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Thema: Bund Telegramme der Deutschen Bundespost
Das Thema hat 28 Beiträge:
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Stefan Am: 06.05.2022 19:55:04 Gelesen: 4139# 4 @  
@ uli [#2]

Da du schreibst, dass man Glück haben muss, um so etwas zu finden: Gibt es hierfür Sammler?

Ich meinte bedarfsgebrauchte Telegramme, nicht die Aboware von der Versandstelle. ;-)

In den Krabbelkisten sind Telegramme eher selten zu finden, dann aufgrund des Formats meist ramponiert (ordentlich geknickt) bzw. lediglich die Versandumschläge ohne Inhalt (welche dann kaum bzw. nicht datierbar sind).

Gruß
Stefan
 
Journalist Am: 09.12.2022 20:09:27 Gelesen: 3515# 5 @  
Hallo an alle,

Ende des Monats wird das Telegramm abgeschafft - der Letzttag soll dann scheinbar am 30.12. oder 31.12. sein, denn ein Telegramm kann man heute entweder nur telefonisch aufgeben oder über das Internet.

Damit dürften dann auch die Schmuckblatttelegramme der Vergangenheit angehören.

Viele Grüße Jürgen
 
Stefan Am: 29.12.2022 20:07:13 Gelesen: 3394# 6 @  
Nach über 100 (oder eher 150?) Jahren wird in wenigen Tagen ein Dienst aus dem Programm genommen - die Deutsche Post AG als Nachfolger der Deutschen Bundespost und Nachnachfolger der Deutschen Reichspost stellt zum 31.12.2022 das Telegramm als Service ein [1]. Das Produkt wird zum Schluss kaum noch nachgefragt. Die Pressesprecherin der Deutschen Post war auf Nachfrage leider nicht in der Lage, konkrete oder ungefähre Stückzahlen (pro Monat oder pro Jahr) zu nennen (was doch durchaus interessant gewesen wäre).

Als Kunden werden in [1] angegeben:

Nach Aussage der Deutschen Post haben zuletzt fast nur noch Unternehmen und Verwaltungen Telegramme in "nennenswertem Umfang" versendet - etwa bei Firmenjubiläen oder als Einladungen. Doch auch bei diesen Kunden seien die Aufträge über den vergleichsweise teuren Nachrichtenkanal immer weniger geworden.

Wenn noch jemand ein Telegramm aufgeben möge, dann müsste dies bis zum 31.12.2022 um 3 Uhr morgens erfolgen, um eine taggleiche Zustellung gewährleisten zu können. Nach [1] liegen die Kosten bei mindestens 12,57 Euro für 160 Zeichen.

Gruß
Stefan

[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/deutsche-post-stellt-telegramm-ein-101.html
 
Journalist Am: 29.12.2022 22:06:53 Gelesen: 3374# 7 @  
@ Stefan [#6]

Hallo Stefan und an alle,

nachdem es seit 2016 Sendungsnummern gibt, die oben über der Anschrift zu sehen sind, kann man bei Kenntnis, wann welches Telegramm verschickt wurde und der Differenz der Sendungsnummer eine tatsächliche genutzte Auflage bzw. genutzte Menge berechnen. Man muss dies dann nur durch die Differenz der Tage, die zwischen den zwei Aufgabedaten liegen teilen und erhält so die Zahl der aufgegebenen Telegramme pro Tag für ganz Deutschland.

Laut einer weiteren Aussage, sollen in letzter Zeit so nur durchschnittlich 1 bis 2 Telegramme je Briefzentrum je Woche verschickt worden sein.

Zur Dokumentation habe ich ein "Letzttagstelegramm" beauftragt, mal sehen ob es auch tatsächlich noch zugestellt wird oder ob die dort Verantwortlichen gar nicht mehr wissen, was wie zu tun ist ?

