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Thema: Probleme mit der Firma Philathek aus Königsbronn
Das Thema hat 64 Beiträge:
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tomato Am: 26.07.2022 11:43:22 Gelesen: 6595# 1 @  
Habe Probleme mit der Firma Philatek aus Königsbronn

Hallo,

vielleicht weiß Jemand Bescheid.

Philatek bzw. Herr Kakarrutt hat meine Kataloge ungefragt in sein Verkaufsprogamm übernommen und fordert mich nun auf unter Abzug eines hohen Wiederverkäuferrabatts an ihn zu liefern, mit dem ich nicht einverstanden bin. Auch nicht mit seinen Zusendevereinbarungen. Er droht mir jetzt mit Schadenersatz.

Ich finde solche Geschäftsgebahren unverschämt!

Ist das rechtens, ich als Autor verkaufe nur in kleinem Umfang und der hohe Wiederverkäuferrabatt frisst quasi alles auf. Ich müsste quasi dann teils mit Verlust liefern.

Gruß Thomas

Hier mal die Email von ihm , bin ganz überrascht:

"Sehr geehrter Herr Schrage,

vielen Dank für Ihre Mitteilung.

Da wir seit einiger Zeit Ihre Titel im Bestand haben, ist Ihre Argumentation für uns schwer verständlich.

Wie die kalkulatorische Rabattgestaltung aussieht, bleibt dem Anbieter überlassen. Hier muss jeder seinen Weg finden.

Teilen können wir die Ansicht, dass kleine Verlage mit kleinen Sortimenten in Schwierigkeiten kommen können.

Zum Anderen herrscht in Deutschland - im Streitfall einklagbare - Lieferpflicht.

Persönliche Empfindungen spielen da keine Rolle.

Auch in puncto Schadenersatz ist die Rechtslage eindeutig. Darum können wir hier Ihre vorgetragenen Argumentationen nicht nachvollziehen!

Sollten Sie noch Fragen haben? Wir stehen Ihnen gerne zu Verfügung.

Wir wünschen Ihnen alles Gute.

Freundliche Grüße/Best regards"

 
22028 Am: 26.07.2022 11:50:21 Gelesen: 6579# 2 @  
@ tomato [#1]

Thomas,

ich bin zwar kein Jurist, aber mit gesundem Menschenverstand gesehen scheint der Herr einen an der Waffel zu haben.

Er kann sicher Deine Werke anbieten, aber wohl doch nur wenn er die im Lager hat, also gekauft hat. Ansonsten hätte er sicher vorher mit Dir einen Liefervertrag mit entsprechenden Konditionen aushandeln müssen.

Nun weiss ich zumindest bei welchem Händler ich NICHTS kaufen werde.
 
bovi11 Am: 26.07.2022 11:54:16 Gelesen: 6571# 3 @  
@ tomato [#1]

Eine Lieferpflicht besteht allenfalls zu den von Dir offerierten Preisen.
 
soeste2919 Am: 26.07.2022 12:07:38 Gelesen: 6549# 4 @  
Hallo !

Er könnte sich auf neue Abkommen zwischen der EU und den USA bzw. Canada berufen.

Empfehlung: Bitte wenden Sie sich an die EU-Kommission in Brüssel.

MfG. soeste2919
 
wuerttemberger Am: 26.07.2022 12:18:21 Gelesen: 6522# 5 @  
Ein deutliches NEIN muss reichen! Ansonsten den Vorgang unter "Humor" abspeichern.
 
uli Am: 26.07.2022 12:22:53 Gelesen: 6505# 6 @  
@ tomato [#1]

Das Buchpreisbindungsgesetz sagt, dass der Verlag / der Herausgeber den Preis festlegt, nicht der Händler. Das bedeutet aber auch, dass die Preise bei Bezug vom Autor und bei Bezug über den Handel identisch sein müssen.

In Bezug auf die Aufnahme in das Sortiment und die Lieferung kann er Recht haben - und zwar wenn das Buch auch über andere, "vergleichbare" Händler vertrieben wird. Hier zieht das Diskriminierungsverbot, welches im Wettbewerbs- und Kartellrecht festgelegt ist. Es zeugt allerdings von äusserst schlechtem Stil, wenn dies ungefragt geschieht. Solltest du deine Katalog ausschliesslich direkt verkaufen, ist der Kollege m.E. total auf dem Holzweg.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist für solche Fragen eine gute Anlaufstelle.

Gruß
Uli
 
tomato Am: 26.07.2022 12:34:06 Gelesen: 6479# 7 @  
@ uli [#6]

Vielen Dank für den Tipp.

Ich verkaufe die Kataloge nur im Direktverkauf an die Sammler, zumal mir auch die Wiederverkäuferrabatte bei Händlern viel zu hoch sind.

Gruß Thomas
 
franzi2005 Am: 26.07.2022 16:06:56 Gelesen: 6321# 8 @  
So einfach geht das mit der Preisbindung aber auch nicht. Ich kann nicht sagen "so das Buch ist jetzt preisgebunden " und alle haben sich danach zu richten. Der Titel muß durch das Preisbindung-Revers beim Buchhandel gemeldet sein. Früher war das ein Rechtsanwalt (Franzen ?) in Wiesbaden. Daher beim Börsenverein nachfragen. Und ob das noch nachträglich zu ändern ist, ist mehr als fraglich. Wenn dein Titel exclusiv durch dich nur an einen Wiederverkäufer geht, hast du Nichts zu befürchten.

