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Thema: Erneute Verwendung von Marken mit Matrixcode möglich ?
Nordensammler Am: 21.01.2022 20:08:50 Gelesen: 2504# 1 @  
Hallo zusammen,

wenn ich es richtig verstanden habe, hat die Post die Einführung von Marken mit Matrixcode auch damit begründet, dass eine mehrfache Nutzung ein und derselben Marke nicht möglich sein soll, da der einzigartige Code einer Marke aus der Datenbank gelöscht wird, sobald diese erfasst wurde. Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass eine Marke, die ein zweites Mal verwendet wird, in irgendeiner Form im Briefzentrum etc. auffallen und aussortiert werden müsste, weil zum Code keine Übereinstimmung in der Datenbank gefunden wird. Daher auch die Aussage, dass die Matrixcode-Marken eigentlich gar nicht mehr gestempelt werden müssten, weil das Löschen aus der Datenkbank praktisch die neue Entwertung ist.

Nachdem mir kürzlich ein Brief mit ungestempelter Matrixcode-Marke ins Haus kam, habe ich die Probe aufs Exempel gemacht: Marke abgelöst, erneut auf einen Brief geklebt und an mich adressiert. Die Erwartung war natürlich in irgendeiner Form ein Vermerk auf dem Brief und ein Nachporto, das vom Briefträger eingezogen wird. Aber der Brief war normal im Briefzentrum abgestempelt und wurde anstandslos zugestellt.

Ist die Aussage der Post zur Mehrfachverwendung also falsch? Oder war es vielleicht so, dass der ursprüngliche Brief nicht korrekt erfasst und die Marke gar nicht aus der Datenbank gelöscht worden war? Welche Erfahrungen haben andere Sammler gemacht?
 
Journalist Am: 21.01.2022 20:52:35 Gelesen: 2476# 2 @  
@ Nordensammler [#1]

Hallo Nordensammler und an alle,

ich hatte auch schon mal so einen Test gemacht und es ist nichts passiert. Ich vermute, das hier die Schwelle derzeit noch etwas höher liegt, ab der dann tatsächlich etwas passiert bzw. bis derjenige mehrmals aufgefallen ist. Das muss man noch mal weiter beobachten.

Wichtig wäre aber vorher die Frage, auf welcher Sendung hat den die nicht gestempelte Marke geklebt. War es eine maschinenfähige Sendung oder war es eine Sendung die durch die Handbearbeitung gelaufen ist?

Bei einer Handbearbeitung werden die Marken nicht elektronisch entwertet und auch nicht aus der Datenbank ausgetragen, sie können hier also leichter nochmals benutzt werden, da dies aus meiner Sicht hier eine Schwachstelle des bestehenden Systems ist, die aber nicht nur für Briefmarken gilt.

Viele Grüße Jürgen
 
Nordensammler Am: 21.01.2022 22:25:44 Gelesen: 2439# 3 @  
Hallo Jürgen,

die Frage kann ich leider nicht beantworten, denn ich weiß es schlichtweg nicht mehr. Das hätte mich bei meinen Fragen sicherlich weitergebracht.

Bei der nächsten Gelegenheit werde ich darauf achten. Ich bin jedenfalls gespannt, ob es hier in Zukunft weitere Updates gibt bzw. jemand die Erfahrung macht, dass ein Brief an den Absender zurückgeschickt bzw. bei der Zustellung Strafporto erhoben wurde.

Viele Grüße!
 
Vernian Am: 21.01.2022 23:06:53 Gelesen: 2420# 4 @  
"Bei einer Handbearbeitung werden die Marken nicht elektronisch entwertet und auch nicht aus der Datenbank ausgetragen"

Ich denke mal das trifft es vor allem. Die Frage ist, was ist alles "Handbearbeitung" Ich habe nämlich inzwischen bereits einige Sendungen verfolgt, auf denen nur eine von mehreren Marken einen DMC trug, die aber nicht erfasst wurde. Und das waren jetzt auch "normale" Briefe (derzeit häufiges Beispiel 80+5). Allerdings wurden die meisten Sendungen, die ich verfolgt hatte, entsprechend bearbeitet. Häufiger allerdings erst im Zielbriefzentrum, nicht im Einlieferungs-Briefzentrum.

