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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 29.08.2017 23:26:29 Gelesen: 583644# 238 @  
@ 10Parale [#237]

Lieber 10 Parale,

ich habe dieses hübsche Buch auch, und ich habe die angegebene Stelle nachgelesen. Ich muss sagen, ich verstehe hier den Autoren auch nicht richtig.

Vermutlich wollte er sagen, wie teuer diese vier Briefmarken damals (1979) waren (das Buch erschien aber erst 1985). Möglicherweise waren dies die damals aktuellen Katalogpreise in Schweizer Franken. Da die Gold-Umwandlungspflicht für Banknoten für die Nationalbank damals aber schon längere Zeit nicht mehr bestand, macht für mich diese Aussage keinen rechten Sinn.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.08.2017 23:07:18 Gelesen: 583509# 239 @  
@ Heinz 7 [#206]

In Beitrag [#206], [#211] und [#213] haben wir die teuerste Marke aus Grossbritannien kennengelernt (gemäss Katalog Senf). Nun stelle ich die nächste Marke vor, die 1912/1913 mit Mark 1'800 bewertet war (Senf Nr. 69). Bei Schubert erreichte diese Marke Platz 30.

1 Pound braunviolett der Ausgabe 1882/83.

Im Michel-Katalog von 2010 finde ich diese Marke auch als Mi Nr. 69 mit einem Katalogwert von Euro 60'000 für Variante a (weisses Papier). Variante b (bläuliches Papier) ist bewertet mit Euro 50'000. Diese Marke ist bei Senf 1912/1913 bewertet mit Mark 1'200 (Senf Nr. 69 a) und landete auf Platz 50 der Liste Schubert.

1878 kam eine bildgleiche Marke heraus mit einem anderen Wasserzeichen (Senf Nr. 50). Sie ist bewertet Senf 1912/1913 mit Mark 800 = Platz 80 bei Schubert. Michel Nr. 50 ist bewertet mit Euro 40'000 ungebraucht.

Anbei ein Foto dieser Marke



Dieses Foto stammt aus dem Buch "Bolaffi 1998-Tutti i record della stagione filatelica". Auf Seite 95 ist ein Verkauf bei Spink, London, erwähnt, als diese Marke verkauft wurde. Gemäss Umrechnung Bolaffi erreichte die Marke einen Endpreis von US$ 26'370 (Umrechnungskurs von 1998 beachten). Das "passt" einigermassen zum Michelpreis von Euro 40'000 (2010) bzw. US$ 27'500 (Scott 2000 für Scott no. 75).

Diese Marken haben sich also in den letzten 100 Jahren gut entwickelt.

Schöne Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 31.08.2017 22:53:32 Gelesen: 583365# 240 @  
@ Heinz 7 [#239]

Gestern habe ich die Michel Nr. 50 gezeigt. Heute folgt die Michel Nr. 69y, die noch höher bewertet ist (siehe oben).



Anm 11.6.2007 wurde in New York die Sammlung "Great Britain" von William H. Gross verkauft. Gross war ein gern gesehener Käufer bei diversen Auktionshäusern; er hat sich über viele Jahre grosse Mengen an Raritäten zusammengekauft, die er aber in den letzten 10 Jahren zum Teil wieder verkaufte. So auch im Juni 2007 bei Shreves Philatelic Galleries, Inc., New York.

Ich habe die Losbeschreibung (Los 141) gleich dazu gescannt. Diese Marke hatte damals offenbar einen Katalogwert von GB£ 80'000, also noch deutlich mehr als bei Michel (69y im Jahr 2010 = Euro 50'000).

Es wäre nun interessant, zu sehen, welchen Preis das Los 2007 erzielte. Ich habe leider keine Ergebnisliste.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.09.2017 19:09:39 Gelesen: 583218# 241 @  
@ Heinz 7 [#124]

Wenn ich heute die 27 Parale-Marke vorstelle, dann habe ich dafür gleich mehrere Gründe. Zwar ist die "kleine Schwester" der weltbekannten 81-Parale-Marke (Nr. 4 bei Schubert, Nr. 6 bei Haas) bei Schubert bloss auf Platz 57 zu finden, aber das liegt daran, dass Senf die Marke 1912/1913 ungebraucht nicht bewertete (Angabe: "-.-"). Gestempelt/lose ist die Marke nicht ganz so selten wie die 81 Parale-Marke, aber ungestempelt gibt es nur sehr wenige Stück davon. Fritz Heimbüchler listet nur 14 davon auf, aber mindestens ein Stück davon ist unerreichbar für Sammler (da im Museum) und andere sind schon lange nicht mehr auf dem Markt erschienen.

Im Verlaufe der Jahrzehnte haben diverse Kataloge die Michel Nr. 1 ungebraucht sogar höher bewertet als die 81 Parale-Marke, was für "ungebraucht" durchaus nachvollziehbar ist. Nimmt man aber die gestempelten Marken hinzu, so ist die 81 Parale-Marke die seltenste der 1. Ausgabe von Rumänien.

Das schönste Stück dieser faszinierenden Marke war in den Sammlungen Caspary und Tomasini/Künzi und wurde im November 2006 für stolze Euro 130'000 plus Zuschlag verkauft. Bereits an der Caspary-Auktion (19.11.1957 in New York) hatte die Marke ein sehr hohes Ergebnis erreicht.



Was ist nun der richtige Katalogpreis? Bei Michel 2010 war die 27 Parale-Marke mit nur Euro 35'000 bewertet, ein Wert, der am Markt bereits mehrfach und klar übertroffen wurde. Im Handbuch 3 von Heimbüchler (2007) wurde eine Bewertung von Euro 50'000 genannt.

Bei Haas rangiert die 27 Parale Marke übrigens auf Platz 18 der Welt. So oder so - sie gehört ohne Frage zu den berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.09.2017 21:35:58 Gelesen: 583190# 242 @  
@ Heinz 7 [#241]

Was gibt es Besseres als eine Rumänien Nummer 1?

Na klar! ZWEI Rumänien Nummern 1! - Und wenn sie dann als Paar noch im Kehrdruck zusammenhängen, so haben wir eine höchstkarätige Weltrarität vor uns!

Ich habe an anderem Orte schon erwähnt, dass die Erstausgabe von Rumänien in kleinen 32-er-Bogen gedruckt wurde: 4 Reihen zu 8 Marken. Im Thema "Rumänien für Sammler" habe ich gezeigt, wie der Bogen bedruckt wurde; es entstanden beim Druck pro Bogen 8 Kehrdruck-Paare.

Von allen hergestellten Marken ist nur ein einziges Paar gestempelt übriggeblieben:



Hier eine der ganz wenigen Farb-Fotos, das existiert. Die Marke (das Paar) wurde im LIFE-Artikel (siehe Beitrag 155) auch abgebildet.

Das Kehrdruck-Paar war ein Star an der Auktion bei Ferrary! Von weit mehr als 10'000 Losen erreichte Los 501 der 2. Auktion (13.10.1921) das 29. höchste Ergebnis. Die Francs Français 46'000, die damals erzielt wurden, haben einen Wert von rund CHF 300'000 per heute (genauere Ausrechnung folgt).

