Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Österreichische Post: Fehlschlag mit neuen Crypto-Briefmarken
Richard Am: 12.08.2022 09:08:11 Gelesen: 2291# 1 @  
Österreichische Post: Fehlschlag mit neuen Crypto-Briefmarken

(paketda.de) [1] - Die Österreichische Post hat den Bogen überspannt. Während frühere Crypto-Briefmarken der Alpenrepublik innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren, wurden von den am 22.07.2022 herausgegebenen virtuellen Briefmarken bislang nur gut 400 Stück verkauft. Das entspricht 18% der auf 2.500 Stück limitierten Gesamtauflage (Stand 9.8.22). Die aktuellen Verkaufszahlen sieht man unter tokapi.com [1].



Wahrscheinlich ist den Kunden der Preis von 500 Euro für ein 4er-Set Papierbriefmarken inklusive virtuellem Abbild zu teuer. Oder die Käufer sind zurückhaltend, weil digitale Währungen und NFT-Kunstwerke in den letzten Monaten einen enormen Preisverfall erfuhren.

[1] https://www.paketda.de/news-oesterreichische-post-crypto.html
[2] https://tokapi.com/drops/b971d37b-4e18-416b-8068-12d0be67b939?locale=en
 
hopfen Am: 12.08.2022 10:09:56 Gelesen: 2242# 2 @  
@ Richard [#1]

Sorry, nix capito, wenn ich mir ansehe Thema: Neuheiten aus Österreich #766 - ich bitte nicht nur für mich sondern sicherlich auch für viele andere Sammler eine Unterschieds-Aufklärung!

Danke im voraus sagt mit phil. Gruß
Horst Pfennig
 
Vernian Am: 12.08.2022 13:07:58 Gelesen: 2155# 3 @  
@ hopfen [#2]

Man lese den beigefügten Link. Die Ausgabe gibt es zweimal; einmal als reale und normale Briefmarkenausgabe ohne Crypto-Funktionalität, erhältlich für 3,70 €, wie auch im Thema "Neuheiten aus Österreich" beschrieben, in einer Auflage von 150.000 Stück, und einmal als "digitale" Briefmarken mit Crypto-Funktionalität (sog. NFT = Non-Fungible Token), d.h. ähnlich wie Crypto-Währungen digital erwerb- und veräußerbare Crypto-Marken - wie das genau funktioniert bitte selber recherchieren), die für 500.-€ verkauft werden und "nur" 2.500 Stück Auflage haben.

Während bislang Crypto - Briefmarken die Funktionalität in oder bei den realen Marken integriert hatten, bspw. in Form eines abgedruckten QR-Codes, ist die österreichische Post jetzt offenbar den Weg gegangen beides wieder zu trennen. Nur hat sie dabei wohl zwei Dinge übersehen:

a) Das Sammeln von Briefmarken ist etwas, dass mit dem Sammeln realer Gegenstände zu tun hat. Es wird kaum einen Sammler geben der digitale Abbildungen, die er sich irgendwo digital ablegt, als Sammlung realer Objekte ansieht. Natürlich kann man sich Abbildungen von Objekten seines Sammelgebietes, die man real nicht erhalten kann (weil Unikate oder nicht finanzierbar), in eine digitale Sammlung packen - nur sind diese eben nur Abbildungen. Offenbar ist die ö. Post nun davon ausgegangen, dass der Erfolg der bisherigen Crypto-Marken darauf zurückzuführen ist, das Briefmarkensammler daran interessiert sind, digitale Versionen einer Briefmarke, die eben nicht nur Abbildung, sondern Crypto bzw. NFT sind (und damit eine Art Schein-Realität besitzen, wie Crypto-Währungen auch), zu sammeln. Was aber realistisch gesehen kaum der Fall sein dürfte. Die bisherigen Crypto-Marken hatten Ihren Erfolg weil sie zum einen reale Marken waren und zum anderen von Crypto-Interessierten ebenfalls erworben wurden, so dass die Auflagen schnell vergriffen waren und entsprechende Preisentwicklungen stattfanden. Die Trennung von realer Marke und Crypto-Marke führt zwangsläufig dazu, dass sich die einen nicht für das andere interessieren, sofern sie nicht in beiden Gebieten aktiv sind.

b) Aus a) herleitend bedeutet dies, Briefmarkensammler sind per se nicht an der Cyrpto-Version interessiert und fallen damit als Kunden dafür weg. (Ich habe übrigens erhebliche Zweifel, dass bspw. Michel die reinen Crypto-Marken in seinen Katalogen führen wird). Und die Crypto-Interessierten? Bei 500.-€ Kaufpreis für 4 NFT - Objekte dürften reichlich wenig Interessierte verbleiben die bereit sind solche Beträge dafür auszugeben. Die NFT sind ja nun keine Crypto-Währung wie etwa Bitcoins und nur so lange etwas Wert wie tatsächlich jemand dem etwas an Wert beimisst (wie bei anderen Sammelobjekten auch...).

