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Thema: Wertschätzung Bund Jahrbücher
Histrianorum Am: 21.02.2023 08:20:25 Gelesen: 1583# 1 @  
Hallo.

Ich habe diese Jahrbücher erhalten und brauche sie wirklich nicht. Welchen Wert können sie haben? Ich habe sie bei eBay für 450 eingestellt, aber kein Angebot. Kurios, da der Nennwert über 700 Euro liegt und noch frankiert werden kann. Sie sind komplett mit allen Briefmarken postfrisch, hier ist die Liste:

1990 - 1
1991 - 3
1992 - 1
1993 - 2
1994 - 1
1995 - 2
1996 - 2
1997 - 2
1998 - 3
1999 - 1
2000 - 4
2001 - 4
2002 - 3
2003 - 3
2004 - 2
2005 - 1
2006 - 2
2007 - 1

Ich benutze Google Translate, ich entschuldige mich für die Grammatikfehler.

Grüße,
Eugenio


 
Richard Am: 21.02.2023 10:48:44 Gelesen: 1543# 2 @  
@ Histrianorum [#1]

Hallo Eugenio,

die Jahrbücher sind nach meinen Beobachtungen mittlerweile fast nur noch als Portoware zu verkaufen, wobei ich 450 Euro bei einem Nennwert von mehr als 700 Euro für zu wenig halte - aber der Käufer bestimmt was er zahlen möchte.

Du kannst versuchen sie in der kostenfreien PPA-Auktion anzubieten zu 80 % vom Nennwert, und wenn sie nicht verkauft werden in der Rücklosliste stehen zu lassen. Vielleicht 1990 bis 2007 als eine Serie 1 x komplett, die übrigen nur noch als ein Los.

Bitte kläre vorher die Kosten für Porto/Fracht, wenn Du sie nicht aus dem Land des Käufers (meistens Deutschland) liefern kannst, sowie die eventuellen Bestimmungen für Zoll oder Steuern.

Schöne Grüsse, Richard
 
saeckingen Am: 21.02.2023 11:36:52 Gelesen: 1524# 3 @  
Hallo Eugenio,

bist Du Dir mit dem Frankaturwert von € 750 sicher?

In Deutschland sind nur noch die Marken in € frankaturgültig (reine Eurowertzeichen ab 2003 und die Marken in Doppelnominale). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die letzten paar Bücher so viel Nominalwert enthalten.

Grüße
Harald
 
drmoeller_neuss Am: 21.02.2023 11:37:52 Gelesen: 1524# 4 @  
@ Histrianorum [#1]

Die in den Jahrbüchern enthaltenen Briefmarken können eigentlich nur als Frankaturware gehandelt werden. Je nach Wertstufen werden 70 bis 75 % Frankaturpreis (ohne Zuschläge !) berechnet.

Die leeren Jahrbücher werden pro Stück mit 1 - 2 Euro gehandelt. Für die ungültigen Jahrgänge können jeweils 1 - 3 Euro erzielt werden.

Unter 500 Euro würde ich die Jahrbücher nicht abgeben. Allerdings ist in dieser Preisklasse die Luft "dünn". Kaum ein Sammler legt sich für 500 EUR Frankatur hin, und für Frankaturhändler ist der Aufwand zu gross, die Marken einzeln herauszunehmen. Das machen auch die leeren Jahrbücher nicht wett, die es "gratis" dazu gibt und für die vielleicht noch 50 Euro zu erzielen sind.

Mein Vorschlag:

1. Die "ungültigen" Jahrbücher 1990 bis 1998 "en bloc" anbieten. 50 Euro erscheint mir für die 18 Jahrbücher mit Inhalt realistisch. Wenn Du viel Zeit hast, kannst Du die natürlich auch einzeln anbieten. Für den Käufer lohnt sich nicht das Porto, und für den Verkäufer die Arbeit nicht.

2. Die Jahrbücher mit den gültigen Euro-/Doppelnominale einzeln für ca. 75% Postpreis anbieten. Bei einem Verkauf über ebay fällt ca. 11% Provision an. Du kannst natürlich Sonderwochen bzw. Gutscheine nutzen. Der Verkauf ist arbeitsintensiv, Du musst alle Jahrbücher auf Vollständigkeit überprüfen und mindestens ein Photo machen (bitte auf jeden Fall selbst machen, und nicht irgendwo abkopieren, da das teuer werden kann).

2.a. Alternativ die Marken entnehmen, und per Wertstufen sortiert einem Frankaturhändler anbieten. Das halte ich für die schnellere und einfachere Variante, da es dem Frankaturkäufer nicht auf Qualität ankommt (Fingerabdrücke und Zahnmängel). Ausserdem haben die Marken aus den Jahrbüchern keine Ränder mehr, was von Frankaturankäufern auch geschätzt wird.