V.
 
uli Am: 22.01.2022 10:23:08 Gelesen: 2354# 5 @  
@ Nordensammler [#1]

Meine Vermutung ist, dass das "Entwerten" der DMC-Marken inkl. der möglichen weiteren Schritte noch nicht scharfgeschaltet ist. Mögliche Gründe gäbe es viele. Wahrscheinlich ist die DPAG einfach noch in einer Art Probebetrieb und sammelt Erfahrungen, bevor dann irgendwann eine weitere Stufe mit weiteren Funktionen erklommen wird. Solange noch non-DMC-Marken (in großer Menge) verwendet werden und so z.B. auch Mischfrankaturen möglich sind, stelle ich mir ein konsequentes Umsetzen aller Möglichkeiten sehr schwierig vor.

Gruß
Uli
 
Stefan Am: 22.01.2022 17:51:14 Gelesen: 2269# 6 @  
@ Nordensammler [#1]

wenn ich es richtig verstanden habe, hat die Post die Einführung von Marken mit Matrixcode auch damit begründet, dass eine mehrfache Nutzung ein und derselben Marke nicht möglich sein soll, da der einzigartige Code einer Marke aus der Datenbank gelöscht wird, sobald diese erfasst wurde. Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass eine Marke, die ein zweites Mal verwendet wird, in irgendeiner Form im Briefzentrum etc. auffallen und aussortiert werden müsste, weil zum Code keine Übereinstimmung in der Datenbank gefunden wird. Daher auch die Aussage, dass die Matrixcode-Marken eigentlich gar nicht mehr gestempelt werden müssten, weil das Löschen aus der Datenkbank praktisch die neue Entwertung ist.

Nachfolgend aktuelle Beispiele aus der Praxis für Automatenmarken der Poststationen, welche im Briefzentrum generell nicht maschinell gestempelt werden. Auf jeder ATM wird (wie bei den Internetmarken) von der Software ein individueller Code erzeugt, welcher lediglich einmal existiert. Das Thema Nachporto war ursprünglich nicht beabsichtigt und kam eher zufällig zustande.




Nachportosendung vom 18.01.2022, belegt mit einem Entgelt von 1,55 Euro für eine postseitig unzulässige Frankatur; die Sendung wurde am 19.01.2022 in der Filiale eingelöst



Nachportosendung vom 21.01.2022, belegt mit einem Entgelt von 1,55 Euro für eine postseitig unzulässige Frankatur; die Sendung wurde am 21.01.2022 bei dem zustellenden Postboten eingelöst

Der absendende Sammlerkollege hatte beide Briefe erstmals Anfang Januar in einen Briefkasten der Deutschen Post AG eingeworfen. Leider kamen die Briefe ohne orange farbene Codierung (auf der Briefumschlagvorderseite, unterhalb der Empfängeradresse) beim Empfänger an. Daraufhin wurden die Sendungen erneut eingeworfen (um darüber den Nachweis zu erhalten, dass die Sendung auch tatsächlich gelaufen ist). Die bearbeitende Briefsortieranlage erkannte die erneute Verwendung der Automatenmarke und schleuste die jeweilige Sendung entsprechend aus. In beiden Fällen wurde der Matrixcode der ATM mit einem Stift markiert.

