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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 15.11.2023 12:06:52 Gelesen: 30514# 913 @  
Immer wieder erzielen die grossen Raritäten aus Rumänien am Markt die höchsten Ergebnisse bei Sammlungsauflösungen. Corinphila erwartet nun offenbar auch am 1.12.2023, dass diese Reihenfolge neu bestätigt wird.

Bei der Auflösung einer hübschen Sammlung mit Briefen mit Nummern EINS von europäischen Ländern wurde der Brief aus Rumänien mit Abstand am höchsten bewertet.

38 Länder werden an der kleinen Auktion angeboten (nur 86 Lose)



Es erstaunt die Leser vielleicht, dass nicht weniger als 24 der 38 Länder günstig angeboten werden (Ausruf CHF 75 bis CHF 750). Richtig teuer sind eigentlich nur 4 Länder:

- Schleswig-Holstein: CHF 5'000
- Sachsen CHF 6'000
- Schweiz CHF 12'000
und eben - Rumänien CHF 20'000



Ich denke, Corinphila weiss, dass dieses Los nicht liegenbleiben wird, auch wenn es nicht "günstig" ausgerufen wird, wie so manches andere Los.

Darum zählen die Grossraritäten von Rumänien völlig zu Recht und schon seit weit mehr als hundert Jahren zu den berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt.

Heinz
 
10Parale Am: 17.11.2023 15:45:20 Gelesen: 30063# 914 @  
@ Heinz 7 [#913]

"Darum zählen die Grossraritäten von Rumänien völlig zu Recht und schon seit weit mehr als hundert Jahren zu den berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt."

Wer nicht ganz so viel Geld hat und trotzdem mitbieten möchte (für mich sind die Preise jenseits meiner Möglichkeiten) kann sich auch bei Los 3122 des Europakataloges desselbigen Auktionshauses in Zürich versuchen.

Sicherlich ist diese Marke einer meiner größten subjektiven Begehrlichkeiten. Das schönste, was die Philatelie mit zu bieten hat. Wie geschrieben steht, soll es nur 5 solcher gebrauchten Ochsenköpfe mit dem Stempel von BERLAD MOLDOVA geben. Ich freue mich, dass es Auktionshäuser und Sammler gibt, in deren Hände diese Marken gut aufgehoben sind. Hoffen wir, dass sie auch den kommenden Generationen noch erhalten bleiben.

Liebe Grüße

10Parale

https://www.philasearch.com/de/i_9102_105053/5405_Rumaenien

Redaktionell ergänzt:

Beschreibung

1858, Bull's Head, 27 pa. black on rose laid paper, an example with close to good margins, fresh vibrant colour, cancelled by two part strikes of "BERLAD / MOLDOVA ./8" datestamp in blue, Kiriac fig. 272; only five examples of the 27 pa. are recorded in the Heimbüchler handbooks used from Berlad with this stamp being a new find; stamp is completely backed, still an attractive example of this desirable stamp due to its excellent colour and fresh appearance. Cert. Gmach (2016). Mi = €15'000.



1858, Bull's Head, 27 Pa. schwarz auf rosa Bütten, ein Beispiel mit knappem bis gutem Rand, frischer leuchtender Farbe, entwertet durch zwei Teilschläge des blauen Stempels "BERLAD / MOLDOVA ./8", Kiriac Abb. 272; nur fünf Exemplare der 27 Pa. sind in den Heimbüchler Handbüchern aus Berlad verzeichnet, wobei diese Marke ein Neufund ist; die Marke ist komplett hinterlegt, dennoch ein attraktives Beispiel dieser begehrten Marke aufgrund der hervorragenden Farbe und Frische. Zert. Gmach (2016). Mi = 15'000 €.

Ausruf 4.000 CHF (ca. 3.960 EUR) Ende der Gebotsabgabe: Donnerstag 30.11.2023, 07:00 CET
 
Heinz 7 Am: 23.11.2023 18:42:03 Gelesen: 28992# 915 @  
Gibt es "richtige"/"gute" Briefmarken und solche, die "eigentlich keine Briefmarken sind"? Ich spreche hier nicht von möglichen Fälschungen, sondern von Originalen.

Wenn man engagierten Philatelisten zuhört, hat man manchmal den Eindruck, es gäbe viele Briefmarken die -irgendwie- nicht "richtig" sind. Bei den Postmeistermarken der USA habe ich das schon gelegentlich gehört. Oder bei den Zemstvo-Marken von Russland. Es gibt Sammler, die anerkennen nur klassische Marken an, die von der staatlichen Postverwaltung herausgegeben wurden. Auch z.B. Postmeistermarken von Bermuda haben bei dieser engen Betrachtung keinen Platz.

Wir haben in diesem schönen Kapitel schon von vielen "richtigen" Briefmarken gesprochen, aber auch ein paar "Fälle" vorgestellt, die nicht von allen Sammlern als "vollwertig" anerkannt werden. Mit meiner heutigen "Präsentation" betrete ich wieder ein Feld, das nicht ganz eindeutig ist. Ich stelle Briefmarken vor, die wir im Michel Raritätenkatalog 2010 vergeblich suchen ("Wertvolle Briefmarken aus aller Welt")! Und das, obwohl diese Briefmarken in Michel-Katalogen USA zum Teil zu finden sind. Auch Senf 1912 (mein "Lieblings-Startpunkt" bei der Betrachtung der Entwicklung über die letzten 110 Jahre) hatte immerhin 73 dieser Marken im Katalog und bewertete sie mit bis zu 200 Mark!

(Zur Erinnerung: in diesem Katalog Senf waren 1912 101 Marken mit bewertet 750 Mark und mehr), vgl. [#2]

Diese Marken sind bei USA katalogisiert im "hinteren Teil" des Kataloges, weshalb sie gelegentlich in der Kategorie "Back-of-the-book" zusammengefasst werden. Hier finden wir u.a. auch die "Newspaper Stamps".

Ich schreibe ab, was zur Einführung im Scott-Katalog steht:

"For the prepayment of postage on bulk shipments of newspapers and periodicals. From 1875 on the stamps were affixed to memorandums of mailing, cancelled and retainedby the post office. Discontinued on July 1, 1898"

Übersetzung deepl:

"Für die Vorauszahlung des Portos für Massensendungen von Zeitungen und Zeitschriften. Ab 1875 wurden die Marken auf Versandscheinen aufgeklebt, entwertet und von der Post einbehalten. Ausgelaufen am 1. Juli 1898".

Gemäss Scott kamen 1865-1895 so eine ganze Reihe von meist sehr schön gestalteten Briefmarken heraus, Scott katalogisiert sie mit dem Vorzeichen PR. Wir zählen so immerhin 125 verschiedene Werte (PR1 - PR125), gemäss Katalog Scott 2000

In den USA sind diese Briefmarken schon lange ziemlich beliebt.

