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Thema: Indien: Stempel bestimmen
petzlaff Am: 24.09.2009 17:12:51 Gelesen: 34312# 1 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Indien Mi #15y ohne Wasserzeichen (also nicht die "Soldatenbriefmarke" Mi #18 auf gelblichen Papier mit Elefantenkopf-WZ).



Was mich irritiert ist der achteckige Stempel mit dem zentralen "I" (wohl für "India") flankiert von zwei Kronen. Dieser Stempeltyp ist mir im klassischen Indien nicht geläufig und hat wohl eine besondere Bedeutung, die ich gern nachvollziehen möchte. Vielleicht gibt es ja jemanden, möglicherweise 22028, der mir weiterhelfen kann.

Bin dankbar für jeden Hinweis.
 
Harald Zierock Am: 24.09.2009 19:29:57 Gelesen: 34294# 2 @  
Hallo,

Herr Birken hat auch für diese Frage eine Antwort !

http://www.arosturk.org

Harald
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 14:54:27 Gelesen: 34330# 3 @  
Wer kann etwas über die Stempel B519 und B518 auf Indischen Briefmarken berichten?

Wo wurden diese verwendet?

Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 01.10.2009 17:34:08 Gelesen: 34314# 4 @  
@ Harald Zierock [#3]

Kannst Du eventuell ein Bild von Marken und/oder Stempeln zeigen? Da fällt es etwas leichter, die Suche einzugrenzen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 18:16:58 Gelesen: 34304# 5 @  
Hier das Bild!



Habe ich leider vergessen!

Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 01.10.2009 18:55:39 Gelesen: 34300# 6 @  
@ Harald Zierock [#5]

Das hilft doch schonmal weiter.

Auf den Stempeln ist zu lesen Experimental P.O. B-519 bzw. B-518. Wenn ich das indische Postsystem richtig verstanden habe, war ein Experimental Post Office (wörtlich übersetzt Versuchspostamt), etwas ähnliches wie in Deutschland eine Hilfspoststelle. Der Buchstabe im Stempel steht für den Postamtsbezirk, die Zahlen für die Kennung innerhalb des jeweiligen Bezirks.

Zwei Quellen in englischer Sprache habe ich im Internet gefunden, die zu diesem Thema Informationen hergeben:

http://www.stampboards.com/viewtopic.php?t=9192
http://www.surinder-singh.com/cancellations-philately.php?i=101-1

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 20:01:59 Gelesen: 34295# 7 @  
@ Concordia CA [#6]

Hallo Jürgen,

jemand aus der französischen China Philatelie meinte B519 sei aus Tibet, was Herr Birken aus der Aros Türkei eher für unwahrscheinlich hält im Jahre 1922.

Herr Birken hat mir geraten die Arge Commonwealth zu fragen, finde aber keine Kontakt Adresse.

Vielleicht findet jemand mehr raus?

http://www.gb-cw-philately.org/

Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 01.10.2009 21:57:23 Gelesen: 34289# 8 @  
@ Harald Zierock [#7]

Vielleicht kann die FG Indien weiter helfen:

http://www.fg-indien.de/index.html

Ich habe dort einmal angefragt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 02.10.2009 06:14:06 Gelesen: 34272# 9 @  
@ Concordia CA [#8]

Guten Morgen Jürgen,

ich danke Dir, und bin schon gespannt was dabei rauskommt!

Schönen Tag,

Harald
 
ChristianSperber Am: 20.10.2009 00:01:27 Gelesen: 34199# 10 @  
Ich habe Jürgens Anfrage an die FG Indien [#8] erhalten und habe jetzt die Gelegenheit benutzt, mich hier anzumelden.

1. Ein Experimental P.O. ist ein versuchsweise eingerichtetes Postamt, siehe die Beschreibungen in dem bereits zitierten Thread aus dem Stampsboard [#6].

2. Das B steht für den Postal Circle Bombay.

3. Eine Übersicht, welche Experimental Post Offices insgesamt wann und wo existierten gibt es leider nicht. Zu einzelnen dieser Postämter liegen Informationen vor, insbesondere zu den indischen Postämtern im Ausland, die ja besonders gesucht sind.

4. B-519 ist in der Tat aus Tibet (Pharijong). Dies ist aus der Übergangszeit der Verwendung von Feldpoststempeln zu Ortsstempeln der britisch-indischen Zivilpost.

