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Thema: Beschädigte Marken und Falzmarken: Was mit diesen tun ?
achim11-76 Am: 11.11.2022 15:15:18 Gelesen: 1844# 1 @  
Ich bin da mittlerweile rigoros was beschädigte Marken angeht. Ich bin immer wieder erstaunt, was für Knochen von wirklich nicht hochpreisigen Marken in Sammlungen oder Dublettenalben über Jahrzehnten aufgehoben werden bzw wurden. Zahnfehler, Falzmarken, Fenster, schlechte oder Wellenstempel kommen bei mir mittlerweile nur noch ins Altpapier, damit wenigstens etwas vom Schrott aus dem Verkehr gezogen wird.
 
WolfgangD Am: 11.11.2022 15:29:52 Gelesen: 1832# 2 @  
Beschädigte Marken möchte wohl niemand in seiner Sammlung haben, aber zählen auch Falzmarken dazu? Es gab eine Zeit da war war es üblich Marken mit Falz in den Alben aufzubewahren. Bei postfrischen Marken kann ich verstehen das diese nicht so gern gesehen sind.

Aber gestempelte Marken? Für mich sind ältere gestempelte Marken mit Falz auf jeden Fall sammelwürdig. Wie sehen es andere?

Wolfgang
 
Gerhard Am: 11.11.2022 15:36:20 Gelesen: 1822# 3 @  
@ WolfgangD [#2]

Wo ist das Problem bei gestempelten Marken den Falz abzulösen?

MphG
Gerhard
 
WolfgangD Am: 11.11.2022 15:40:16 Gelesen: 1813# 4 @  
@ Gerhard

Richtig. Kann man vorsichtig ablösen.

Wolfgang
 
Stefan Am: 11.11.2022 15:43:06 Gelesen: 1810# 5 @  
@ WolfgangD [#2]

Aber gestempelte Marken? Für mich sind ältere gestempelte Marken mit Falz auf jeden Fall sammelwürdig. Wie sehen es andere?

Seit wann gelten mit Falz versehene gestmepelte Briefmarken allgemein (pauschal) als beschädigt? Es mag dem Vernehmen nach den ein oder anderen "Seppel" geben, der nicht über diesen Sachverhalt nachdenkt, die Situation ungebrauchter Briefmarken pauschal auf gestempelte Exemplare projiziert und daher von einer Beschädigung bzw. minderer Qualität ausgeht. Meistens lassen sich Falze gut im Wasserbad ablösen. Mit Falz versehene Briefmarken waren im Regelfall bereits einmal im Wasserbad gewesen, da stört normalerweise auch kein zweites Bad zum Falz ablösen. ;-)

Briefmarken, welche einen sog. Schonfalz aufweisen, welcher durchfettet, sind natürlich i.d.R. reif für die Rundablage.

Gruß
Stefan
 
WolfgangD Am: 11.11.2022 15:55:47 Gelesen: 1796# 6 @  
@ Stefan

Ich hatte nicht geschrieben/behauptet das mit Falz versehene gestempelte Marken als beschädigt zu sehen sind. Es kommt ganz klar drauf an in welchem Zustand sich die Marken nach dem entfernen vom Falz befinden.

Wolfgang
 
Holzinger Am: 11.11.2022 16:13:32 Gelesen: 1784# 7 @  
@ WolfgangD [#6]

Es kommt ganz klar darauf an, in welchem Zustand sich die Marken nach dem Entfernen vom Falz befinden.

Genau. Denn oft war der Falz gar nicht für die Aufbewahrung gedacht, sondern soll (teilweise auch Alt- + Neufalz übereinander) nur das "Fenster" kaschieren. :-( Deshalb sieht man ja auch Falze, die nie genutzt wurden.
 
achim11-76 Am: 11.11.2022 23:08:46 Gelesen: 1709# 8 @  
Ich habe nicht von gestempelten Marken mit Falz gesprochen, sondern von 0815 Marken, die es postfrisch noch massig und günstig gibt. Selbst bessere ungestempelte Marken will doch heutzutage keiner mehr mit Falz haben, da die Preise einfach im Keller sind.

Bestes Beispiel der Beethoven Block postfrisch. Als ich mit dem Sammeln angefangen habe als Teenager hat man 50 Mark aufwärts für ein Stück bezahlt, und das war eine Menge Geld mit 5 Mark Taschengeld die Woche. Mittlerweile bekomme ich die Dinger 100-erweise für weniger als einen Euro pro Stück angeboten.