Gruß
Stefan
 
DL8AAM Am: 22.01.2022 18:05:24 Gelesen: 2251# 7 @  
@ Stefan [#6]

Danke für das Zeigen, interessant! Übrigens, interessant ist auch, das das "Einziehungsentgelt", dass eigentlich ja kein direktes Porto ist (maximal eine Nebenleistung), ebenfalls umsatzsteuerfrei, bleibt. ;-)
 
Journalist Am: 24.01.2022 19:42:27 Gelesen: 2122# 8 @  
Hallo an alle,

ich habe am Wochenende von einen anderen Mitglied von philaseiten, den folgenden Beleg für Veröffentlichungszwecke hier erhalten, bei dem eine Matrixcodemarke wieder benutzt wurde und auch gefunden wurde und mit Nachentgelt belegt wurde:

Zuerst der Beleg:



Dazu noch einmal richtig gedreht als Ausschnitt der passende Aufkleber:



Diesem Aufkleber ist zu entnehmen, das man hier ein ungültiges PWZ (die Marke Digitaler Wandel) beanstandet hat.

Da hier ein Absender vorhanden war, ging der Beleg an den Absender zurück.

Auf der Rückseite befindet sich noch ein weiterer Hinweisaufkleber:



Das Verfahren funktioniert also, es kommt aber darauf an, auf welcher Sendung war vorher die Marke. War es eine maschinenfähige Sendung, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, das die Marke elektronisch entwertet worden ist, sonst könnte es sein, muss aber nicht.

Danke für die Infos von dem Mitglied, der hier nicht genannt werden möchte.

Viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 24.01.2022 21:11:49 Gelesen: 2075# 9 @  
@ Journalist [#8]

Es bleibt natürlich die Frage offen, ob sich die Deutsche Post an dem bereits entwerteten Matrixcode gestört hat, oder einfach daran, dass die beiden selbstklebenden Marken offensichtlich schon eine Runde gedreht hatten und nicht mehr mit ihrem Originalklebstoff auf dem Brief kleben.
 
drmoeller_neuss Am: 05.02.2022 22:23:10 Gelesen: 1841# 10 @  
@ Journalist [#8]

Wie sind die internen Arbeitsabläufe, wenn ein "ungültiger" QR-Code entdeckt wurde?

Ich vermute, dass dann die "rote Lampe" angeht und sich die AGB-Kontrolle für die Postsendung interessiert.

Bei dieser Gelegenheit fällt auf, ob eine Marke bereits ein zweites Mal auf der Postsendung klebt.

Es kann auch den Fall geben, dass der Umschlag ein zweites Mal verwendet wurde, d.h. eine gültige Frankatur neben der ungültigen klebt. Oder die Postsendung war falsch zugestellt worden und muss nachgesandt werden, oder bei einer Auslandssendung wurde der Brief an den Absender zurückgeschickt, um fehlendes Porto nachzufrankieren. In diesen Fällen dürften die bereits entwerteten Marken nicht beanstandet werden.
 
prinzlodi Am: 09.02.2022 20:40:46 Gelesen: 1685# 11 @  
@ Journalist [#8]

Guten Abend,

und so sieht oben geschilderter Vorgang aus Sicht der DHL-App aus:

Die Sendungsverfolgung zeigt nur eine Bearbeitung im Abgangs-Briefzentrum an und blieb dort stehen. Anscheinend wurde dort die Sendung rausgefischt, und ging dann an den Absender zurück. Ich habe im Screenshot den Namen des Briefzentrums geschwärzt, weil er nichts zur Sache beiträgt.



Wenn man heute die Marke scannt, so sind diese Daten nicht mehr vorhanden, weil die 3 Wochen vorbei sind.
 
Silesia-Archiv Am: 09.02.2022 22:39:15 Gelesen: 1642# 12 @  
Hallo,

ein Sammlerfreund hat eine 85 Cent Marke der neuen Dauerserie wieder benutzt weil sie nicht abgestempelt war und sich, da selbstklebend, leicht lösen ließ. Eine Rücksendung kam nicht und der Empfänger hat den Brief einwandfrei erhalten.

Sammlergruß
Michael
 
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