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Thema: Luftpostbrief - Luftpostleichtbrief - Aerogramm: Welche Unterschiede gibt es ?
Cantus Am: 24.06.2022 23:58:22 Gelesen: 2511# 1 @  
Bikfaya (arabisch بكفيا Bikfayā, DMG Bikfayyā) ist eine Stadt im libanesischen Distrikt al-Mitn im Gouvernement Libanonberg und liegt zwischen 900 und 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Der Ort hat etwa 20.000 Bewohner [1].

Hier wurde am 1.11.1958 ein Luftpostleichtbrief nach Berlin aufgegeben.



Mi. 556, 580(2)

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bikfaya
 
hubtheissen Am: 25.06.2022 02:15:04 Gelesen: 2509# 2 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

soweit ich es erkennen kann, ist dies ein normaler Luftpostbrief und kein Aerogramm (= Luftpostleichtbrief).

Gruß

Hubert
 
Cantus Am: 25.06.2022 18:08:40 Gelesen: 2490# 3 @  
@ hubtheissen [#2]

Hallo Hubert,

Briefumschläge wie der gezeigte wurden früher in Schreibwaren- und Tabakwarengeschäften in Deutschland als "Luftpostleichtbriefe" verkauft; ich habe selber noch welche im Schreibtisch zur Reserve liegen. Der Unterschied zu einem Aerogramm besteht darin, dass ein Aerogramm immer einen aufgedruckten Wertstempel haben muss, also immer eine Ganzsache sein muss, während ein Luftpostleichtbrief stets nur ein leerer Briefumschlag aus besonders dünnem Papier mit der typischen Randbedruckung für die Luftpost ist, aber für ein beliebiges Frankieren mit Briefmarken vorgesehen ist.

Ich weiß, dass es allerlei Leute gibt, die diese Begriffe mit einander vermuscheln, das ändert aber nichts daran, dass ein Luftpostleichtbrief und ein Aerogramm zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Genau deshalb habe ich auch die exakte Formulierung gewählt. Wenn es dir hilft, scanne ich einen ungebrauchten Luftpostleichtbrief ein und lade das Bild hoch, um den Unterschied noch deutlicher zu machen.

Viele Grüße
Ingo

[Beitrag [#1] redaktionell kopiert, Beiträge [#2] und [#3] redaktionell verschoben aus dem Thema "Libanon: Echt gelaufene Belege"]
 
Cantus Am: 26.06.2022 03:48:25 Gelesen: 2465# 4 @  
Ich will dazu noch ergänzen, dass ein Luftpostleichtbrief von seiner Gestaltung her stets ein Briefumschlag ist, während ein Aerogramm in aller Regel ein dünnes Blatt Papier ist, das irgendwo einen Wertstempel trägt und an anderer Stelle mit dem gewünschten Mitteilungstext beschrieben, dann zusammengefaltet und anschließend an den Rändern verklebt und so auf die Reise geschickt wird.

Natürlich gibt es Zwischenformen wie die sogenannten Aerogramme der UdSSR oder von Rumänien, wo auf normalen Briefumschlägen das entsprechende Wort für Luftpost aufgedruckt und die Außenränder mit den typischen Luftpost-Schrägstreifen versehen sind, aber das sind die Ausnahmen, wenn es auch bei beiden Ländern sehr viele davon gibt, das Wort "Aerogramm" wird man dort aber nur selten finden. Es sind eben einfach nur Luftpostumschläge, aber keine Luftpostleichtbriefe.

Viele Grüße
Ingo
 
saeckingen Am: 26.06.2022 08:41:47 Gelesen: 2441# 5 @  
@ Cantus [#3]

Hallo Ingo,

das ist nicht korrekt. "Luftpostleichtbrief" ist lediglich der deutsche Begriff für Aerogramm.

Ein Aerogramm oder Luftpostleichtbrief besteht immer aus einem Papierbogen der nach dem Beschriften gefaltet und verschlossen wird. Er darf keinerlei zusätzlichen Inhalt haben, nicht einmal eine Briefmarke oder ein Antwortschein durfte beigelegt werden. Es ist irrelevant ob ein Aerogramm einen Wertzeicheneindruck hat (dann ist es eine Ganzsache) oder auch nicht.

Was Du in [#1] zeigst ist ein Luftpostumschlag. Im Gegensatz zum Luftpostleichtbrief wird in den Umschlag die Nachricht eingelegt.

Grüße
Harald
 
Baber Am: 26.06.2022 08:46:58 Gelesen: 2439# 6 @  
@ Cantus [#3]

Hallo Ingo,

dass ein Aerogramm immer einen aufgedruckten Wertstempel haben muss, also immer eine Ganzsache sein muss

Aus Sicht des Ganzsachensammlers hast Du natürlich recht, aber posttechnisch wurden die Begriffe oft synonym verwendet wie diese deutsche Formular aus den 1970-Jahren zeigt, das man als 10-Pack im Papierwarenladen kaufen konnte.



Auch im britischen Weltreich gab es Air Letters = Aerogramme ohne Wertstempeleindruck.



Für die weltweite Beförderung als Aerogramm zur einheitlichen Luftpostgebühr war für die Post entscheidend, dass das Aerogramm nur aus dem beschriebenen Formular bestand und keine weiteren Dokumente enthielt. Dieser Hinweis war auf Aerogrammen immer aufgedruckt, nicht aber auf einem Luftpostleichtbrief-Umschlag.