Wenn die Marken noch was sind, werden die rausgetrennt. Wenn das Teil aber mal im Album gepappt hat, oder so Helden in der Vergangenheit auf jede einzelne Marke vom Block einen eigenen Falz geklebt haben (ja auch das hab ich schon oft gesehen) dann fliegt das Ding ins Altpapier.

Was kann man für so etwas denn noch bekommen wenn man es verkaufen will? 2 cent oder doch eher 5 cent ?

Genauso die Marken ab 1955 bis zur Neuzeit, das bekommt man postfrisch mittlerweile als Kiloware weils keiner mehr haben will, von daher alles mit Falz oder Gummischäden fliegt weg oder wird verschenkt wenn jemand es will.

Ausnahmen mache ich bei z.B. den Kontrollratsmarken, wenn es eine interessante Farbe ist. Die kommt ins Dublettenalbum (auf dem Kopf) falls jemand ein Beleg oder Vergleichsstück braucht.

[Beiträge [#1] bis [#8] redaktionell verschoben aus dem Thema "Philatelistische Begriffsbestimmungen bei "beschädigten" Briefmarken" mit dem sie immer weniger und zuletzt gar nichts mehr zu tun haben. Bitte keine Beiträge schreiben, die nicht zur Überschrift gehören]
 
achim11-76 Am: 12.11.2022 18:45:22 Gelesen: 1576# 9 @  
Jetzt mal die Frage an die Runde; was macht ihr mit gefalzten oder gar beschädigten Marken?

Ich ärgere mich halt jedes mal, wenn ich ein Buch sehe was auf den ersten Blick ein tollen Eindruck macht, aber wenn man es dann schlachtet, ist fast alles mangelhaft. Ich habe mir daher angewöhnt, stichprobenweise Marken umzudrehen, weil es schon vorkam, das mehr als 50% nach meinen Qualitätsstandarts Müll war.

Ich rede hier jetzt nicht über gefalzte Posthornsätze oder SBZ Blocks mit geringer Auflage, sondern wirklich so diese Massenware, die postfrisch im Centbereich bis vllt. 50 Euro Michel pro Marke liegt.

Vielleicht mache ich ja auch was grundlegend falsch.
 
TeeKay Am: 12.11.2022 20:06:56 Gelesen: 1531# 10 @  
@ achim11-76 [#9]

Wegwerfen, das mach ich damit. Auch mit völlig intakten Sachen wie klischeegestempelten Marken oder Kartonphilatelie à la Postphilatelie. Bei manchen Sammlern habe ich das Gefühl, sie suchten nur eine gesellschaftlich akzeptablere Form des Messie-Tums. Die Krönung sind dann die Tauschalben, bei denen Schrott von Massenware (wellengestempelte Marke mit 50 Mio Auflage, ungebrauchte Pfennigwerte) einzeln mit kleinem Preisschildchen 5 oder 10 Cent ausgepreist wurde. Wunderte sich nie jemand, dass sie von all dem Zeug niemals irgendetwas los wurden?
 
Zackensonne Am: 12.11.2022 20:22:31 Gelesen: 1519# 11 @  
@ achim11-76 [#9]

Für mich sind Falzmarken total OK, allerdings sammele ich auch (fast) nur Überseemarken. Meine Qualitätsansprüche sind gegen den Trend immer weiter gesunken, insbesondere bei klassischen Marken eher seltenerer Gebiete. Britische Kolonien bis 1960 mit Falz finde ich ganz normal, französische Kolonien bis ca. 1940 auch, von spanischen Kolonien oder auch portugiesischen Kolonien um 1900 hebe ich alles auf was ich bekomme, auch echt nicht mehr schöne Marken, tausche ab und an was aus, nehme das nicht so eng. Denke meine Falz-Grenze liegt irgendwo zwischen 1950 und 1960. Wenn die Marken etwas teurer werden schaue ich etwas genauer hin, bin aber tolerant. Sonst: Auf meinem Schreibtisch steht eine kleine bunte Kiste, da kommt Massenware aller Art rein, dazu die kaputten Marken, und wenn sie voll ist dann kommt der Inhalt komplett weg. Bund/Berlin/DDR ab ca. 1955 oder spätestens 1960 möchte ich ab jetzt mehr oder weniger ungesehen in eine große bunte Kiste tun, muss noch einen Platz finden. Wenn die dann voll ist stelle ich sie zu einem unschlagbaren Preis bei Ebay rein, der gerade hoch genug ist, um den Aufwand zu rechtfertigen. Falzmarken aus den paar Jahren davor würde ich auch dazu tun. Ältere Marken mit Falz oder nettere ansehnlicherer Massenware stecke ich in Groschenbücher, von denen ich mittlerweile ein gutes Dutzend habe, weiss aber auch nicht recht weiter damit, war lange nicht mehr unter Leuten. Ich hatte mal DDR Marken in ein Groschenbuch gesteckt - dann kam jemand und hat das ganze Buch vor meinen Augen von vorne nach hinten nach Plattenfehlern durchsucht, was er auf Nachfrage natürlich nicht zugab, obwohl es offensichtlich war. Und nach Druckvermerken. - das fand ich irgendwie anstrengend. Mache ich nicht mehr. Ich verschenke nur Marken, über die ich mich auch selber freuen würde, wenn ich das Gebiet sammeln würde. Wenigstens will ich zeigen, dass ich nicht nur die Entsorgung abschieben möchte. Ich verschenke sehr viel.
 
