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Thema: **** Echtheit des vom BDPh gekauften Hiroshima-Briefes nicht nachweisbar !
Das Thema hat 27 Beiträge:
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saeckingen Am: 01.08.2023 11:20:13 Gelesen: 3956# 3 @  
@ drkohler [#2]

Kann es nicht einfach ein Brief sein, der sich in Hiroshima befand zur "richtigen" Zeit (auch wenn er schon 1943 befördert wurde) und überlebt hat?

Kann sein, muss aber nicht. Da der Brief an sich keinen Wert hat und nur die Geschichte darum seinen Wert definierte, ist das ganze ohne schlüssigen Nachweis einfach nicht guten Gewissens verkauft werden.

Warum man den Beleg vor 23 Jahren ohne Bedenken für so viel Geld gekauft hat, steht auf einem anderen Blatt. Es gab auch damals schon viele Fragen zum Warum.

Grüße
Harald
 
ligneN Am: 01.08.2023 15:20:01 Gelesen: 3833# 4 @  
Die Überschrift ist ungenau und sollte geändert werden.

Selbstverständlich ist der Umschlag echt.

Was nicht nachweisbar ist: A-Bomben Bankfilialen Tresorfund / Strahlung usw.

Also die bewegende Rahmenerzählung mit einer angeblichen Auffindung und ganz großer historischer Hausnummer...

Der Umschlag stellt nichts Besonderes dar. Stammt aus einer Bankenkorrespondenz (Vordruckumschläge an Geibi-Bankfilialen). Eine ganze Reihe davon wurde vor 10+ Jahren in lots zu 10-15 Stück bei ebay.com angeboten (Anbieter aus USA). Durchschnittspreis $2.50. Nicht gerade attraktiv mit vorwiegend unleserlichen Stempeln. Also habe ich nicht geboten.
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 15:22:45 Gelesen: 3830# 5 @  
@ ligneN [#4]

Interessant - man fragt sich, wer damals sein Placet zum Kauf gegeben hat? War ja immerhin damals ein kleines Vermögen für einen Brief, der wohl immer strittig war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
ligneN Am: 01.08.2023 16:54:48 Gelesen: 3759# 6 @  
@ bayern klassisch [#5]

Wie man hört, war der Erwerb ein Wunsch von Herrn Michael Adler* (1932-2017), damals Präsident des BdPh. Wer das im BdPh abgesegnet hat, da bin ich überfragt.

*Nachruf
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10013&da=1&F=1
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 17:05:55 Gelesen: 3747# 7 @  
@ ligneN [#6]

Danke für den Link hier - war bei mir leider schon lange in Vergessenheit geraten.

Ja, irgendeiner muss es ja abgesegnet haben, denn der Präsident war sicher kein Kenner dieses Spezialgebietes und man hätte doch bei einem so großen Verband wie dem BDPh e. V. erwarten können, dass sich die Entscheidung: Kauf, oder Nicht-Kauf, durch Kenner abzusichern gewesen wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
TeeKay Am: 01.08.2023 17:11:07 Gelesen: 3741# 8 @  
Zum Dank kaufte der BDPh dann noch Adlers Sammlung auf. Der gleiche Adler, der nicht einmal für eine Verlängerung der DM-Umtauschfrist kämpfen wollte, sondern im Gegenteil Partei für die Deutsche Post ergriff und keine Preiseinbrüche bei postfrischer Bund-Ware erwartete.*

* Siehe Philatelie 10/2003
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 17:16:48 Gelesen: 3731# 9 @  
@ TeeKay [#8]

Das klingt nicht sehr sammlernah - vlt. tut sich da ein Sumpf auf, wenn der BDPh die Slg. des 1. Vorsitzenden kaufte?

Was war sie wert, wer hat geschätzt und zu welchem Preis wurde sie verkauft? Schon etwas merkwürdig ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
saeckingen Am: 01.08.2023 17:19:04 Gelesen: 3728# 10 @  
@ bayern klassisch [#7]

Den Kauf hat sich der Präsident damals sicherlich von seinen Vorstandskollegen absegnen lassen.

Es gab damals durchaus Diskussionen in der Sammlerschaft, warum man den Beleg gekauft hat, wer der Verkäufer war und wie der Brief den hohen Zuschlag erreicht hat.

Sollte der Beleg mit seinen durchaus werbewirksamen Auftritten das erreicht haben, was man sich für die entsprechenden Ausstellungen erhofft hat, dann war er sein Geld eventuell sogar wert. Werbung kostet und da man durch dieses "Sensationsstück" kostenfreie Berichterstattung in den Medien (Zeitungen, Fernsehen und Radio) erhalten hat, war es den Kaufpreis von gut DM 30.000 wert. Die Besucher standen immerhin bei diversen Veranstaltungen Schlange, um den Brief zu sehen.

Ein Verkauf zu einem hohen Preis, hätte dem BDPh Budget jetzt aber sicherlich nicht geschadet.

