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Thema: Literatur als Feldpost-Ausgabe
Henry Am: 17.08.2009 16:35:25 Gelesen: 12531# 1 @  
Ich habe vor wenigen Tagen in einer Wühlkiste ein Büchlein mit dem Vermerk Feldpost-Ausgabe gefunden. Bei meiner Recherche habe ich die Information gefunden, dass es sich dabei um Literatur handelt, die von den Verlagen in dünner und einfacher Bindeform produziert wurden mit dem Hintergrund, dass diese Bücher von Angehörigen per Feldpost-Brief an Soldaten im Feld gesandt werden konnten.

Und hier stellt sich mir eine Frage, die ich mir zwar schon selbst beantwortet habe, die ich hier aber gerne abgesichert hätte:

Sind solche Bücher aufgrund der Tatsache, dass sie für den Feldpost-Gebrauch produziert wurden, zumindest als Teilgebiet der Feldpost zu betrachten und damit für den Feldpost-Sammler interessant oder muss es mehr als Teilgebiet für einen Literatur-Sammler betrachtet werden?





mit besten Grüßen
Henry
 
Postgeschichte Am: 17.08.2009 16:45:39 Gelesen: 12528# 2 @  
@ Henry [#1]

Hallo Henry,

wenn in diesen Heften militärische oder postgeschichtliche Dinge behandelt werden, gehören sie selbstverständlich in den Bücherschrank eines jeden Feldpostsammlers.

Da es sich bei dem von Dir gezeigten Heft aber offensichtlich um Unterhaltung der Truppen handelt, ist es für einen Feldpostsammler uninteressant, auch wenn die Angabe "Feldpost-Ausgabe" etwas anderes suggerieren will.

Für einen Literatursammler ist dies schon eher ein Sammelobjekt.

Gruß
Manfred
 
Lacplesis Am: 17.08.2009 18:17:08 Gelesen: 12519# 3 @  
Ich habe noch nie eine Feldpostausgabe gesehen, die sichtliche Versandspuren aufzuweisen hatte.

Die Bände wurden, meines Wissens, an die Marketendereien in Feld geliefert und dort vertrieben.
 
Henry Am: 17.08.2009 18:48:29 Gelesen: 12512# 4 @  
@ Postgeschichte [#2]

Danke für die Antwort. Habe mir schon gedacht, dass der Begriff Feldpost-Ausgabe sich nur auf die Herstellungsform beziehen konnte.

@ Lacplesis [#3]

Soweit ich aus den aus Wikipedia gezogenen Infos entnehmen konnte, war der Versand im Brief vorgesehen. Daher auch nur broschierte Deckblätter. Aber es waren jeweils nur Infos zu bestimmten Ausgaben, keine allgemein auszulegende Definition. deshalb ja auch meine Fragestellung.

Danke nochmals, hat sich somit erledigt.
Henry
 
hajo22 Am: 07.11.2017 08:33:31 Gelesen: 6097# 5 @  
@ Henry [#4]

Im II. Weltkrieg gab es Heftchen, die als eine Art Kombination "Büchlein-Post" per Feldpost verschickt werden konnten. Ein gelaufenes Exemplar habe ich noch nicht gesehen. Ich denke mal, nach dem Lesen wurde das Heftchen weitergegeben oder gleich aus Platzgründen weggeworfen.





hajo22
 
hopfen Am: 07.11.2017 09:31:35 Gelesen: 6076# 6 @  
@ hajo22 [#5]
@ Lacplesis [#3]
@ Henry [#1]

Echt gelaufen aus Zwickau gefunden bei ebay: 202097702107



[Bilder redaktionell ergänzt]
 
hopfen Am: 07.11.2017 23:05:31 Gelesen: 6012# 7 @  
@ hopfen [#6]

Danke an die Redaktion für die Bildergänzung ! Toll !
 
hajo22 Am: 08.11.2017 08:34:52 Gelesen: 5983# 8 @  




Noch zu DM-Zeiten erwarb ich die beiden hier gezeigten ungebrauchten Heftchen. Sie kosteten mich umgerechnet keine 5 €/Stück.

Gewicht des in [#5] gezeigten Heftchens: 20gr. Das hier gezeigte Exemplar wiegt 27gr.

Die Scans weisen leider - verursacht durch die Wölbung der Heftchen - Schatten auf.

hajo22
 
epem7081 Am: 07.03.2024 18:36:11 Gelesen: 106# 9 @  
Hallo zusammen,

in meine Sammlung Rieser Heimatliteratur habe ich vor Jahren auch diese drei Feldpostausgaben unseres Heimatdichters Melchior Meyr aufgenommen. Melchior Meyr (* 28. Juni 1810 in Ehringen; † 22. April 1871 in München) war ein deutscher Dichter und Philosoph. [1]

Alle drei Ausgaben wurden 1944 vom Gauverlag Bayreuth GmbH Bayreuth verlegt (Gewicht 75 g bis 85 g) und tragen rückseitig einen aufschlußreichen Hinweis:

DIE BAYREUTHER FELDPOSTAUSGABEN sind für den Soldaten bestimmt und gewichtsmäßig so eingerichtet, daß sie ohne Zulassungsmarke verschickt werden können; sie sollten deshalb auch ausschließlich für den Feldpostversand verwendet werden. In Schublade und auf dem Bücherbord der heimatlichen Wohnzimmer verfehlen sie ihren Zweck. - Sendet die Bayreuther Feldpostausgaben unverzüglich an die Front! Soldaten, gebt diesen Band nach dem Lesen weiter!




Ob allerdings an der Front nach Erscheinen dieser Ausgaben noch hinreichend Muße zur Lektüre gegeben war, möchte ich doch in Frage stellen.

Mit nachdenklichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Meyr
 
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