Die leeren Jahrbücher "en bloc" anbieten.

Auf den Philaseiten wird Frankaturware in kleineren Mengen angeboten und für 70 - 75% gehandelt. Der Vorteil gegenüber ebay liegt darin, dass auf den Philaseiten keine weiteren Verkaufsgebühren fällig werden. Du bekommst aber nicht mehr als bei Verkauf über ebay oder einem Frankaturankäufer.
 
Histrianorum Am: 21.02.2023 11:38:16 Gelesen: 1523# 5 @  
Hallo Richard.

Danke für den Vorschlag, das werde ich machen. Ich werde sie als viel auflisten, 450 für mich ist ok, ich habe null bezahlt.

Grüße,
Eugenio
 
Histrianorum Am: 21.02.2023 12:20:16 Gelesen: 1498# 6 @  
Mir ist gerade aufgefallen, dass wenn ich Google verwende, um die Seite automatisch vom Deutschen ins Englische zu übersetzen, und ich auf „to the forum“ klicke, sie nicht veröffentlicht wird. Ich muss die Seite auf deutsch einstellen und sie veröffentlichen.

Ich werde wieder schreiben. Harald, ich habe bei Google recherchiert, indem ich „Bund Jahrbuch xxxx Frankierwert“ eingegeben und den Gesamtwert ermittelt habe. Ich weiß, dass nur die Briefmarken mit der aufgedruckten „Euro“-Währung gültig sind. Ich habe Michel spezialisiert ab 2019, finde ich im Katalog Informationen zum Jahresnennwert?

drmoeller_neuss, danke auch.

Grüße,
Eugenio
 
Richard Am: 22.02.2023 12:51:25 Gelesen: 1406# 7 @  
@ Histrianorum [#6]

finde ich im Katalog Informationen zum Jahresnennwert?

Ja, im Michel Spezial Seite 1319, allerdings Nominalwert plus Zuschlag von 2002 bis 2021 Euro 1.346.

Schöne Grüsse, Richard
 
Henry Am: 22.02.2023 13:54:37 Gelesen: 1378# 8 @  
@ Histrianorum [#1]

Warum sind die im Bild gezeigten Jahrbücher alle weiß? Ich meine, die Einbände hätten jedes Jahr die Farbe gewechselt. Oder handelt es sich um die Jahressammlungen? Aber auch hier meinte ich, es gebe jährlich wechselnde Farben. Die gab es aber auch erst ab 1991 versuchsweise und ab 1993 offiziell.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
drmoeller_neuss Am: 22.02.2023 14:00:51 Gelesen: 1375# 9 @  
@ Richard [#7]

Leider sind die Jahrgangswerte nur bedingt brauchbar. Der Michel-Katalog gibt den selbstklebenden Parallelausgaben eine eigene Katalognummer. Diese Marken sind aber nicht in den Jahrbüchern der Deutschen Post enthalten. Außerdem müssen die Zuschläge herausgerechnet werden.

Da es nicht so viele Wertstufen in einem Jahrgang gibt, würde ich die Marken per Hand und Strichliste zusammenzählen.
 
saeckingen Am: 22.02.2023 16:16:23 Gelesen: 1340# 10 @  
@ Henry [#8]

Das sind die silbernen Jahrbücher ("Silberlinge" genannt), die die Deutsche Post verschenkt. Man kann diese nicht kaufen. Es gibt diese in gestempelt als auch in postfrischer Form.

Die letzten Jahrgänge bringen ordentliches Geld, die früheren sind kaum verkäuflich:

https://www.ebay.de/sch/107116/i.html?_nkw=silberlinge&LH_Complete=1&LH_Sold=1&LH_PrefLoc=2

Grüße
Harald
 
Henry Am: 04.03.2023 14:08:49 Gelesen: 1253# 11 @  
@ saeckingen [#10]

Danke für die Antwort, die aber neue Fragen für mich aufwirft. Zu welchen Anlässen wurden die Bücher verschenkt? Das werden doch sicher keine Massenauflagen gewesen sein? Wenn diese Ansicht stimmt, müsste doch ein gewisser Seltenheitswert gegeben sein. Könnte dann das geringe Interesse der Sammlerschaft an der Bezeichnung Jahrbuch liegen, die vielleicht mißverständlich dahinter die Massenauflagen sehen?

Mit philatelistischem Gruß
Herny
 
filunski Am: 04.03.2023 14:38:50 Gelesen: 1247# 12 @  
@ Henry [#11]

Hallo Henry,

zu den "Silberlingen" eine kleine Geschichte aus eigener Erfahrung.