achim11-76 Am: 12.11.2022 21:04:13 Gelesen: 1501# 12 @  
@ TeeKay [#10]

Danke, ich bin froh das es noch andere Menschen so sehen. Wenn ich so manche Nachlässe durchschaue, habe ich auch das Gefühl, das da manchmal ein Messiefetisch ausgelebt wurde, das beste waren mal 20 nagelneue Einsteckalben, die aber ohne System mit Massenware aus Deutschland und der ganzen Welt ab den 1960er Jahren bis heute vollgestopft waren und natürlich Wellen oder Klischeestempel, beschädigte und verfärbte Marken zum grössten Teil und die Krönung manche Marken waren 20 fach hintereinandergesteckt. Ich habe es dann so gemacht, immer wenn ich ein neues Album gebraucht habe, dann habe ich den Inhalt über dem Mülleimer ausgeleert.

Mittlerweile verschenke ich davon auch viel weil ich das mal bei Leuten erwähnt habe, ok der eine ist auch ein Messie, ich denke der legt es einfach zu seinen anderen Sachen und irgendwann wird jemand auch denken "Um Himmels Willen, was hat der Mensch für ein Schrott gesammelt" und ein anderer sammelt mit geringen Qualitätsansprüchen, um Hauptsache erst mal die Hauptnummern komplett zu bekommen.

@ Zackensonne [#11]

Klar muss man immer schauen, wie selten die Marken vom Sammelgebiet sind und die Qualitätsansprüche anpassen. Bei Altdeutschland und Kaiserreich sind mit Falz auch eher die Norm, ich sage mal ganz Ketzerhaft das es postfrische Marken aus dieser Zeit wahrscheinlich fast nicht mehr gibt oder zu Preisen jenseits von gut und böse.

Klar kann ich verstehen, das du dich über den Typ geärgert hast , der die Plattenfehler und Druckvermerke sich rausgezogen hat. Aber man könnte sagen, du hättest auch vorher mal selber schauen können. :)

Ich mache das auch ähnlich, ich kauf halte oft grössere Dublettenbestände Allierter Kontrollrat für kleines Geld und mache mir dann auch die Arbeit, die Sachen mal nach Farben und Plattenfehlern durchzuschauen.
 
Zackensonne Am: 12.11.2022 21:27:15 Gelesen: 1491# 13 @  
@ achim11-76 [#12]

Nein, das war eher andersrum. Ich habe ja selber geschaut, bzw. schauen lassen. Es waren keine mehr drin. Die habe ich nämlich verschenkt oder vertauscht bevor ich den Rest ins Groschenbuch gesteckt habe. Deshalb war es ja so anstrengend! Die Kommunikation auf Augenhöhe versagt bei einigen, wenn sie billig gute Marken wittern - selbst wenn ich sehr deutliche Hinweise gebe. Ich hab als ich zuletzt unter anderen Sammler*innen war ein wenig ausgewählt wer in die Alben gucken darf und wer nicht. Nichts gegen Eifer und gutes Wissen, aber ich will den Eindruck haben fair behandelt zu werden. Anderes Beispiel: China Marken, oder bessere Golfstaaten. Da ich viele Überseemarken habe werden einige ganz wild. Frage dann schon: Suchen Sie China? Oder Dubai? Kommt dann nur ein Gemurmel, und ich sehe wie sie versuchen im Übersee Groschenalbum möglichst unauffällig zum Buchstaben C zu kommen. Es ist manchmal gar nicht so einfach, großzügig zu sein. Noch ein anderes Beispiel: seltenere Stempel auf Marken Deutsches Reich um 1900, Krone Adler, Pfennig, Pfennige und so. Stecke ich auch gerne mal in Groschenbücher, weiß dass einige kleinere Orte sammeln und will da nichts weiter mit verdienen und statt dass sich jemand freut und seine Geschichten erzählt, einfach ein wenig sozial ist, vielleicht sein Wissen etwas teilt, kommt dann nur Gier und eine völlig verwüstete Seite mit wild gesteckten und losen Marken zurück und die Frage: Geht auch 15 Stück für 1 Euro? Muss mir da was anderes einfallen lassen. Aber vielleicht ist die Welt auch eine andere geworden?