Literatur: Arnold Waterfall, The Postal History of Tibet, 2. Auflage, London, 1981, Seite 25 und Seite 13 mit einer Abbildung dieses Stempels (Datum 11. Feb. 1922).

Mit den besten Sammlergrüßen,

Christian
 
Harald Zierock Am: 20.10.2009 14:33:57 Gelesen: 34174# 11 @  
@ ChristianSperber [#10]

Hallo Christian,

ich danke Dir für die Mühe. Das ist auf jeden Fall schon etwas. Es ist sowieso ein Gebiet bei dem es viele Unbekannte gibt.

Viele Grüsse,

Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 20.10.2009 18:37:20 Gelesen: 34164# 12 @  
@ ChristianSperber [#10]

Vielen Dank für die umfassenden Erläuterungen und herzlich willkommen auf Philaseiten.de. So macht man Werbung für ein sehr interessantes Sammelgebiet!

Für mich war der Beitrag Anlass, mal wieder in meinen indischen Marken zu stöbern. Dabei ist mir eine Stempelform aufgefallen, die ich bisher nicht kannte.

Die "Squared Circle Postmarks" sind einigen Lesern mittlerweile ein Begriff, aber meinen Stempel könnte man als "Circled Squares Postmark" bezeichnen. Vier Quadrate im Inneren sind von einem Kreis umgeben. Mich würde auch interessieren, welche Bedeutung der Stempel des Feudalstaates Haidarabat mit der Inschrift V.I. auf der MiNr. 6, SG-Nr. 15, hatte. Zum Vergleich noch ein Squared Circle Postmark aus Bombay, der aus derselben Zeit stammt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Harald Zierock Am: 20.10.2009 18:48:02 Gelesen: 34162# 13 @  
Hier ein Link dazu,

Harald

http://www.rjbw.net/IndiaUA.html
 
Jürgen Witkowski Am: 20.10.2009 20:30:30 Gelesen: 34152# 14 @  
@ Harald Zierock [#13]

Tolle Seite mit vielen Beispielen. Leider war genau der von mir gesuchte Stempeltyp nicht dabei.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 20.10.2009 20:59:57 Gelesen: 34147# 15 @  
@ Concordia CA [#14]

Jürgen,

das tut mir Leid. Ich muss mich noch mehr anstrengen!

Harald
 
petzlaff Am: 21.10.2009 09:47:38 Gelesen: 34134# 16 @  
Hochinteressant

Der Haiderabad Stempel zeigt die Jahreszahl "71" in arabischen Zahlen. Die Marke selbst wurde in 1871 ausgegeben.

Ansonsten gebe ich meinen Vorpostern Recht - Indien ist ein faszinierendes Sammelgebiet - die Feudalstaaten sowieso, aber auch die kaiserlichen Marken werden leider vielfach unterschätzt, obwohl sie ein ungemein reichhaltiges und z.T. noch unerforschtes Gebiet bilden.

Ich glaube, ich muss mal wieder meine 3 dicken Steckalben Indien heraussuchen. :-)
 
Harald Zierock Am: 31.10.2009 07:35:53 Gelesen: 34087# 17 @  
Hallo,

Mit Glück erhalten wir bald eine Antwort!

Hier das Schreiben dass ich erhielt:

Guten Tag Herr Zierock,

Bitte entschuldigen Sie, dass Sie erst heute Antwort erhalten - ich habe Ihre Anfrage schlicht vergessen. Ich habe diese nun aber endlich an zwei ausgewiesene Kenner der indischen Philatelie weitergeleitet, die sich bei Ihnen melden werden.

Freundliche Grüsse,

Great Britain & Commonwealth Philatelic Society (Switzerland)

Heinz Graf, Publisher

Eriswilstrasse 58, CH-4950 Huttwil

 
Stempelwolf Am: 21.03.2010 18:31:56 Gelesen: 33941# 18 @  
Beim Aufräumen fand ich diese indischen Briefstücke. Was mich fragen lässt ist dieser "X"-Stempel auf den Ausgaben Mi 399 + 719 Bhakra-Staudamm. Die Stempel wurden sowohl im Jahr 1977 als auch 1980 abgeschlagen. Sie befinden sich nur auf diesen Ausgaben in unterschiedlicher Ausführung. Hat das vielleicht einen politischen Hintergrund? Wer weiß etwas?