Viele Grüße Jürgen
 
TeeKay Am: 29.12.2022 22:34:43 Gelesen: 3364# 8 @  
Fast genau 128 Jahre, nachdem das erste bekannte, markenfrankierte deutsche Telegramm abgeschickt wurde, ist Schluss mit der Dienstleistung.


 
prinzlodi Am: 30.12.2022 18:02:33 Gelesen: 3322# 9 @  
@ Stefan [#6]

ich hatte aufgrund eines Hinweises aus der ArGe Briefpostautomation gestern ein Telegramm für heute beauftragt. Nachdem aber in allen Zeitungsmeldungen stand, dass es noch bis 31.12.22 ginge, wollte ich gerade noch ein weiteres beauftragen.

Ich konnte (es war ca. 17:30) noch Text und Adresse eingeben und das Ganze auch in den Warenkorb schieben, als ich jedoch den nächsten Schritt anklickte (gegen 17:45) bekam ich eine Fehlermeldung und nichts ging mehr:



Frage: Hatte heute noch jemand Erfolg mit der Beauftragung (ggf auch mit Uhrzeit), oder haben die das heute schon den ganzen Tag oder jetzt gerade erst eben abgeschaltet, oder ist die Störung nur temporär?

Naja, dann gebe ich halt die 13 Euro für was anderes aus ...
 
prinzlodi Am: 30.12.2022 18:09:17 Gelesen: 3314# 10 @  
@ prinzlodi [#9]

Ach, und was mich noch interessieren würde: Beim Versand wurde einem eine interne Trackingnummer mitgegeben, mit dem man das Telegram am Tag des Versands tracken kann. Funktioniert diese und wenn ja mit welchem Programm? Bei mir wurde da nämlich sowohl gestern als auch heute "Sendungsdaten nicht bekannt" angezeigt (Telegramm kam aber an).
 
Wolffi Am: 30.12.2022 18:30:24 Gelesen: 3300# 11 @  
@ prinzlodi [#10]

Ich habe gestern für den Letzttag geordert. Das Tracking zeigt heute nichts an. Abgefragt habe ich das hier [1].

Die Seite ist tätsächlich vorzeitig aus dem Netz genommen: gut, dass ich vorbestellt habe. Wahrscheinlich haben die Silvester niemanden, der das deaktivieren kann.

[1] https://www.deutschepost.de/sendung/simpleQuery.html
 
Journalist Am: 30.12.2022 22:03:26 Gelesen: 3274# 12 @  
@ prinzlodi [#9]
@ prinzlodi [#10]
@ Wolffi [#11]

Hallo prinzlodi, Wolffi und an alle,

mein Letzttagstelegramm habe ich gestern aufgegeben, da habe ich ja zumindest bezüglich der Beauftragung noch Glück gehabt, aber mal sehen ob es auch ankommt.

Nun zur Sendungsverfolgung selbst:

Diese war armselig und ist es nun in den letzten Tag auch. Als Beispiel dazu das heute zugestellte Schmuckblatttelegramm.

Zuerst hatte ich es mit der Postapp getestet, aber hier konnte ich vor dem Ausdruck und danach auch nichts sehen und bekam nur die Fehlermeldung "Sendungsdaten nicht bekannt"

Auf der Webseite der Deutschen Post (deren Internetseite) sieht es ansatzweise etwas besser aus:

Solange das Telegramm scheinbar nicht ausgedruckt ist, erhält man hier auch keine qualifizierte Aussage und nur die Angabe "Sendungsdaten nicht bekannt".

Mein Schmuckblatttelegramm wurde laut Zeitstempel heute morgen um 4 Uhr ausgedruckt.

Als ich kurz vor 8 Uhr erneut eine Abfrage über die Webseite der Deutschen Post gemacht habe, erhielt ich immerhin die Aussage:

Ihr Telegramm befindet sich in der Zustellung

Laut mir vorliegenden Informationen sollte nun der Zusteller klingeln und versuchen dieses persönlich zu übergeben. Er hat es aber nur eingeworfen, da ich dies gehört habe, habe ich ihn noch angesprochen und befragt. Er hat mir geantwortet, das er dies nach seinen Infostand nicht müsste und das er dies einfach einwerfen könnte.