Mit Alben mit Massenware gehe ich auch so wie Du um, ich kippe sie in die bunte Kiste auf dem Schreibtisch und freue mich über das leere Album. Je weniger ich dabei zögere, desto größer ist die Freude. Früher habe ich davor noch ein paar für die Groschenalben rausgezogen, lasse es aber immer öfter, denn es hemmt den Schwung und damit das Glücksgefühl.
 
achim11-76 Am: 12.11.2022 21:58:41 Gelesen: 1468# 14 @  
Das klingt richtig toll von dir, ich denke ich ticke da ähnlich :)

Ich habe auch letztens mal mein Deutsches Reich Dublettenbuch von Falzmarken aufgeräumt und für den Kumpel, der nicht so viel Wert auf Falz oder nicht Falz legt für ihn in einen Umschlag gesteckt. Ich denke mal das er sich richtig freuen wird, wenn er die Marken sortiert und dort hinkommt. Aber ich muss sagen, es ist auch so ein geben und nehmen bei uns. Er hat oft Schaubek Schraubbinder und die dazu passenden Donau Einsteckseiten die er mir dann immer mitbringt (er hat keine Verwendung für die Binder und Albenseiten, ich keine Verwendung für die fehlerhaften Marken, also klassische Win Win Situation)

Aber nochmal zurück zu den Groschenbüchern vllt freut sich derjenige, das er da "Schätze" entdeckt hat und will einfach keine schlafenden Hunde wecken, deshalb dieses Verhalten.

Geh doch einfach aktiv auf die Leute zu und spreche sie direkt drauf an und sage, dass da im Groschenbuch gute Marken dazwischen sind, und das es halt einfach nicht dein Gebiet ist, und du die günstig an jemand weitergeben willst, der damit Freude hat.

Dann hast du demjenigen schon mal den Wind aus den Segeln genommen, das du da vllt dann doch mehr Geld haben willst weil es was besseres sein könnte. :)
 
Henry Am: 13.11.2022 10:45:56 Gelesen: 1390# 15 @  
Ich nutze die Marken zum Beispiel für "künstlerische" Betätigungen:



So lassen sich auch noch alte CD's verwenden und manche Strauchverschönerung erzielen. Und sicher gibtes noch andere Beispiele, die noch weitaus kunstvoller sind als meine.

Mit philatelistischem Gruß
Herny
 
uli Am: 13.11.2022 10:56:29 Gelesen: 1382# 16 @  
@ achim11-76 [#9]

Beschädigte Stücke werden entsorgt, ohne wenn und aber. Ansonsten tue ich mich schwer, wenn es ums Wegwerfen geht, weil ich gelernt habe, dass es doch jede Menge Leute gibt, die sich über Dinge freuen, die oft als sammelunwürdig bezeichnet werden. Gefalzte Marken und furchtbar gestempelte Massenware wandern bei mir ebenso in Sammelkisten, wie Kartonphlilatelie. Wenn davon jeweils genug zusammen gekommen ist, bekommt das jemand, dessen Interesse ich kenne oder es wird bei ebay & Co. angeboten.

Erst letztens habe ich einen Posten verkauft, der hier von einigen vermutlich als Papiermüll bezeichnet würde. Der Käufer hat sich nach Erhalt mit einer langen und warmherzigen email vielmals bedankt.

Gruß
Uli
 
achim11-76 Am: 13.11.2022 11:12:41 Gelesen: 1366# 17 @  
Ich habe auch schon mal so kleine Schälchen aus Glas gesehen auf dem Flohmarkt, da waren auch Briefmarken dahinter geklebt. Was ich halt auch echt cool finde ist die Konstellation mit dem einen Kumpel, 2. Wahl en gros gegen Schaubek Klemm- und Schraubbinder, weil ich das halt suche.
 