Beste Grüße
Wolfgang
 
focus Am: 25.05.2014 15:53:45 Gelesen: 29028# 19 @  
Hallo,

ich habe diese Karte in meinen Beständen gefunden und möchte gerne wissen, was das für ein Stempel ist. Bisher konnte mir niemand sagen, was es damit auf sich hat. Es handelt sich ja um eine Dienstpostkarte, wurden diese Karten für den normalen Gebrauch mit solch einem Stempel "ungültig" gemacht?

Gruß
focus


 
Franz-Karl Lindner Am: 08.06.2018 10:25:07 Gelesen: 23335# 20 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir bei der Deutung dieses in der Tat sehr schwachen Stempels helfen? Der Absender kommt aus Amritsar/Punjab, Brief ca. 1930. Schon jetzt danke.

Franz-Karl


 
doktorstamp Am: 10.06.2018 08:34:44 Gelesen: 23245# 21 @  
Die Handhabung der Verwendung von CANCELLED Stempel war im Commonwealth nicht einheitlich. Man findet auch Marken mit dem Einzeiler CANCELLED. Besonders kommt dies bei den Ausgaben von Perkins Bacon vor, gelegentlich auch bei den Marken von Nissin & Parker.

Somit wurden Marken und Ganzsachen ungültig gemacht und waren nicht im Lagerbestand zu verrechnen. CANCELLED entwertete Sachen waren dann an die CROWN AGENTS zu verschicken, wo sie dort eine Weile aufbewahrt waren. Es erfolgte eine Vernichtung entweder durch Verbrennung, bzw. das nunmehr 'Altpapier' wurde wieder verwendet. Lediglich fanden einige Stücke den Weg in den Handel.

Im Stanley Gibbons Katalog was Marken betrifft findet man ab und zu Bewertungen für solche Stücke. Katalogberwertungen erstrecken sich von £5 bis in die Tausende.

mfG

Nigel
 
10Parale Am: 17.10.2019 20:14:09 Gelesen: 21121# 22 @  
Dieser Stempel trägt die Nummer 156 und soll von Rangun (heute Myanmar: Yangon - Provinzhauptstadt) sein. Rangun gehört damals zum britischen Empire. Wenn es so ist, weshalb ist der Stempel dann selten, wie der Verkäufer schrieb?

Der Stempel ist achteckig (mit 5 Linien) und auf einer Stanley Gibbons Nr. 31 abgeschlagen. Ich denke es handelt sich um die Michel Nr. 6a. Diese steht gestempelt mit 40,-- Euro im Michel, im Stanley Gibbons mit 32 £. Auf Grund des raren Stempels gab es ein Bietergefecht, welches die Marke bis zu 150 Prozent seines Michelwertes hochtrieb.

Liebe Grüße

10Parale


 
iholymoses Am: 18.10.2019 17:23:19 Gelesen: 21103# 23 @  
@ Franz-Karl Lindner [#20]

Später Antwortversuch: Als 2. Teil des Stempels lese ich "PANDI" - hilft das weiter?

Siehe etwas bearbeitetes Foto:



Grüße,
Reinhard
 
Martin de Matin Am: 18.10.2019 18:12:43 Gelesen: 21097# 24 @  
@ 10Parale [#22]

Wenn der Stempel B156 wirklich so selten wäre, sind dann nicht 60 Euro ein wirkliches Schnäppchen. Als Beispiel, ich habe für den roten Ringstempel 95 von Baden (denn ich verschenkte) weit mehr als das zehnfache des Katalogpreises der Marke bezahlt.

Man sollte bezüglich der Seltenheit des Stempel bedenken das Burma mit der Stadt Rangun, die damals zwischen 40.000 und 100.000 Einwohner hatte, zu britisch Indien gehörte. 2003 wurden zusammen zwei Briefe mit dem Stempel B156 auf den Steindruckmarken von Indien für ca. 550 Euro angeboten. Für einen Burmasammler ist dieser Vorläufer sicher interessant.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 19.10.2019 19:22:00 Gelesen: 21034# 25 @  
@ Martin de Matin [#24]

2003 wurden zusammen zwei Briefe mit dem Stempel B156 auf den Steindruckmarken von Indien für ca.550 Euro angeboten. Für einen Burmasammler ist dieser Vorläufer interessant.

