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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 16.04.2020 19:20:39 Gelesen: 363818# 663 @  
@ 22028 [#662]

Lieber Rainer,

dein Hinweis auf die neue Dienstleistung vom Auktionshaus Harmer New York streift unser Gebiet tatsächlich, da an den besagten Auktionen natürlich unzählige dieser berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt tatsächlich verkauft worden sind!

@ 10Parale [#661]

Lieber 10 Parale,

viele Rumänien-Sammlern wissen, dass die "Löbel"-Korrespondenz mehrere Super-Raritäten von Rumänien beinhaltete. Besonders der Fund der Bunt- und Mehrfachfrankaturen der ersten Ausgabe (!) erregte grosses Aufsehen; leider wurden die feuchten Briefe aber unsachgemäss getrocknet und das Papier nahm dabei grossen Schaden. Ein anschauliches Beispiel zeigte uns Fritz Heimbüchler in seinem 3. Handbuch 2007 (Seite 92). Mehrere der "Löbel"-Briefe sind seit langem verschollen.

Schönen Abend!

Heinz
 
22028 Am: 16.04.2020 20:07:09 Gelesen: 363798# 664 @  
David Feldman aus der Schweiz stellt 10 modere Raritäten vor.

https://www.davidfeldman.com/2020/04/top-10-modern-rarities/

Nicht weniger selten, die Mafeking Briefmarken.

https://www.davidfeldman.com/2020/04/the-postage-stamps-from-the-siege-of-mafeking/
 
Heinz 7 Am: 17.04.2020 12:15:02 Gelesen: 363640# 665 @  
@ 22028 [#664]

Guten Tag, Rainer

Ricky Verra vom Auktionshaus David Feldman zeigt uns seit gestern 10 Top-Raritäten "post World War II", also seit 1945. Er listet nicht weniger als 8 Marken aus China auf, dazu

Deutschland 2001: Audrey Hepburn
India 1948: Gandhi 10 R Service.

Die "Eintrittsschwelle", um auf die Liste zu kommen, liegt bei Euro 53'400; dies schafften - nach Ricky Verra - offenbar nur 10 Marken.

Es ist natürlich interessant, zu sehen, dass auf unseren Philaseiten mindestens 8 dieser 10 Raritäten schon besprochen wurden. Und - weil es hauptsächlich China-Marken sind - gebührt die Anerkennung hier unserem Freund Jacques, der sehr viel zu diesen "Preiskrachern" uns bereits mitgeteilt hat.

Siehe unser Thema: Beiträge 29 - 33 - 34 - 75 - 148 - 453 - 494
plus Beiträge im Thema "Unverausgabte": 135 - 154 - 155 - 230

Teils werden da auch andere Preise genannt. "Schwämmchen" hat uns ja auch überrascht vom Rekordpreis für die China Michael A 1027 (horizontal), den Ricky Verra nun nicht kennt/bestätigt (siehe Beitrag 453).

Jacques hat schon 2015 über China Nr. VI (1968) berichtet, die damals Euro 205'000 erreicht haben soll. Mit diesem Ergebnis wäre Platz 3 in der Ricky-Verra-Liste erreicht worden. Ricky Verra listet diese Marke nicht auf.

Wir wissen zudem, dass die Jahre 1900-1945 auch zahlreiche "Modern Top Rarities" aufweisen, welche die Euro 100'000-Grenze klar übertreffen:

USA - Inverted Jenny (viele Beiträge)
Saarland 1920 - 20 Mark (Beitrag 603 ff)
Togo-Raritäten
Grossbritannien 1904, Dienstmarke (Beitrag 646 etc.)
Tschechoslowakei 1919: Beitrag Ralf, Nr. 365
etc.

Aber das sprengt nun hier den Beitrag. Ricky Verra beschränkt sich auf die letzten 75 Jahre.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.04.2020 18:06:42 Gelesen: 363030# 666 @  
@ Heinz 7 [#646]
@ Martin de Matin [#650]

Wir haben vor etwa 5 Wochen die Super-Rarität aus Grossbritannien 1904, I.R. Official, Six Pence, studiert, und versucht, herauszufinden, wie viele Stücke von dieser Marke überhaupt noch verkauft werden können. Nominell gibt es zwar eine dreistellige Anzahl der Marken, aber ein Block von 234 (ungebraucht) ist in einem Museum zu bewundern; für Sammler gibt es nur eine handvoll Marken; wieviel genau, wissen wir nicht mit Sicherheit. Ungebraucht ist möglicherweise nur ein Stück erhältlich, und gestempelt sollen nur sechs überhaupt existieren; mindestens eines davon ist auch "fest gebunden", in der königlichen Sammlung.