Vorhin habe ich nun erneut die Webseite der Deutschen Post befragt, das Ergebnis lautete diesmal:

Die Sendung wurde am 30.12.2022 über den Briefkasten zugestellt, da eine persönliche Übergabe nicht möglich war

Ob der Zusteller nun das Telegramm vor dem Einwerfen noch mal scannen musste, oder einfach später in seinem Handscanner nur ausgetragen hat, kann ich nicht beantworten.

Morgen wird noch ein normales Telegramm im Bereich des BZ 65 zugestellt werden und eines im Bereich des BZ 17 - mal sehen ob das noch funktioniert und wie die Sendungsdaten hier lauten.

Das Problem hier bei der Sendungsverfolgung ist, das man über dieses System immer nur den letzten Status sehen kann, nicht den ganzen Lebenslauf wie bei der Basissendungsverfolgung oder bei einem Paket oder bei Sendungsdaten von Einschreiben aus der Schweiz oder einigen anderen Ländern, hier ist die deutsche Anzeige und der angebotene Service mehr als mangelhaft und verdient in keinster Weise die Aussage, das dies eine Sendungsverfolgung wäre.

Wenn die Deutsche Post hier wollte, könnte Sie ihre eigenen vorhandenen Daten anzeigen, aber es herrscht bezüglich der "Digitalisierung" noch die Steinzeit vor, also "Digitalisierung Minus 1.0"

Mal sehen, wie viele Jahre es hier noch dauert, bis die Deutsche Post hier endlich zu anderen europäischen Ländern aufschließt bezüglich der Qualität der dargebotenen Daten.

Soweit einige ergänzende Infos zu den letzten Tagen und zu Sendungsverfolgung.

Viele Grüße Jürgen
 
Wolffi Am: 31.12.2022 09:15:09 Gelesen: 3247# 13 @  
@ Journalist [#12]

Einfach einwerfen widerspricht eigentlich dem Gedanken der schnellen, eiligen Zustellung.

Ich habe bisher 2 Treffer: einmal auch nur eingeworfen. Eigentlich schade, es sollte eine vom Postboten übergebene „persönliche“ Überraschung werden und nicht Teil der Tagespost.




 
TeeKay Am: 31.12.2022 10:35:06 Gelesen: 3225# 14 @  
Das ist die Folge der vom Management gesetzten Prioritäten. Wer immer weniger immer mieser bezahlten Zustellern immer mehr Aufgaben gibt, kriegt am Ende keine Premiumdienstleistungen mehr.

Unser Zusteller kurvt inzwischen mit zweispurigem Lastenrad bis in die Abendstunden in der Gegend herum, um ein größeres Gebiet jetzt auch noch mit Kleinpaketen zu versorgen. Dem wird herzlich egal sein, ob jemand 17 Euro für ein persönlich zu übergebendes Telegramm zahlte, von dessen Mehrpreis er 0 abbekommt. Der will irgendwann einfach nach Hause.
 
Wolffi Am: 31.12.2022 11:02:54 Gelesen: 3217# 15 @  
@ TeeKay [#14]

Mal naiv gefragt: Früher kamen die per „Sonderfahrt“?
 
Taschentuch Am: 31.12.2022 12:04:54 Gelesen: 3202# 16 @  
Moin,

mein Telegramm hatte ich am 28.12. online bestellt und als gewünschtes Zustelldatum den 31.12. wg. Letzttag eingegeben.