Auch bei der HIND-Auktion 1935 erreichte dieses Paar ein Top-Resultat.

Diese Welt-Rarität ist aber seit 67 Jahren verschollen! Letztmals wurde sie 1950 in London ausgestellt (in der Royal Philatelic Society), danach ward sie nie mehr gesehen.

Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.09.2017 15:15:31 Gelesen: 583070# 243 @  
@ Heinz 7 [#242]

Die 27 Parale-Marke (Michel Nr. 1) wurde erst spät katalogisiert. Während die Werte zu 54, 81 und 108 Parale schon ab 1863 in den Briefmarken-Katalogen erschienen (Mount Brown), war die 27 Parale Marke damals noch unbekannt. Erst 1869, also volle 11 Jahre nach dem Erscheinen der Marken, wurde die Existenz dieser Marke mit der Veröffentlichung einer Schrift über die Briefmarken der Moldau (Autor: Legrand) und mit der Aufnahme in die Kataloge (Moens) auch bestätigt.

Der oben gezeigte, einmalige Kehrdruck wurde erst 1895 entdeckt und war gemäss Handbuch Heimbüchler 1994 (Seite 276/277, Nr. 4) 1904 "in London". Ob an einer Auktion, oder an einer Ausstellung, wird nicht erwähnt. Jedenfalls fand die Marke ihren Weg in die grösste Sammlung aller Zeiten: Philipp La Renotière von Ferrary besass auch dieses Unikat!

An der 2. Auktion seiner riesigen Sammlung am 13.-15.10.1921 kam als Los 501 das oben gezeigte Kehrdruckpaar in Paris zur Versteigerung: Gilbert, Paris.

Es war kein Katalogwert angegeben, auch kein Schätzpreis. Diese Auktion war eine in diesem Umfang noch nie dagewesene Möglichkeit für die Philatelisten, die Wertverhältnisse unter den Raritäten festzustellen/vom Markt bestimmen zu lassen.

Im Senf Katalog 1913 war die Existenz des KD-Paares vermerkt (unbewertet); ich kann mich nicht erinnern, je in einem Briefmarken-Katalog 1895-1921 eine Bewertung für dieses Kehrdruck-Paar gesehen zu haben. Es muss also eine riesige Spannung geherrscht haben unter der Philatelisten der damaligen Zeit.

Los 501 wurde zugeschlagen für FF 46'000 am 15.10.1921, dazu kamen 17.5 % Zuschlag "Government Surtax". Gemäss Umrechnungstabelle der Ergebnisliste (aus dem Werk von G.S.F. Napier, London, 1925) stand der FF zum britischen Pfund wie folgt:

"Francs per £: 53.20". Wir errechnen also einen Kaufpreis von GB£ 1015.98 (die Umrechnung in Shilling und Pence wird an dieser Stelle vernachlässigt). Das Pfund wertete damals (Oktober 1921) mit CHF 21.165 , wir errechnen also einen Kaufpreis von CHF 21'503 (per 15.10.1921) oder CHF 21'638 (per 30.12.1921).

Ende Jahrhundert (31.12.1999) entsprach dieses Ergebnis einem Wert von CHF 217'030. Ende 2016 liegt der entsprechende Wert bei CHF 232'070. (Den in Beitrag 242 genannten Wert ("rund CHF 300'000") korrigiere ich hiermit ausdrücklich, er basierte auf einer älteren Berechnung mit leicht anderen Parametern).

Ein Katalogpreis für dieses KD-Paar müsste also liegen bei ca. GB£ 1'000 seit 1922. Per heute (Ende 2016) wäre ein Katalogpreis von CHF 232'000 "richtig", wenn wir davon ausgehen, dass der Verkaufspreis "Ferrary 1921" der einzig richtige war. Dazu später noch ein paar Gedanken.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.09.2017 20:07:28 Gelesen: 582918# 244 @  
@ Heinz 7 [#243]

Dieser Mann war ein Philatelie-Titan! Es war Arthur Hind



Über ihn ist viel geschrieben worden, es ist interessant, dies nachzulesen. Wichtig für uns ist, dass er einer der grossen Philatelisten war, der eine der beeindruckendsten Sammlungen weltweit zusammentragen konnte. Ähnlich wie Ferrary sammelte er offenbar "ganze Welt" und brachte es auf erstaunliche Resultate. Vor allem seine USA-Sammlung war grossartig. Bierman schrieb (1990): "Hind's United States collection was the most complete in the world, (...). The Hind exhibit of rarities was shown at Monte Carlo 1928, where he won the Grand Trophy for his display. (...). This exhibit was then, and probably will be forever, the most complete collection of United States rarities shown by one man at philatelic exhibit". (siehe: "The world's greatest stamp collectors", Stanley M. Bierman, 1990).

Eine andere ganz starke Sektion war seine Mauritius-Sammlung, doch davon spreche ich ein anderes Mal. Heute möchte ich den Verkauf "unseres" Rumänien-Nr.1-Kehrdruckes kurz besprechen.

Hind starb 1933, 77-jährig. Der Börsencrash im Oktober 1929, der die Weltwirtschaftskrise einleitete, hatte auch üble Folgen für den Briefmarkenmarkt. Viele Raritäten verloren enorm an Wert und erreichten an Auktionen nur noch Preise, die zum Teil deutlich unter den Preisen der Zwanziger-Jahre lagen. Es gibt mehrere Autoren, die diese Entwicklung ausführlich kommentierten.

Hinds wunderbare Sammlung wurde in mehreren Teilen verkauft. Sein USA-Teil kam zuerst zum Verkauf, im November 1933 bei Phillips & Kennett (1653 Lose). Doch der Verkauf brachte deutlich weniger ein, als von den Erben erhofft. So wurde den Auktionatoren, die den zweiten Katalog bereits vorbereitet hatten (u.a. mit 398 Losen Mauritius!), die Einlieferung wieder entzogen. Henry Harmer hatte erreicht, dass ihm die Restsammlung übergeben wurde. 1934 und 1935 konnte Harmer in London in elf Auktionen die Hind-Sammlung anbieten. Es wurde ein weiterer Höhepunkt der Philateliegeschichte.

Der Rumänien-Teil wurde in nur 55 Losen verkauft am 29.1.1935 (8. Hind-Auktion, Sales 729-730 H.R. Harmer, London, 28./29.1.1935). Los 380 war das einmalige 27-Parale-Kehrdruck-Paar.