@ Heinz 7 [#651]

Ich habe nun einen äusserst interessanten Auktionskatalog gefunden.



Am 21.11.1991 kam in London eine feine Sammlung britischer Marken zum Verkauf; das Spitzenstück zierte die Titelseite: "unsere" Grossbritannien 1904, I.R. Official, Six Pence! Diesmal gestempelt, und, was mir auffällt: ausserordentlich gut gezähnt.

Natürlich habe ich mit grossem Interesse den Text studiert (1991). Da wird auf den aufgetrennten Ganzbogen (240 Stück - Viererblock - Paar = 234 Stück/alle in Museen od. der königlichen Sammlung) verwiesen; daneben sollen nur ZWEI weitere Stück in Privathand existieren:

das Harrison-Cripps Exemplar ungebraucht (@ Heinz 7 [#653]) und
das vorliegende Stück gestempelt!



Die Beschreibung zu Los 169 geht also (auch) nicht darauf ein, wieviele gestempelte Exemplare denn gesamthaft existieren und wo sich diese denn befinden, sondern preist das nun verfügbare Stück als eines von zwei erhältlichen an.

Besonders interessant ist die Ergebnisliste.

Bei einem Ausruf (Schätzpreis) von immerhin GB£ 30'000-40'000 fiel der Hammer offenbar bei GB£ 30'000, denn die Price list nennt einen Erlös von £ 33'000 (bei 10 % Buyer's premium).

Es wäre interessant zu prüfen, ob GB£ 10'000 des Jahres 1972 oder GB£ 30'000 des Jahres 1991 mehr wert waren (z.B. umgerechnet zu den Tageskursen in CHF, und verzinst). Irgendwann möchte ich auch diese Aufgabe angehen.

Vorerst freue ich mich, diese Marke nun auch gestempelt gefunden zu haben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.04.2020 00:30:24 Gelesen: 362219# 667 @  
@ merkuria [#592]
@ merkuria [#563]

Wir haben schon gelesen, dass die "Jenny inverted" extrem hoch bewertet ist, obwohl die Marke ja gar nicht so selten ist. Immerhin gibt es davon 76 Einzelstücke plus 6 Viererblocks (= 100 Marken). Nur wenige sind in Museen oder verschollen, mit anderen Worten: es gibt für Sammler relativ oft die Möglichkeit, eine Inverted Jenny zu kaufen - vorausgesetzt, man hat viel Geld.

Wir haben auch schon gelesen, dass der Viererblock der Positionen 87/88/97/98 einen Spitzenpreis von US$ 2'700'000 +10% = US$ 2'970'000 einbrachte, und dies bereits 2005 (Auktion bei Siegel). Die anderen 5 Viererblocks brachten es nie über einen Wert von US$ 1'000'000 (an öffentlichen Auktionen), bis...

...ja, bis Spink New York diesen Viererblock verkaufen durfte (Bild siehe oben, 592): am 27.9.2019. Er spielte US$ 1'450'000 ein, dazu kommen 20% Aufgeld = US$ 1'740'000.

Die anderen vier Viererblöcke sind alle seit 1991 nicht mehr auf dem Markt aufgetaucht. Damals erreichte der Block Pos. 81/82/91/92 US$ 650'000 + 10 % = US$ 715'000 bei Christie's (New York).

Die Preise für die sechs Viererblocks liegen also weit auseinander.



Hier noch einmal der Achterblock, aus dem der Viererblock 87/88/97/98 abstammt. Die ehemalige Achtereinheit wurde bekanntlich in der Colonel Green-Auktion ein letztes Mal angeboten, danach wurden die ersten vier Marken abgetrennt vom Viererblock und (später) in vier Einzelmarken aufgeteilt. Wenn wir genau hinschauen, haben wir den Eindruck, dass bereits 1944 eine Marke vom Achterblock abgetrennt war, und ja, so, war es denn auch: Position 85 war damals schon einzeln, und der Rest bildete einen Siebenerblock.