Falls du, wider erwarten, dazu gezwungen wirst, den Buchhandel zu beliefern, gibt es auch Tricks, ihnen dieses zu verleiden. Durch die Preisbindung wird jeder gezwungen, den durch den Verlag festgelegten Preis zu verkaufen. Z. B. 10 €. Darauf 10 % Wiederverkäufer-Rabatt = 9,00 Einkaufspreis für den Händler zuzüglich 3,70 € Porto = 12,70 €. Gebundener Verkaufspreis = 10 € = 2,70 € Miese beim Verkäufer (Porto darf er nicht seinem Kunden in Rechnung stellen). Unfreie Lieferung ist im Buchhandel üblich. Unter dieser Berücksichtigung von Porto kannst du auch Staffelpreise für höhere Abnahmen einräumen.

Und es gibt noch weitere, fiese Tricks, sich beim Kunden unbeliebt zu machen.
 
Richard Am: 26.07.2022 19:14:11 Gelesen: 6175# 9 @  
Hallo zusammen,

ich war gerade längere Zeit auf den Internetseiten von Philathek um eine e-mail von Herrn Kakarrutt zu finden. Es ist bei Philaseiten üblich, bei solchen Anschuldigungen den Beschuldigten zu informieren, damit er sich äussern kann.

Leider vergeblich, keine passende Mail, dafür eine Weiterleitung von einer zur nächsten Seite, die zum Teil auch mit Büchern zu tun haben, aber nichts mit Philatelie.

Ich stelle die Suche ein, bis mir Thomas [#1] eine Mailadresse, unter der er angeschrieben wurde, mitzuteilen. Zudem hätte ich gerne einmal die Schreiben mit Forderungen oder Mahnungen an ihn gesehen. Aber nicht öffentlich im Forum.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 26.07.2022 19:35:48 Gelesen: 6143# 10 @  
@ Richard [#9]

Innerhalb von 2 Sekunden gefunden:

Impressum:

PHILATHEK - Verlagsauslieferung
Inhaber: Matthias Kakarutt
Mozartstraße 67
D-89548 Königsbronn/Württ.
Telefon0 73 28 / 63 40 und 60 20
Telefax73 28 / 78 56

E-Mail: philathek@gmx.de
Internet: http://www.philathek.de

Verlag-Verkehrs-Nummer: 79834
USt.IdNr.: DE145586726

http://philathek.com/katalogo/index.php?option=com_wrapper&Itemid=32
 
tomato Am: 26.07.2022 20:07:41 Gelesen: 6101# 11 @  
Hallo Richard und 22028,

Ja das ist die Emailadresse.

Und nochmal,

1. Ich habe Philathek keine Erlaubnis erteilt, dass er meine Angebote mit meinen Texten und Bildern in sein Verlagsprogramm aufnimmt. Es gibt darüber keine Vereinbarung.

2. Auch habe ich keinerlei Vereinbarung getroffen (weder schriftlich noch mündlich), ihn nach seinen Bedingungen zu beliefern.

Und das sind keine Anschuldigungen sondern entspricht aus meiner Sicht den Tatsachen.

Irgendwelche Schreiben, sofern es die gegeben hat, werde ich wegen einem laufenden Verfahren und einer möglichweise rechtlichen Auseinandersetzung, jetzt nicht weiter geben. Ich bitte um Verständnis.


Gruß Thomas
 
bovi11 Am: 26.07.2022 20:18:54 Gelesen: 6069# 12 @  
@ tomato [#11]

Die öffentliche Zugänglichmachung der Fotos und ggf. auch der Texte stellt einen Verstoß gegen Urheberrechte dar.

Solltest Du schon mal sichern.
 
tomato Am: 26.07.2022 20:27:08 Gelesen: 6061# 13 @  
@ bovi11 [#12]

Und schaut man sich die Angebote bei Suche "Schrage" an, lässt sich feststellen, dass auch die Preisbindung nicht eingehalten wurde. Der braune Zusammendruckkatalog kostet nämlich 25 € und nicht 42,95 €. Auch der Block-KlB Katalog ist falsch ausgepreist. Er kostet 14,90 € und nicht 16,90 €.

Zur Beweissicherung habe ich Screenshots angefertigt.

Gruß Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 26.07.2022 20:39:38 Gelesen: 6044# 14 @  
Wie bereits geschrieben wurde, können Verlage ihre Vertriebswege frei gestalten. Es ist kein Verlag gezwungen, den Buchhandel zu beliefern. Allerdings müssen Verlage dann konsequent sein, und dürfen Buchhändler nicht unterschiedlich behandeln. [1]

Wenn seitens von Thomas tatsächlich keine Lieferpflicht besteht, könnte er gegen den Buchhändler sogar wettbewerbsrechtlich vorgehen, wenn der Händler über ihn nicht lieferbare Werke anbietet.

Grundsätzlich kann ich bei diesem Verlag erst einmal nichts Schlechtes erkennen. Philathek verlegt auch exotische philalistische Schriften, an denen es nicht viel zu verdienen gibt. Der Verlag ist auf vielen philatelistischen Veranstaltungen vertreten, und hat auch einen Stand auf der Briefmarkenbörse in Ulm. Hier wird sogar der Eintrittspreis für die Briefmarkenbörse in Höhe von 5,00 EUR beim Kauf ab 20 € am Philathek-Stand Nr. 5 erstattet.

Anmerkung: Ein Buchhändler gerät hier schnell in Konflikt mit der Buchpreisbindung, wenn er auf neue Bücher auf diese Weise einen erheblichen Preisnachlass gibt.

Richard könnte zu diesem Themenkomplex auch Wolfgang Maassen von der AIJP ansprechen. Die AIJP ist der führende internationale Zusammenschluss von philatelistischen Autoren. Vielleicht kann man hier vermitteln.

[1] https://www.boersenverein.de/beratung-service/recht/buchpreisbindung/preisbindungsglossar/
 

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