Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
Das Thema hat 241 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 4 5 6 7 8 9 10 oder alle Beiträge zeigen
 
drmoeller_neuss Am: 25.08.2023 14:30:41 Gelesen: 27053# 1 @  
Was andere Postverwaltungen schon seit Jahren machen, erreicht nun auch Deutschland: der Wahnsinn mit Krypto-Marken.

Die Deutsche Post kündigt für den 2. November 2023 eine Krypto-Marke im Rahmen der Serie "Historische Bauwerke in Deutschland" an. Neben der nassklebende Marke soll es eine motivgleiche selbstklebende Marke als Krypto-Briefmarke geben. Die Marke kann im Laufe des Oktobers bestellt werden. [1]

Einzelheiten über die Ausstattung und den Preis sind noch nicht bekannt. Alle Interessierten können sich aber für einen entsprechenden Newsletter abonnieren. Im normalen Deutschland-Abonnement wird die Marke nicht geliefert.

Alles weitere bleibt abzuwarten, insbesondere ob der Michel-Katalog dieser Marke eine eigene Hauptnummer spendiert. Dann wird es auf den Vordruckalben auch ein Feld geben, dass der fleissige Sammler zu bestücken hat. :)

[1] https://www.deutschepost.de/de/k/kryptomarke.html
 
22028 Am: 25.08.2023 15:59:40 Gelesen: 26989# 2 @  
@ drmoeller_neuss [#183]

Von mir aus gerne, ich bleibe bei meinen alten seriösen Gebieten wo ich forschen und Neues entdecken kann.
 
Frankenjogger Am: 25.08.2023 19:43:58 Gelesen: 26893# 3 @  
@ 22028 [#2]

dito, Klemens
 
Baber Am: 26.08.2023 16:44:24 Gelesen: 26689# 4 @  
Es musste ja so kommen.

Nachdem Österreich mit Krypto begonnen hat, Liechtenstein und die sonst so seriöse Schweiz auch auf diesen Zug aufgesprungen sind, konnte die Deutsche Post AG ja nicht zuschauen. Es ist wie früher mit dem Statussysmbol Auto. Schau mal der Nachbar hat sich einen neuen größeren Wagen zugelegt. Dann müssen wir auch einen neuen kaufen.

Wir müssen uns wohl von der Vorstellung verabschieden, dass Briefmarken in erster Linie als vorausbezahlte Quittung die Freimachung (Franco) eines Briefes dienen. Die Post braucht sie nicht mehr und bietet daher andere Objekte um mit den "Sammlern" Geschäft zu machen.

Gruß
Bernd
 
dietbeck Am: 27.08.2023 12:00:58 Gelesen: 26507# 5 @  
Ich wundere mich über diese ganze Lamentiererei.

Die Sache ist doch ganz einfach. Wir leben in einer Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage fundamentale Prinzipien sind.

Offensichtlich sind Cryptobriefmarken gefragt, und lohnen sich finanziell für die entsprechenden Herausgeber.

Es ist also keineswegs zielführend die entsprechenden Herausgeber zu kritisieren. Wenn die Produkte gekauft werden, dann wird also eine Nachfrage bedient. Wie in jedem anderen Wirtschaftssegment auch. Wenn jemand zu kritisieren ist, dann die Käufer.

Aber warum ? Ob die Cryptobriefmarken nun einen althergebrachten Zweck einer Briefmarke erfüllen oder nicht scheint für die Käufer egal zu sein. Also dann sollte man es eben auch nicht aus dieser Brille bewerten. Niemand, der nicht will, muss diese Produkte kaufen (ich auch nicht). Aber natürlich passen diese Produkte in den digitalen Zeitgeist.

Jeder darf sein Geld ausgeben wofür er will.