Diese Information ist dank der von Jacques erwähnten Internetseite von Siegel mit etwas Fleiss leicht zusammen zu tragen. Eine sensationelle Dokumentation!

Heinz
 
bignell Am: 24.04.2020 13:35:53 Gelesen: 362057# 668 @  
Liebe Freunde,

David Feldman hat wieder einige spektakuläre Stück in seiner Vorschau:

Mauritius Post paid: Sechserblock 1d earliest impression, Brief mit 1+2d early impressions

Aber auch zwei empfehlenswerte Artikel über Rumänien mit unter anderem dem "Large Journal" mit 8 x 5 Parale. [2] [3]

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.davidfeldman.com/2020/04/the-mauritius-1848-59-post-paid-primitives/
[2] https://www.davidfeldman.com/2020/04/its-a-bull-market-for-romania/
[3] https://www.davidfeldman.com/2011/05/classic-romania/
 
Koban Am: 24.04.2020 18:04:28 Gelesen: 362001# 669 @  
Link [1] im Beitrag [#668] bitte nicht anklicken. Ihr bekommt nur schlechte Laune.

Gruß,
Koban
 
marc123 Am: 24.04.2020 18:30:25 Gelesen: 361989# 670 @  
@ Koban [#669]

Hallo Koban,

ich verstehe Deine schlechte Laune und hoffe, dass ich sie mit meinem Beitrag nicht verschlechtere.



Abbildung aus der Kanai Sammlung, Auktion von David Feldman (3.11.1994), Ausruf 80.000 SFr.

Ex. Hind, Ex. Burrus, Ex. Kanai

Traurige Grüße
Marc
 
marc123 Am: 24.04.2020 18:43:31 Gelesen: 361974# 671 @  
@ bignell [#668]

Danke fürs Zeigen.

Hier ein Link zum Mauritius Post Paid Teil [1].

Schade, dass einige Marken "some usual toning" haben.

Marc

[1] https://www.davidfeldman.com/dfsa-auctions/2020-spring-auctions/?soff_category=9901
 
bignell Am: 24.04.2020 19:47:44 Gelesen: 361951# 672 @  
@ Koban [#669]

Hallo Koban,

warum schlechte Laune? Ich freue mich, dass solche Stücke erhalten geblieben sind, wieviele davon sind vor 150 Jahren im Altpapier / Restmüll gelandet?

Liebe Grüße, harald
 
marc123 Am: 24.04.2020 20:26:01 Gelesen: 361935# 673 @  
@ bignell [#672]

Hallo Harald,

Vergleiche einmal das Bild von meinem Beitrag mit dem Sechserblock von Deinem Link (besonders die untere Reihe).

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 24.04.2020 21:02:17 Gelesen: 361916# 674 @  
@ marc123 [#673]

Sieht es nicht so aus als wären alle oder die meisten (eventuell Marken aus der Bogenrekonstruktion nicht alle) "One Penny"-Marken, die angeboten werden vom gleichen Schicksal betroffen.

Gruss
Martin
 
marc123 Am: 24.04.2020 21:09:58 Gelesen: 361910# 675 @  
@ Martin de Matin [#674]

Genau, so sieht es aus.

Gruß
Marc
 
10Parale Am: 24.04.2020 21:30:50 Gelesen: 361898# 676 @  
@ Martin de Matin [#674]

Ist das ein Ärztekongress hier? Warum nicht gleich Latein sprechen?

Könntet Ihr mal die Mitlesenden, Unwissenden wie mich aufklären, um was es hier geht? Klar, ein Sechserblock einer seltenen Mauritiusmarke mit immensem Preis.

Was für ein Schicksal betrifft die Marken?

Liebe Grüße

10Parale
 
bignell Am: 24.04.2020 21:36:43 Gelesen: 361889# 677 @  
@ marc123 [#673]

Hallo Marc,

verstehe. Woher kommt die Verfärbung?

Liebe Grüße, harald
 
Frankenjogger Am: 24.04.2020 21:38:19 Gelesen: 361888# 678 @  
@ 10Parale [#676]
@ bignell [#677]

Guckst du hier [1]!