So richtig aufmerksam wurde ich auf sie, als ich folgenden schönen Auktionskatalog in die Hände bekam:



Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.11.2023 19:12:36 Gelesen: 28980# 916 @  
@ Heinz 7 [#915]

Die 5 Marken auf der Titelseite haben einen beeindruckenden Hintergrund:

1) Nominale US$ 1.92. = Los 71 = 1875, Cat. Scott PR48, Cat. $ 22'500
2) Nominale US$ 3 = Los 72 = 1875, Cat. Scott PR49, Cat. $ 45'000
3) Nominale US$ 6 = Los 73 = 1875, Cat. Scott PR50, Cat. $ 80'000
4) Nominale US$ 0.60 = Los 118 = 1894, Cat. Scott PR98, Cat. $ 40'000
5) Nominale US$ 6 = Los 119 = 1894, Cat. Scott PR101, Cat. $ 50'000

ein Vergleich mit meinem Katalog Scott 2000 zeigt also markante Steigerungen

Scott 2000:
Cat. Scott PR48, Cat. $ 9'000
Cat. Scott PR49, Cat. $ 17'500
Cat. Scott PR50, Cat. $ 22'500
Cat. Scott PR98, Cat. $ 11'000
Cat. Scott PR101, Cat. $ 19'000

Das sind alles recht stolze Preise. Das Studium des Kataloges zeigte mir dann, dass die Marken auch sehr selten sind

alle Angaben gemäss Siegel-Katalog 1.3.2022

Cat. Scott PR48, "only 41 were sold"
Cat. Scott PR49, "only 20 were sold, and only six are contained in our Census"
Cat. Scott PR50, "only 14 were sold, and only seven have been certified as genuine"
Cat. Scott PR98, "only 19 unused examples are available to collectors"
Cat. Scott PR101, "only 13 unused examples are available to collectors"

Obwohl also die Stückzahlen tief sind, zeugen die Katalogpreise doch davon, dass die Sammler auch bereit sind, hohe Preise zu bezahlen, also muss doch eine starke Nachfrage nach den Stücken sein. Scott richtet nach meinen Erfahrungen die Katalogwerte ziemlich konsequent an den tatsächlich erzielten Ergebnissen aus.

Die Marken sind graphisch sehr schön gestaltet:



Die Marken sind also bei uns vielleicht nicht berühmt, aber doch offenbar sehr wertvoll.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.11.2023 19:24:32 Gelesen: 28977# 917 @  
@ Heinz 7 [#915]

Bei meinen Nachforschungen habe ich sogar noch weit teurere Briefmarken entdeckt!

Scott PR 51 ist eine Marke mit Nominale US$ 9.00, Farbe gelb. Sie war im Scott 2000 bewertet mit gar US$ 37'500. Diese Briefmarke wurde im Jahr 2016 bei Siegel verkauft.



Die Marke hatte damals einen Katalogwert von (Achtung!) US$ 250'000, und als Ergebnis werden sogar US$ 310'000 erwähnt.

Offenbar gibt es nur ein (!) Exemplar dieser Marke, wie im Auktionskatalog nachzulesen ist.

"EXTREMELY FINE. THIS STAMP IS THE ONLY RECORDED EXAMPLE OF THE $9.00 1875 CONTINENTAL NEWSPAPER SPECIAL PRINTING. THE HIGHLIGHT OF THE INMAN NEWSPAPERS & PERIODICALS COLLECTION AND ONE OF THE RAREST OF ALL UNITED STATES STAMPS."

DeepL:

"EXTREM FEIN. DIESE BRIEFMARKE IST DAS EINZIGE AUFGEZEICHNETE EXEMPLAR DER 9,00 $ 1875 CONTINENTAL NEWSPAPER SONDERDRUCK. DER HÖHEPUNKT DER INMAN ZEITUNGEN & ZEITSCHRIFTEN SAMMLUNG UND EINE DER SELTENSTEN ALLER UNITED STATES BRIEFMARKEN."

US$ 310'000 des Jahres 2016 - das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.11.2023 19:33:22 Gelesen: 28968# 918 @  
@ Heinz 7 [#915]
@ Heinz 7 [#917]

Und das Ergebnis 2016 war offenbar kein Einzelfall.

Wir finden zur Scott Nr. PR54: Nominale = US$ 36



Diese Marke ist ähnlich selten wie die PR51, nämlich... das einzig bekannte Stück!

Das widerspiegelt auch der Katalogwert: US$ 250'000 (Jahr 2018). An einer Siegel-Auktion 2018 wurde dieses Stück zu US$ 335'000 verkauft. Ich meine, es ist der "Hammer-Preis", dazu kommt dann noch die Provision...

Auktionslos-Beschreibung

FINE APPEARANCE. THE ONLY RECORDED EXAMPLE OF THE $36.00 1875 NEWSPAPER SPECIAL PRINTING, OF WHICH ONLY TWO WERE SOLD. THIS IS WITHOUT QUESTION ONE OF THE MOST IMPORTANT OF ALL SPECIAL PRINTINGS, AND ONE OF THE MOST OUTSTANDING NEWSPAPERS AND PERIODICALS ITEMS IN EXISTENCE.

DeepL:

SCHÖNES AUSSEHEN. DAS EINZIGE AUFGEZEICHNETE EXEMPLAR DES 36,00 $ TEUREN ZEITUNGSSONDERDRUCKS VON 1875, VON DEM NUR ZWEI STÜCK VERKAUFT WURDEN. DIES IST OHNE FRAGE EINE DER WICHTIGSTEN ALLER SONDERDRUCKE, UND EINE DER HERAUSRAGENDSTEN ZEITUNGEN UND ZEITSCHRIFTEN ARTIKEL IN EXISTENZ.

Ich bin beeindruckt! Ich denke, Sie werden mir beistimmen, dass wir diese Marken in unserem schönen Thema durchaus mit-berücksichtigen dürfen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.11.2023 20:01:38 Gelesen: 28958# 919 @  
@ Heinz 7 [#915]

Zum Abschluss dieses Themas nun noch der Spitzenwert.

Bereits im Katalog Scott sah ich, dass es sogar eine Marke mit Nominale US$ 60 gab. Die Marke zeigt ein indianisches Mädchen, und ist katalogisiert als PR32 (US$ 2'100 = Jahr 2000), PR56 (unbewertet), PR79 (US$ 650 = Jahr 2000).



Hier ist die Ausgabe von 1875, Normaldruck auf dünnem, hartem Papier (Scott PR32)

Besonders die "Special Printing of the 1875 issue" durch Continental Bank Note Co. sind selten bis extrem selten (PR33 - PR56). Beispiele habe ich oben gezeigt.

Eine Marke PR56 konnte Siegel offenbar noch nie anbieten.