In meinem näheren Bekanntenkreis hatte ich bis so ca. vor 10 Jahren jemanden der im Bonner Posttower in einer der ganz oberen Etagen einen guten Posten bei der DPAG hatte. Der Kontakt zu ihm ebbte vor ca. 10 Jahren ab, als er und seine Frau sich trennten. Als seine Frau dann vor ein paar Jahren anfing die letzten liegengebliebenen Hinterlassenschaften ihres jetzt Ex-Gatten im Keller auszumisten, besser gesagt zu entsorgen (alles papierne ins Altpapier) half ihr dabei eine Freundin von mir.

In dem fürs Altpaier bestimmten Konvolut befand sich ein Stapel, ca. 20 bis 30 dieser Silberlinge (alle derselbe Jahrgang, postfrische Marken, Eurowährung) die der besagte "Ex-Gatte" in seiner Funktion jedes Jahr zum Verschenken/Werbung bekam. Weder seine Ex-Gattin noch meine Freundin hatten irgendein Gespür oder einen Draht zur Philatelie und auch keine Ahnung von den enthaltenen frankaturgültigen Briefmarken im Wert von ca. 60-70 Euro. Nur meine Freundin erinnerte sich noch in einem hellen Moment an mich und meine Leidenschaft des "Briefmarkensammelns" und legte eines der Jahrbücher zur Seite um es mir später zu vermachen. Alle anderen wanderten mit dem Altpapier in die blaue Tonne und wurden entsorgt. Bis ich davon erfuhr war längst alles weg.

Diese "Silberlinge" waren also keineswegs so selten, verteilt wurden die ja nicht nur von meinem Bekannten sondern auch noch von einigen anderen "Postfunktionären" und dass die der letzten Jahre (eigentlich ab Euro-Nominale) besser verkauft werden können liegt m.E. in erster Linie an den enthaltenen frankaturgültigen Marken.

Viele Grüße,
Peter
 
Henry Am: 05.03.2023 15:36:43 Gelesen: 1169# 13 @  
@ filunski [#12]

Danke Peter für die Ausführung. Ganz befriedigt bin ich damit aber nicht, denn ich bin ein "schwäbischer Gnaule". So viele Personen in den obersten Etagen mit Präsentationsfunktionen (und nur die werden wohl mit solchen Büchern "versorgt"worden sein) wird es wohl auch nicht wieder gegeben haben. Und wenn es pro Buch eine Auflage von 500 Stück gegeben haben sollte (die Bücher wurden ja nicht gerade auf der Straße verteilt), dann wäre das immer noch eine so geringe Zahl, dass für mich die negativen Einschätzungen nicht voll nachvollziehbar sind.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
22028 Am: 05.03.2023 16:05:58 Gelesen: 1155# 14 @  
@ Henry [#13]

Also meine Mutter half früher beim hiesigen Weihnachtspostamt bei der beantworung der Briefe mit und da bekamen die Frelwiiligen Helfer eune zeitlang auch diese Silberlinge von der Post..., sooo selten sind sie nocht...
 
saeckingen Am: 05.03.2023 23:41:21 Gelesen: 1110# 15 @  
Es gibt tatsächlich nicht viele, die diese Bücher von der Post geschenkt bekommen. Ich habe kurz vor Weihnachten zum ersten Mal auch ein Exemplar als Dankeschön geschenkt bekommen.

Das Problem ist, dass es aber noch viel weniger Sammler für diese Bücher gibt und diese daher eigentlich nur als Frankaturware unter Nominale gehandelt werden.

Grüße
Harald
 
Frankenjogger Am: 06.03.2023 07:09:52 Gelesen: 1086# 16 @  
@ saeckingen [#15]

<Das Problem ist, dass es aber noch viel weniger Sammler für diese Bücher gibt>

Es ist und bleibt halt "Karton-Philatelie".

VG, Klemens
 
Lars Boettger Am: 06.03.2023 07:44:24 Gelesen: 1080# 17 @  
@ Henry [#13]

Hallo Henry,

das gleiche Problem sehe ich bei den Jahrbüchern der luxemburgischen Postverwaltung. Es gibt eine normale Auflage für die Sammler, die man kaufen kann. Und es gibt eine Sonderauflage, die man nur von der Post geschenkt bekommen kann. Wenn ich die Sonderauflage der Jahrbücher verkaufen will, dann zählt nur die darin enthaltene Nominale. Es gibt zu wenig Sammler, die sich dafür interessieren. Darum gebe ich saeckingen [#15] recht - das sieht überall gleich aus.

