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Thema: Neue Bücher: Briefmarken Sellschopp: Eine Familien- und Firmengeschichte
Richard Am: 25.12.2021 09:38:56 Gelesen: 2229# 1 @  
Wolfgang Maaßen: Briefmarken SELLSCHOPP. Eine Familien- und Firmengeschichte. 130 Jahre Philatelie

(mt-pcp) - Wow, was für ein Buch! Bereits der erste optische Eindruck des edel produzierten Luxuswerkes fasziniert. Der Hardcover-Umschlag in dunklem Blau, mit drucktechnisch veredelter Collage von Originalbelegen aus der Zeit von Wilhelm Sellschopp, dem Firmengründer, lässt erahnen, dass es hier um Besonderes geht. Denn dieses Buch bietet eben nicht nur eine Firmengeschichte, die über 130 Jahre reicht, dieses Werk enthält auch die ungewöhnliche Familiengeschichte der Protagonisten seit gut Mitte der 1860er-Jahre. Damit auch Einblicke in die Entwicklung der frühen und späteren deutschen Philatelie.

Dank der Unterstützung der Nachfahren, speziell von Elisabeth Sellschopp und Dr. Jürgen Sellschopp, vermochte der namhafte Philateliehistoriker Familien- und noch reichlich vorhandene Dokumente, Fotos und Belege aus dem Firmenarchiv zusammenzuführen und eine spannende Geschichte zu erzählen, die in der für ihn typischen Art stets fakten- und nachweisbasiert ist.

262 großformatige Seiten kamen so zusammen. Sie berichten von Wilhelm Sellschopps früher Zeit in Lübeck und Hamburg, von der Gründung seiner Firma in San Francisco, von seinen ersten Auktionen (Sellschopp ist der erste deutsche Auktionator gewesen!), von seiner eigenen Zeitschrift, seinem Geschäft, aber auch von seiner Ehe, seinen Kindern und seiner Familie. Zahlreiche Briefexzerpte und Tagebücher von Wilhelm und dessen Sohn Rudolf Sellschopp lassen teils sehr private Einblicke in das jeweilige Erleben zu und berührt wird der Leser von der Erdbeben- und Feuer-Katastrophe in San Francisco 1906 lesen, die das amerikanische Geschäft zum Erliegen brachte. Da hatte Wilhelm Sellschopp aber bereits fünf Jahre zuvor, eine Filiale in Hamburg aufgebaut, die dann als Hauptsitz weitergeführt wurde, expandierte und bis heute – an anderer Stelle – existiert. Die Höhen und Tiefen schwerer Zeiten (Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit) werden gemeistert und der Autor folgt den Spuren der Firma bis zur Gegenwart – bis zur Neugründung einer Auktionsfirma unter Till Neumann.



Empfehlenswert ist auch der Anhang, der u.a. Originalbeiträge von Vorträgen und Fachartikeln von Wilhelm Sellschopp wiedergibt. Sie präsentieren die den damaligen Philatelisten vor 100 oder mehr Jahren wichtigen Themen und bieten tiefe Einblicke in die Vorstellungswelt der Philatelie jener Zeit. Und um es zu wiederholen: Die Vielfalt der Originalfotos (wann sieht man solche schon einmal aus dem 19. Jahrhundert!) und der prachtvollen philatelistischen Belege, jeweils in bester drucktechnischer Qualität reproduziert, erschlägt fast. Damit wird dieses Werk zu einer Art „Unikat“: Denn noch nie, soweit dem Rezensenten bekannt, war es bisher einem Autor gelungen, eine derart eng miteinander verflochtene Familiengeschichte mit einer Firmenhistorie so zu beschreiben. Chapeau!

Kurzinfo: 162 Seiten, Format 21,5 x 28 cm, zahlr. Fotos SW und Farbe, Hardcover. Ein Preis des Buches ist noch nicht bekannt (sofern es in den Handel kommt). Kontakt: Till Neumann, KLASSISCHE PHILATELIE, Osterdeich 32, 28203 Bremen, Germany, Tel. +49 421 7 94 02 60, Mobil +49 177 7 94 02 60, Fax +49 421 7 94 02 61, E-Mail: tn@klassische-philatelie.de
 
drmoeller_neuss Am: 25.12.2021 14:54:29 Gelesen: 2162# 2 @  
Wow, was für eine Rezension !

Als Herausgeber einer Studentenzeitung bin ich mit der Problematik bestens vertraut: Rezensionen sind immer eine Gratwanderung. Verlage sind gute Anzeigenkunden und mit manchem Autor ist man auch persönlich bekannt. Kein Wunder, dass Rezensionen genau wie Arbeitszeugnisse immer positiv ausfallen müssen. Es gibt nur gute Bücher. Ein kritischer Satz zum Werk muss reichen, irgend welche Kleinigkeiten, dass eine Zeichnung nicht korrekt beschriftet ist, oder der Hinweis auf einem vom Lektorat übersehenen Schreibfehler zeigen, dass der Autor wenigstens ein paar Seiten der Neuerscheinung gelesen hat, und nicht nur den "Waschzettel" mit eigenen Worten zusammengefasst hat (auch das kommt natürlich vor und ist dem immer drohenden Redaktionsschluss geschuldet).
Wenn man als Redaktion dieses Spiel nicht mitmacht, wird man früher oder später von den Bücherspenden der Verlage abgeschnitten.