Aber eine PR 53: Nominale US$ 24.00



Auch diese Marke ist so selten wie diejenige mit Nominale US$ 36.00: 2 Stück verkauft, heute noch 1 Stück bekannt

VERY FINE. THE ONLY RECORDED EXAMPLE OF THE $24.00 1875 NEWSPAPER SPECIAL PRINTING, OF WHICH ONLY TWO WERE SOLD. THIS IS WITHOUT QUESTION ONE OF THE MOST IMPORTANT OF ALL SPECIAL PRINTINGS, AND ONE OF THE MOST OUTSTANDING NEWSPAPERS AND PERIODICALS ITEMS IN EXISTENCE. OFFERED TO THE MARKET FOR THE FIRST TIME IN ALMOST FOUR DECADES

DeepL:

SEHR SCHÖN. DAS EINZIGE AUFGEZEICHNETE EXEMPLAR DES 24,00 $ TEUREN ZEITUNGSSONDERDRUCKS VON 1875, VON DEM NUR ZWEI STÜCK VERKAUFT WURDEN. DIES IST OHNE FRAGE EINE DER WICHTIGSTEN ALLER SONDERDRUCKE UND EINES DER HERAUSRAGENDSTEN ZEITUNGEN UND ZEITSCHRIFTENSTÜCKE, DIE ES GIBT. ZUM ERSTEN MAL SEIT FAST VIER JAHRZEHNTEN WIEDER AUF DEM MARKT ANGEBOTEN

Das Ergebnis ist astronomisch. Auktion 2014, damals Katalogwert US$ 150'000, Zuschlag offenbar erst bei US$ 430'000.

Diese Marke war auch in der Sammlung von Josiah Lilly, die 1967-1968 auf den Markt kam. Los 710 der 7. Lilly-Auktion war die oben gezeigte Marke, sie kostete damals schon US$ 3'200. Der US-Dollar 1968 war natürlich noch ein ganz anderer Wert, als heute.

Fazit: die Zeitungsmarken der USA haben einige extrem seltene, extrem teure Marken unter sich. In den letzten 10 Jahren gab es mindestens drei Verkäufe von solchen Marken mit Zuschlägen von über US$ 200'000.

Heinz
 
10Parale Am: 06.12.2023 17:01:37 Gelesen: 26415# 920 @  
@ Heinz 7 [#919]

Wunderschöne Marken. Ich hoffe im Laufe der Jahrzehnte kommen in diesen Beitrag immer mehr Marken, die heute vielleicht noch ohne große Bedeutung in den Alben der Sammler schlummern.

Heute fand ich in einer Stöberkiste diese Ganzsache aus der Schweiz, eine PTT Bildpostkarte als Ganzsache zu 50 Rappen mit Zusatzfrankatur (Zumstein 493 NABA 1971) vom 22.6.1990.

Interessant ist das Bild auf der Rückseite, welches einen eingeschriebenen Brief von Zürich nach Solothurn zeigt, vermutlich eine höhere Gewichtsklasse mit 4 x 10 Rappen Marken Rayon II gelb und wunderschönen Abschlägen von Zürich 22. Juin 52 und Rahmen "RECOMMANDIRT" beides in Rot.

Bestimmt gehört dieses Einschreiben auch zu den berühmtesten Briefen der Welt, wer weiß mehr?

Ich freue mich deshalb so sehr, weil ich kürzlich ein schönes ungebrauchtes DUFOUR Album erworben habe von der Tempo AG Biel (etliche Jahre alt), wo das Hardcover mit einer gelben 10 Rappen Marke verziert wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.01.2024 00:29:27 Gelesen: 21533# 921 @  
@ Heinz 7 [#869]

Wir haben bereits einige Raritäten der Confederate States of America hier besprochen. Heute entdeckte ich zum ersten Mal einen Brief mit einer Marke von Oakway. Ich habe sie im Scott Katalog 2000 gefunden, hier ist sie klassifiziert als no. 115X1.



Es ist eine sehr einfach hergestellte Briefmarke!

Im Katalog Scott lese ich, dass von dieser Briefmarke nur zwei Stück bekannt sind/waren (Stand 2000)! Angeboten wurde die Marke 1997 beim US-Auktionshaus Robert A. Siegel (Los 467). Auch im Auktionskatalog 1997 ist zu lesen, dass nur zwei Briefe dieser Marke bekannt sind! 1907 sei die Marke entdeckt worden, und sie wurde ebenfalls vom "Briefmarkenkönig" Ferrary gekauft. Tatsächlich finden wir im Auktionskatalog der vierten Ferrary-Auktion (14.-16.6.1922) diesen Brief angeboten; aber nicht in einem Einzellos, sondern einem Sammellos. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Marke im Lostext beschrieben wurde!

75 Jahre später (1997) war die Briefmarke im Scott-Katalog zwar erwähnt, aber ohne Preis. In der beeindruckenden International Large Gold-Sammlung von John Birkinbine II. war dieser Brief von 1861 enthalten, Los 457.

Gemäss Ergebnisliste erzielte die Seltenheit immerhin einen Hammer-Preis von US$ 60'000, dazu kam ein Aufgeld von 10 %. Der Käufer bezahlte also US$ 66'000, und dieser Preis wurde von Scott dann auch übernommen als Katalogwert. Scott vermerkte im Katalog 2000, dass dieser Preis 1997 an einer Auktion erzielt wurde. Nun wissen wir, dass es Sale 795 vom 28./29.10.1997 von Siegel war.

Erivan Haub hat diesen Brief nicht gekauft, jedenfalls war er nicht in der phantastischen Sammlung des grossen US/CSA-Postmasters-Spezialisten. Hat er die Auktion verpasst? Bei ähnlichen Stücke hat Erivan Haub sehr oft mitgeboten und meist hatten die Gegenbieter dann das Nachsehen.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 04.01.2024 09:54:57 Gelesen: 21483# 922 @  
@ Heinz 7 [#921]

Bei Siegel wurde dieser Brief zwischen 1982 und 2012 dreimal versteigert. Die Ergebnisse waren recht unterschiedlich:

- 26.4.1982 Zuschlag 9.000 Dollar
- 27.-29.10.1997 Zuschlag 60.000 Dollar
- 28.3.2012 Zuschlag 52.000 Dollar

Auch der zweite Brief wurde bei Siegel versteigert:

- 24.6.2014 Zuschlag 32.000 Dollar

Bei den Beschreibungen von Siegel findet man auch interessante Informationen.

Der Ort hatte 1861 nur 200 Einwohner und es gab auch keinen eigenen Stempel. Der Postmeister hat die Angaben auf dem Brief handschriftlich aufgebracht.