Christoph 1 Am: 13.11.2022 11:13:16 Gelesen: 1366# 18 @  
@ uli [#16]

Danke, Uli! Genau so sehe ich das auch und genau so handhabe ich es auch. Je mehr im Zusammenhang mit Philatelie von „Müll“, „Papiertonne“ etc. gesprochen wird, desto mehr setzt sich dieser (falsche) Eindruck auch in den Köpfen fest. Das ist fatal für das Hobby Philatelie. Genau die gleichen Stimmen läuten (hier im Forum) an anderer Stelle das Totenglöckchen für das Briefeschreiben - ich sehe hier einen direkten Zusammenhang. Wie gut, dass dies noch nicht die Mehrheitsmeinung ist.

Gruß Christoph
 
TeeKay Am: 13.11.2022 11:35:57 Gelesen: 1347# 19 @  
@ Christoph 1 [#18]

Der Eindruck des Müllsammlers verfestigt sich vor allem in den Köpfen derjenigen, die die Müllposten mal zu Gesicht bekommen und nicht, weil Sammler dafür plädieren, nicht unter dem Deckmantel des Sammelns jeden Müll aufzuheben. Die Aushilfskraft bei der kürzlichen Auktionsbesichtigung hatte jedenfalls von vielen Posten einen Mülleindruck gewonnen und ich musste ihr zustimmen: Manche Sammler heben wirklich alles auf. Zum systemstischen Sammeln gehört aber auch, sich von Material trennen zu können. Andernfalls ist es ein Anhäufen von Papierbergen. Es gibt inzwischen mehr als genug qualitativ hochwertiges Material für jeden.
 
achim11-76 Am: 13.11.2022 11:46:10 Gelesen: 1338# 20 @  
Ich muss hier TeeKay uneingeschränkt zustimmen. Ich sehe das Sammeln so, das gute Stücke aufgehoben und bewahrt werden für nachfolgende Sammlergenerationen und nicht die 5. Millionste Marke von 50 Mio Auflage mit Wellenstempel, Gummifrei oder mit Falz oder mit Zahnfehlern und abgerissenen Ecken oder Verfärbungen durchs Wasserbad.

Was ist denn das Ende von allem? Wenns schlecht läuft wird alles ungesehen in Müll geworfen ann ist es an sich egal wie gut die Sammlung war und wenns gut läuft bekommt ein anderer Sammler die Sachen. Und der wird auch keine Lust haben, sich durch Berge von Abfallmarken zu wühlen, sondern der freut sich wenn es einwandfreie Marken sind.

Beide Sammelweisen habe ich bei Nachlässen schon erlebt und leider zu oft das Problem, das etwa 30-50 % vom Bestand einfach unbrauchbar sind.
 
achim11-76 Am: 13.11.2022 12:33:54 Gelesen: 1316# 21 @  
@ Christoph 1 [#18]

Ich will dir nicht zu nahe treten..aber das sind halt die Zeichen der Zeit...und wer nicht mit der Zeit geht, geht halt mit der Zeit. Genauso wie es bald warscheinlich keine neuen Verbrennermotoren mehr geben wird. Ob einem das gefällt oder nicht sei dahingestellt. Und auch wenn es irgendwann keine neuen Verbrennermotoren mehr geben wird, so wird es doch immer noch Enthusiasten geben, die alte Autos pflegen und am laufen halten. Genauso sehe ich es mit den Briefmarken. Es ist ein Relikt vergangener Tage, aber trotzdem interessant genug um sich damit viel zu beschäftigen.

Was mir noch einfallen würde - was auch vor 150 Jahren gern gemacht wurde - eine Wand oder ein Zimmer mit Briefmarken tapezieren. Hat jemand sowas schon mal in die Tat umgesetzt?
 
Stefan Am: 13.11.2022 13:32:42 Gelesen: 1275# 22 @  
@ achim11-76 [#21]

Genauso sehe ich es mit den Briefmarken. Es ist ein Relikt vergangener Tage, aber trotzdem interessant genug um sich damit viel zu beschäftigen.

Die Aussage mag vielleicht in 50 Jahren zutreffen, jetzt aber noch nicht. Der "Totgesang" ("Relikt") auf das Thema Briefmarke als notwendige Frankaturware ist aktuell noch zu früh angestimmt. Dies wurde auch in [1] anhand konkreter Zahlen der vergangene Jahre aufgezeigt.

Ja, das Thema Briefmarke als Gebrauchsgegenstand befindet sich seit ca. 20 Jahren auf dem absteigenden Ast, noch ist es allerdings nicht "tot".