Danke für diese wie immer kompetente Aussage. Würde mich nur interessieren, zu welchem Anlass und von wem diese Briefe angeboten wurden, Quelle?

Vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße

10Parale
 
Martin de Matin Am: 19.10.2019 23:48:50 Gelesen: 21012# 26 @  
@ 10Parale [#25]

Kleine Korrektur (hatte mehrere Kaloge vor mir liegen und hatte falsches Datum aufgeschrieben) Spink Auktion Oktober 2002 (India, Nepal, Burma, Tibet) .

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 30.10.2019 22:24:53 Gelesen: 20801# 27 @  
@ Martin de Matin [#26]

Vielen herzlichen Dank. Auktionskataloge sind wahrlich eine Quelle der Bildung.

Ich zeige hier noch 2 Werte von Indien, ich denke es sind Michel Nr. 35 und 36. Während die orange Marke zu 3 Annas den Stempel der bekannten Metropole Bombay (heute Mumbai) vom 13. Dezember 1890 aufweist, hat die linke 2 Anna Marke blau den Stempel von ADEN vom 7. Juli 1893. Nun ist mir eine indische Stadt Aden nicht geläufig. Ich kenne nur eine Stadt mit diesem Namen in Jemen.

Blickt man auf die Landkarte, sieht man, dass Aden und Mumbai zwei Küstenstädte sind, die für das Britische Empire einen wichtigen Seeweg darstellten. Tatsächlich wurde Aden 1839 von britischen Truppen besetzt. Ob nun 1890 indische Briefmarken in Aden verwendet wurden, entzieht sich meiner Kenntnis, könnte aber vor diesem Hintergrund durchaus sein, oder?

Liebe Grüße

10Parale


 
volkimal Am: 30.10.2019 22:49:25 Gelesen: 20794# 28 @  
@ 10Parale [#27]

Hallo 10Parale,

es handelt sich wirklich um das dir bekannte Aden. Vor der Ausgabe eigener Briefmarken (1937) wurden in Aden die Marken von Indien verwendet. Siehe Michel: Naher Osten (Aden).

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 07.12.2019 07:27:21 Gelesen: 20401# 29 @  
Guten Morgen,

ob Delhi oder Bombay, es kann auch Lucknow sein? Ich weiß es nicht. Kann jemand diesen Stempel verorten, ich denke er würde gut in die Datenbank passen



Besten Dank für eventuelle Hilfe sagt Olaf
 
Ameise Am: 22.01.2020 12:39:11 Gelesen: 19994# 30 @  
Hallo,

ich bearbeite auch gerade so einen Stempel:



Als Absender ist angegeben:

Eastern Machinery & Trading Co.
Imperial Chambers
Wilson Road.
Ballard Estate.
Bombay-1.

Also könnte es Bombay sein.

Viele Grüße Enrico
 
Wesi Am: 22.01.2020 17:54:33 Gelesen: 19971# 31 @  
Hallo,

im Stempel steht:

बम्बई आर. एम. एस.

Übersetzt Bombay R.M.S. RMS = Railway Mail Service also Bahnpost.

MfG
Moritz
 
cihs Am: 02.12.2020 12:50:42 Gelesen: 17266# 32 @  
Hallo,

kann jemand den Ort in Indien entziffern?

Und wie lautet der Zweikreisstempel auf der Rückseite?

Vielen Dank
cihs


 
volkimal Am: 02.12.2020 17:31:37 Gelesen: 17233# 33 @  
@ cihs [#32]

Hallo,

in der Anschrift lese ich "Anrdni". Beim Buchstabenvergleich findest du das "n" in "I ndien" und das "r" in "Commissione r". Damit sind die ersten vier Buchstaben sehr wahrscheinlich. Damit komme ich aber nicht weiter.

Beim Stempel lese ich "??URDN?" Hinten könnte durch aus ein "I" sein. Wenn ich das mit der Anschrift kombiniere ergibt sich "Anurdni". Das hilft aber auch nicht weiter.