Soeben wurde mir das Telegramm persönlich übergeben. Der freundliche Postbote wollte es gerade in den Briefkasten stecken, hatte dann aber kurz gestutzt und sich den Umschlag genauer angesehen. Da mein "Briefmarkenzimmer" direkt neben der Eingangstür liegt, habe ich die Lieferung mitbekommen und die Tür geöffnet - er hat es mir dann in die Hand gedrückt. In der Sendungsverfolgung steht allerdings ebenfalls, dass ich nicht angetroffen und das Telegramm daher im Briefkasten abgelegt wurde.

Mein erstes und vmtl. letztes versendete und erhaltene Telegramm.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
Jahnnusch Am: 31.12.2022 12:14:57 Gelesen: 3195# 17 @  
Ich habe heute auch ein Letzttagtelegramm bekommen von meinem Sohn. Er wohnt nur 14 km entfernt, aber er hat wohl auch mitbekommen dass der Dienst eingestellt wird. Es lag aber im Briefkasten.
 
nagel.d Am: 31.12.2022 14:09:55 Gelesen: 3176# 18 @  
Nun geht eine Ära zu Ende und um ehrlich zu sein, heute im Zeitalter von Handy wo du rund um die Uhr und Welt telefonisch zu erreichen bist ist das Telegramm wirklich nicht mehr von Bedeutung. Ich kann mich noch daran erinnern, daß man früher in Urlaubsregionen von Südfrankreich und Spanien an den Telefonen Schlange stand um eine "Amtsleitung" nach Deutschland zu bekommen. In Nordspanien teilweise nur in "ausgewählten" Hotels. Da war das Telegramm noch ein Mittel der Kommunikation.
 
DL8AAM Am: 31.12.2022 15:59:54 Gelesen: 3161# 19 @  
@ Journalist [#12]

Wobei häufig (nicht immer!) externe Trackinganbieter bessere bzw. ausführlichere Ergebnisse auswerfen, als die (öffentlich zugänglichen) Seiten oder Apps der Versender selbst. Möglicherweise greifen diese direkter bzw. vernetzter und über andere Schnittstellen auf die Daten zu?

Ich nutze hier i.d.R. meist [1]. Obwohl dieser Anbieter zwar hauptsächlich auf Pakete ausgerichtet ist, bekommt man häufig auch ganz normale Sendungen (sogar Briefmarken-Matrixcodes) bzw. Einschreiben angezeigt. Beim DPAG/DHL-Trackinmg muss man hier, im Gegensatz zur DPAG/DHL-Seite selbst, (bei Einschreibesendungen) auch kein Versanddatum angeben, was u.a. auch dafür spricht, dass die ihre Daten über "andere" Wege bekommen, als der Normalkunde über die DPAG/DHL-Seite.

Es klappt nicht immer, aber einen Versuch sind diese Drittanbieter wert.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://parcelsapp.com/en/tracking/
 
Lammfell Am: 01.01.2023 21:22:16 Gelesen: 3125# 20 @  
Die Post hat den Telegramm-Dienst doch selbst beerdigt.

Wer braucht denn ein Telegramm, das mit der normalen Post zugestellt wird? Die juckeln hier manchmal noch abends um 18 Uhr mit der Briefpost herum.

Früher war ein Telegramm nach Aufgabe meist nach 2-3 Stunden beim Empfänger.
 
drmoeller_neuss Am: 02.01.2023 02:54:20 Gelesen: 3089# 21 @  
@ TeeKay [#14]

Was bringt eine "Premiumdienstleistung", die niemand braucht?

Du kannst ja gerne einen "Schnell-Hufbeschlag-Dienst" aufmachen und Dich ärgern, dass niemand mehr mit der Pferdekutsche fährt.

Ich glaube nicht, dass der Begriff Telegramm geschützt ist. Du brauchst nur eine Webseite, eine Emailadresse und einen Drucker und kannst Deinen eigenen Telegrammdienst aufmachen. Ich würde aber die Telegramme als "DHL Paket mit Alterssichtprüfung" aufgeben, damit sie wirklich persönlich zugestellt werden.