Grüße
Harald
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 17:27:31 Gelesen: 3719# 11 @  
@ saeckingen [#10]

Hallo Harald,

ich denke, dass der Brief "tot" ist, nachdem in der philatelie dieser vernichtende Artikel auch den Rest jedes Zweifels hinweg gefegt hat. Wer sollte den versteigern wollen? Wer ihn prüfen und attestieren, damit er überhaupt auktionsfähig würde? Und wer hat ihn damals attestiert? Sein damaliger Besitzer?

Der BDPh will ihn ja offensichtlich als Leiche im hauseigenen Keller belassen und abschreiben kann/konnte man ihn auch nicht. Das Geld ist schlicht weg und ob er sich als Werbetrommel so sehr eignete? Ich habe ihn mal von der Ferne irgenwo live gesehen und war danach schnell in den Gängen der Ausstellungssammlungen verschwunden, und das, ohne seine Geschichte zu kennen.

Ich denke, das war ein Eigentor de luxe. Dafür hätte man vieles richten können in der Philatelie. Schade ums Geld!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
TeeKay Am: 01.08.2023 17:33:43 Gelesen: 3708# 12 @  
@ bayern klassisch [#9]

Der Versuch, die Meldung zum Kauf der Adler-Sammlung wiederzufinden, scheiterte eben. Ich würde meine Erinnerung an den Vorgang daher jetzt in Zweifel ziehen.
 
saeckingen Am: 01.08.2023 17:36:17 Gelesen: 3702# 13 @  
@ bayern klassisch [#11]

Der BDPh wollte den Brief jetzt verkaufen und in diesem Zusammenhang, ist denke ich, die "Geschichte" hinterfragt worden und der geplante Verkauf gescheitert.

aus [#1]: Fazit für den BDPh, der den Brief zu veräußern beabsichtigte:

Grüße
Harald
 
TeeKay Am: 01.08.2023 17:38:23 Gelesen: 3695# 14 @  
Wenn der Brief noch strahlt, dann doch, weil er Nuklearmaterial abbekam. Wenn der Brief nur ionisierender Strahlung ausgesetzt war, würde er nicht selbst Strahlung abgeben. Wenn der Brief selbst Nuklearmaterial abbekam, dann müsste sich dieses Material einer der beiden Bombenabwürfe zuordnen lassen. [1]

[1] https://www.spektrum.de/magazin/identifizierung-von-unbekanntem-nuklearem-material/822177
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 17:41:33 Gelesen: 3690# 15 @  
@ saeckingen [#13]

Danke für den Hinweis - ja, wollte, das ist ja jetzt durch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Ben 11 Am: 02.08.2023 00:35:04 Gelesen: 3523# 16 @  
@ ligneN [#6]

Wie man hört, war der Erwerb ein Wunsch von Herrn Michael Adler* (1932-2017), damals Präsident des BdPh. Wer das im BdPh abgesegnet hat, da bin ich überfragt.

Hat denn die Mitgliederversammlung seinerzeit dem Erwerb des Briefes und der Sammlung zugestimmt?

VG Ben.
 
drkohler Am: 02.08.2023 03:17:46 Gelesen: 3498# 17 @  
@ TeeKay [#14]

Meine Rede... Der Brief sollte einen "DNA-Abdruck" der Hiroshima-Bombe haben. Kostet wahrscheinlich viel Geld, das zu beweisen/widerlegen, wäre aber interessant.
 
Schwämmchen² Am: 02.08.2023 14:26:51 Gelesen: 3334# 18 @  
Strahlt der Brief jetzt noch radioaktiv oder nicht? Das kann ein billiges Meßgerät bereits messen.
 
bayern klassisch Am: 02.08.2023 14:30:03 Gelesen: 3329# 19 @  
@ Schwämmchen² [#18]

Radioaktiv ist jede Fliese in deinem Haus, was das bedeuten soll, weiß ich nicht.

Legte ich heute einen Brief für ein paar Tage dorthin, wäre er auch radioaktiv.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
ligneN Am: 02.08.2023 15:13:40 Gelesen: 3295# 20 @  
@ Schwämmchen² [#18]

Das steht im Philatelie-Artikel - einfach mal lesen.

M. E. ist die damals gemessene "Reststrahlung" unspezifisch und kein Beleg für gar nix.
 
Lars Boettger Am: 02.08.2023 22:43:35 Gelesen: 3119# 21 @  
@ ligneN [#6]

Wie man hört, war der Erwerb ein Wunsch von Herrn Michael Adler* (1932-2017), damals Präsident des BdPh. Wer das im BdPh abgesegnet hat, da bin ich überfragt.