Interessant ist auch der Empfänger: "Norman M Horsford ??? Assistant Commissioner". Im Internet findet man "Norman Mcleod Thomas Horsford". Er war von "1892-1894 Chief Commissioner of the Andaman and Nicobar Islands". Wenn er ab 1892 Chef war, kann er 1868 durchaus Assistent gewesen sein. Vielleicht ist er ja der Empfänger des Briefes.

Aber auch mit diesem Ansatz finde ich keinen passenden Ort. Vielleich kommt ein anderer noch weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 02.12.2020 22:21:19 Gelesen: 17209# 34 @  
Nach einer Suche in Google habe ich unter Google Books folgenden Ausschnitt aus dem "India Office List Advertiser" über den Lebenslauf des Col Norman MacLeod Thomas Horsford gefunden.



Im Jahr 1868 hat er im Königreich Oudh (auch "Awadh State") als Assistent gearbeitet. Den Staat haben wir damit gefunden. Über die Stadt kann ich nur mutmassen. Die Hauptstadt Lucknow ist es sicher nicht. Nach einer Suche im "India Road Atlas" von Eicher, dem besten Straßenatlas von Indien, finde ich "Hardoi", das man möglicherweise früher Hurdui geschrieben hat. Diese Stadt liegt heute im Bundesstaat Uttar Pradesh und war damals nahe an der Grenze des Königreiches Oudh.



Mein Problem ist, dass Indien die Schreibweise vieler Städte geändert hat. Aus Mysore wurde zum Beispiel Mysuru, aus Calcutta Kolkata.

https://en.wikipedia.org/wiki/Oudh_State
https://en.wikipedia.org/wiki/Hardoi
 
cihs Am: 02.12.2020 23:01:43 Gelesen: 17195# 35 @  
Danke für die Hinweise. Habe lange überlegt und nichts herausbekommen. Hat jemand noch eine Idee für den Ort ? unter Hurdni? ? ?urdle

Der Zweikreisstempel auf der Rückseite muß, glaube ich, ein englischer Stempel sein. Habe einen ähnlichen gefunden, den ich auch nicht entziffern konnte.

Lesen kann ich: Im Aussenkreis POST OFFICE und mittig C No 2

Gruß
cihs
 
cihs Am: 03.12.2020 00:06:47 Gelesen: 17182# 36 @  
Habe nun den Stempel selbst herausbekommen. Es handelt sich nicht um einen Zweikreisstempel sondern um einen Einkreisstempel.

Es ist ein Bahnpoststempel von British Indien. Innen steht:

TRAVELLING POST OFFICE N.W.P.
C
No 2
SE 14

N.W.P. = North Western Provinces
C = Car oder Clerk (Sekretär)
 
volkimal Am: 03.12.2020 10:53:05 Gelesen: 17159# 37 @  
@ cihs [#36]

Hallo,

schön, dass du den ersten Stempel gefunden hast. Bei [1] ist er unten auf der vierten Seite zu sehen.

Beim fehlenden Ort ist drmoeller_neuss weitergekommen. Er hat das Königreich Oudh herausgefunden. Es steht auch auf dem Brief in der zweitletzten Zeile.

Jetzt fehlt nur noch der Ort. Bei [2] findest du eine Karte von Oudh aus dem Jahr 1863. Auch wenn sich viele Namen geändert haben, vielleicht kannst Du dort den Ort entdecken.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.exponet.info/exhibit.php?exhibit_ID=1218&lng=EN
[2] http://www.columbia.edu/itc/mealac/pritchett/00maplinks/colonial/wellermaps/uttarpradesh1863/upsoutheastmax.jpg
 
cihs Am: 03.12.2020 12:09:39 Gelesen: 17152# 38 @  
Hallo Volkmar,

danke für Info. Genau das habe ich auch gefunden. Ist ein sehr interessantes Thema.

Ich sammle eigentlich die SEA POST OFFICE Stempel von 1868-1914.

Meine Belege ziehe ich gerade auf Blätter auf und beschreibe den Postleitweg. Bei dem von mir gezeigten Brief komme ich noch nicht mit den Daten klar. Im Handbuch von Dovey über die SEA POST OFFICE Stempel differieren die Daten um ein paar Tage?

Muß ich nochmal recherchieren.

Gruß
Gunnar
 
SH-Sammler Am: 03.12.2020 13:15:00 Gelesen: 17144# 39 @  
@ cihs [#32]

Hallo Gunnar,

bei der Ortschaft lese ich HURDNY. Wo genau in Indien dieser Ort ist, kann ich nicht sagen. Auch beim Stempel auf der Rückseite lese ich (mit ein ganz klein wenig Fantasie) Hurdny.