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: beschädigte Briefmarken gehören i.d.R. in den Müll, ungebrauchte Falzmarken sollten individuell beurteilt werden (je nach Gebiet bzw. Zeitraum, Seltenheit/Wertigkeit usw.).

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=17582&CP=0&F=1 (u.a. Beitrag 4)
 
Christoph 1 Am: 13.11.2022 13:40:00 Gelesen: 1265# 23 @  
@ achim11-76 [#21]

Achim, Du trittst mir damit ganz sicher nicht zu nah, keine Sorge. Du unterliegst lediglich einem Denk- oder Verständnisfehler. Du schreibst von Briefmarken als Relikt vergangener Tage. Da ist nichts einzuwenden. Ich spreche aber nicht von Briefmarken, sondern von Philatelie. Das ist ein Unterschied. Und ein weiterer Unterschied besteht zwischen „alles Müll“ und „Relikt vergangener Tage“. Darauf wollte ich hinaus.

Und Dein Auto-Vergleich hinkt auch gewaltig. Alte Autos siechen dahin, es sei denn man investiert unheimlich viel Geld und Zeit in ihren Erhalt. Deshalb schwindet der Bestand an über 30 Jahre alten Autos auch kontinuierlich dahin. Selbst mein alter Kadett mit H-Zulassung (längst im Besitz eines Bekannten) war irgendwann nicht mehr zu retten und wartet jetzt in einer Scheune auf einen Idealisten. Alte Briefmarken hingegen bleiben erhalten, es braucht nur minimale „Pflege“ und einmalige Investition in gute Aufbewahrung. Deshalb gibt es nahezu alle Sammlungen aus vergangenen Zeiten auch heute noch. Und logischerweise sinken die Marktpreise dafür, weil das Angebot steigt und gleichzeitig die Nachfrage sinkt. Das hat aber m.E. nichts mit einer nachlassenden Attraktivität des Hobbys Philatelie zu tun.

Jetzt aber mal zurück zum Thema: Da sind wir doch gar nicht so weit auseinander. Beschädigte Marken gehören entsorgt, es sei denn sie sind aus bestimmten Gründen erhaltenswert (bspw. Um eine Druckabweichung oder einen interessanten Stempel zu dokumentieren). Bei geringwertigen Marken (z.B. mit Falz) sowie für Massenware gilt: Behalten oder Verschenken und damit die Philatelie am Leben erhalten. Ein altes Auto - um bei Deinem Vergleich zu bleiben - schmeißt Du ja auch nicht weg, weil das Polster vom Fahrersitz verschlissen ist oder weil das Radio nicht mehr funktioniert.

Nur am Rande, weil Du das Thema in die Richtung gelenkt hast: Ich fahre mit großer Begeisterung ein kleines E-Auto (kein Hybrid, momentan noch als Zweitwagen) und freue mich auf die Zeit, wenn diese innovative Technologie so weit ausgereift ist, dass man Verbrenner-PKW im Alltag nicht mehr benötigt. Das wird wohl nicht mehr allzu lange dauern.

Gruß
Christoph
 
achim11-76 Am: 13.11.2022 13:54:50 Gelesen: 1252# 24 @  
Hallo Christoph,

ich denke auch, das es immer noch Menschen geben wird, die Marken sammeln, auch wenn die Marken aus dem Alltag irgendwann nahezu verschwunden sind.

Und ich stimme dir auch bei den anderen Punkten zu der Autovergleich war vllt wirklich etwas zu weit hergeholt weil ein Auto wirklich ständig Wartung und Ersatzteile braucht.

Ich habe halt das Auto mit Verbrenner als Beispiel genommen, weil hier halt jetzt auch ein Umbruch Richtung Elektromobilität stattfindet, der viele Bereiche Betrifft und der Dinge grundlegend ändert.

Ich versuche immer bestimmte Sachverhalte mit anderen Beispielen zu erläutern damit man etwas den Tunnelblick verliert.
 
jmh67 Am: 13.11.2022 14:10:17 Gelesen: 1243# 25 @  
@ Christoph 1 [#23]

"Beschädigte Marken gehören entsorgt, es sei denn sie sind aus bestimmten Gründen erhaltenswert (bspw. Um eine Druckabweichung oder einen interessanten Stempel zu dokumentieren). Bei geringwertigen Marken (z.B. mit Falz) sowie für Massenware gilt: Behalten oder Verschenken und damit die Philatelie am Leben erhalten."

Finde ich eine gute Zusammenfassung. So halte ich es auch.

-jmh
 
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