Markenheft zu je 10 Stück gedruckt, jede Marke mit 1 oder 2 geraden Kanten, und wurden vorne auf dem Brief, meist neben der offiziellen Briefmarke angebracht, die beide mit dem Stempel der Bahnhofspost entwertet wurde. Ein solcher Brief schmücken die Titelseite Robson Lowe's The Philatelist vom Juli 1965“

Im späteren Verlauf bot der Händler postfrische zu je 4 Dollar pro Stück an. Ein komplettes Markenheft wurde für 40 Dollar angeboten. Entsprechend seiner Preisliste wurden nur 18 Exemplare zum Verkauf angeboten.

Ich setzte mich mit der Bibliothek des Postmuseum in Stockholm in Verbindung. Sie bestätigten, dass der Umschlag auf der Titelseite der Juli Ausgabe 1965 The Philatelist gezeigt wurde. Leider gab es keine weiteren Informationen über die Poneys Poste innerhalb dieser Ausgabe des Magazins. Der hier gezeigte Teil des Umschlages wurde der Gare du Nord (Nord-Station) in Paris im Mai 1893 zu einer Anwaltskanzlei in London verschickt. Der Text unter dem Foto des Umschlages bringt grundlegende Informationen über den Betrieb der Poneys-Poste.

Janet van de Berg (wahrscheinlich das Pseudonym für Lowell Ragatz) verwendete sicherlich die Hintergrundinformationen über die Poney Poste aus dem Magazin The Philatelist. Es scheint allerdings überhaupt sehr wenig Informationen über diesen Briefdienst in Paris zu geben (es gab eine ähnliche Dienstleistung in London die „Court Bureau“ hieß).

In einem weiteren Ausgabe des ATALYA Cinderella Magazine SUMMER 2001, Vol 26, No.2 (Whole No. 53), Seite 3, wurden die verschiedenen Farben sowie zwei weitere Marken für "Rabatte" beschrieben.

Den Artikel aus "Linn´s Stamp news" sowie eine Kopie der genannten Ausgabe des "The Philatelist" versuche ich auch noch zu bekommen und zu veröffentlichen.

Volker
 
Harald Zierock Am: 14.09.2009 16:47:54 Gelesen: 15468# 21 @  
@ vkleiner [#20]

Hallo Volker,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

Weisst Du vielleicht was solche Marken überhaupt Wert sind?

Viele Grüsse,

Harald
 
vkleiner Am: 15.09.2009 07:21:35 Gelesen: 15451# 22 @  
Hallo Harald,

die Preise bei den ebay Auktionen habe Ich leider nicht aufgezeichnet. Die Marken haben aber meiner Erinnerung nach zwischen 10 und 20 Euro erzielt - wobei der 4er Block teurer war.

Die einzige nachweisbaren Verkaufspreise wurden bei einer Auktion im Hause Bonhams 2007 aufgezeichnet.

http://www.bonhams.com/cgi-bin/public.sh/pubweb/publicSite.r?sContinent=EUR&screen=lotdetailsNoFlash&iSaleItemNo=3512327&iSaleNo=15477&iSaleSectionNo=1

Wobei mir jetzt aufgefallen ist, das in dem Artikel von Crister Brunström die Abkürzung "SCSCD" aber in der Losbeschreibung "D.S.C.S.C." genannt wird.

Der schnelle und freundliche Kontakt mit einer Bibliothekarin von Linn´s konnte mir weiter helfen. Der entsprechende Artikel ist per snailmail auf dem Weg.

Vielleicht ist es möglich, über die Archive der französischen Tabaklobby mehr Informationen über diese Marken zu bekommen. Ein Versuch ist es wert.

Viele Grüße

Volker
 
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