Da stellt man sich die Frage warum man sich damals die Mühe machte bei so einem kleine Ort extra Zettel mit Wertangabe machte, die man aufkleben musste, obwohl man den Rest alles handschriftlich auf den Brief schrieb.

https://siegelauctions.com/power-search/result?Level1ID=3&AreaID=6&SubAreaID=6&SaleNumber=&IgnoreOtherCriteria=false&SaleDateStart=1930-01-01&RegionID=4&CategoryName=&CatalogTypeID=&CatalogNumberEqualContains=1&Keyword=&GradeGreaterEqual=1&CatalogNumber=115x1&SortName=SaleNumber&SortOrder=-1

Bei Siegels power search für Marken findet man immer schöne Zusatzinformationen.

@ Heinz 7 [#915]
@ Heinz 7 [#916]
@ Heinz 7 [#917]
@ Heinz 7 [#918]
@ Heinz 7 [#919]

Noch etwas zu den oben gezeigten Zeitungsmarken. Die Sonderdrucke / special printings von frühen US-Marken wurden in der Regel für Sammler angefertigt und waren nicht für den allgemeinen Gebrauch gedacht. Sie sind vermutlich (vermutlich die Zeitungsmarken nicht) aber wie die meisten US-Marken immer noch gültig. Manch einer würde diese Stücke als Neudrucke bezeichnen. Dies ist ja auch der Fall von Deutschen Reich MiNr. 37 a ND und den ersten Neudrucken von Preussen, die zum Zeitpunkt der Ausgabe noch postgültig waren.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 04.01.2024 10:24:11 Gelesen: 21475# 923 @  
@ Martin de Matin [#922]

Vielen Dank für diese wertvollen Ergänzungen.

Ja, die Siegel-Internet-Seiten sind eine reiche Quelle der philatelistischen Information! Da hält wohl kein anderes Auktionshaus mit. Auch viele Siegel-Kataloge sind herrlich informativ. Der genannte Sale 795 gibt eine super-Info zum historischen Ablauf der Sezession im Amerikanischen Bürgerkrieg.

Den Link, den Du uns schickst, habe ich angewählt, da sieht man den zweiten Brief. Er ist fast identisch zum obigen Brief, nur die Schrift ist klarer. Der andere Brief wurde rund drei Wochen später geschrieben. Die Ähnlichkeit der Briefe ist bemerkenswert. Beim Oktober-Brief war die Entwertung (handschriftlich "paid") neben der Marke, beim September Brief (Beitrag 921) wurde der Vermerk teilweise über die Marke geschrieben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.01.2024 14:17:12 Gelesen: 21423# 924 @  
@ Heinz 7 [#781]
@ Heinz 7 [#782]
@ Heinz 7 [#783]
@ Heinz 7 [#784]
@ Martin de Matin [#785]
@ Martin de Matin [#787]

Wir haben den Fiji-Farbfehldruck von 1881 früher bereits ausführlich besprochen, und auch im Thema "Farbfehldrucke" habe ich einige Informationen gegeben, darum jetzt nur kurz:

Die Marke wurde 1996 letztmals versteigert (siehe 784), sie wurde gekauft von Barry K. Schwartz, dessen Sammlung nun Ende 2023 verkauft wurde.



1996 kostete sie offenbar US$ 32'500 + 10 % Aufgeld

nun erreichte sie ein Ergebnis von US$ 80'000 + 18 % Aufgeld.

Wenn solche Marken lange nicht mehr auf dem Markt sind (immerhin 27 Jahre), "friert" der Katalogwert der Marke oft ein. So lag dieser 2023 offenbar "nur" bei US$ 40'000, obwohl ein US-Dollar 1996 natürlich einiges mehr Wert hatte als ein US-Dollar 2023.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.02.2024 19:02:47 Gelesen: 13015# 925 @  
@ Heinz 7 [#917]

Als ich 2016 in New York war, habe ich auch einen Auktionskatalog mit nach Hause gebracht aus dem Hause Siegel. Es ist doch tatsächlich die Auktion von Grant Inman: USA Newspapers & Periodicals. Ich habe oben geschrieben, dass an dieser Auktion eine Briefmarke zum Verkauf kam, die es heute nur noch einmal gibt! Die orange Marke PR51 - $ 9.00 Yellow orange, Special Printing!

Das oben gezeigte Stück ist Los 2552, auf Seite 32+33 des Kataloges.

Es war nicht das einzige "Superstück" an dieser Auktion. Gleich das nächste Los, 2553, war ähnlich selten, es ist die blaugrüne Marke zu $ 12.

Auf Seite 34+35 des Siegel Kataloges (Sale 1131) lesen wir, dass es von dieser Marke heute offenbar nur noch zwei Stück gibt.



Der Katalogpreis damals lag bei US$ 125'000. Der Zuschlagpreis lag sogar bei US$ 150'000.

Diese Briefmarken sind graphisch alle sehr schön gestaltet.

Heinz,
 
10Parale Am: 23.02.2024 20:43:42 Gelesen: 11107# 926 @  
@ Heinz 7 [#925]

Wow, das ist ein Superstück!

Als ich heute die neueste Ausgabe der SBZ (Schweizer Briefmarken Zeitung) in der Hand hielt, traute ich meinen Augen nicht!

Auf Seite 9 die Schlagzeile: "Nach 123 Jahren wieder im Handel".

Ein alter Brief aus Bakeu mit einer rundgeschnittenen 27 Parale (Rumänien Nr. 1), geprüft Pfenninger, ist als Dachbodenbond wieder aufgetaucht und jetzt im Handel erhältlich. Anbieter ist R & J STAMP [1] in der Schweiz. Wer verbirgt sich hinter der Firma. Auf der Homepage fand ich einen Auktionskatalog mit einer Auktion vom Januar 2024.

Der Brief ist bei Fritz Heimbüchler in seinen großen Werken (S.266) notiert.

Liebe Grüße

10Parale

[1] http://www.rj-stamp.ch
 
Heinz 7 Am: 03.03.2024 21:41:12 Gelesen: 9460# 927 @  
@ 10Parale [#926]

Wir haben selten die Möglichkeit einer wichtigen Entdeckung!



Tatsächlich kennt die philatelistisch interessierte Öffentlichkeit meines Wissens diesen Brief 26.10.1858 Bakeu nur aus dem Handbuch Heimbüchler. Ich hatte das ausserordentliche Privileg, dass ich am 12. Dezember 2023 das Original besichtigen durfte!

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mir das gute Stück vor knapp 3 Monaten vorgelegt wurde. Ich habe es natürlich sorgfältig betrachtet, und ich war beeindruckt von der guten Farbe der Marke. Der Stempel ist etwas schwach abgeschlagen, aber das Stück scheint mir tadellos und einwandfrei. Als Stempeldatum lese ich "10 / 10" (und nicht "26 /10"), aber ganz sicher bin ich mir nicht; ich konnte den Brief nur ansehen, ohne Hilfsmittel. Auf der Rückseite ist aber ein anderer, typischer Zweikreis-Stempel "JASSY MOLDOVA 12 / 10" (M1, fig. 279 Dragomir); das passt! Unten, in der Ecke, sehen wir den Vermerk des Prüfers "Richter".