Wir haben gesehen, dass Hind 1921 GB£ 1'016 bezahlen musste. Wenn wir die schwierige wirtschaftliche Zeit berücksichtigen, hätte mich ein tieferes Resultat 1935 nicht erstaunt. Doch die List of prices realised zeigt:

GB£ 1,000 - also praktisch dasselbe Ergebnis wie 1921 (in GB-Pounds)! Dazu muss aber bemerkt werden, dass 14 Jahre nach 1921 das britische Pfund deutlich schwächer war. Dennoch würde ich das Ergebnis als unter den Umständen recht gut bezeichnen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.09.2017 14:27:20 Gelesen: 582615# 245 @  
@ Heinz 7 [#244]

Liebe Leser,

ich denke, dass dieses Thema hier mir geholfen hat, es immerhin auf Platz 4 der "beliebtesten Mitglieder" von Philaseiten zu schaffen. Besten Dank den Leserinnen und Lesern, die mir ihre Stimme gegeben haben! Anerkennung tut wohl, das gebe ich offen zu. Wenn ich sehe, dass mein letzter Beitrag in den letzten 41 Stunden 298 x gelesen wurde, dann ist die Zahl von rund 20 "Fans" aber auch nicht sooo gewaltig, als dass ich nun mit stolzgeschwellter Brust durch die Strassen wandeln würde! Die meisten Leser sind eben doch eher zurückhaltend, denn nur rund 120 Teilnehmer an der Umfrage von Richard sind eigentlich ziemlich wenig, wenn wir ehrlich sind.

Eine Äusserung hat mir besonders Freude gemacht: "Heinz 7: Der Denker, der Logiker, der Analyst, zeigt, wie modern die Philatelie sein kann, er macht die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt lebendig, so dass man geistig davon Besitz ergreift." - Schön! Richtig! Genau so geht es mit. Ich bin kein Maurice Burrus, kein Arthur Hind oder kein Erivan Haub, aber meine Begeisterung für die Raritäten ist vermutlich genau so gross, wie bei den Genannten. Und darum finde ich solche "Spielchen" sehr anregend, WIE ich meine Millionen für die Philatelie denn einsetzen würde, WENN ich sie denn hätte...

Dass dies nicht "Sandkasten-Spiele" oder lose Träumereien bleiben müssen, das möchte ich aber herausstreichen. Wer sich wirklich engagiert, und auch einmal die Geldbörse zückt, wenn die Gelegenheit günstig ist, der wird erstaunt feststellen, dass viele (realistisch gesteckte) Ziele tatsächlich erreicht oder sogar übertroffen werden können! Man darf sich aber nicht beim ersten Fehlschlag gleich entmutigen lassen.

Zurück zum Thema -

Obwohl ich "Lektion 1" (= Grundwissen: welches waren anfangs XX. JH. die besten Briefmarken der Welt?) ja noch nicht abgeschlossen habe, habe ich mir aus gegebenem Anlass Gedanken gemacht zum Wert des Rumänien Nr. 1-Kehrdruck-Paares (Beitrag [#242] bis [#244]). Auf andere Kehrdruck-Paare (anderer Länder) werde ich gerne zurückkommen, da ist noch viel Wichtiges festzustellen.

Dazwischen aber folgende Frage. Kann ein Kauf zum Katalogwert ein "Schnäppchen" sein? - Meine Antwort: JA, DURCHAUS!

Wir haben gesehen, dass die Mi. Rumänien Nr. 1 KD kaum je gehandelt wurde und zu allem Überfluss auch noch seit 67 Jahren verschollen ist! Einen Katalogwert festzusetzen ist also sehr schwierig. Ich habe gezeigt, dass 1922 der Katalogwert wohl bei GB£ 1'000 oder bei CHF 22'000 hätten angesetzt werden müssen. Obwohl rein rechnerisch der Wert 1935 (bei der Hind-Auktion) in Schweizer Franken nicht erreicht wurde, hätte ich den Katalogwert 1935 sicher nicht gesenkt. Gründe:

- äussert schwieriges wirtschaftliches Umfeld, 1935,
- Rumänien-Kehrdruck-Paar mit sehr gutem Resultat, im Vergleich zu anderen Raritäten der Hind-Auktion

Die CHF 22'000 von 1922 sind nach meinem Ansatz heute (Ende 2016) CHF 232'000 wert, somit wäre dies wohl "der richtige Katalogwert". Ich bin jedoch der Überzeugung, dass das Kehrdruck-Paar in den letzten 15 Jahren TEURER verkauft worden wäre!

WENN - HÄTTE - WÄRE... das sind alles Gedanken-Spiele! Aber überlegen wir uns, wie wir reagieren, wenn

a) das Kehrdruckpaar morgen wieder entdeckt wird
b) einem Auktionshaus zum Verkauf angeboten wird
c) uns der Auktionator fragt, welchen Schätzpreis er denn einsetzen soll?

Vermutlich sind wir dann mit CHF 232'000 zu tief! Betrachten wir, was aus anderen Spitzenraritäten geworden ist (in den letzten 100 Jahren). Manche haben an Wert deutlich stärker zugelegt, als in unserer Modellrechnung.

Wie sieht das mit Rumänien aus?

- Das teuerste Stück der Rumänien-Philatelie wurde 2006 zu mehr als CHF 700'000 gehandelt (dazu mehr später).
- Der beste Brief von Rumänien (im Museum, vgl. Beitrag [#169]) hat meines Erachtens einen Wert von mindestens CHF 2'500'000.

Dann müsste das legendäre, einzigartige und weltbekannte Kehrdruckpaar an einer Auktion auch einen gewaltigen Preis erzielen. Vielleicht CHF 400'000? Oder CHF 500'000? Vielleicht noch mehr? Rumänien war in den letzten 15 Jahren ein Sammelgebiet mit sehr guter Nachfrage nach den wirklich guten Stücken. Ich bin darum überzeugt, dass mehr als ein Sammler liebend gerne CHF 232'000 bezahlen würde, könnte er das Stück dafür übernehmen!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 05.09.2017 15:25:09 Gelesen: 582580# 246 @  
Hallo Heinz,

ich lese deine Beiträge (nicht nur unter diesem Thread) stets mit großer Freude und Interesse und freue mich, dass du ein Sternchen bekommen hast.

Die Anzahl der für dich abgegebenen Stimmen ist nicht ausschlaggebend - hier lesen zahllose Sammler mit, die deine Beiträge genauso toll und lehrreich finden, wie ich - nur geben die allermeisten halt keine Stimme ab.

Wichtig ist doch, dass man sein Wissen teilt und das machst du hiermit in vorzüglicher Weise - wenn es dann noch einen Stern obendrauf gibt, ist das doch nur umso besser.

Also: Bitte weiter machen mit dieser tollen Serie, jedes mal ein Highlight für mich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gerhard Am: 05.09.2017 15:27:50 Gelesen: 582578# 247 @  
@ bayern klassisch [#246]

Das kann ich nur unterstreichen: Das ist der Geist!

Mphg
und Glückwunsch an Heinz
Gerhard
 
Heinz 7 Am: 06.09.2017 19:46:23 Gelesen: 582412# 248 @  
@ bayern klassisch [#246]

Lieber Ralph,

vielen Dank für Dein Lob. Ich fühle mich geehrt, und das tut mir auch gut, das gebe ich gerne zu. Es ist auch eine sehr schöne Motivation, weiterzumachen. Denn wenn all die Beiträge ungelesen/unbeachtet/ungeschätzt verpuffen würden, und es gäbe keine positiven Reaktionen, dann würde ich mir schon überlegen, ob ich die vielen Stunden nicht besser woanders einsetze. Ich kann die Arbeiten ja auch für mich ganz alleine machen und die Erkenntnisse für mich "horten", aber ich halte es eher mit der Ansicht: "geteilte Freude ist doppelte Freude" (wie auch das Gegenteil: "geteiltes Leid ist halbes Leid").