Zur Ehrenrettung der Deutschen Post ist zu sagen, dass sie eine der letzten Postverwaltungen der Welt war, die diesen Dienst noch angeboten hat. Ich glaube nicht, dass die Regulierungsbehörde darauf bestanden hat.

In Indien war mit Telegrammen schon vor zehn Jahren Schluss, siehe mein Artikel:

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=69104#M1
 
Lammfell Am: 02.01.2023 13:22:50 Gelesen: 3039# 22 @  
Telegramme sollten persönlich zugestellt werden. In größeren Ämtern kamen diese per Telex an (die schönen weißen Streifen)- in kleineren wurden sie per Telefon zugesprochen und anschließend per Schreibmaschine abgefasst und ein Zusteller machte sich auf den Weg.

Wenn aber keiner zuhause war, landete das Telegramm im Briefkasten und an die Haustüre kam der kleine gelbe Klebezettel:

"Sehen Sie in ihren Briefkasten".

Damit war das Telegramm zugestellt.
 
Stefan Am: 04.01.2023 16:17:53 Gelesen: 2992# 23 @  
In den Beiträgen [#5] und [#6] wurde die Einstellung des Telegramms zum 31.12.2022 mitgeteilt. Einige Leser hier im Forum haben sich beteiligt und Telegramme bestellt bzw. am 31.12.2022 als Letzttag versucht, diese zu bestellen. :-)

Heute hat die Deutsche Post AG einige Zahlen veröffentlicht, aufgriffen u.a. in der Onlineausgabe der Tagesschau in [1], welche ich hier an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:

"Am 31. Dezember - dem letzten Tag vor der Einstellung des Angebots - seien in der Bundesrepublik 3228 Telegramme verschickt worden, berichtete die Deutsche Post. Zum Vergleich: In den Vorjahren wurden zwischen 200 und 300 Telegramme pro Monat verschickt."

Der Versand von Telegrammen ins Ausland wurde bereits im Jahr 2018 eingestellt.

Zu den Preisen für ein Telegramm wird in [1] geschrieben:

"Ein Mini-Telegramm mit bis zu 160 Zeichen kostete zuletzt mindestens 12,57 Euro, ein Maxi-Telegramm mit bis zu 480 Zeichen 17,89 Euro - in der einfachen Variante. Mit Schmuckblatt wurden 21,98 Euro fällig."

Die eigentliche Pressemitteilung der Deutsche Post AG findet sich in [2].

Gruß
Stefan

[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/deutsche-post-telegramme-letzte-chance-101.html
[2] https://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2023/deutsche-post-letzte-telegramme.html
 
APOAE09096 Am: 15.01.2023 14:45:04 Gelesen: 2886# 24 @  
Erst am 02.01.2023 wurde mir das Telegramm vom Postzusteller persönlich übergeben. Also hat es doch, wenn auch aus Versehen, eine Zustellung in 2023 gegeben.


 
bovi11 Am: 15.01.2023 15:36:30 Gelesen: 2866# 25 @  
@ drmoeller_neuss [#21]

"Ich glaube nicht, dass der Begriff Telegramm geschützt ist." [1]

Schutzdauer der Marke verlängert 22.01.2021 (bis 31.12.2030)



[1]https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/300922493/DE
 
Richard Am: 20.01.2023 09:02:26 Gelesen: 2788# 26 @  
170 Jahre nach Namensgebung hat Deutsche Post das Telegramm zum 31. Dezember 2022 eingestellt

(ae-DHL-Bonn) - Tschüss Telegramm: 170 Jahre, nachdem der Amerikaner E. P. Smith diese Bezeichnung im Jahre 1852 für telegrafisch übermittelte Nachrichten erfand, hat die Deutsche Post das Produkt zum Jahresende eingestellt. An den letzten beiden Werktagen des Jahres nutzten noch einmal jeweils mehr als 3.000 Kundinnen und Kunden das Telegramm, am 31. Dezember waren es genau 3.228. Zum Vergleich: In den Vorjahren wurden gerade einmal zwischen 200 und 300 Telegramme versendet – pro Monat!

