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Thema: Bund: Nebenstempel in Einlieferungsbüchern mit Späteinlieferungen
hubtheissen Am: 07.01.2022 19:38:44 Gelesen: 1786# 1 @  
Hilfe bei Bund Späteinlieferung

Hallo,

ich habe hier Vorder- und Rückseite einer Annnahmeliste für Späteinlieferungen aus Homberg bei Neuss vom Anfang April 1962.



Darauf sind drei Stempel, zu denen ich gerne mehr wüsste.



Es läßt sich zwar vermuten, dass hier die Späteinlieferungsgebühr rückerstattet wurde (Sie war vielleicht schon auf den Briefen verklebt), aber das dies innerhalb weniger Tage dreimal vorkommt und dann mit drei unterschiedlichen Stempeln quittiert wurde, scheint mir schon etwas auffällig. Und - falls überhaupt - worin unterscheidet sich die Bedeutung der drei Stempel?

Vielleicht weiß jemand aus dem Forum hierzu mehr.

Gruß

Hubert
 
Frankenjogger Am: 07.01.2022 20:14:47 Gelesen: 1775# 2 @  
Hallo Hubert,

ein interessanter Beleg. Ich kann dir hier leider nicht mit Wissen helfen, habe nur eine (sehr) vage Vermutung.

Die Marken wurden normalerweise mit dem Poststempel entwertet. Evtl. war dieser nicht verfügbar, evtl. eingeschlossen und der Beamte im Dienst nahm den nächst möglichen Stempel, um die Marken überhaupt zu entwerten. Aber wie gesagt, (sehr) vage.

Bin aber auch an Informationen interessiert, wenn ich nicht richtig liegen sollte, was eher wahrscheinlich ist.

Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 07.01.2022 20:58:00 Gelesen: 1761# 3 @  
Hallo,

das sind Einlieferungsbücher, die in den Postanstalten vorlagen und in den täglich alle Einlieferungen eingetragen wurden. Logischerweise wurden hier auch die angefallenen interne Postgebühren (Einlieferung nach Dienstende bis zum nächsten Tag) ausgewiesen, die vom Einlieferer zu zahlen waren. Der Postbeamte nutzt hierbei Postwertzeichen als "Gebührenmarken-Ersatz", die Marken wurden dann jeweils bei Aufgabe einer Sendung abgestempelt.

Eine Rückerstattung von Spätgebühren wurde von mir noch nie festgestellt, es werden wohl andere interne Poststempel sein.

Ich verweise auf mein Gebühren-Sachbuch von 2017, in dem fast alle internen Gebühren aufgezeigt und mit Belegen dokumentiert wurden.

mit Sammlergruß
Werner
 
uli Am: 07.01.2022 22:32:16 Gelesen: 1736# 4 @  
@ hubtheissen [#1]

Eine kleine Korrektur: Es gibt kein Homberg bei Neuss. Vielmehr handelt es sich um das heutige Duisburg-Homberg, das bis zur kommunalen Neugliederung Mitte der 1970er eigenständig war und zum Landkreis Moers gehörte.

Gruß
Uli
 
HWS-NRW Am: 08.01.2022 11:22:23 Gelesen: 1692# 5 @  
Hallo, zu meinem Hinweis noch zwei-drei weitere Bilder, alles Gebührenausweisungen (kein Porto) für Einlieferungen nach den offiz. Dienstzeiten.





Die beiden letzten Belege sind wohl eher von Philatelisten "erstellt" worden, um die Gebührenstufe in ihr Exponat aufnehmen zu können, jedoch kommen die Belege bei allen dt. Postverwaltungen vor, sind aber meist leider vernichtet worden.

mit Sammlergruß
Werner
 
Frankenjogger Am: 04.08.2022 19:40:18 Gelesen: 1350# 6 @  
Hallo,

heute erreichte mich eine Neuerwerbung, die ich (wohl mit Glück) vor kurzem erstehen konnte. Es handelt sich um einen Einschreibebrief der nach Schalterschluss aufgeliefert wurde, Stempeluhrzeit 22 Uhr.

Das Besondere, die Späteinlieferungsgebühr von 40 Pf ist auf dem Beleg verklebt, wurde also nicht im Gebührenbuch des Postamtes verrechnet.

Solche Belege sind sehr selten. Es ist, neben einem Beleg aus Berlin, der zweite Beleg mit verklebter Spätgebühr, den ich in meiner Sammlung habe. Der R-Brief kostete 20 + 50 = 70 Pf, mit 40 Pf Späteinlieferungsgebühr zusammen 110 Pf, oder 1,10 DM.



Es freut mich, dass ich diesen Beleg bekommen habe.

Sommerwarme Grüße,
Klemens
 
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