Bei dieser Neuerscheinung handelt es sich um typische Auftragsliteratur. Auch das ist nichts ungewöhnliches und schlimmes. Für eine Festschrift zum Firmenjubiläum wird ein bekannter Schriftsteller beauftragt, der gegen Bezahlung eine handwerklich saubere Arbeit abliefert. Eine allzu kritische Betrachtung der Firmengeschichte darf man natürlich nicht erwarten.

Bedenklich und unglaubwürdig wird es, wenn der Autor sein eigenes "edel produzierte Luxuswerk" rezensiert. Der Autor der Rezension ist auf jeden Fall von der historischen Bedeutung der Neuerscheinung überzeugt:

Die Vielfalt der Originalfotos . . . und der prachtvollen philatelistischen Belege, jeweils in bester drucktechnischer Qualität reproduziert, erschlägt fast. Damit wird dieses Werk zu einer Art „Unikat“: Denn noch nie, soweit dem Rezensenten bekannt, war es bisher einem Autor gelungen, eine derart eng miteinander verflochtene Familiengeschichte mit einer Firmenhistorie so zu beschreiben. Chapeau!

Der Inhaber des "pcp" und der Buchautor sind die gleichen Personen. Wer steht hinter dem Kürzel "mt"? Es handelt sich doch nicht um Michael Trost? Das es sich hierbei um den Aliasnamen von Wolfgang Maassen handelt, weiss schon Wikipedia [1].

Richard Ebert kann das sicher bei Wolfgang Maassen in Erfahrung bringen. Vielleicht ist das ganze nur ein Zufall.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Maassen
 
Martin de Matin Am: 25.12.2021 16:53:42 Gelesen: 2131# 3 @  
@ Richard [#1]
@ drmoeller_neuss [#2]

Ist es was schlimmes wenn das Buch mit 162 / 262 Seiten ("262 großformatige Seiten---Kurzinfo: 162 Seiten) toll gelobt wird? Wenn der Inhalt schöne Informationen liefert, auch wenn sie nicht alles betrachtet, dann lohnt es sich vielleicht. Es stellt sich aber auch die Frage ob man dafür auch Geld ausgeben will. Ein Preis des Buches ist noch nicht bekannt, sofern es in den Handel kommt.

Ein schönes Stück Firmengeschichte, kann ich am Beispiel eines Buches, das dass Auktionshaus selbst herausgebracht hat zeigen. Das Münzauktionshaus Künker in Osnabrück hat zum 50 Jährigen Firmenjubbiläum ein Buch herausgebracht.

Um der oberen Beschreibung textlich anzunähern:

Der Hardcover-Umschlag in dunklem Blau, mit drucktechnisch aufgebrachten dezenten goldenen Inschriften. Es wird von Beginn der 70er Jahre bis zum heutigen Tag über die Firma berichtet, und es werden dabei auch die scheinbar einfachen Angestellten werden nicht ausgelassen. Das ca.28,5 mal 24,5 cm grosse Buch umfasst 345 Seiten (wenn ich noch weiter über den schönen Inhalt schreiben würde, dann müsste ich vielleicht noch mindestens zwei Stunden am Computer sitzen).

So jetzt kommt es zum besten Teil; das Buch wurde vor Weihnachten kostenlos ohne Anfrage zugeschickt (ich bin zwar seit zwanzig Jahren Kunde bei Künker, aber nicht einer der gross dort kauft, und ich bevorzuge Briefmarken).

An diesem Buch, ich möchte nicht wissen wie hoch die Kosten für die Herstellung des Buches mit Versand waren, könnten die Briefmarkenauktionhäuser einmal ein Beispiel nehmen, denn Künker weiss wie man einen die Fazination für Münzen zeigt, dies trifft auch auf die Auktionskataloge zu.

Gruss
Martin
 
Jahnnusch Am: 25.12.2021 17:28:15 Gelesen: 2116# 4 @  
@ Martin de Matin [#3]

Hallo Martin,

mit Gold wird eben noch mehr Geld gemacht, wie mit Papier.
 
Richard Am: 29.12.2021 09:11:48 Gelesen: 1910# 5 @  
@ drmoeller_neuss [#2]

Richard Ebert kann das sicher bei Wolfgang Maassen in Erfahrung bringen

Hallo Uli,

Dr. Moeller kann das sicher auch bei Wolfgang Maassen in Erfahrung bringen.

Du bist doch seit Jahren Mitglied "seiner" AIJP.

E-Mail und Rufnummer ist im Internet zu finden oder notfalls bei mir anzufragen.

Schöne Grüsse, Richard
 
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