Und erzähl mir doch keiner, dass die Briefmarkenflut der "normalen" Briefmarken noch irgendeinem anderen Zweck dient, als Geld zu machen. Ich sehe da keinen Unterschied.
 
nagel.d Am: 27.08.2023 13:47:46 Gelesen: 26448# 6 @  
@ dietbeck [#37]

Hier muss ich vollkommen zustimmen. Würde es keine Nachfrage geben, würde man diese Marken auch nicht anbieten.

Und die Briefmarken verschwinden mittlerweile auch ganz langsam aus dem Postalltag. Ich bekomme am Schalter der Postfiliale so gut wie keine Briefmarken mehr und wenn ich spezielle Sondermarken will werde ich ungläubig angeschaut, weil Sondermarken bekomme ich keine mehr am Schalter.
 
Richard Am: 02.09.2023 09:59:20 Gelesen: 26119# 7 @  
Neuheit: Krypto-Briefmarken der Deutschen Post

Die Deutsche Post wird das Brandenburger Tor als Krypto-Briefmarke mit NFT herausbringen. Kryptomarken genießen unter Sammlern einen zwiespältigen Ruf und gelten entweder als Abzocke oder wertvolle Kostbarkeit.



Kryptomarken lassen sich mit dem Handy scannen und vom Eigentümer in der Blockchain registrieren. Die Deutsche Post will eine ganze Serie solcher Marken herausbringen, auf denen historische Bauwerke zu sehen sind.

Das Finanzministerium hat mitgeteilt, dass auf der am 2. November 2023 erscheinenden Kryptobriefmarke das Brandenburger Tor abgebildet sein wird. Zeitgleich mit der Kryptomarke erscheint eine klassische, nassklebende Briefmarke mit gleichem Motiv für 1,60 Euro.

Kryptobriefmarken werden - auch aufgrund der teureren Herstellungsweise - häufig mit einem Preisaufschlag verkauft. Zu den Preisen hat sich die Deutsche Post bislang nicht geäußert. Auch wie die Marke aussehen wird, bleibt bis zum 14. Oktober geheim. Dann startet nämlich der Vorverkauf, wie ein Nutzer im Forum philaseiten.de schrieb.

Andere Postgesellschaften unterteilen die Gesamtauflage ihrer Cryptomarken in verschiedene Seltenheitsstufen. So könnte es beispielsweise 100.000 Bronze-Marken geben, 50.000 Silber-Marken, 10.000 Gold-Marken und 1.000 Platin-Marken. Für Kunden ist der Markenkauf wie ein Lotteriespiel, weil vorher nicht bekannt ist, welche Seltenheitsstufe man bekommt. Je seltener eine Marke, desto höher schätzen Sammler das Potenzial einer Wertsteigerung ein. Ob die Deutsche Post verschiedene Seltenheitsstufen anbieten wird, ist aktuell unbekannt.

Bei Kleinanzeigen werden Crypto-Stamps der Österreichischen Post zwischen 25 und über 1.000 Euro angeboten. Solche Extrempreise erzielen eher ältere Cryptomarken, die aufgrund des damaligen Hypes schnell ausverkauft waren. Inzwischen ist der Trend abgeflaut, und die Marken sind regulär im Onlineshop der Österreichischen Post zu haben.

Vor wenigen Wochen hatte der private Briefdienst Nordbrief eine Wacken-Briefmarke mit RFID-Chip und NFT-Abbild herausgebracht (Paketda berichtete). Die Auflage von 50.000 Stück wurde nicht abverkauft. Die Wacken-Marke ist bei nordbrief.sh erhältlich für 11,99 Euro zzgl. Versandkosten. Die teuerste Versandart bei Nordbrief ist übrigens ein Maxibrief für 2,80 Euro. Die Cryptobriefmarke für 11,99 Euro ist somit für den täglichen Briefversand unbrauchbar und zeigt, dass sie nur für den Sammlermarkt produziert wurde.



Mit der Wackenmarke hat sich Nordbrief das Privileg gesichert, Deutschlands erste Kryptobriefmarke herausgebracht zu haben. Die Deutsche Post muss sich mit dem Titel "erste Deutschland-Krypto-Briefmarke" begnügen. Den Länderaufdruck "Deutschland" dürfen private Briefdienste auf ihren Marken nämlich nicht verwenden.