Im Weiteren habe ich einen "Reisebericht" gefunden: Lord Minto in India. Dort wird Hurdny erwähnt. Nachstehend der Link dazu, hoffe es klappt [1].

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

[1] https://archive.org/stream/in.gov.ignca.13878/13878_djvu.txt
 
drmoeller_neuss Am: 03.12.2020 13:32:36 Gelesen: 17140# 40 @  
Ich bleibe bei Hurdui (heute Hardoi). Da sehe ich noch die größte Übereinstimmung bei der Adresse und dem Stempel.

Hardoi liegt an der Bahnstrecke Lucknow-Shahjahanpur [1]. Der Bau der Strecke von Lucknow nach Sandila (auf der alten Karte: Sundella) und dann nach Hardoi war im Jahre 1872 vollendet. Möglicherweise war unser Assistent mit dem Eisenbahnprojekt befasst. Hurdui ist nicht auf der alten Karte zu finden. Viele indische Städte sind aus kleinen Dörfern gewachsen, die zufällig an einer Eisenbahn lagen.

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Lucknow%E2%80%93Moradabad_line
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Oudh_and_Rohilkhand_Railway
https://hardoi.nic.in/
 
SH-Sammler Am: 03.12.2020 14:25:46 Gelesen: 17133# 41 @  
@ drmöller_neuss [#40]
@ cihs [#32]

Hallo,

ich habe noch eine alte Karte gefunden Der Name Hurdui ist eingekreist. Es dürfte mit dem heutigen Hardoi übereinstimmen.



Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Parachana Am: 04.12.2021 19:46:42 Gelesen: 13722# 42 @  
Hallo Rainer,

habe gestern in einem Stapel griechischer Ganzsachen diesen Stempel gefunden.



Kannst du mir vielleicht erklären was er bedeutet? Ich meine den Stempel rechts unten. Der Brief ging von Patras in Griechenland nach Hyderabad (Deccan) in Indien.

Leider ist eine Briefmarke abgegangen oder entfernt worden. Weisst du auch etwas über die blauen Aufschriften? Auch den kleinen grünen Stempel kann ich nicht erkennen.

Würde mich über eine Antwort freuen.

VG
Uwe
 
22028 Am: 05.12.2021 09:27:26 Gelesen: 13659# 43 @  
@ Parachana [#42]

Uwe,

dieser runde Overland Mail Stempel ist von Indien und hat NICHTS mit der Overland Mail Baghdad-Haifa zu tun. Da gbt es eine ganze Reihe verschiedener. Im Handbuch von Norman Collins sind sie aufgeführt, aber auch mit dem Hinweis dass sie halt nichts mit der Overland Mail Baghdad-Haifa zu tun haben.

Die blauen Vermerke sind Nachportovermerke, die Berechnung dafür kann ich Dir leider nicht geben. Auch zum grünen Stempel kann ich nichts sagen, vermute aber dass der nicht postalisches ist, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
 
ChristianSperber Am: 05.12.2021 11:03:21 Gelesen: 13616# 44 @  
@ Parachana [#42]

Hallo Uwe,

bei dem grünen Stempel handelt es sich um einen "Postmaster's Unpaid Stamp" aus Britisch-Indien [1], von oben nach unten: Hyderabad, Datum, Unpaid.

Diese Stempel wurden 1900 eingeführt, um unfrankierte oder unzureichend frankierte Sendungen besser kenntlich zu machen.

Den blauen Taxvermerk und das Gekritzel im Wertstempel kann ich auch nicht einordnen.

Gruß
Christian

[1] Virk: Indian Postal History 1873-1923. New Delhi, 1991. S. 75
 
Lars Boettger Am: 05.12.2021 11:22:53 Gelesen: 13604# 45 @  
@ ChristianSperber [#44]

Den blauen Taxvermerk und das Gekritzel im Wertstempel kann ich auch nicht einordnen.

Hallo Christian,

das Wertzeichen der Ganzsache war ungültig. Das wurde vom Postbeamten richtigerweise mit fünf Mal "0" gekennzeichnet.

Beste Grüße!