Ich habe dem Philatelisten, der mir das Stück vorlegte, gesagt, wie gut das Stück ist und habe auf die Registrierung im Handbuch Heimbüchler 1994 hingewiesen. Er war natürlich sehr erfreut. In der SBZ 3/2024, Seite 9, steht, das Stück sei Seite 266 abgebildet. Ich habe korrekt geschrieben, das Stück wurde bei Heimbüchler 1994 auf den Seite 268/269 dokumentiert.

Nun hat die Firma R&J-stamp den Brief abgebildet, und wird ihn wohl bald auf dem Markt anbieten. Bessere Werbung für eine neue Briefmarkenfirma (?) kann es wohl kaum geben.

Es war für mich ein seltenes, schönes Erlebnis.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.03.2024 11:56:39 Gelesen: 7248# 928 @  
@ 10Parale [#503]

Vor 4 Jahren zeigte uns 10 Parale einen Neunerblock der Penny Black.

Diese Marke ist zwar nicht selten, in grösseren Einheiten aber zum Teil doch äusserst begehrt und auch oft erstaunlich teuer. Wir kennen eine ganze Reihe von sechsstelligen Ergebnissen dieser Marke (CHF oder Euro), je nach Grösse und Druckplatte.

Den Rekordpreis hält meines Wissens noch immer der 18er+6er Block der Platte 1b. (Ein ursprünglicher 24er-Block wurde aufgeteilt auf zwei Lose: 18er-Block und 6er-Streifen), siehe [#500]. Eine runde Million US-Dollar war der Zuschlag 2007, dazu kam das Aufgeld von 15%.

Wertmässig um ca. Faktor 10 "kleiner" ist der abgebildete Neunerblock der Platte 4.



Ein Ausruf von Euro 100'000 steht im Katalog zur 57. Auktion von Gärtner (Katalog 2), also definitiv ebenfalls nicht ein Stück, das sich viele Sammler leisten können.

Leider finde ich keine Ergebnisliste zur 57. Auktion Gärtner vom 17.10.2023 und kann nicht nachsehen, ob das gute Stück "ex Lord Steinberg collection" verkauft wurde.

Heinz
 
Dobe Am: 17.03.2024 11:59:53 Gelesen: 7247# 929 @  
@ Heinz 7 [#928]

Lieber Heinz,

das kann ich dir leider nicht beantworten. Aber eine etwas größere Einheit wurde letzte Woche bei Burda für 308.163 € zzgl. 21 % Auktionsgebühr versteigert.

Los 529 Grossbritannien 1840 1d schwarz

Beschreibung:

1840 SG.2, PENNY BLACK black, unused mint vertical block of twelve (I) with full original gum (!), printing plate 5, letters H-G to K-I; wide margins on three sides, sligtly cut to margin on stamps HG and IG, original mint never hinged gum, only 3 stamps with hinge remnants (!), small horiz. bend and small tearing without detracting extremely attractive appearance of this scarce multiple, catalogue value at least £400.000, one of the largest mint multiples, extraordinary item for investors and advanced collectors!

Automatisch generierte Übersetzung:

1840 SG. 2, Black Penny schwarz, ungebraucht senkrecht Zwölferblock (I) mit vollem Originalgummi (!) Druckplatte 5, Buchstaben H-G zu K-I; breit gerandet auf drei Seiten, sligtly Vortrennschnitt begrenzen auf Briefmarken HG und IG, original postfrisch Gummi, nur 3 Briefmarken mit Falzresten (!) kleines waagrechter Knick und kleines losreißend ohne entziehend äußerst attraktive Erscheinung von dieser seltenen Einheit, Katalogwert mindestens £400,000, ein der grössten ungebraucht Einheiten, außerordentlicher Posten für Investoren und fortgeschrittene Sammler!



Liebe Grüße

Michael
 
Heinz 7 Am: 17.03.2024 14:51:06 Gelesen: 7198# 930 @  
@ Dobe [#929]

Danke, Michael, für den Hinweis auf dieses bemerkenswerte Resultat!

Ich habe im Moment keinen Zugriff auf meine "grosse Bibliothek" und muss auskommen mit meiner "kleinen Handbibliothek" (auch sie umfasst ca. 800 Werke), darum kann ich im Moment nicht nachsehen, wann das Handelshaus Zumstein die Bewertung der "Waadt 4" auf Brief unter die Bewertung einer Einzelfrankatur einer Doppelgenf setzte. Ich vermute, dies war schon vor ca 100 Jahren so. Seit langer Zeit, jedenfalls, ist die Doppelgenf auf Brief (1843) deutlich höher in den Katalogen, als die erste Bundesmarke auf Brief (1848).

Im SBK 2020 (Katalog des Schweizer Briefmarken-Händler Verbandes) finden wir folgende Notierungen:

Doppelgenf: (*) CHF 100'000, Brief: CHF 100'000
Waadt 4: (*) CHF 75'000, Brief: CHF 58'000

Ich sage nicht, dass die Preise für die Doppelgenf irgendwann falsch bestimmt wurden - die Marke erzielte ungebraucht und auf Brief oft erstaunlich hohe Resultate! - aber ich bin der Meinung, dass eine Waadt 4 ungebraucht oder auf Brief ihrer 5 Jahre älteren "Schwester" mindestens ebenbürtig wenn nicht sogar eindeutig vorzuziehen ist - beide Varianten sind äusserst selten und fehlen in vielen Sammlungen, auch ganz grossen. Es ist wohl so, dass die Waadt 4 einfach "zu wenig" richtig hohe Verkaufsergebnisse erzielte, um mit der Doppelgenf gleichgesetzt zu werden. Irgendwann gewöhnten sich die Sammler an die ungleichen Bewertungen in den Katalogen und hielten sie auch für richtig.

Bei Senf 1912 war dies noch anders! Wir haben schon früh gesehen, dass die Waadt 4 deutlich höher bewertet wurde:

Seite 998: Doppelgenf ungebraucht: Mark 1600, Bundespost 1849, 4 Cents: Mark 2500

Paul Kohl sah dies genau so: im Briefmarken-Handbuch, 10. Auflage, 1915, finden wir auf Seite 1228 und 1231 für ungebraucht exakt dieselben Notierungen!

In den letzten Jahren wurden die sehr hohen Katalog-Notierungen für die Doppelgenf an Auktionen nur noch selten bestätigt. Die Preise für die Waadt 4 */Brief hingegen liegen in der Regel doch ziemlich hoch.

Bei Derichs Köln wurde am 4.11.2023 eine sehr seltene Einzelfrankatur der 4 Waadt angeboten, für tiefe Euro 10'000 Ausruf.