Und dann auch noch 8 verschiedener solcher digitalen Bildchen-Raritäten (NFT) mit einer Erwerbsgarantie von 0,01 % bei der Hälfte davon ... Auflage 2500 * 0,01 % = keine Ahnung wie das gehen soll, nach Adam Riese gäbe es nur ein Viertel einer solchen NFT-"Marke" überhaupt :-D - aber vermutlich verstehe ich hier ebenfalls nur Bahnhof, jetzt komme ich ebenfalls an den Punkt zu sagen: wtf?.

Es wäre also tatsächlich schön, wenn es jemanden gibt, der einen weiter aufklären kann.

Best

Vernian
 
TeeKay Am: 12.08.2022 14:52:48 Gelesen: 2101# 4 @  
Es gibt 10.000 Bilder in 2500 Paketen zu je 4 Stück. Die verteilen sich wie folgt:

braun 58,96% = 5896 Stück
dunkelblau 30% = 3000 Stück
gelb 10% = 1000 Stück
rot 1% = 100 Stück
hellbau 0,01% = 1 Stück
grün 0,01% = 1 Stück
lila 0,01% = 1 Stück
türkis 0,01% = 1 Stück

Und wer das kauft, ist blöd.
 
filunski Am: 12.08.2022 16:18:19 Gelesen: 2052# 5 @  
@ Vernian [#3]

Hallo Vernian,

Zu den analogen Zeiten, an die sich der oder die Eine oder andere noch erinnern können, nannte man so etwas mal "Luftschlösser". ;-)

Unkryptische Grüße,
Peter
 
wheilmann Am: 12.08.2022 16:29:53 Gelesen: 2035# 6 @  
@ filunski [#5]

Hallo Peter,

und in den bekannten Briefmarken-Katalogen finde ich auch nur "Luftschlösser"!

Gruß Wolfgang
 
Baber Am: 12.08.2022 16:32:05 Gelesen: 2033# 7 @  
Veilleicht ist dieser Fehlschlag der Grund, dass die ÖPAG die Briefgebühren zum 1.10.22 massiv erhöht:

Der Standardbrief Inland steigt von 85 Cent auf 1 €, die nächste G-Stufe bis 75 g (Format A5) steigt von 1,35 auf 1,50 €.

Alles was über 75 g wiegt oder A4 Größe hat muss als Päckchen verschickt werden, das von 2,75 auf 3,00 € erhöht wird.

Der Standardbrief Europa steigt von 1€ auf 1,20 € für Welt von 1,80 auf 1,90€

Gruß
Bernd
 
Vernian Am: 12.08.2022 17:27:10 Gelesen: 1994# 8 @  
@ TeeKay [#4]

Aha, also 4 Crypto-Markenbildchen pro Paket und insgesamt 8 Farbvarianten, von denen 4 nur ein einziges mal vorkommen. Himmel hilf! Schmeiß Hirn vom Himmel! Wer hat sich so was denn ausgedacht, und dann noch zu dem Preis?

Aber seit heute morgen wurde laut tokapi-Webseite schon ein weiteres Paket verkauft, inzwischen also schon 441 Stück!

Danke für die Aufklärung!

Best

Vernian
 
rosteins69 Am: 13.08.2022 01:33:56 Gelesen: 1887# 9 @  
Es wäre schön, wenn die österreichische Post damit auf die Schnauze geflogen wäre. Denn der kryptische Blödsinn dieser „Krypto-Briefmarken“ greift ja immer weiter um sich. Liechtenstein hat nun auch schon die zweite „limitierte“ Ausgabe in der Pipeline.

Leider bedeutet ein Verkauf von 400 dieser limitierten Dinger einen Umsatz von bereits 200.000 Euro. Der Gesamtfrankaturwert aller 2.500 Exemplare der limitierten Auflage beläuft sich auf 9.375 Euro. Ein wahres Bombengeschäft für den Verkauf von bedrucktem Papier, das wahrscheinlich niemals als Briefmarke eingesetzt wird.

Wohl die teuersten und lukrativsten Druckwerke der Gegenwart - gemessen an den Produktionskosten. Betriebswirtschaftlich also alles richtig gemacht. Quasi eine Gelddruckmaschine.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie und mit was man den Menschen das Geld aus der Tasche holen kann. Aber wem‘s gefällt …

Robert
 
antwortscheinsammler Am: 13.08.2022 07:16:50 Gelesen: 1836# 10 @  
@ rosteins69 [#9]

Ein wahres Bombengeschäft für den Verkauf von bedrucktem Papier, das wahrscheinlich niemals als Briefmarke eingesetzt wird.

Wenn ich es richtig verstehe, nicht einmal das, es geht hier eher um den Verkauf von heisser Luft. Keine Druck- und Papierkosten.

Wolfgang
 
Richard Am: 27.10.2023 09:26:46 Gelesen: 471# 11 @  
Düsseldorfer Auktionshaus Ulrich Felzmann bietet Ungewöhnliches!



Eine Ausstellungssammlung mit „Crypto-Stamps“, die ein begeisterter Sammler ab den ersten Ausgaben (2019 in Österreich) in vier Bänden zusammengetragen hat, eine laut Beschreibung „extrem seltene Gold-Edition mit integriertem 1 g Goldbarren“ inklusive. Mit einem Ausruf von 3.000 Euro geht diese Kollektion an den Start.
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.