Unter Sammlern klassischer Briefmarken haben Cryptomarken einen schlechten Ruf. Als die erste Kryptomarke der Österreichischen Post erschien, warnte der Präsident des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine bei futurezone.at vor überteuerten Wiederverkaufspreisen:

Ich würde das auf gar keinen Fall zahlen, weder vier- noch dreistellige Beiträge. Das wird spätestens in ein paar Monaten wieder im dreistelligen Bereich landen und einige werden sich dann ärgern. Es gibt leider in unserem Bereich ein paar schwarze Schafe, die versuchen, kurzfristig schnelles Geld zu machen. Das wird aber auch wieder abflauen.

Der Vorverkauf der Deutsche-Post-Kryptomarke vom 14.10. bis 2.11. wird ein spannender Zeitraum. Dann zeigt sich, ob sich Kunden von der Neuheit begeistern lassen - oder sie als Schnickschnack abtun.

Infoseite der Deutschen Post: http://www.deutschepost.de/kryptomarke

---

Mit freundlicher Genehmigung durch Steffen Persiel, Verantwortlicher von Paket.da, dem allgemeinen Verbraucherportal rund um Paketdienste: https://www.paketda.de/fragen-antworten.php

Der mehrfach wöchentlich erscheinende Informationsdienst Paket.da kann kostenfrei bezogen werden bei info@paketda.de . Auch für Sammler von Interesse !
 
DL8AAM Am: 18.09.2023 17:15:30 Gelesen: 25727# 8 @  
Nur zur optischen Abrundung des Themas und vielleicht für spätere Recherchen, hier die Ankündigung aus der aktuellen Ausgabe des Philatelie-Journals "postfrisch" der Deutschen Post AG; Heft 5/2023, Seite 29:



Beste Grüße
Thomas
 
Cantus Am: 18.09.2023 20:00:33 Gelesen: 25640# 9 @  
Ich bin ja einmal gespannt, wie viele von diesen Marken in der normalen Tagespost Verwendung finden werden. Für mich ist das jedenfalls kein Thema, dem ich mein Einkommen widmen werde.

Viele Grüße
Ingo
 
nagel.d Am: 18.09.2023 20:25:44 Gelesen: 25629# 10 @  
@ Cantus [#9]

Cantus, ich bezweifel, dass überhaupt eine im Umlauf kommt.
 
Eric Scherer Am: 18.09.2023 22:16:27 Gelesen: 25589# 11 @  
Anders als in anderen Ländern trennt die Deutsche Post das Wertzeichen und den Kryptocode. Man kann das Wertzeichen auch ganz normal ohne NFT-Code erwerben. Dann kostet es wohl nur den Portowert. Oder man kauft das Set mit dem NFT. Dabei muss man beachten, dass NFTs für sich durchaus einen Marktwert haben bzw. entwickeln können - ob man sie nun mag oder nicht.
 
Henry Am: 19.09.2023 19:41:19 Gelesen: 25436# 12 @  
Wer kann mich denn mal bitte schlau machen, wie es sich mit NFT-Marken verhält, die auf Brief verklebt werden. Die sind doch sicher in der Blockchain vorher registriert. Und werden dort dann nur noch als Datei gehandelt? Gehören die Marken dann nach dem Versand immer noch dem Absender? Oder haben die dann nur noch den Wert als Marke? Die Trennung der Deutschen Post hat mich so verunsichert, dass ich nun nichts mehr verstehe.