Es gab immerhin genug Aufmerksamkeit für diese Seltenheit, so dass sie doch auf einen Zuschlag von Euro 22'000 hochgesteigert wurde (+ 24 % Provision = Euro 27'280). Das sind bei einem Katalogwert von Euro 40'000 (Michel) doch immerhin 68%.

Viele Marktpreise für klassische Briefmarken sind heute weit weg von diesem Prozentsatz.

Auch die Relationen CHF / Euro stimmen heutzutage oft nicht mehr überein in den Katalogpreisen. Früher, als 1 Euro = CHF 1.60 galt, waren viele Katalogpreise vergleichbar, aber die Wertverhältnisse der Währungen haben sich drastisch geändert und heute gilt CHF > Euro.

Preisfindungen in der Philatlie sind oft schwierig.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 17.03.2024 18:05:30 Gelesen: 7147# 931 @  
@ Heinz 7 [#928]

Die Einheit von Gärtner wurde vermutlich nicht verkauft, da diese bei der 58. Auktion von Gärtner für 80.000 Euro als Los 2742 angeboten und auch nicht verkauft wurde. Sie wurde bei Gärtner als grösste Einheit der Platte 4 beschrieben.

"Beschreibung:
1840 1d. black, Plate 4, BLOCK OF NINE (GI/IK), mounted mint with almost full original gum, large margins, exceptional colour, lightly toned at the left, HI has a small natural paper impurity, still fine. AN IMPRESSIVE MINT BLOCK. ONE OF THE LARGEST MULTIPLES OF THIS PLATE. Two B.P.A. certificates (1956 and 1996) (Ex-Lord Steinberg collection)."

1840 1d. schwarz, Platte 4, NEUNER BLOCK (GI/IK), postfrisch mit fast vollem Originalgummi, große Ränder, außergewöhnliche Farbe, leicht getönt auf der linken Seite, HI hat eine kleine natürliche Papierunreinheit, noch gut. EIN BEEINDRUCKENDER POSTFRISCHER BLOCK. EINES DER GRÖSSTEN MULTIPLES DIESER PLATTE. Zwei B.P.A. Zertifikate (1956 und 1996) (Ex-Lord Steinberg Sammlung).

Bei dieser Auktion gab weitere ungebrauchte Einheiten die alle nicht verkauft wurden.

Los 2741 Randviererblock der Platte 2 ohne Gummi für 30.000Euro.

Beschreibung:
1840 1d. grey-black, Plate 2, MARGINAL BLOCK OF FOUR (IA/JB) from the left of the sheet, part of marginal inscription '(towar)ds the RIGHT HAND SIDE of the Letter', unused no gum, clear to large margins except JB touched at the lower right corner, tiny split in the top margin well outside the frame line, the upper pair has a light diagonal crease, still fresh and attractive. A RARE MARGINAL UNUSED MULTIPLE WITH A FINE PROVENANCE (Ex-Lord Steinberg collection).

1840 1d. grey-black, Plate 2, MARGINAL BLOCK OF FOUR (IA/JB) from the left of the sheet, part of marginal inscription '(towar)ds the RIGHT HAND SIDE of the Letter', unused no gum, clear to large margins except JB touched at the lower right corner, tiny split in the top margin well outside the frame line, the upper pair has a light diagonal crease, still fresh and attractive. A RARE MARGINAL UNUSED MULTIPLE WITH A FINE PROVENANCE (Ex-Lord Steinberg collection).



Los 2743 Randsechserblock der Platte 8 für 60.000 Euro.

Beschreibung:
1840 1d. black, Plate 8, horizontal MARGINAL BLOCK OF SIX from the top of the sheet (AC/BE), part of marginal inscription 'of 12. £1 ... Per Sheet. Place the Labels ABOVE the', mounted mint with FULL ORIGINAL GUM, good colour, clear impression, large margins apart from AE very close and BE touched, creasing through AC/BC otherwise fine. A FRESH AND VERY RARE MARGINAL MULTIPLE OF THIS PLATE (Ex-Lord Steinberg collection).

1840 1d. schwarz, Platte 8, waagerechter SECHSENBLOCK vom oberen Rand des Blattes (AC/BE), Teil der Randinschrift "of 12. £1 ... Pro Blatt. Legen Sie die Etiketten ÜBER dem', montiert postfrisch mit FULL ORIGINAL GUM, gute Farbe, klarer Druck, große Ränder abgesehen von AE sehr eng und BE berührt, Faltenbildung durch AC/BC sonst gut. Ein frisches und sehr seltenes MARGINALES MEHRFACH VON DIESER PLATTE (Ex-Lord Steinberg Sammlung).



Los 2744 Neunererblock der Platte 8 für 40.000 Euro.

Beschreibung:
1840 1d. black, Plate 8, BLOCK OF NINE (NJ/PL), mounted mint with almost full original gum, good to large margins three sides, parts of three adjoining stamps, cut-into at the left, some gum toning, NL stained, OJ, OL, PJ and PL little surface defects, variously creased. THOUGHT TO BE THE LARGEST MULTIPLE OF THIS PLATE IN PRIVATE OWNERSHIP. B.P.A. certificate 1996 (Ex-Lord Steinberg collection).

1840 1d. schwarz, Platte 8, NEUNER BLOCK (NJ/PL), postfrisch montiert mit fast vollem Originalgummi, dreiseitig gut bis breitrandig, Teile von drei nebeneinanderliegenden Marken, links angeschnitten, etwas gummigetönt, NL fleckig, OJ, OL, PJ und PL kleine Oberflächendefekte, unterschiedlich knittrig. ES HANDELT SICH VERMUTLICH UM DAS GRÖSSTE MULTIPLE DIESER PLATTE IN PRIVATBESITZ. B.P.A.-Zertifikat 1996 (Ex-Lord Steinberg Sammlung).



Ich fand die Ausrufpreise schon für überhöht, da es doch einige ungebrauchte Einheiten dieser Marke gibt; somit wunderte ich mich nicht, das sie nicht verkauft wurde.

Vielleicht erbarmt sich ein Leser des Forums und kauft sie jetzt, da sie noch bis zum 7.4.24 im Nachverkauf erhältlich sind.

https://www.philasearch.com/de/tree_COSUBGRP-20200/Grossbritannien.html?set_sprache=de&set_anbieter=9081&set_auktionnr=10063&postype=PH&breadcrumbId=1710693297.0605

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 04.04.2024 16:19:51 Gelesen: 4098# 932 @  
In den Beiträgen

@ Heinz 7 [#852] bis [#862] habe ich (und andere) sehr detaillierte Betrachtungen zu afrikanischen Gross-Raritäten vorgestellt, die in Seltenheit und Wert / erzielte Preise ihren Platz in dieser Rubrik ("wertvollste Briefmarken") bestimmt verdient haben.

Heute möchte ich eine andere Gruppe von teils sehr seltenen Marken aus Afrika vorstellen: Uganda.