Ganz generell möchte ich zusätzlich sagen, dass "die Konsumenten" gut daran tun, nicht alles als Selbstverständlichkeit zu beziehen, sondern hin und wieder hinzustehen und "danke" zu sagen oder ein Lob auszusprechen. Es ist leider eine Tatsache, dass viel Freiwilligenarbeit (gerade in den Vereinen) ohne jeden Dank an die "Macher" konsumiert wird. Viele Freiwillige geben darum ihre Tätigkeit rasch wieder auf - weil es an Anerkennung und Wertschätzung fehlt. -

Auch darum finde ich Richards Umfragen gut und motivierend: Es gibt "feedback". Es wäre schön, wenn mehr Leserinnen und Leser sich dann auch daran beteiligen würden.

@ Gerhard [#247]

Danke!

Doch zurück zum Thema.

Die seltsame Carrier-Marke lässt mir keine Ruhe (Schubert-Liste 24.6 - siehe Beiträge 226 bis 235). Ich habe nun wichtige Zusatzinformationen!

In der alten Fachzeitschrift "Illustriertes Briefmarken-Journal" habe ich den Entdeckungsbericht von Theodor Haas gefunden (XXII. Jahrgang, Heft Nr. 3, vom 2.2.1895; Seite 44-46).







Ich schätzte Theodor Haas sehr, vgl. [#149], und sein Aufsatz ist interessant. Aber - genau genommen - haben wir noch immer kein Bild je gesehen von der braunroten MARKE! Offenbar wurde die Marke erstmals in der US-Zeitschrift "American Journal of Philately" erwähnt (10.8.1869). Diese wirklich alte Zeitschrift habe ich leider nicht zur Einsicht bereit.

Tiffany, auf den sich Haas bezieht, schreibt offenbar auch nur etwas von Probedruck, aber Haas sah ein Exemplar mit (Teil-) Stempel (NEW Y)ORK.

Ist dieses Exemplar irgend wann einmal abgebildet worden? Ich muss sagen: das gänzliche Fehlen in den US-Katalogen macht mich sehr vorsichtig; ich glaube noch nicht, dass es eine gültige braunrote Carrier-Marke USA 1851 je gegeben hat. Eventuell sah Haas eine Fälschung?

Interessant auch, was Haas 10 Jahre später in seinem Handbuch "Lehrbuch" zu dieser Marke schreibt (Seite 468):

"(...) Marken, deren Charakter bis zur Stunde nicht aufgeklärt ist, trotzdem sie schon in den sechziger Jahren bekannt war(...)"

"(...) sie (...) dürfte das einzig gebrauchte Stück sein, das man kennt" (Anm.: seine 1895 besprochene "Neuentdeckung").

"Nach Jahren (...) verkaufte der Sammler die Marke für etwa 60-80 Mark an die Firma Gebrüder Senf, in deren Geschäftssammlung sie sich noch heute befindet."

Oh weia! Denkbar ist, dass Senf eine Fälschung hatte, die sie 1912 / 1913 - als Unikat! - keck mit 2000 Mark bewerteten (siehe Beitrag [#2]). Warum Senf dann 1929 die Marke im Katalog NICHT mehr aufführte, ist eine wichtige Frage. Meine Fragen in Beitrag [#235] sind also drängender denn je.

Ich hoffe, dass sich US-Spezialisten dieser "Geschichte" einmal annehmen können.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 06.09.2017 20:12:43 Gelesen: 582396# 249 @  
@ Heinz 7 [#248]

Lieber Heinz,

von US - Marken habe ich leider keine Ahnung, aber ich habe mir den Text, den hier lobenswerterweise eingestellt hast, gelesen. Dort steht, dass es eine Eilboten - Marke wäre (Express würden wir heute dazu sagen).

Ich kann mir das nicht vorstellen. In jedem mir bekannten Land damals, also um 1850 ff war die Gebühr bzw. der Expresslohn hoch und 1 Cent wären ein Witz für einen Eilboten gewesen.

Wenn es diese Marke so kaum einmal gegeben hätte/hat, dann hatte sie ganz sicher nichts mit der Eilbestellung zu tun, die ich mir in den USA damals eh kaum vorstellen kann. Ich lasse mich aber gerne korrigieren.

Köhler zeigt gerade in seinem neuesten Katalog ein paar Bomben der Sammlung von Erivan Haub in einem Sonderkatalog. Wäre es nicht sinnvoll, dort mal wegen dieser Marke anzufragen? Sicher kann Herr Louis oder andere, fähige Mitarbeiter dort nachforschen, was es mit dieser Marke auf sich hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 06.09.2017 20:47:18 Gelesen: 582381# 250 @  
Hallo Heinz,

ich denke, dass es heute kaum mehr auflösbar ist, ob diese Marke echt herausgegeben wurde und tatsächlich für den Gebrauch der Beförderung verwendet wurde. Wenn man sich den Artikel durchliest, sind da lauter Annahmen. Wenn dort z.B. berichtet wird, dass es keine Aufzeichnungen zu der Marke bei der Herausgabe gibt, dann ist das kein so positiver Hinweis. Auch die sagenhafte Auflage von 300.000 Stück (woher kommt diese Zahl?) und das es davon kaum Marken gibt, lässt viele Fragen offen. Bei gut angelegten Betrug schafft man i.d.R. Argumente, die so absurd sind, dass die Leute wieder anfangen, es zu glauben. Und wenn man sich schon damals die Summen anschaut, die sehr vermögende Sammler bereit waren zu zahlen, dann ist die Versuchung sicher groß gewesen, da mal etwas zu "entwerfen".

Andererseits kann es tatsächlich ein Probedruck sein, der versehentlich oder weniger versehentlich mit der Post befördert wurde. Niemand wird es heute heraus bekommen, da es äußerst unwahrscheinlich ist, das Unterlagen auftauchen. Unabhängig davon ist es ein schönes Stück Zeitgeschichte aus den Anfangstagen der Briefmarken und passt zum "Wilden Westen", auch wenn es der Osten der USA war. Sehr faszinierende Geschichte. Das ist ähnlich wie bei der 1 Cent British Guyana: Da ist die Meinung auch dahingehend, dass die in der Form verfälscht ist. Trotzdem ist sie viele Millionen wert.

