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Thema: Alliierte Besetzung SBZ Dauerserie Köpfe Wettbewerb zur Briefmarken-Gestaltung
Mitstreiter Am: 26.01.2022 07:57:25 Gelesen: 1319# 1 @  
Wettbewerb zur Briefmarken-Gestaltung in der SBZ 1946

Der Künstler HERMANN ILGENFRITZ (1946-1951 Dozent an der Hochschule für angewandte Kunst in (Ost-)Berlin-Weißensee) erhält den Auftrag die erste Briefmarken Dauerserie für die "Sowjetisch Besetzte Zone" zu entwerfen ! Gab es dazu einen öffentlichen Wettbewerb, eine Ausschreibung ? Wer hat dazu Dokumente (Zeitungsaufrufe/Handzettel/Anfragen aller Art) aus dem Jahr 1946 ?


 
Carsten Burkhardt Am: 26.01.2022 22:25:34 Gelesen: 1249# 2 @  
@ Mitstreiter [#1]

Gute Frage.

Ich habe meine Akten aus dem Jahr 1948 (nicht 1946!) gesichtet und speziell dazu nichts gefunden, aber es gibt noch einen Artikel, den ich sowieso noch einmal durcharbeiten wollte. Vielleicht finde ich dazu was.

Mein Kenntnisstand ist, dass man Ilgenfritz beauftragt hat und fertig. Wettbewerb ober verschiedene Entwürfe - nichts bekannt. Im Archiv des Postmuseums war nichts dazu, Peter Fischer war mit mir dort und hat mir alles gezeigt. Es gibt noch die nicht gedruckten Markwerte und verschiedene Stufen der Köpfeserie. Die Entwürfe habe ich alle in meinem Handbuch.

Aber vielleicht hat jemand eine Idee.

Viele Grüße
Carsten
 
Mitstreiter Am: 27.01.2022 05:39:29 Gelesen: 1224# 3 @  
1948 erhält Ilgenfritz den Auftrag, das ist richtig. Aber, könnte nicht schon weit vorher dazu ein Wettbewerb ausgelobt worden sein ? Im Nachlass eines mit Ilgenfritz (seit mind. 1935) über den "Künstlerdienst der inneren Mission" (Berlin, Oranienburger Str.) befreundeten, und im Oktober 1946 an TBC verstorbenen Künstlerkollegen, finden sich ebenfalls Briefmarkenentwürfe mit eindeutig antifaschistischen Motiven. Er lebte zuletzt in Schönow bei Bernau, also SBZ.
 
Carsten Burkhardt Am: 27.01.2022 09:52:59 Gelesen: 1204# 4 @  
@ Mitstreiter [#3]

Na, jetzt weiß ich , woher der Wind weht. Falls die Entwürfe NICHT dem Copyright unterliegen, sind wir alle auf Bilder davon gespannt.

Auf jeden Fall würde ich gerne, notfalls als Private Mail, einen Blick draufwerfen. Die nächste Auflage des Buches über die Köpfeserie ist für Ende 2022 geplant, falls das Jahr nicht zu kurz wird.

Und wenn es einen besichtigungsfähigen Nachlass gibt, komme ich gerne mal zum Anschauen vorbei. Bis in die Oranienburger oder nach Bernau brauche ich 1:30.

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 27.01.2022 16:04:06 Gelesen: 1154# 5 @  
@ Carsten Burkhardt [#4]

Hallo,

ich habe den Artikel gefunden. Veröffentlicht von Manfred Sendner im Rundbrief 178 S. 4 - 73 der FG Berlin im BdPh. Die erste Dauerserie der sowjetischen Besatzungszone Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft. Dort heißt es auf Seite 4:

Ein gewisser Max Dahler aus Trebbin hatte am 25. September 1945 einen Brief an die Zentralverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen geschrieben und den Vorschlag unterbreitet, zwei Editionen wie folgt herauszugeben:

Gruppe I Opfer des Faschismus mit 16 Werten sowie einem Block
Gruppe II Es lebe die Demokratie analog ...


Die Sache verlief im Sande, weil die Herausgabe von Sonderbriefmarken durch den Alliierten Kontrollrat überprüft und genehmigt werden musste. Das galt bis zur Währungsreform im Juni 1948.

Seite 7 ein Vermerk von 12. Juni 1948:

"Es besteht Veranlassung neue Postwertzeichen zu planen. Hierfür wären erforderlich ... b) Entwürfe für die Markenbilder"

zu b) Für die Entwürfe sind Künstler heranzuziehen, die sich bereits mit der Anfertigung von Markenbildern mit Erfolg beschäftigt hatten.

Aus Punkt b geht hervor, dass zu diesem Zeitpunkt (12. Juni 1948) noch kein ins Kalkül gezogenes Muster vorlag. Nun musste die HV PF sofort handeln, indem kurzfristig geeignete Grafiker ausgewählt und beauftragt wurden, Muster zu einem vorgegebenen (?) Thema vorzulegen um dann das endgültige Muster für die neue Dauerserie auszuwählen.

Den Zuschlag erhielten die Vorlagen des Graveurs Heinrich Ilgenfritz.

Am 20.6.1948 reiste Abteilungsleiter Berg zu Giesecke und Devrient. Dort sollten die Mitarbeiter der Druckerei unverbindlich Entwürfe vorbereiten.

Manfred Sendner schreibt: Aus dem Stand der vorliegenden Archivunterlagen kann geschlossen werden, dass bereits Ende Mai bzw. Anfang Juni 1948 die HV PF Heinrich Ilgenfritz mit der Erarbeitung von Entwürfen ... beauftragt hatte.

Von einem Wettbewerb oder alternativen Entwürfen ist nirgendwo die Rede.

Nach dem 30. Juni waren Andrucke vorhanden und am 5. Juli 1948 wurde der Druckauftrag erteilt.

Viele Grüße
Carsten
 
Mitstreiter Am: 04.02.2022 06:36:43 Gelesen: 1072# 6 @  
Falls die Entwürfe NICHT dem Copyright unterliegen, sind wir alle auf Bilder davon gespannt.

Urheberrechte noch ungeklärt. Wegen Entwurfabbildung aber trotzdem rückmelden.
 
Carsten Burkhardt Am: 04.02.2022 09:20:09 Gelesen: 1053# 7 @  
@ Mitstreiter [#6]

Mail ist raus. Da bin ich mal gespannt.

Viele Grüße
Carsten
 
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