Wenn wir im Michel-Raritäten Katalog (2010) nachsehen, erstaunt uns sicher die Jahrgangswerttabelle auf Seite 1146. Zu Uganda 1895 steht da nämlich ein Betrag von Euro 391'300 (Rubrik "gestempelt"). Ein Blick auf Seite 1145 klärt uns auf, warum: nicht weniger als 35 Marken sind zum Jahr 1895 gelistet und 24 zum Jahr 1896! Am höchsten bewertet sind dabei die Nummern 10-17 mit Beträgen zwischen je Euro 35'000 und Euro 45'000. Hier sind die Nummern 1-9 (also die ersten Marken ("breit" - es gibt die Marke 1 II - 9 II auch "schmal")) handschriftlich abgeändert worden: neuer Wert-Vermerk.

Die Briefmarken sind äusserst einfach hergestellt worden; mit Schreibmaschine wurde gerade das Aller-Notwendigste vermerkt: Ort (Uganda, abgekürzt "UG") und Nominale. Auf derselben Seite wurden offenbar gelegentlich (oder immer?) auch VERSCHIEDENE Wertzeichen hergestellt, wie dieser einmalige Zehnerblock beweist: hier gibt es 5 verschiedene Briefmarken, je im horizontalen Paar zusammenhängend.

.

Dieser Block stammt von der dritten Ausgabe (1895), die sich von der ersten und zweiten Ausgabe (1895) nicht wesentlich, aber klar erkennbar, unterscheidet. Bei Michel müssten dies also die Nummern 19+21+24+25+26 sein. Bei Scott sind es die Nummern 27+29+32+33+34, bei Stanley Gibbons sind es dieselben Nummern wie bei Scott 27+29+32+33+34.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.04.2024 16:51:34 Gelesen: 4083# 933 @  
@ Heinz 7 [#932]

Wie erwähnt, wurden von der ersten Auflage einige wenige Briefmarken handschriftlich abgeändert:

Michel listet 8 Werte:

Nr. 10 = 10 Kauri auf 30 Kauri-Marke (6 I)
Nr. 11 = 10 Kauri auf 50 Kauri-Marke (8 I)
Nr. 12 = 15 Kauri auf 10 Kauri-Marke (2 I)
Nr. 13 = 15 Kauri auf 20 Kauri-Marke (4 I)
Nr. 14 = 15 Kauri auf 40 Kauri-Marke (7 I)
Nr. 15 = 15 Kauri auf 50 Kauri-Marke (8 I)
Nr. 16 = 25 Kauri auf 50 Kauri-Marke (8 I)
Nr. 17 = 50 Kauri auf 60 Kauri-Marke (9 I)

In 7 Fällen wurde also eine höherwertige Marke abgewertet, in einem Fall wurde jedoch eine Briefmarke mit einem höheren Wert überschrieben, was doch etwas seltsam ist (Nr. 12).

Alle diese Wertänderungen wurde von den Missionaren Rev. Blackledge in Ngogwe und Rev. Millar in Mengo vorgenommen, wohl weil ihnen andere, "passende", Marken fehlten.

Dies sieht man schön an dem wohl wertvollsten Brief.



Dieser Brief, wahrscheinlich ab Mengo, wurde gesandt an Rev. W.A.Crabtree in Luba's, Busoga. Als Absender wird Rev. Ernest Millar vermutet. Er schrieb auf den Brief "I box sent by canoe" (also: 1 Kiste/Büchse, Versand durch Kanu). Offenbar kostete der Brief 25 Kauri, aber Rev. Millar verwendete einen Dreierstreifen der 10 Kauri-Marke (Michel 2 I). Die dritte Marke änderte er handschriftlich ab auf "5" (Kauri) und signierte die Marke "EM" = Ernest Millar.

Es gibt, gemäss Auktionskatalog, nur 12 Exemplare von handschriftlichen Wertänderungen!

Michel hat 8 verschiedene davon katalogisiert! Aber ausgerechnet diese Variante: 5 Kauri auf 10 Kauri-Marke finden wir nicht katalogisiert!

Auch bei Scott ist die Marke nicht im Katalog, und bei Stanley Gibbons war diese Variante offenbar nur bis 2011 katalogisiert (GB£ 70'000).

Der Brief wurde im Jahr 2022 verkauft und erzielte, bei einem Schätzpreis von US$ 40'000 immerhin US$ 70'000 (+18 % = US$ 82'600).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.04.2024 17:35:26 Gelesen: 4063# 934 @  
@ Heinz 7 [#933]

Gemäss Auktionskatalog 2022 ist bis jetzt nur eine Uganda-Sammlung bekannt, die mehr als drei solcher handschriftlichen Wert-Änderungen beinhaltete. Ein Sammler, der drei Stücke besass, war Arthur Hind.



Los 902 ist ein Exemplar "15 über 10" Kauri, auf einem Brief an Rev. Ernest Miller, Mengo
Los 903 ist ein Exemplar "15 über 20" Kauri, auf einem kleinen Fragment.
Los 904 ist ein Exemplar "15 über 40" Kauri, auf Brief, adressîert an Rev. Bishop Tucker in Mengo

Das Foto auf Tafel 35 und 36 zeigt leider nur die Ausschnitte der Briefe. Los 902 ist auch im Text abgebildet (inset illustration)



Die oben gezeigte Briefmarke "5 auf 10" (Beitrag [#933]) ist also bestimmt besonders wertvoll. Erstens ist sie auf Brief erhalten, zweitens zusammenhängend mit zwei 10 Kauri-Marke als Dreierstreifen.

Im Katalog Senf 1912 und 1913 suchen wir diese Marke "5 auf 10 Kauri" vergeblich. Im Kohl Handbuch aber finden wir immerhin 7 dieser Handschrift-Änderungen (heute Michel 11-17; Michel 10 war damals unbekannt und auch der Wert "5 auf 10" wird nicht erwähnt). Kohl orientierte sich wohl an Stanley Gibbons, der bereits in seiner Ausgabe 1906-07: British Empire: 7 Provisorien auflistete:

SG No. 10 = 10 Kauri auf 50 Kauri-Marke
SG No. 11 = 15 Kauri auf 10 Kauri-Marke
SG No. 12 = 15 Kauri auf 20 Kauri-Marke
SG No. 13 = 15 Kauri auf 40 Kauri-Marke
SG No. 14 = 15 Kauri auf 50 Kauri-Marke
SG No. 15 = 25 Kauri auf 50 Kauri-Marke
SG No. 16 = 50 Kauri auf 60 Kauri-Marke

Hind hatte also die Marken nach SG no. 11+12+13.

Heinz
 
Dobe Am: 04.04.2024 21:49:15 Gelesen: 3916# 935 @  
Bei Status International (Australien) kommt am 18.4. eine der größten Raritäten Altitaliens unter den Hammer.