Beste Grüße!

Lars
 
Henry Am: 06.03.2023 14:54:34 Gelesen: 1034# 18 @  
Ich bedanke mich herzlich bei allen, die meinen Beitrag kommentiert haben und damit auch meinen Horizont erweitert haben.

Mit philatelistischem Gruß
Herny
 
Jürgen Häsler Am: 06.03.2023 22:21:10 Gelesen: 974# 19 @  
@ Henry [#18]

Hallo Henry,

ich bedaure, dass ich mich den Einschätzungen von Lars Boettger, saeckingen und filunski anschließen muss, was den materiellen Wert der "silbernen" Minister-Jahrbücher anbetrifft.

Der MICHEL katalogisiert die Silberlinge nicht, es heißt dort lapidar:

"Es existieren in verschiedenen Ausführungen und Zusammenstellungen Geschenkalben und -bücher des Bundespostministeriums, die meist höhergestellten Personen überlassen wurden."


Ja, das ist "Karton-Philatelie", was aber nicht bedeutet, dass die Jahrbücher keinen ideellen Wert hätten.

Ich habe auch 2 "Silberlinge" aus den 90er-Jahren, die Ausgaben 1990 und 1991 (in den 80er Jahren gab es "gelbe" Ausgaben). Erworben Ende der 90er Jahre ca. zum Postpreis der darin enthaltenen Marken. Vor der Frankaturungültigkeit der DM-Nominale habe ich die Jahrbücher geleert und die Marken zum Frankieren verwendet. Die leeren "Silberlinge" habe ich immer noch.

Warum ? Weil der damalige Postminister Christian Schwarz-Schilling (heute 92 Jahre alt) tolle Vorworte für "seine" Jahrbücher verfasst hat, die nach mehr als 30 Jahren historischen Charakter haben.

Vorwort zum Minister-Jahrbuch 1990



Vorwort zum Minister-Jahrbuch 1991



Im Vergleich dazu das "nichtssagende" Vorwort der roten "Zumwinkel"-Ausgabe 2006 (Postminister gab es nicht mehr)



Mit diesen Jahrbüchern (1983 gab es z.B. noch kein Vorwort von Christian Schwarz-Schilling) lässt sich wunderbar die Entwicklung der Deutschen Bundespost als staatlicher Institution hin zu einer privaten Aktiengesellschaft dokumentieren. Für mich ist das Postgeschichte pur. Und wenn die "Silberlinge" günstig zu haben sind, was spricht dagegen, sie zu sammeln ?

Viele Grüße
Jürgen
 
Richard Am: 08.03.2023 12:11:30 Gelesen: 899# 20 @  
@ Henry [#18]

Angebot und Nachfrage

Angebot

Als Angebot wird die Menge an vorhandenen Gütern und Dienstleistungen im Markt bezeichnet, die zum Verkauf oder Tausch angeboten werden.

Nachfrage

Die Nachfrage hingegen bezeichnet die Absicht von Haushalten und Unternehmen, Waren und Dienstleistungen gegen Geld oder andere Waren im Tausch zu erwerben.

Marktgleichgewicht

Der Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage bestimmt das Marktgleichgewicht. In der freien Marktwirtschaft stimmen somit Angebot und Nachfrage überein. Als wichtigste Determinante wird der Preis angesehen.

Steigt die angebotene Menge, die Nachfrage bleibt jedoch gleich, so sinkt der Preis der Ware. Solche Veränderungen können mithilfe von Angebots- und Nachfragefunktion dargestellt werden und durch Verschiebungen der Kurven die unterschiedlichen Auswirkungen auf Angebotsmenge und Preis des Gutes bestimmt werden.


Quelle: WirtschaftundSchule.de

Oder einfacher: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Auf einer philatelistischen Veranstaltung in Süddeutschland vor etwa 10 Jahren konnten sich die Anwesenden so viele "Silberlinge" nehmen wie sie wollten. Fast niemand wollte sie. Da das Angebot Kartonphilatelie aller Art immer mehr zunimmt und die Zahl der Sammler sinkt, sorgt das zu hohe Angebot für fallende Marktpreise.

Auch die mit 100 Euro und mehr bewerteten Jahrbücher der DM-Zeit sind inzwischen im niedrigen einstelligen Euro-Bereich zu bekommen. Nur bei Michel bleiben sie sehr teuer.

Bei Briefmarken ist das Ergebnis von Angebot und Nachfrage beim Debrix 100 Index [1] gut zu sehen, der die Preise im Handel unter Sammlern für 10 wichtige deutsche Sammelgebiete ** und o als Gesamtindex ermittelt:



Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.philawert.de/index
 
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