Hier gehe ich von einem Vorstandsbeschluss aus. Wir sprechen von einer andere Zeit. Die IBRA 1999 fand kurz vorher statt. Heute wäre man froh, man hätte einen Teil der damals zur Verfügung stehenden Mittel für die IBRA 2023 gehabt. Das waren einfach andere Zeiten. Schlussendlich hat die Mitgliederversammlung den damaligen Vorstand entlastet und damit den Kauf rückwirkend genehmigt.

Beste Grüße!

Lars
 
DL8AAM Am: 03.08.2023 00:26:00 Gelesen: 3081# 22 @  
... und man wollte womöglich halt etwas "gesellschaftspolitisch-relevant Wichtiges" haben. Es waren eben die 90er. Ein seinerzeitiges Public Relations-Gesamtkunstbild für die Öffentlichkeit und/oder Presse. Und wenn (falls), wie bereits oben angedeutet, durch Sponsoren bzw. den PR-Etat abgedeckt, alles OK. Augenzwinker ;-)

"Streng philatelistisch" gesehen, war der ja schon immer massenwarig "wertlos" ;-)

Augenzwinkernd und anführungszeichen'end ;-)
Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 03.08.2023 10:30:40 Gelesen: 2962# 23 @  
@ Lars Boettger [#21]

Ganz so schwarz-weiss ist es auch nicht. Gebe einmal das Stichwort "Hiroshima-Brief" in die Google-Suche ein, und Du findest mindestens 20 Pressemeldungen nicht-philatelistischer Publikationen, in denen der Brief erwähnt wird. Nicht zu beziffern ist der Wert, den der Brief als Mahnung gegen den Atomkrieg bewirkt hat

Meines Erachtens hat der Brief damit sein Geld erwirtschaftet und kann jetzt getrost in die 1-Euro-Kiste gelegt werden.
Oder als Kuriosität anbieten: "Massenware, auf die der deutsche Philatelistenverband hereingefallen ist".

Im übrigen ist für mich der Drops noch nicht gelutscht. Natürlich ist die Darstellung übertrieben und nicht nachweisbar, dass dieser Brief aus dem strahlenden Trümmerschutt in Hiroshima gezogen wurde. Im übrigen war die radioaktive Strahlung gar nicht das Problem beim Angriff und der Katastrophe in Hiroshima, da die Bombe im Luftraum und nicht auf dem Boden explodiert ist. Da gibt es andere Stellen auf der Erde, die viel mehr durch Atombombenexperimente (im Boden !!) in Mitleidenschaft gezogen sind. (Bikini Atoll, Nevada etc.)

@ bayern klassisch [#19]

Es lässt sich physikalisch schon nachweisen, ob es Hintergrundstrahlung oder doch mehr ist. So einfach lässt sich ein solcher Brief auch nicht mit radioaktiver Strahlung "verfälschen". Eventuell aufgebrachte radioaktive Substanzen lassen sich nachweisen.
Oder der Brief strahlt gar nicht und es hat bislang niemand gemerkt. :)

Wenn Du sehr alte Fliesen hast, können die radioaktiv strahlen, wenn farbige Uranpigmente (z.B. gelbe) für die Fliesenherstellung verwendet wurden. Du kannst auch die Radon-Konzentration in Deinem Badezimmer messen (lassen).
 
WPhV Stuttgart Am: 04.08.2023 08:52:39 Gelesen: 2691# 24 @  
@ TeeKay [#8]

Es heißt zwar De mortuis nil nisi bene, doch erwähnt werden sollte, dass unter der Präsidentschaft von Michael Adler auch die unsäglichen Direktmitgliedschaften eingeführt wurden und damit - ohne es weiter wieder diskutieren zu wollen - ein aus Sicht des WPhV Beschleuniger des Ortsvereinssterbens...
 
Baber Am: 04.08.2023 09:52:37 Gelesen: 2642# 25 @  
@ WPhV Stuttgart [#24]

Was hat das mit dem Hiroshima-Brief zu tun?

Bitte beim Thema bleiben.

Gruß
Bernd
 
Altsax Am: 04.08.2023 11:01:36 Gelesen: 2601# 26 @  
@ ligneN [#6]

"Interessant - man fragt sich, wer damals sein Placet zum Kauf gegeben hat? War ja immerhin damals ein kleines Vermögen für einen Brief, der wohl immer strittig war."

Wer Herrn Adler kennengelernt hat, weiß, daß er in der Lage war, seinen Willen durchzusetzen. Es ist schwer vorstellbar, daß es jemand gewagt hat, ihm zu widersprechen. Zu beachten ist auch, daß der BDPh seinerzeit "im Geld schwamm". Über die Spesenausgaben der Funktionäre für 1.-Klasse-Flüge etc. ist damals hinreichend berichtet worden. In der freien Wirtschaft gibt es für solches Gebaren den Spruch "Liquidität macht sinnlich".
 
ligneN Am: 04.08.2023 22:17:35 Gelesen: 2380# 27 @  
@ Altsax [#26]

Das Zitat stammt von "bayern klassisch", eine Nachricht weiter oben in [#5].
 

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