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Thema: Quo vadis Schweiz ?
Baber Am: 10.05.2023 10:11:35 Gelesen: 554# 1 @  
Wenn man die Briefmarke als vorausgezahlte Gebühr für die Beförderung einer Brierfsendung definiert, war die Schweiz einmal ein seriöses Briefmarkenland, was wesentlich zur Beliebtheit der Schweizer Marken bei den Sammlern weltweit beigetragen hat.

Was die Schweiz aber jetzt als Briefmarken produziert, kann man nicht mehr uneingeschränkt als seriös bezeichnen. So gibt die Schweiz jetzt auch Crypto-stamps heraus, deren Sinn sich mir bisher nicht erschlossen hat. Wenigstens verzichtet die PTT im Gegensatz zu Österreich auf die Ausgabe von Sondermarken mit Nominalen, die niemand braucht.

Aber die Qualität der Marken für Sammler von gestempelten Marken läßt immer mehr zu wünschen übrig. War es 2019 die Ausgabe zum 100. Geburtstag des Zirkus Knie (Mi 2584-85), deren Druckfarbe sich im Wasserbad auflöste, so ist das neueste Beispiel vom 9.5.23 die Gummiente zu 1,10 Sfr. Auf ihrer Kunsttoffoberfläche hält keine Stempelfarbe. Sie läßt sich sofort wieder abwischen, also als Briefmarke vollkommen ungeeignet. Hinten haftet die Selbstklebefolie so stark nach dem Ablösen, dass man so lange rubbeln muss, bis die Marke zerreist.



Schade, dass heutzutage offensichtlich nur noch der billigtste Anbieter für die Markenproduktion zum Zuge kommt. Die Zeiten, wo die Schweizer Marken in hoher Qualität von der Druckerei Courvoisier produziert wurden, sind leider lange vorbei.

Gruß
Bernd
 
Baber Am: 12.05.2023 09:05:59 Gelesen: 454# 2 @  
Hallo zusammen,

auf meinen Brief an die Schweizer Versandstelle wegen der Qualität der "Gummiente" bekam ich folgende Antwort (kursiv dargestellt), die ich hier zur Diskussion stelle. Ich verzichte auf die übliche Einleitung, dass man ein guter und wertvoller Kunde ist und man für jede Anregung dankbar ist und komme gleich zur Sache:

In der Briefmarkenausgabe 2/23 vom 9. Mai 2023 erschien unter anderem die Sondermarke «Gummiente». Diese Briefmarke weist einen Quelllack auf, um einen Gummieffekt zu erzeugen. Auf dem Lack haftet die Stempelfarbe schlechter als auf normalem Briefmarkenpapier.

Warum gibt die Post eine Briefmarke heraus, worauf der Stempel schlecht haftet?

Briefmarken sollen innovativ sein und bleiben. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen in Ausnahmefällen Kompromisse zu Lasten der technischen Anforderungen gemacht werden. In diesem Fall haftet auf dem Quelllack die Stempelfarbe schlechter als auf normalem Briefmarkenpapier.

Welche Folgen ergeben sich durch den schlecht haftenden Stempel

Der Stempel kann im Bereich des Quelllacks (farbige Fläche der Briefmarke) später abgewischt werden. Manuell gestempelte Briefmarken (Stempelaufträge für den Stempeldienst Lyss) bedürfen für ein schönes Stempelresultat einer Trocknungszeit, welche berücksichtigt wird. Trotzdem kann der Stempel auch hier im Bereich des Quelllacks später abgewischt werden.

Heisst das, der Stempel auf der Briefmarke kann abgewischt werden, um die Briefmarke wiederzuverwenden?

Ja, dies ist grundsätzlich möglich. Einen Stempel abzuwaschen, um eine Briefmarke wiederzuverwenden, ist jedoch Betrug.

Sind auch die maschinell gestempelten Briefmarken betroffen?

Bei den vorgefertigten gestempelten Produkten, wie den gestempelten Bogen oder Ersttagsumschlägen/FDC), haften die Stempel problemlos auf der Marke. Bei den in den Briefzentren maschinell gestempelten Briefen kann die Trocknungszeit nicht wie beim Stempeldienst Lyss eingehalten werden, wodurch es zu einem nicht optimalen Stempelresultat kommen kann.

Wie komme ich zu einem einwandfreien Stempel?

Einwandfreie Stempel erhalten Sie mit den vorgefertigten Produkten (z. B. gestempelte Bogen oder Ersttagsumschläge), bestellbar auf postshop.ch, via Bestellschein «Die Lupe» oder Contact Center. Echtzulaufende Belege/Briefe (Briefe/Belege, die per Post verschickt werden sollen) können Sie beim Stempeldienst in Lyss stempeln und verschicken lassen. Adresse: Post CH Netz AG, Logistik PN, Auftragsbearbeitung, Werkstrasse 41, 3250 Lyss.


Das ist also die neue Welt der Briefmarken. Sie dienen nicht mehr in erster Linie zur Frankatur.

Gestempelte Marken soll man nicht aus dem Postverkehr "sammeln" sondern bei der Versandstelle zum Preis der ungestempelten + Versandporto bestellen.

Vielleicht bin ich altmodisch. Aber das ist nicht mehr meine Welt und so werde ich das Sammeln von Neuheiten wohl aufgeben.

Gruß
Bernd
 
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