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Thema: Federzugentwertungen, Federstrichentwertungen, Handentwertungen
Ameise Am: 16.09.2022 15:18:35 Gelesen: 1387# 1 @  
Handentwertungen

Hallo,

ich habe leider kein Thema gefunden, wo ich meine Fragen unterbringen konnte. Wenn ich es nur nicht gefunden habe, bitte das Thema löschen und "umlagern".

Beim Sortieren meiner Ganzsachen sind mir drei Belege aufgefallen, wo der Werteindruck per Hand enrwertet wurde.

1. Dippoldiswalde (Vorderseite und Rückseite)



2. Kempen (Vorderseite und Rückseite)



3. Rybnik (Vorderseite und Rückseite)



Wird so etwas auch gesammelt? Wie will man hier aber die Echtheit überprüfen und war das postalisch überhaupt statthaft?

Danke schon einmal für eure Antworten

Viele Grüße
Enrico
 
Lars Boettger Am: 16.09.2022 15:41:18 Gelesen: 1372# 2 @  
@ Ameise [#1]

Hi Enrico,

das sind sog. "handschriftliche Entwertungen" - das war zu manchen Zeiteb nicht nur "statthaft", sondern Vorschrift = Mitgabe eines Briefes an einen Briefträger auf Bestellgang, den er im gleichen Gang zustellen konnte oder an Aufgabe an einer Eisenbahnlinie oder handschriftliche Entwertungen auf Lübeck-Marken oder wenn der Stempel in Reparatur war oder wenn eine Marken nicht entwertet war usw.

Und ja, das wird gesammelt. Die Echtheit lässt sich an Deinen Stücken leicht überprüfen, man muss nur nachvollziehen, wann und wo die handschriftliche Entwertungen angebracht wurde und kann dann den Weg der Karten anhand der Adressen und Ankunftsstempel nachprüfen.

Beste Grüße!

Lars


 
Ameise Am: 16.09.2022 16:40:09 Gelesen: 1353# 3 @  
@ Lars Boettger [#2]

Hallo Lars,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Und schon hat man wieder etwas dazugelernt.

Ich habe wirklich ein paar Tausend Ganzsachen aus einem alten Geschäftsnachlass sortiert und dabei habe ich "nur" diese 3 Exemplare gefunden. Dann sind diese Entwertungen also nicht so häufig?

Vielen Dank noch einmal und noch einen schönen Tag
Enrico
 
Lars Boettger Am: 16.09.2022 17:13:33 Gelesen: 1336# 4 @  
@ Ameise [#3]

Hi Enrico,

Briefe und Postkarten aus der Markenklassik bis 1875 sind (zumindest in meinem Sammelgebiet) recht selten und werden ganz gut bezahlt. Aber - und das ist der Knackpunkt - nach 1875 sind handschriftliche Entwertungen schon häufiger. Und da sie bei "Normalsammlern" nicht sonderlich beliebt sind, sind die Preise im Verhältnis zur Seltenheit recht niedrig. Es gilt: Je mehr auf die Marke geschrieben ist, desto teurer. Einheiten sind dann wieder gesucht.

Beste Grüße!

Lars


 
Ameise Am: 16.09.2022 17:24:48 Gelesen: 1330# 5 @  
@ Lars Boettger [#4]

Hallo Lars,

noch einmal Danke für Deine erneute Antwort.

Viele Grüße
Enrico
 
bovi11 Am: 17.09.2022 09:26:39 Gelesen: 1276# 6 @  
Hier eine recht moderne Federstrichentwertung. Ich halte sie für authentisch, auch wenn sie kaum prüfbar sein dürfte.



 
bayern klassisch Am: 17.09.2022 10:10:00 Gelesen: 1266# 7 @  
@ bovi11 [#6]

Da das gute Stück ja zurück geschickt werden musste und eine Staatsanwaltschaft damals keine unfrankierten Briefe annahm, muss die Markenkombi und die Entwertung echt sein, sonst sähe man ja eine Taxe in blauer Tinte/Stift und einen Vermerk des Empfängers.

Alles gut also!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bovi11 Am: 17.09.2022 10:27:03 Gelesen: 1259# 8 @  
@ bayern klassisch [#7]

Unter dem Aspekt habe ich das noch gar nicht gesehen.

Das stimmt natürlich und erklärt die Entwertung plausibel.
 
calliostoma Am: 17.09.2022 12:41:44 Gelesen: 1239# 9 @  
Handschriftliche Entwertungen sind häufig Aufgaben bei der Bahnpost. Hier ein Beispiel:



Gruß

Dirk
 
Lars Boettger Am: 17.09.2022 13:18:51 Gelesen: 1230# 10 @  
Anbei eine handschriftliche Entwertung auf eine Inlands-Ganzsache mit Zusatzfrankatur 5 Centimes "Ambulant Echternach-Ettelbrück" nach Bollendorf (Deutsches Reich) in 1891. Da Bollendorf direkt an der Grenze liegt, wurde die Karte wahrscheinlich direkt am Bahnhof Bollendorf-Pont auf luxemburgischer Seite ausgeladen und über die Brücke nach Bollendorf verbracht.

Beste Grüße!

Lars


 
volkimal Am: 23.09.2022 20:06:45 Gelesen: 1092# 11 @  
Hallo zusammen,

ein Beispiel für eine handschriftliche Entwertung aus der Nachkriegszeit:



Postkarte an meine Großmutter aus Germendorf vom 18.2.1946. Heute ist Germendorf ein Stadtteil von Oranienburg.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.10.2022 10:38:36 Gelesen: 907# 12 @  
Hallo zusammen,

zwei Marken aus Kuba (MiNr. 15) mit der gleichen Federzugentwertung:



Ob dieses "Geschnörkel" postalisch war, oder ob die Marken fiskalisch verwendet wurden, weiß ich nicht. Auf der rechten Marke ist zusätzlich noch ein Teil eines Stempels zu sehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
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