Lange Zeit war das Telegramm weltweit die schnellste Art zu kommunizieren. In knappen Zeilen wurden besonders wichtige politische oder militärische Nachrichten übermittelt, aber auch solche privater Natur wie Hochzeiten oder Geburten. Eine gekürzte Sprache sowie das Weglassen von Personalpronomen und Adjektiven – jedes Wort und jedes Zeichen kostete schließlich Geld – zeichneten Telegramme aus. Wahlweise konnten Kundinnen und Kunden Schmuckblätter auswählen, um ihren Botschaften den nötigen Glanz zu verleihen. In den letzten Jahren sank die Nachfrage nach diesem Produkt auf Privatkundenseite jedoch immer mehr, lediglich Unternehmen und Verwaltungen nutzten dieses Produkt noch in nennenswertem Umfang, z.B. bei Firmenjubiläen oder als Einladungen.

2018 hatte die Deutsche Post bereits den Versand von Telegrammen ins Ausland eingestellt. Die Deutsche Post war zuletzt eines der wenigen Postunternehmen weltweit, das überhaupt noch ein Telegramm-Produkt anbot. In den letzten Jahren haben verschiedene Post- und Telekommunikations-Unternehmen das Telegramm aus dem Produktangebot gestrichen, u.a. in Indien, Thailand, Frankreich, Österreich und der Schweiz.

  

Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
 
Journalist Am: 13.03.2023 14:17:40 Gelesen: 2233# 27 @  
@ Richard [#26]

Hallo an alle,

ergänzend zu den obigen Beitrag von Richard möchte ich hier auch noch eine Kopie einer Kurzinfo aus der Zeitschrift "Das Archiv - 1 / 2023 - Seite 6" zeigen:



Interessant sind hier die Informationen zum Bereich Schmuckblatttelegramme. Dieses wurde nach dieser Quelle am 15.11.1926 eingeführt, und in der DDR am 1. Juni 1950 gestartet.

Soweit diese ergänzenden Infos zum Thema Telegramm.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 24.08.2023 00:26:22 Gelesen: 1220# 28 @  
Noch vor wenigen Jahren hat die Post ordentlich Werbung für Ihr Produkt TELEGRAMM gemacht. ;-)

Egal, nur zur Dokumentation, hier ein Briefmarkentütchen der DPAG mit der Materialnummer 675-800-851 aus dem Jahr 2015 [vor Kurzem beim Entrümpeln gefunden]:



Rückseite eines Briefmarkentütchens mit Werbung für das TELEGRAMM
Wenn's besonders werden soll! / TELEGRAMM / Persönliche Grüße vom Postboten überbracht.,
bzw. für eine online Sonderaktion » Sparen Sie 5,45 € und versenden Sie ein Maxitelegramm, zum Preis eines Minitelegramms (...), einlösbar bis zum 30.06.2016 «.

Mitnahme vom 01.09.2015, inliegend war ein Stempelbeleg vom Postamt '74523 Schwäbisch-Hall 1'.

Mit rückseitigem Druckvermerk: Briefmarkentütchen/07-08/2015/675-800-851

Vorderseitig befindet sich übrigens eine Werbung für ein weiteres inzwischen (sichtbar) "totes" Postprodukt, dem WERTBRIEF ... hier etwas offtopic, deshalb ungezeigt ;-)

Irgendwie sind diese alten "Post-Devotionalien" inzwischen sogar ein nettes Fenster in die Postgeschichte von anno dazumal, "sowas" wirkt heute auf die entfremdeten Jetztzeitler bestimmt (nach noch nicht einmal 10 Jahren) schon fast wie ein exotisch klingender Anachronismus, oder? Telegramm, was ist das denn? ;-)

Aber auch sowas muss erhalten werden, oder? ;-)

Beste Grüße
Thomas
 

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