Gruß, Klemens

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=14168&CP=0&F=1#newmsg
 
Martin de Matin Am: 24.04.2020 22:14:28 Gelesen: 361853# 679 @  
@ 10Parale [#676]

Das in der Druckfarbe enthaltene Blei hat mit Schwefel aus der Umgebung der Marke eine Verbindung eingegangen, dadurch hat sich die orange Farbe zeileweise in braun verändert. Dies könnte vielleicht der Fall sein, wenn die Marke sich in den Abgassen eines Kohlekraftwerks ohne Rauchgasentschwefelung befand, oder die Marke war vielleicht in einem Album aus falschen Material (schwefelhaltigen Kunststoff?) untergebracht. Manche Beschreibung von Auktionslosen wird dies netterweise als oxidiert angegeben.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 25.04.2020 11:53:08 Gelesen: 361684# 680 @  
@ Heinz 7 [#181]

Die unvergleichliche Briefmarken-Sammlung der Königin von England hat eine lange Geschichte, die im Wesentlichen von drei Personen geprägt war:

- König Georg V.
- Edward Denny Bacon, Kurator der königlichen Sammlung (1913-1938)
- Sir John Wilson, Kurator der königlichen Sammlung (1938-1969)

Sie formten und prägten die Sammlung und erschlossen sie durch eine genaue Katalogisierung. Das unvergleichliche Werk erschien 1952



1953 wurde Elisabeth II. Königin von England und sie wurde damit auch Erbin der grössten Sammlung des British Empires, die je zusammengetragen wurde. Wie weit die Sammlung in den letzten 67 Jahren verändert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Bekannt ist mir lediglich, dass zu sehr seltenen Gelegenheiten Neuakquisitionen gemacht wurden.

Gross war darum die Aufregung, als bekannt wurde, dass Teile ihrer Sammlung bei Spink, London, zum Verkauf angeboten wurden. Ich übersetze aus dem Vorwort des Kataloges (Autor: Charles Goodwyn, Keeper of the Royal Philatelic Collection):

"Die königliche Sammlung ist die weltweit umfassendste Sammlung von Grossbritannien und dem Commonwealth. Kürzlich hat die königliche Hoheit dem Kauf eines wertvollen Ersttagbriefes der One Penny Black zugestimmt. (....). Um diesen Ankauf zu finanzieren und um eine Reserve für den weiteren Ausbau der Kollektion zu schaffen, seien gewisse Dubletten und "surplus items" (="Zusatzstücke"?) aus der königlichen Sammlung durch Spink zu verkaufen.

Spink wies stolz darauf hin:

"Spink are privileged to have worked (...) to bring you, the collector, this auction catalogue. This is the first time that collectors have an opportunity of acquiring items with such a distinguished provenance. Thursday 17th May marks a unique and historic occasion in the annals of philately"



Der Verkauf war umfangmässig nicht sehr bedeutend und umfasste 192 Lose.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.04.2020 12:32:00 Gelesen: 361663# 681 @  
@ Heinz 7 [#680]

Die Auktion vom 17.5.2001 von Spink, London, bot für Sammler die Möglichkeit, Stücke aus der Sammlung der Queen zu erwerben. Die Aufmerksamkeit zahlreicher Philatelisten war also gross.



Die Auktion war in drei Teile gegliedert

Grossbritannien (94 Lose)
The Dominions and British Empire (61 Lose)
Egypt and Suez Canal (37 Lose)

Die (unteren) Schätzpreise lagen gesamthaft bei GB£ 293'300, das ist im Vergleich zu anderen wichtigen Auktionen eher wenig. Vier Lose waren geschätzt zu GB£ 10'000-12'000 (1 x) bzw. zu GB£ 18'000-20'000 (3 x), alle anderen Lose lagen darunter.

Nicht überraschend war, dass die Auktion ein grosser Erfolg wurde. Alle 192 Lose wurden verkauft, und das Gesamtergebnis lag bei
Hammerpreis: GB£ 644'290
Preis inkl. Aufgeld (15 %) also: GB£ 740'933.50

Nur 14 Lose wurden unterhalb des unteren Schätzpreises zugeschlagen (66.7 - 86.7 % des estimate), alle übrigen 178 Lose übertrafen den unteren Schätzpreis. 98 Lose erzielten gar mindestens das doppelte des unteren Schätzpreises.

Ein Star des Abends war ein Fehldruck vom Kap der Guten Hoffnung.