Die nicht verausgabte 3 Centesimi in grün (Sassone 21). Es sind nur 7 Exemplare bekannt, davon 4 defekt. Alle Ausgaben sind umgummiert. Die zum Verkauf stehende Ausgabe wird von 3 Attesten (u.a. Diena, Olive) "begleitet" - diese belegen zweifelsfrei die Echtheit dieser Weltrarität. Der Ausrufpreis beginnt bei sehr moderaten 36.000 € - der letzte Verkaufswert dieser Marke bei dem österreichischen Auktionshaus Viennafil lag bei 116.000 € zzgl. 23%. Zusammen mit der ebenfalls nicht verausgabten Baj 20 sowie einer ungebrauchten Lira Tre der Provisorischen Regierung Toskana ist die "grüne" 3 Centesimi die Marke, welche selbst in den erlesensten Sammlungen fehlt. Ich darf leider nur träumen, das nötige Kleingeld habe ich leider nicht. Aber ein Bild und den Auktionstext möchte ich euch nicht vorenthalten.

Viele Sammlergrüße

Michael

Los 2741 Italien Staaten Kirchenstaat

SG37a Sassone21
Beschreibung
Papal States: 1867 Arms 3c black on GREEN glazed paper, UNISSUED. This stamp was prepared as part of the new 1867 series of 6 denominations 3c to 80c, but before they were issued it was decided to change the postal rates & introduce a new 2c value. This new 2c was then prepared in green & thus the 3c changed to grey/drab colour, & all sheets of the 3c green were then officially burned, with only couple single stamps retained in archives, Fresh UN (it was never gummed), pressed diag crease & expertly recoloured surface rubbing etc, but beautiful bright colour & fantastic appearance. SG 37a cat £250,000 = A$480,000, Sass 21 cat €240,000 = A$400,000 specifically for this condition as per footnote (cat €600,000 = A$1,000,000 for perfect condition). Only 7 examples have ever been recorded, most of which are faulty. This is the rarest non-error stamp of Italian States & an important classic rarity of the world. 1978 Oliva, 1992 Dr Enzo Diena AIEP & 2023 Ceremuga photo-certs. (P) (Estimate 90000 A$)



SG37a Sassone21
Beschreibung
Kirchenstaat: 1867 Arms 3c schwarz auf grünem glasiertem Papier, UNBEKANNT. Diese Briefmarke wurde als Teil der neuen Serie von 1867 mit 6 Nennwerten von 3c bis 80c vorbereitet, aber bevor sie herausgegeben wurden, wurde beschlossen, die Posttarife zu ändern und einen neuen 2c-Wert einzuführen. Diese neue 2c wurde dann in grün vorbereitet & so die 3c geändert, um grau / graue Farbe, & alle Blätter der 3c grün wurden dann offiziell verbrannt, mit nur paar einzelne Briefmarken in den Archiven erhalten, Frische UN (es war nie gummiert), drückte diag Falte & fachmännisch neu gefärbt Oberfläche Reibung usw., aber schöne helle Farbe & fantastisches Aussehen. SG 37a Kat £ 250.000 = A$ 480.000, Sass 21 Kat € 240.000 = A$ 400.000 speziell für diesen Zustand gemäß Fußnote (Kat € 600.000 = A$ 1.000.000 für perfekten Zustand). Nur 7 Exemplare wurden jemals registriert, von denen die meisten fehlerhaft sind. Dies ist die seltenste fehlerfreie Marke der italienischen Staaten und eine wichtige klassische Rarität der Welt. 1978 Oliva, 1992 Dr. Enzo Diena AIEP & 2023 Ceremuga Fotobescheinigungen. (P) (Schätzung 90.000 A$)
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
 
Heinz 7 Am: 05.04.2024 18:55:59 Gelesen: 3612# 936 @  
@ Heinz 7 [#934]

In einem neueren Auktionskatalog von 2022 zu einer Spezialauktion "Uganda" steht in der Einleitung, dass nur drei Sammler bisher mehr als zwei der seltenen Uganda-Provisorien in ihren Sammlungen hatten:

- Altmeister Ferrary: 3 Stück
- Mega-Krösus Arthur Hind: 3 Stück, siehe dazu Heinz 7 [#934] und
- David Seys: 6 Stück.

Sehr viele engagierte Philatelisten kennen Ferrary und kennen Hind, aber wer kennt David Seys?

Ich habe ohne grosse Hoffnung meine Bestandsliste nach dem Namen Seys durchsucht. Zu meiner grossen Freude und Überraschung fand ich tatsächlich einen Eintrag, und natürlich habe ich heute den Katalog überprüft. Volltreffer!



Am 25.-27.11.1971 fand eine relativ unscheinbare Auktion statt in London:

389 Lose am Donnerstag (ab 14 Uhr), Sale 5173
314 Lose am Freitag (ab 14 Uhr), Sale 5174 und
96 Lose am Samstag (ab 11.30 Uhr), Sale S45

Dies alles wurde in einem dünnen Katalog angeboten: Umschlag+ 40 Seiten + 10 Fototafeln.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.04.2024 18:58:30 Gelesen: 3603# 937 @  
@ Heinz 7 [#936]

Die "David Seys" Sammlung Ostafrika "East Africa" kam am ersten Tag zum Verkauf und umfasste

- British East Africa: 67 Lose
- Kenya: 38 Lose
- Uganda: 73 Lose = total 178 Lose.

Immerhin fast 6 Fototafeln waren dieser Sammlung gewidmet (und 6 Farbfotos auf Umschlags-Seite 1). Der Uganda-Teil ist sehr beeindruckend.

Bilder sagen oft mehr als Worte. Fototafel 3 lässt wohl das Herz jedes Uganda- oder Raritäten-Sammlers höher schlagen. 38 Lose sind darauf abgebildet. Lose 112-117 sind alles Marken der in Rede stehenden Provisorien! Gibbons nannte sie: "1895 (May) Pen-written Surcharges (S.G. 10-16)".



Betrachten wir das genauer:

Los 112 = 10 Cowries (Kauri) auf 50 (c.), auf kleinem Fragment = Stanley Gibbons Nummer 10
Los 113 = 15 (c.) auf 10 (c.), Marke datiert und Initialen (wohl des Missionars) = SG no. 11
Los 114 = 15 (c.) auf 40 (c.) = SG no. 13
Los 115 = 15 (c.) auf 50 (c.) auf Fragment, signiert Pemberton = SG no.14
Los 116 = 25 (c.) auf 50 (c.) = SG no. 15
Los 117 = 50 (c.) auf 60 (c.), Marke unentwertet auf Fragment (alle anderen mit handschriftlichem Tintenkreuz entwertet) = SG no. 16

Sammler David Seys hatte also tatsächlich 6 dieser 8 Provisorien! Sie sind im Katalog "Michel 2010" bewertet mit stolzen Euro 255'000.

Heinz
 

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