Zu den Abstimmungen:

Ich muß zugeben, dass ich meistens auch nicht abstimme. Ist mir nicht so wichtig und es ist im Grunde doch so, dass es viele Leute gibt, die hier Beiträge schreiben oder anderweitige Aktivitäten an den Tag legen. Je nach Zeit und Aktivität gibt es Leute, die nur wenige oder einen Beitrag schreiben, aber trotzdem zu dem Forum beitragen. Mir fehlt z.B. die Zeit, dass ich viel schreibe und ich denke, gerade Leute, die berufstätig sind, können nicht so viel schreiben. Ich schätze dein Thema z.B. sehr, aber ich finde auch andere Beiträge sehr interessant. Daneben gibt es Beiträge, die außerhalb meiner Interessensgebiete liegen, die aber sicher insgesamt auch sehr hochwertig in ihrem Gebiet sind. Da ich diese Schreiber kaum wahrnehme, täte ich ihnen unrecht, wenn ich sie bei einer solchen Befragung nicht berücksichtigen würde, wenn sie sehr viel interessantes zu ihren Gebieten beitragen. Von daher bin ich lieber fair und enthalte mich. Sei aber sicher, dass ich das Thema hier öfters lese, von daher sehe es von meiner Seite als positive Bestätigung.

Grüße
Oliver
 
Heinz 7 Am: 07.09.2017 22:54:01 Gelesen: 582215# 251 @  
@ bayern klassisch [#249]

Ralph, ich nehme an, dass auch Leute von "Köhler" die Philaseiten lesen. Von daher hoffe ich gerne auf eine Antwort aus Wiesbaden. Sie haben/kennen ja Leute, die sich mit USA besonders gut auskennen. Ich kann natürlich auch noch gezielt nachfragen.

Ich habe zu den Carrier-Marken schon andere Erklärungen gelesen. Die 1 Cent war eine Entschädigung für den Transport vom Postamt nach hause, aber keine Eilzustellung. Ohne Carrier-Marke musste der Empfänger den Brief auf dem Postamt abholen. Hauslieferung gab es nur mit der Extra-Taxe.

@ olli0816 [#250]

Hallo Oliver,

danke für Deine Überlegungen, die ich zum Teil teile.

- Mir scheint auch die Variante, dass es sich um einen Probedruck handelt, die wahrscheinlichste. Immerhin kennt ja Scott die (ungebrauchten) Probedrucke. Ob dann ein echter oder ein gefälschter Stempel auf die Briefmarke kam, lässt sich heute kaum mehr ermitteln.

- Nicht einverstanden bin ich mit der Behauptung, die British Guiana 1856, 1 Cent, sei verfälscht. diese Marke wurde x-mal mit den besten Methoden untersucht, und sie gilt als echt. Punkt. Wer das nicht glaubt, soll mit seiner Meinung selig werden. Die Mehrheit der Philatelisten vertraut den Forschern, die sagten: "echt, keine Verfälschung feststellber."

- Lesen/Bewerten: Ich kann natürlich auch nicht alles lesen und würdigen, das auf Philaseiten geschrieben wird. Ich habe damit aber kein Problem. Gerne lese ich einige Themen nach, die mich ansprechen, oder ich sehr mir an, was gewisse Sammler geschrieben haben. Wenn es mir dann gefällt, was der Andere schreibt, erhält er vermutlich bei Richards nächster Rundfrage eine Stimme von mir, mit Begründung. So einfach ist das. Die Schreiber sehen dann, dass jemand ihre Beiträge mochte und ist motiviert, weiter zu schreiben. Wenn hingegen die Beiträge einfach so ohne Reaktion(en) verpuffen, dann muss der Schreiber ja annehmen, dass das Thema wenig interessiert oder die Beiträge nicht gefallen. Vermutlich hat er dann irgendwann wenig Motivation, noch weiter zu schreiben (ausser, er/sie macht das nur für sich selber).

Ich freue mich natürlich, wenn Du dieses Thema hier schätzest und werde bald daran weiter schreiben. Danke für Deine Aufmunterung!

Heinz
 
olli0816 Am: 08.09.2017 09:12:21 Gelesen: 582151# 252 @  
@ Heinz 7 [#251]

Zur British Guyana möchte ich - ob Fälschung oder nicht - keine große Diskussion auslösen. Ich werde es nicht bestimmen können. Tatsache ist, dass es Diskussionen dazu seid den 20er-Jahren gibt. Ich habe aber weder die 1 Cent noch die 4 Cent jemals live gesehen und selbst wenn, dann werde ich zu keinem Ergebnis kommen.

Ich habe einen Link, der dir gefallen könnte:

http://stampforgeries.com/forged-stamps-of-british-guiana-1850-1860/

Wie der Link richtig aussagt, werden dort alle Fälschungen der klassischen Marken aus British Guyana gezeigt. Aber auch Originale und das in einer sehr guten Auflösung. Falls dir mal eine British Guyana 1 Cent angeboten wird, kannst Du da nachschauen ob die Original ist :). Ich mag das Gebiet selber sehr gerne und besitze ein paar Briefe aus der alten Zeit mit dem schönen Schiffsmotiv.

Grüße
Oliver
 
Heinz 7 Am: 08.09.2017 18:09:35 Gelesen: 582074# 253 @  
@ olli0816 [#252]

Lieber Oliver,

ich habe sowohl die One Cent als auch die 4 Cents Marke 1856 schon von eigenem Auge gesehen, zuletzt in New York 2015, masse mir aber kein eigenes Urteil über echt oder falsch an. Das überlasse ich den vielen Spezialisten, die dieses Gebiet schon seit mehr als 130 Jahren sammeln / gesammelt haben. Meines Wissens haben frühe erstklassige Kenner die Frage definitiv entschieden, und daran halten sich nicht nur die Katalogherausgeber, sondern auch die führenden Raritätensammler und Auktionatoren.

Natürlich gibt es bei so berühmten Marken (und vor allem auch bei Unikaten) immer auch Zweifler und Neider, die alles in Frage stellen. Auch bei anderen Kunstwerken gibt es immer wieder Verschwörungstheorien, so soll z.B. die "Mona Lisa" aus dem Louvre nicht echt sein, und ähnlicher Unsinn.

Ich will nun aber nicht alle Zweifler in einen Topf werfen oder ihnen unlautere Motive unterstellen, sicher gab es ernsthafte Philatelisten, die berechtigte Fragen stellten zu der so berühmten Marke. Daraufhin hat man die Fragen geklärt. Und damit soll es nun gut sein, das ist meine Meinung. Ich verweise auf die Fachliteratur zu British Guiana.

Ich weiss nicht, wie viele Fälschungen es auf dem Gebiet "British Guiana" gibt, ich weiss dies aber z.B. zum Gebiet "Rumänien". Im ersten Sachbuch zur ersten Ausgabe stellte der Autor z.B. je 5 Typen vor der Michel Nummern 2, 3 und 4! Dabei gab und gibt es von jeder dieser Marke definitiv nur EINEN Typ, nämlich die Urmarke! Alle anderen 4 "Marken" (Typen) waren Fälschungen! Die Pioniere der Philatelie mussten viel lernen, bevor sie (man) es besser wussten.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.09.2017 21:45:02 Gelesen: 581627# 254 @  
@ BD [#2]

Es freut mich sehr, heute eine klassische Schönheit vorstellen zu dürfen: Die Réunion Nummer 1!