Los 127 der Auktion war ein 1861 "Woodblock", 1 Penny milchblau, Farbfehldruck im Paar mit 4 Pence Marke milchblau (=Normalmarke). Ich habe diese Marke in diesem Thema bereits vorgestellt (Michel Nr. 5 F). Sie gilt schon seit Ewigkeit als klassische Rarität und war bei Haas 1905 in der Liste der seltensten Fehldrucke auf Platz 8 platziert.

@ Heinz 7 [#181]

Der Fehldruck ist gestempelt nicht so selten wie ungebraucht, gilt aber als grosse Rarität und hatte zum Zeitpunkt der Auktion einen Katalogwert von GB£ 29'600 (Stanley Gibbons 13c, 14).

Die Schätzung für dieses Stück lag bei GB£ 18'000 bis GB£ 20'000.
Der Hammer fiel aber erst bei GB£ 65'000 (Endpreis also GB£ 74'750).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 11:00:09 Gelesen: 361319# 682 @  
@ Heinz 7 [#681]

Das Ergebnis von GB£ 65'000 / 74'750 für Los 127 ist sicherlich beeindruckend und dürfte ein Rekordergebnis für diesen Fehldruck darstellen. Die Aussicht, ein so prominentes Stück aus der königlichen Sammlung zu erwerben, hat verkaufsfördernd gewirkt und der stolze neue Besitzer des Stückes hat die einmalige Provenienz des Stückes mit einer "Zusatzprämie" bezahlen müssen.

Es ist aber auch ein ausserordentliches Stück!

Im Buch von Sir John Wilson war diese Marke farbig abgebildet (siehe "plate VII" nach Seite 34)! Ich kann auf der Seite "British Africa", Seite 11-13, wo die Stücke von Cape of Good Hope aufgelistet sind, nur einen anderen Fehldruck 1 Penny blue 1861 Woodblock finden (Siehe Abbildung schwarzweiss, Tafel Brit. Africa, 2, item no. 4); ein Stück auf kleinem Fragment. Sicher ein schönes Stück, aber mit persönlich gefällt das lose Paar (1d+4d zusammenhängend!) besser, und ich hätte dieses Stück aus der königlichen Sammlung sicherlich nicht verkauft! Es sei denn, nach 1952 sei ein anderes (noch besseres) Stück zu der Sammlung gekommen.

Leider kann ich Herrn Charles Goodwyn, LLB, RDP, Hon. FRPSL, Keeper of the Royal Philatelic Collection 2001, nicht befragen.

Das führt uns zu der Frage, die ja auch von Martin schon angesprochen wurde:

@ Martin de Matin [#656]

Wie hat sich die königliche Sammlung seit 1952 verändert? Welche wichtigen Stücke kamen hinzu? Welche wurden der Sammlung entnommen? Ich kenne nur diesen einen Verkauf aus der Sammlung bei Spink vom 17.5.2001.

Interessante Fragen, finde ich.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 11:40:12 Gelesen: 361302# 683 @  
@ Heinz 7 [#682]

Wenn Charles Goodwyn, Keeper of the Royal Collection (2001), das atemberaubende "Woodblock"-Paar 1861 1d+4d hellblau zum Verkauf freigegeben hatte, musste er dafür ja gute Gründe haben. Angeblich sollten 2001 nur Dubletten und Zusatzstücke aus der königlichen Sammlung verkauft werden ("certain duplicate and surplus items").

Nebenbei: was ein "surplus item" sein soll, ist mir persönlich nicht klar.

Ich habe bereits erwähnt, dass die königliche Sammlung bis 1952 kein weiteres solches Paar (Fehldruck zusammenhängend mit Normalmarke) auswies.

Ich habe nun drei sehr wichtige Cape of Good Hope Sammlungen studiert und geprüft, ob in einer dieser Sammlungen vielleicht ein vergleichbares Stück angeboten wurde. Theoretisch hätte es (nach 1952) ja von Queen Elisabeth II gekauft werden können, und hätte damit dafür gesorgt, dass das wunderbare Stück, das 2001 verkauft wurde, tatsächlich nur noch "zweite Wahl" gewesen wäre.

Wir wissen, dass Alfred F. Lichtenstein und seine Tochter Louise Boyd Dale eine traumhafte Cape-Sammlung hatten, und wenn wir den Auktionskatalog studieren, der beim Verkauf ihrer Sammlung herauskam (Harmers of New York, 25./26. November 1989), dann finden wir tatsächlich atemberaubende Stücke, unter anderem auch 1861 Woodblock 1 Penny-blau Fehldrucke!

