Thema: Österreich: Was ist eine Spätlingssendung ?
Stempelwolf Am: 22.08.2009 20:41:59 Gelesen: 13652# 1 @  
Dieser Einschreibebrief der Länderbank Wien nach Stuttgart trägt neben dem Devisenhändlerstempel auch den Stempel Spätlingsendung. Ist darunter zu verstehen, daß der Brief erst nach Schalterschluß eingeliefert wurde oder welche Bedeutung hat er?



Beste Grüße
Wolfgang
 
asmodeus Am: 23.08.2009 09:26:55 Gelesen: 13618# 2 @  
Spätlingssendung: Nach Amtsdienstzeit eingeliefert.

Wie Du schon richtig erkannt hast, wurde der Brief nach Schalterschluß eingeliefert.
 
Stempelwolf Am: 24.08.2009 21:28:23 Gelesen: 13568# 3 @  
@ asmodeus [#8]

Da habe ich ja richtig geraten. Als Dankeschön sozusagen lege ich noch eine Abbildung von 2 Einschreibebriefen der Bank für Tirol und Vorarlberg Innsbruck nach Stuttgart 1984 vor. Diesmal ist der Stempel: Spätling verwendet worden. Wie man sieht sind es zwei verschiedene L1. Das würde bedeuten, daß die Bank eine Menge an "Spätlingen" einzuliefern hatte.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Werner Am: 01.09.2009 12:28:40 Gelesen: 13524# 4 @  
@ Stempelwolf [#7]

Hallo Wolfgang,

zufällig ist in den 2 letzten Ausgaben der österreichischen Zeitschrift "DIE BRIEFMARKE" ein Artikel über die Spätlingssendungen.

Habe diese gescannt. Hoffentlich auch gut zu lesen.





Ich hoffe, dass mein Beitrag etwas mehr aussagt.

Nette Grüsse aus Österreich,

Werner
 
Stempelwolf Am: 01.09.2009 21:16:14 Gelesen: 13506# 5 @  
@ Werner [#10]

Besten Dank Werner für diesen Bericht. Jetzt kann ich meine Sammlungsstücke richtig beschrieben in die Sammlung einverleiben.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Werner Am: 01.09.2009 21:41:56 Gelesen: 13500# 6 @  
@ Stempelwolf [#11]

Es freut mich, dass ich auch einmal helfen konnte. Nicht nur immer mir.

Beste Sammlergrüsse,

Werner
 
PeterPan100 Am: 15.02.2013 17:59:36 Gelesen: 12250# 7 @  
Hallo zusammen,

was bedeutet der Zusatzstempel "Spätlingsstempel" auf diesem Brief? Wahrscheinlich gibt es eine ganz einfache Erklärung, aber in Österreich ist der deutsche Wortschatz doch oft ein wenig unterschiedlich zu Deutschland.



viele Grüsse
Wolf
 
westfale1953 Am: 15.02.2013 18:14:58 Gelesen: 12242# 8 @  
Hallo Wolf,

ich lese daraus "SPÄTLINGSSENDUNG".

Bernhard
 
filunski Am: 15.02.2013 18:15:37 Gelesen: 12242# 9 @  
@ PeterPan100 [#7]

Hallo Wolf,

soviel ich weiß bedeutet das in Österreich, dass es sich hier um einen Brief (sogenannter Spätlingsbrief) handelt, welcher erst nach Schalterschluß eingeliefert wurde.

Schönen Gruß,
Peter
 
Franz G. Am: 15.02.2013 19:19:27 Gelesen: 12216# 10 @  
@ PeterPan100 [#7]

Hallo Wolf,

für Briefe die außerhalb der üblichen Schalter Öffnungszeiten (Mo - Fr von 0800-1800) am Schalter aufgegeben wurden, war eine sogenannte "Spätlingsgebühr" fällig. Das waren noch Zeiten als Hauptpostämter noch rund um die Uhr (also 24 Stunden) geöffnet hatten. Gekennzeichnet wurden diese Briefe mit einem Stempel mit Wortlaut "SPÄTLINGSSENDUNG".

Die Portogegühr für den Brief teilt sich wie folgt auf: Briefgebühr bis 20 Gramm = 2,-- Schilling + Einschreibegebühr Inland = 4,-- Schilling + Spätlingsgebühr = 2,-- Schilling, macht Gesamt 8,-- Schilling.

Schöne Grüße,
Franz
 
PeterPan100 Am: 16.02.2013 10:30:22 Gelesen: 12054# 11 @  
@ Franz G. [#10]
@ filunski [#9]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die erschöpfende Erklärung.

viele Grüsse
Wolf

[Beiträge 7 bis 11 am 18.02.13 ins bestehende Thema verschoben]
 
Baber Am: 03.03.2013 11:27:10 Gelesen: 11460# 12 @  
Österreich: Spätlingsgebühr für Einschreibesendungen

Hallo zusammen,

in Österreich wurde in den 70-Jahren eine Spätlingsgebühr für Einschreibesendungen erhoben, wenn sie nach 17 Uhr am Schalter aufgegeben wurden.

Weiß jemand, wie hoch die Spätlingsgebühr 1975 war ?

Gruß
Baber
 
Baber Am: 03.03.2013 16:27:01 Gelesen: 11417# 13 @  
@ Werner [#4]

Hallo Werner,

vielen Dank für die Tabelle mit den Spätlingsgebühren. In der Gebührentabelle im Michel Österreich spezial habe ich diese nämlich nicht gefunden.

Gruß
Baber
 
volkimal Am: 21.02.2021 21:01:32 Gelesen: 4941# 14 @  
Hallo zusammen,

eine eingeschriebene Spätlingssendung aus Klagenfurt vom 21.12.1977 an meinen Vater:



Ich habe nur einen uralten Michel Österreich Spezial. Dort finde ich folgende Gebühren:

Brief bis 20 g: 6 Schilling, Brief bis 50 g: 10 Schilling
Einschreibezuschlag 10 Schilling

Die Gebühr für eine Spätlingssendung fehlt leider. Einige Spätlingssendungen habe ich bei Delcampe gefunden. Ich vermute, dass es ein Brief über 20 g war und das die Gebühr für eine Spätlingssendung 3 Schilling betrug. Liege ich damit richtig?

Viele Grüße
Volkmar
 
Frankenjogger Am: 21.02.2021 22:03:38 Gelesen: 4910# 15 @  
@ volkimal [#14]

Hallo Volkmar,

schau doch mal in [#4], zweites Bild.

Gruß, Klemens
 
volkimal Am: 22.02.2021 21:27:15 Gelesen: 4851# 16 @  
@ Frankenjogger [#15]

Hallo Klemens,

dankeschön! Das hatte ich übersehen. Damit bestätigt sich meine Vermutung:

Auslandsbrief bis 50 g: 10 Schilling
Einschreibezuschlag: 10 Schilling
Spätlingsgebühr: 3 Schilling
Insgesamt: 23 Schilling
 

Viele Grüße
Volkmar