13 GB+British Commonwealth: 1, 2.1, 2.2, 10.2, 10.3, 18.1, 18.2, 18.3, 24.1, 24.2, 24.3, 30, 31.1
8 Europa: 4, 10.1, 10.5, 18.4, 23, 24.4, 24.5, 31.2
11 USA+Hawaii: 5, 6.1, 6.2, 6.3, 9, 10.4, 10.6, 10.7, 10.8, 18.5, 24.6

Unter den ersten 32 Marken der Liste Schubert finden wir zwar einige europäische Marken, aber EIN Gebiet wird sicher schmerzlich vermisst:

LA GRANDE NATION ET SON EMPIRE

Frankreich war im XIX. Jahrhundert eine bedeutende Weltmacht und hatte unzählige Kolonien, das "Empire" war 1900 flächenmässig die drittgrösste Weltmacht. Das Mutterland umfasste "nur" 536 Tausend qkm, aber der "Aussenbesitz" belief sich auf rund 12'000 T qkm (Quelle: "Bibliothek des allg. und praktischen Wissens" von Emanuel Müller-Baden, Deutsches Verlagshaus Bong & Co., Berlin (etc.), 1920, Band 3, Teil 2, Seite 42).

Keine Briefmarke aus Frankreich oder seinen Kolonien schaffte es unter die ersten 32 bei Schubert. Auf Platz 33 sind nun aber (endlich!) 3 Marken anzutreffen: Frankreichs Nr. 6 und zwei Marken der Insel Réunion.

Réunion liegt knapp 700 km östlich von Madagaskar und ist nur rund 200 km vom weltberühmten Mauritius entfernt! 1852 erschienen die ersten Ausgaben dieser Insel: zwei Werte (15 und 30 Cents).

Im Senf 1912/1913 waren beide Marken gleich bewertet: mit 1500 Mark (für ungebraucht). 2010 gibt es Bewertungsunterschiede im Michel:

Nr. 1 = 15 Centimes = 38'000 (*) bzw. 30'000 (gest.)
Nr. 2 = 30 Centimes = 32'000 (*) bzw. 30'000 (gest.)



Ein besonders schönes Exemplar der Réunion Nr. 1 wurde am 19.5.2010 bei Spink in New York verkauft. Bei einem Katalogwert von US$36'000 (?-2010, ich habe nur Scott 2000, dort US$ 30'000) war der Zuschlagpreis von nur US$ 21'550 (ohne Zuschlag) für ein qualitativ sehr gutes Exemplar kein überragend hohes Resultat.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.09.2017 22:19:32 Gelesen: 581618# 255 @  
@ Heinz 7 [#254]

Im Auktionskatalog 2010 steht, völlig zu Recht: "One of the World's Rarest Classic Stamps" (siehe [#254])

Dass beide Marken Réunion (Nr. 1+2) sowohl ungestempelt als auch gestempelt sehr selten sind, hat sie in der Liste Haas (1905) noch weiter nach vorne gebracht, als bei Schubert.

1912/1913 waren beide Marken bei Senf ungestempelt mit 1500 Mark, gestempelt mit 1200 Mark bewertet. Die Bewertungen im Michel 2010 habe ich im Beitrag [#253] erwähnt. Es gibt diese Marke also nicht billig!

Theodor Haas, siehe [#149], wählte bekanntlich den Ansatz, die BILLIGERE Variante bei seiner Beurteilung heranzuziehen. Ist also eine Marke z.B. nur ungebraucht sehr teuer, so kann es sein, dass sie wohl in der Bewertung Schubert weit oben erscheint, nicht aber bei Haas!

Konsultieren wir nun also die Liste Haas, dann finden wir unsere Réunion-Marken wirklich sehr weit oben auf der Liste der "seltensten" (siehe sein Handbuch, Seite 477 ff):

14. Réunion 1851, 30 C. schwarz
15. Réunion 1851, 15 C. schwarz

Bei Haas sind diese Marken also noch deutlich besser bewertet als bei Schubert/Senf!



Anbei zeige ich eine Nummer 2 (30 Centimes) aus der Sammlung Maurice Burrus, die 1964 versteigert wurde. Burrus konnte (auch mit Réunion!) glänzen mit:

- Los 879: 15 c. ungebraucht, Schätzpreis (=SP) GB£ 650
- Los 880: 15 c. auf Brief, SP GB£ 1,200
- Los 881: 30 c. ungebraucht, SP GB£ 1,000 => siehe Abbildung
- Los 882: 30 c. ungebraucht, SP GB£ 400
- Los 883: 30 c. auf Brief, SP GB£ 400
- Los 884: 30 c. auf Brief, SP GB£ 1,500
- Los 885: 30 c. auf Brief, SP GB£ 40 => siehe Abbildung

Zum letzten Los muss gesagt werden, dass die Marke repariert war und nicht zum Brief gehört ("... sur petit enveloppe, à laquelle il le t. n'appartient pas.").

Mit 7 Marken der Nummern 1+2 kann die Sammlung Burrus aber sicherlich beeindrucken. Ich versuche noch, die tatsächlich erzielten Preise zu eruieren.

Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.09.2017 23:25:08 Gelesen: 581603# 256 @  
@ Heinz 7 [#254]

Die Nummer 1 von Réunion ist selten
die Nummer 2 von Réunion ist selten

Ein Brief, der die Nummer 1 und 2 von Réunion trägt, ist eine Weltrarität!

In Caspary's legendärer Sammlung war folgender Brief zu sehen:



Los 1278 von Auktion 18-21.11.1957 (sales 1123-1126) (11. Caspary-Auktion) zeigt Réunion Nr. 1+2 auf einem kleinen Brief von St. André (Réunion) nach Nantes (Frankreich).

Dieser Brief, ohne Schätzpreis im Katalog, erzielte respektable US$ 3'000 im Jahr 1957.

Dies ist (geldwertbereinigt) vermutlich mehr als 2004, als der Brief meines Wissens wieder angeboten wurde, (Boule/Harmer New York in Monaco), dann aber nur US$ 46'000 erreichte (+15 % = US$ 52'900). Nach "Bolaffi" entsprach dies damals einem Wert von Euro 43'008.

Der Schätzpreis bei Boule/Harmer lag bei US$ 60-80'000, wurde aber, wie gezeigt, nicht erreicht. Der Käufer hat ein Spitzenstück erworben zu einem günstigen Preis. Der Brief ist mehr wert als Euro 43'000 (2004), das ist meine Meinung.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.09.2017 21:04:04 Gelesen: 581432# 257 @  
Nachtrag zu [#256]

Ich hätte gestern gerne ein schönes Bild eingestellt eines Briefes mit Réunion 1+2, aber den Caspary-Brief habe ich noch nicht besser gefunden.

Anbei aber ein ähnlicher Brief:



David Feldman bot im April 2015 viele Raritäten an in einem "Private Treaty"-Katalog "Treasures of Philately". Auf Seite 200 fand ich diesen interessantes Brief, gestempelt: "St. André, Ile de la Réunion, 23. Aout 1852". Der Brief ging nach Nantes, mit zwei Ankunftsstempeln: "Colonies Fra. / Marseille / 25 Nov. 52" (in rot, Briefvorderseite) und "Nantes 26 Nov. 52" (schwarz, Briefrückseite). Offenbar benötigte der Brief mehr als drei Monate für seine Reise. Den Tax-Stempel "35" finden wir auch auf dem Caspary-Brief.