Lars

[Drei Beiträge nach Beratung mit Christian Sperber redaktionell verschoben aus dem Thema "Meine Sammlung Overland Mail Baghdad-Haifa"]
 
volkimal Am: 15.07.2022 11:58:18 Gelesen: 10709# 46 @  
Hallo zusammen,

in meiner Familiensammlung habe ich zwei indische Karten an eine entfernte Verwandte. Leider bekomme ich den Ort nicht heraus, an dem sie geschrieben bzw. aufgegeben wurden. Auch mit dem Ortsnamen unter dem Foto komme ich nicht weiter.







Wer kann etwas zu den Orten sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.07.2022 15:56:54 Gelesen: 10665# 47 @  
@ volkimal [#46]

Hallo zusammen,

man muss bei der Suche im Internet immer auf die passende Idee kommen. Der Ortsname im Stempel fängt mit "Telli" an. Ich habe also bei Delcampe.net bei den indischen Briefmarken den Suchbegriff "Telli*" eingegeben. Der "*" am Ende ist wichtig, damit alle Orte gefunden werden, die mit Telli anfangen.

Siehe da, ich konnte den Ortsnamen im Stempel identifizieren. Der Karten kommen aus Thalassery, früher anglisiert Tellicherry, einer Stadt im indischen Bundesstaat Kerala.

Nachdem ich Tellicherry bzw. Thalassery gefunden hatte, ging es mit Google Maps weiter. Dort fand ich den Stadtteil Nettur. Das ist die handschriftliche Ortsangabe auf den beiden Karten. Das einzige, was ich nicht gefunden habe, ist die Ortsangabe unter dem Foto.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 30.05.2023 20:56:34 Gelesen: 6103# 48 @  
Hallo,

derzeit grüble ich etwas über diesen 2 Stempeln



Sie sind gleich groß, nur die Scans kommen so raus. Sind das Postfreistempel? Ich habe nicht mehr als das gezeigte. Das Monogramm in der Mitte ist so verschnörkelt, daß ich den 3. Buchstaben nur deuten kann. Die Buchstaben 1 und 2 müßten G und R sein für Georgius Rex. Kann der 3. ein grosses i sein für imperator = Kaiser.

Ist die Wertangabe bei dem Doppelstempel 1/4 Annas?

Danke für alle Kommentare zur Sache!

Beste Grüße
Heinrich3
 
ChristianSperber Am: 30.05.2023 23:48:10 Gelesen: 6092# 49 @  
@ Heinrich3 [#48]

Hallo Heinrich3,

das sind Wertstempelabschläge von Freistemplern der Fa. Neopost ca. aus den 1930-er Jahren. 1/4 Anna ist richtig. GRI für das Monogramm ist ebenfalls richtig.

Ich habe auf die Schnelle diesen Beleg gefunden:



Wertstempel zu 3 Annas und 1/2 Anna für das Auslandsbriefporto auf dem Land- und Seeweg

Ortsstempel Calcutta G.P.O mit Maschinennummer N.T.S. C-155 vom 28.3.1941

Werbeeinsatz "Defence Loans" teilweise auf dem Umschlag abgeschlagen.

Außerdem: Verschlusszettel und Zensurstempel (dreieckig) mit schlecht lesbarem Kennbuchstaben A für Calcutta

Grüße
Christian
 
Heinrich3 Am: 31.05.2023 10:50:00 Gelesen: 6031# 50 @  
Hallo Christian,

herzlichen Dank für die Antwort mit viel Info und dem Scan des schönen Briefs. Bei mir sind nur Ausschnitte gelandet, kein einiger Beleg.

Noch eine Frage: Hast Du auch Belege ohne Ortsstempel, d.h. nur mit Wertstempeln? Etwa 1/3 meine Schnipsel ist nämlich nur Wertstempel. Für deutsche Absender- oder Post-Freistempel ist ein Ortsstempel ja unabdingbar.

Mit besten Grüßen
Heinrich
 
ChristianSperber Am: 01.06.2023 22:10:40 Gelesen: 5944# 51 @  
@ Heinrich3 [#50]

Hallo Heinrich,

der Ortsstempel gehörte dazu. Die Schnipsel sind leider wie Ganzsachenausschnitte oder die ausgeschnittene Wertziffer einer Briefmarke.

Grüße

Christian
 
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