Gruß
Bernd
 
Cantus Am: 26.06.2022 15:02:41 Gelesen: 2408# 7 @  
@ saeckingen [#5]
@ Baber [#6]

Hallo Harald, hallo Bernd,

ich gebe mich geschlagen und euch recht. Für mich war der Begriff "Aerogramm" bisher immer ein Fachausdruck für entsprechende Ganzsachen und damit eben dieser Sparte vorbehalten. Nun muss ein alter Mann wie ich eben umdenken.

Viele Grüße
Ingo
 
Richard Am: 08.07.2022 10:18:11 Gelesen: 2337# 8 @  
@ Cantus [#7]

Für mich war der Begriff "Aerogramm" bisher immer ein Fachausdruck für entsprechende Ganzsachen und damit eben dieser Sparte vorbehalten

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Aerogramm
 
Briefuhu Am: 10.07.2022 19:15:36 Gelesen: 2263# 9 @  
@ Cantus [#7]
@ Richard [#8]

Hier ein schönes Beispiel dazu. Ein Luftpostleichtbrief/Aerogramme vom 15.12.1976 von Paderborn nach Chadstone/Ausstralien frankiert mit zwei Marken zu 70 und 30 Pfennige.



Schönen Gruß
Sepp
 
HWS-NRW Am: 25.10.2023 15:56:00 Gelesen: 866# 10 @  
Hallo,

hier ist ja lange nichts passiert.

Die Ausgabe "Berühmte Männer" habe ich vor vielen Jahren mal sehr intensiv auf Belegen gesammelt.



Bei der Suche nach AFS-Belegen fand ich diesen schönen Luftpostleichtbrief und musste ihn (leider) erstehen.

Ob ich das Thema wieder anfange, steht noch in den Sternen, aber zeigen möchte ich Ihn Euch doch.

mit Sammlergruß
Werner
 
DL8AAM Am: 25.10.2023 17:26:16 Gelesen: 851# 11 @  
Hier ein Beispiel eines Aerogrammes (aka "Air Letter"), dass ganz offiziell von der kenianischen Post - aber ohne Wertstempel - als Formular verkauft wurde. Dabei handelt es sich um ein typisches Aerogramm-Faltblatt. Es stammt aus einer Serie mit verschiedenen Zudrucken mit Motiven heimischer Tiere:



Aerogramm von Kenia nach Deutschland, mit aufgeklebter Briefmarke zu 14,50 Kenia-Schilling frankiert; entwertet am 19.11.1996, per Handstempel NAMANGA NAIROBI / / KENYA, d.h. der Stempel stammt von der Postagentur in Namanga, die unmittelbar dem Postamt in Nairobi zugeordnet war, weshalb das 180 Kilometer entfernte Mutterpostamt ebenfalls im Stempel erscheint.

Beste Grüße
Thomas
 
HWS-NRW Am: 23.11.2023 16:58:13 Gelesen: 537# 12 @  
Hallo in die Runde,

ich habe einen Luftpostbrief, bei dem mir das Porto nicht klar ist:



LP-Brief von 1959-10-26, abgesandt in BREMEN

Mir ist nicht klar, warum der Norddeutsche Lloyd hier 40 Pfennig an Gebühren "verschwendet" hat oder gibt es einen Grund, wenn der Brief z.B. von einem Schiff aus abgesandt wurde ?

mit Sammlergruß
Werner
 
philapk Am: 23.11.2023 17:28:50 Gelesen: 531# 13 @  
@ HWS-NRW [#12]

Der Norddeutsche Lloyd hat keine 40 Pfennig verschwendet. Der Brief kostete im Tarif III ab 1.7.54 bis 20 g 40 Pfennig. Der LP-Zuschlag nach Nordamerika beträgt je 5 g 20 Pfennig - bei einem Gewicht von 11 bis 15 g Tarifporto 1.- DM. Aufgabeort ist, wie im AFS und auf dem Umschlag ersichtlich, Bremen.

Dies ist ein Luftpostbrief, das Porto setzt sich aus der Grundgebühr Auslandsbrief und dem Luftpostzuschlag zusammen, es hat keine Beziehung zu einem Aerogramm oder zu einem Luftpostleichtbrief. Diese Versandart wurde im Weltpostverein, so glaube ich, erst 1948 als eigenständige Versandart eingeführt. Die Einheitsgebühr in alle Länder betrug 60 Pfennig - Zuschläge für Sonderdienste waren möglich - allerdings nicht für den Luftpostversand - der war inclusiv.

phila-pk
 
HWS-NRW Am: 23.11.2023 20:02:06 Gelesen: 508# 14 @  
@ philapk [#13]

Herzlichen Dank für Deine Information, ich hatte mich auch schon etwas gewundert, aber Probleme beim Unterscheiden von normalen LP-Briefen und Luftpostleichtbriefen.

Habe auch noch einen weiteren Beleg bei meinen Freistempeln:



mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 23.11.2023 22:44:43 Gelesen: 484# 15 @  
Hallo am Abend,

heute kam noch ein netter Beleg an:



Schon optisch gesehen ein schöner Beleg und dann noch die Portostufe zu 9 Pfennigen, dazu noch die Zulassungsmarke.

mit Sammlergruß
Werner
 
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