Leider wissen wir nicht, wieviel der Brief kosten sollte (Angabe: "Price on request"). Aber eine Angabe ist für uns sehr interessant: "A stunning combination first issue franking, (...), one of only five recorded first issue combinations covers recorded".

Damit haben wir also 2 der 5 bekannten Briefe hier gesehen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.09.2017 22:15:28 Gelesen: 581408# 258 @  
@ Heinz 7 [#256]

Nun ist meine Grobschätzung fehlgeschlagen. Die US$ 3'000 von 1957 sind geldwertbereinigt auch nicht mehr, als der Erlös im Jahr 2004.

Konkret sieht das so aus:

Nach meiner Umrechnungsmethodik erhalte ich folgende Werte

21.11.1957 = Resultat US$ 3'000, kein Aufgeld (!)
Umrechnungskurs Schweiz. Nationalbank, US$ Nov. 1957 = 4.284 (bestätigt durch PR-Liste des Auktionshauses: CHF 4.28)
= CHF 12'852 bzw. CHF 12'894 per 31.12.1957

Diese CHF 12'894 werden bei p=3 (3 Prozent Jahresverzinsung) CHF 44'622 per Ende 1999 (42 Jahre später). Rechnen wir weiter bis Ende 2016 (mit p=0.4, also 4 Promille) erhalten wir 31.12.2016 einen Wert von CHF 47'756.

Das ist, zu meiner Überraschung, sogar WENIGER als die von Bolaffi genannten Euro 43'008 (2004) für den Verkauf bei Boule, Monaco.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2017 18:47:36 Gelesen: 581026# 259 @  
@ 10Parale [#222]

Aus gegebenem Anlass mache ich heute einen kleinen "Exkurs" und verlasse das Gebiet der berühmtesten & wertvollsten Briefmarken der Welt "im engeren Sinn".

Der "Anlass" ist der Versand der Auktionskataloge von Köhler zur Herbstauktion. Da sind schöne Angebote dabei! In einem Spezialkatalog wird "Lübeck" angeboten. "Was hat nun Lübeck in dieser Rubrik verloren?" wird manch ein Leser fragen, zu Recht, denn die teuerste Marke ist bereits für Euro 3000 zu haben (Michel-Katalog 2010: Lübeck Nr. 2, 1859, 1 Schilling orange, ungebraucht).

Ganz abgesehen davon, dass es sensationelle Briefe gibt, die (aus verschiedenen Gründen) hohe fünfstellige Beträge kosten, möchte ich heute an die "Schwester der Briefmarke" erinnern.

Ja! Neben den seit jeher heiss geliebten Briefmarken gibt es noch weitere Postwertzeichen, die GLEICHWERTIG zu den Briefmarken existieren und ihre Daseinsberechtigung voll und ganz haben, aber dennoch von vielen Sammlern kaum wahrgenommen (beachtet) werden! - DIE GANZSACHEN!

Wir haben zum Glück in diesem Forum einige Freunde der Ganzsachen, und ich empfehle allen Lesern die Lektüre dieser Themen.

Und - wichtig! - die Ganzsachen waren auch einmal sehr beliebt und hoch bewertet! Die frühen Philatelisten haben sich mit Eifer auch ihrer Erforschung gewidmet, bevor die Ganzsache anfangs des XX. Jahrhunderts dann mehr und mehr in Vergessenheit geriet.

10 Parale hat im Beitrag 222 auf die Studie Lindenberg hingewiesen und den Senf-Katalog 1893. Er schreibt:

"Im Jahr 1893 gab es 116 Briefmarken und Ganzsachen, die damals mit einem Wert von größer = 400 Reichsmark angesetzt wurden (Quelle: Deutsche Briefmarken Zeitung Ausgabe Juni 1893, Autor: Lindenberg - rezitiert von Müller-Mark in Reflexionen über Philatelie)"

Im Senf Katalog 1893 (dem zweiten, den es gab; 1892 erst
mals herausgegeben) finden wir für Lübeck folgende Notierungen: (Auswahl:)

Senf Nr. 1 - 1/2 Schilling lila: 25 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 2 - 1 Schilling rotgelb: 20 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 3a - 2 1/2 Schilling rotbraun: 125 Mark (gestempelt); 50 Mark (ungest.)

1913 (20 Jahre später) waren die entsprechenden Bewertungen bei:

Senf Nr. 1 - 1/2 Schilling lila: 75/85 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 2 - 1 Schilling rotgelb: 70/80 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 3a - 2 1/2 Schilling rotbraun: 325 Mark (gestempelt); 45 Mark (ungest.)

DIESE KATALOGNOTIERUNGEN wurden aber BEI WEITEM in den Schatten gestellt von folgenden Bewertungen (Auswahl/Senf 1893):

Ganzsache Nr. 1a: 1/2 Schilling grün, kl. Form. 125 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 1b: 1/2 Schilling grün, gr. Form. 150/200 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 2b: 1 Schilling gelbrot, gr. Form. 20/200 Mark (ungebr./gebr.)
... usw....
Ganzsache Nr. 5a: 4 Schilling hellbraun, kl. Form. 250/200 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 5b: 4 Schilling hellbraun, gr. Form. 300/300 Mark (ungebr./gebr.)

Diese Ganzsachen wurden also sehrsehr hoch bewertet. Sie sind aber auch sehrsehr selten!

Heute (Ende Monat) ergibt sich die Möglichkeit, ein paar dieser Rosinen zu picken. Ein Beispiel:



Los 9692 Köhler - (30.9.2017): "Umschlag 1/2 Schilling grün im Grossformat mit Ringstempel "L" und nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 31/12" als Ortsbrief gebraucht (...) und einzig bekanntes gebrauchtes Exemplar dieses auch in ungebrauchter Erhaltung schon seltenen Umschlages (...)"

Mit anderen Worten: Eine absolute WELTRARITÄT.

Ich bin nun wirklich gespannt, wo der Zuschlagpreis sein wird. Schätzpreis: Euro 5000. Andere, ebenfalls SELTENE Umschläge, sind für lächerliche Euro 100/250/300/500/800 zu haben (Schätzpreise).

Wenn die schöne Schwester der Briefmarke (eben: die Ganzsache!) von mutigen Prinzen einmal aus dem Dornröschenschlaf wach-geküsst wird, könnten wir hier "Preisraketen" erwarten wie zu den besten Zeiten der Philatelie! - Verdient hätten sie es, die Ganzsachen!

Wir dürfen gespannt sein!