Nicht weniger als 5 (ja: fünf!) solcher Farbfehldrucke waren da vorhanden (Stanley Gibbons No. 13c: pale milky blue, One Penny Error of color):

- drei gestempelte Stücke
- ein Stück auf kleinem Fragment
- ein Paar, zusammenhängend mit Normalmarke 4 Pence

Das beste Stück sei anbei gezeigt.



Es hatte damals einen Katalogwert von GB£ 23'500+.

Die Auktion wurde in Washington durchgeführt. Los 336 erzielte ein Resultat von US$ 30'000.

Wenn wir das Stück mit jenem aus der Sammlung der Queen vergleichen, können wir feststellen, dass das Dale-Lichtensstein Paar nicht besser ist (Qualität). Es gab also meines Erachtens keinen Grund für die Queen, dieses Stück 1989 zu kaufen, obwohl es in euphorischen Worten beschrieben war:

"A MOST IMPRESSIVE SHOWPIECE SHOWING THE ERROR "IN SITU". UNBELIEVABLY RARE."

Die Frage also bleibt: warum hat Goodwyn Los 127 des Sales 1274 bei Spink freigegeben?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 12:09:07 Gelesen: 361291# 684 @  
@ Heinz 7 [#681]

Es ist bereits fast 12 Uhr. Wieder habe ich stundenlang gesucht, und einige Erkenntnisse gewonnen:

a) die grossartige Sammlung von Ronald Lee ("Maximus" Grand Prix Collection, Sotheby's London, 7.9,1989) enthielt KEIN solches Paar, wie in Los 127 gezeigt

b) die Spitzensammlung von Sir Maxwell Joseph (Sotheby's London, 28./26.10.1982) enthielt KEIN solches Paar, wie in Los 127 gezeigt

c) die Grand Prix-Sammlung von Joseph Hackmey entält ein solches Paar, wie in Los 127 gezeigt: auf Seite 123 des Buches Edition d'Or (Band XXII) finden wir ein solches Paar:

"Milky blue, the ERROR se-tenant with normal 4d". Es ist ohne Zweifel ein anderes Paar als die oben gezeigten Exemplare.

Folgerung: Herr Hackmey war also offenbar nicht der Käufer bei Spink 2001.

... und: es gibt mindestens drei vergleichbarer Paare, wobei mir das Paar aus der Sammlung der Queen (bis 2001) das schönste zu sein scheint.

Genug für heute... Ich wüsste zu gerne, ob Charles Goodwyn hier eine "Kronjuwele" abgegeben hat, ohne dass die königliche Sammlung heute ein vergleichbares/besseres Stück beinhaltet.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 26.04.2020 13:26:00 Gelesen: 361258# 685 @  
@ Heinz 7 [#684]

In der Sammlung von Mrs. Ad Inhusophon (Spink 26.5.1999) waren sechs blaue Fehldrucke, davon ein ungebrauchtes Exemplar, aber kein Paar mit einer normalen Marke.

Gruss
Martin
 
marc123 Am: 26.04.2020 15:10:42 Gelesen: 361214# 686 @  
@ Heinz 7 [#684]

Lieber Heinz,



hier das Paar aus der Lady Hope Sammlung (Feldman, 19.11.2003, Los 20302). "internal faults, fresh appearance… Cert. RPS (1947)"

Weiter wird erwähnt, dass es sich um eines von 3 Paaren in Privater Hand handelt.

Estimate SFr. 15.000 - 20.000.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 26.04.2020 15:48:48 Gelesen: 361188# 687 @  
Hier noch eine Abbildung eines vierten Stückes, aus der "Besançon-Sammlung" (part I) Corinphila 231, 30.11.2018, Los 6086.



Hier wird auch erwähnt, dass es sich bei weitem um das feinste der drei (seit dem Verkauf des Stücks Ihrer Majestät Queeen Elisabeth II), vier bekannten Stücke handelt.

Ex Ferrary, Burrus, Solomon.

Ausruf 50000 (CHF) 45000 (Euro). Verkauft für 133100 CHF (incl. buyer's premium).

Liebe Grüße
Mar

@ Heinz 7 [#684]

Lieber Heinz,

welches ist das Stück von Joseph Hackmey? Wurde dieses verkauft oder befindet es sich noch in seinem Besitz?

Liebe Grüße
Marc
 

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