Heinz
 
Cantus Am: 17.09.2017 12:00:27 Gelesen: 580817# 260 @  
@ Heinz 7 [#259]

Hallo Heinz,

ich schaue selten in dieses Thema, denn Briefmarken interessieren mich naturgemäß eher weniger, aber im Anschluss an deinen Beitrag möchte ich doch noch etwas zum Besten geben. Es handelt sich dabei um ein Randgebiet, weder Ganzsache noch Briefmarke, sondern in entsprechenden Handbüchern als "ganzsachenähnliche Formulare" beschrieben.

Vor mehr als einem Jahrzehnt suchte ein in diesem philatelistischen Teilgebiet bedeutender Schweizer Sammler weltweit nach Abbildungen bestimmter echt gelaufener mehrsprachiger österreichischer Postbegleitadressen, die zwar im Handbuch von Ing.Franz Schneiderbauer sämtlich gelistet und im österreichischen ANK-Ganzsachenkatalog in ungebrauchter Form nun auch abgebildet sind, die aber in gebrauchter Form nirgends aufzutreiben waren. Ziel dieser Suche war die Herausgabe mehrerer Handbücher, die sich ausschließlich mit der österreichischen Fracht- und Paketpost befassen.

Bei einzelnen Sammlern in den USA konnte er gesuchte Einzelstücke bekommen, aber auch ich konnte mit mehreren Exemplaren aushelfen. Sie stammen sämtlich aus einem Posten sogenannter Katastrophenpost, den ich zuvor bei Schwanke in Hamburg ersteigert hatte. Alle diese Stücke haben seitliche mehr oder minder deutliche Brandspuren, wurden sie doch im Rahmen eines Zeppelinabsturzes gefunden und sichergestellt. Bis heute wurden meines Wissens keine weiteren dieser Exemplare irgendwo angeboten, es dürfte sich dabei also ebenfalls um sogennnte Weltraritäten handeln. Mangels allgemeiner Nachfrage und wenig Fachwissens um diesen - für mich jedoch bedeutenden - Teilbereich der österreichischen Philatelie dürften mögliche zukünftige Angebote entweder im unteren Finanzsektor oder nur in irgendwelchen Posten veröffentlicht werden, sehr zu meinem Vorteil, denn so dürfte das allgemeine Erwerbsinteresse in überschaubarem Rahmen bleiben.

Nicht jede Weltrarität bedingt also auch gleich einen hohen Preis, sondern es bedarf auch noch des gleichzeitigen Wunsches mehrerer vermögender Sammler, so ein Einzelstück unbedingt besitzen zu wollen.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 18.09.2017 10:58:08 Gelesen: 580617# 261 @  
@ Cantus [#260]

Lieber Ingo,

ich weiss, dass ich das Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" etwas dehne, wenn ich nun plötzlich von Ganzsachen schreibe [#259]. Meine Absicht war dabei, das Augenmerk der Leser auf diesen FASZINIERENDEN und (den Briefmarken) GLEICHWERTIGEN Aspekt der Philatelie zu lenken, denn die Ganzsache ist - ohne Frage - ein Postwertzeichen wie die Briefmarke auch!

Ganzsachen waren im XIX. Jahrhundert sehr beliebt und erreichten oft sehr hohe Preise, die denen für Briefmarken nicht nachstanden! 10 Parale hat die Studie von Lindenberg angesprochen, der einen frühen Senf-Katalog analysiert hatte und dabei sehr viele sehr teure Ganzsachen auflistete. Anfangs des XX. Jahrhunderts gerieten dann die Ganzsachen mehr und mehr in Vergessenheit und wurden von vielen Sammlern, Händlern, Auktionatoren, stark vernachlässigt, wenn nicht gar vergessen. Dies hatte natürlich auch einen Einfluss auf die Preise, die heute, vereinfacht gesagt, für Ganzsachen in der Regel sehr tief sind. Zum Glück wurde wenigstens bei den Briefmarkenausstellungen die Sparte "Ganzsachen" mit einer eigenen Klasse immer am Leben gehalten und ein paar Sammler haben so einer noch stärkeren Vernachlässigung der Ganzsachen entgegen gewirkt.

Ich werde in Zukunft unter DIESEM Thema generell nicht vertieft auf Ganzsachen eingehen. In Beitrag [#191] habe ich skizziert, wie ich dieses Thema gerne (weiter) bearbeiten würde. Wenn dabei gelegentlich auch Ganzsachen besprochen werden, dann soll das zum Thema einen direkten Bezug haben (wie - meines Erachtens - in Beitrag [#259]). Oder wenn ich hohe Resultate kommentiere, die Briefe mit Ganzsachen-AUSSCHNITTEN, erreichten! (Es ist ja seltsam, dass die GSA bei den Briefmarkensammlern sehr beliebt sind, sobald sie "als Briefmarke" verwendet wurden! (= Ausschnitt auf einen Brief geklebt anstelle einer Briefmarke)).

Wenn die Leser die "berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" kennen, so können sie erst einen relativ KLEINEN TEIL der Verkaufserfolge ohne Weiteres verstehen. VIELE ANDERE Aspekte haben ebenfalls einen gewaltigen Einfluss auf die Preise von philatelistischen Stücken (Briefmarken/Briefen, usw.). Beispiele für teure Stücke:

a) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht als grössere Einheit einen sehr hohen Preis
b) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht auf Brief einen sehr hohen Preis
c) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht als besondere Frankatur einen sehr hohen Preis
d) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht wegen ihrer Abstempelung einen sehr hohen Preis
e) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht wegen ihrer postalischen Verwendung einen sehr hohen Preis (interessant unter dem Aspekt "postal history")
f) u.s.w. die Liste lässt sich noch verlängern...

Unter Buchstabe e) können wir wohl auch Katastrophen-Post auflisten! Es ist in der Tat faszinierend, wenn von einem Zeppelin-Unfall noch Poststücke übrigblieben (oder von Schiffs-Unglücken); solche ansonsten absolut gewöhnlichen Briefe können so plötzlich enorm rar/gefragt/teuer sein!

Mit deiner Bemerkung ganz am Ende hast Du völlig recht! - Dies kann aber für Sammler auch eine sehr lohnende Herausforderung sein, die Gebiete zu entdecken (und zu sammeln), die rar und wertvoll sind, zur Zeit aber sehr günstig zu haben sind. Ganzsachen gehören - in weiten Teilen - heute ganz sicher dazu. Wenn ich mit meinem Beitrag bei einigen Lesern diese Erkenntnis schärfen konnte, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Heinz
 
Cantus Am: 18.09.2017 11:29:40 Gelesen: 580601# 262 @  
@ Heinz 7 [#261]

Lieber Heinz,

dem ist nichts hnzuzufügen. Ich hätte hier auch niemals einen Beitrag gebracht, wenn du nicht das Thema Ganzsachen angeschnitten hättest. Alles, was du geschrieben hast, ist mir längst bekannt und bewusst. Bleibe hier also am besten bei den Briefmarken, über die Wertigkeit von und die Nachfrage nach Ganzsachen und ganzsachenähnlichen Formularen kann dann gerne an anderer Stelle und von tatsächlichen Sammlern dieser Teilbereiche der Philatelie diskutiert werden.

Viele Grüße
Ingo
 

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