Ich werde mir eine solche Marke ganz sicher auch nicht kaufen, aber ich möchte gerne verstehen, was da abläuft.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
TeeKay Am: 20.09.2023 12:24:46 Gelesen: 25350# 13 @  
@ Henry [#12]

Die NFTs stehen in keinem rechtlichen Zusammenhang mit der physischen Marke. Du kaufst die Briefmarke, verknüpfst dann das NFT (Bild) in der Blockchain (Datenbank) mit deiner Wallet (eineindeutige digitale Adresse, die es dir ermöglicht, die NFTs weiterzugeben, solange du das Passwort zu deiner Wallet noch kennst) und kannst die Briefmarke als Briefmarke verwenden. Es gibt ab dem Moment keine Verknüpfung mehr zwischen der Briefmarke, dem Eigentum an der Briefmarke und dem NFT sowie dem Eigentum am NFT. Nach dem Absenden der Briefmarke hat der neue Eigentümer weder Zugriff auf das NFT, noch steht die Briefmarke weiterhin in deinem Eigentum.

Der Wert der Briefmarke ist auch unabhängig vom Wert des NFTs. Wertunterschiede können sich natürlich ergeben, wenn die Deutsche Post z.B. nur fünf rote Briefmarken, die fünf rote NFTs ergeben, aber fünf Mio blaue druckt. Der Wert der fünf roten Marken ist dann aber hoch, weil es nur fünf gibt, und nicht weil die fünf roten NFTs irgendeinen Wert haben könnten. Mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit werden die NFTs absolut wertlos sein, weil es keine NFT-Sammler gibt (nur Spekulanten, aber der Hype ist vorbei), sehr wohl aber noch viele Briefmarkensammler.

Dass die meisten Menschen überhaupt nicht verstehen, was Blockchains und NFTs sind und dass es bis heute keine Einsatzmöglichkeiten gibt, bei denen Blockchains besser wären als vorher existierende Alternativen, ist übrigens ein guter Hinweis darauf, welche langfristige Wertentwicklung der ganze Krypto-Unsinn haben wird. Gekauft wird das Zeug doch nur, weil es in der Vergangenheit schnelle und starke Wertzuwächse gab. Jetzt zeigt sich, dass alles im Krypto-Universum beliebig vermehrbar ist. Was aber in beliebiger Menge verfügbar ist, hat keinen Wert.
 
Henry Am: 20.09.2023 18:50:26 Gelesen: 25269# 14 @  
@ TeeKay [#13]

Ich bedanke mich für die aufklärende Antwort. Ich muss jetzt nur abklären, ob mein Verständnis richtig ist: Der neue Eigentümer der Marke kann diese in der Blockchain nicht mehr registrieren, weil er die Token ID nicht hat, die auf dem Blatt stehen, aus der die Marke gelöst wurde. Richtig?

Wenn aber jemand sein Eigentum am NFT verkauft oder weitergibt, dann muss er über seine Wallet den neuen Eigentümer selbst in der Blockchain ändern? Oder wie läuft das ab? Können die Angaben in der Blockchain durch Hacker angegriffen und verändert werden? Ist jetzt vielleicht eine blöde Frage, kommt mir aber grade in den Sinn, wenn ich an vermehrte Cyber-Kriminalität denke.

Mit philastelistischem Gruß
Henry
 
TeeKay Am: 21.09.2023 00:37:58 Gelesen: 25203# 15 @  
@ Henry [#14]

Wenn irgendein Element in der Vorbesitzerkette das NFT bereits in seiner Wallet hat, dann kann der neue Besitzer der Marke das NFT nicht mehr für sich selbst registrieren.

Das Prinzip einer Blockchain ist, dass niemand selbst etwas ändern kann. Das NFT muss bei einem Verkauf/Tausch vom Vorbesitzer zur Wallet-Adresse des neuen Besitzers geschickt werden. Die Transaktion wird von Minern/Validatoren bestätigt und an die Blockchain angehangen.

Hacker können die Blockchain nur ändern, wenn sie mehr als 50% der Mining/Validationskapazität besitzen. Bei kleinen Blockchains ist das einfacher als bei großen. Denkbar ist ein Hack der Wallet/NFT-Börse. Dabei wird nicht die Blockchain geändert, sondern nur dein Besitz auf andere Wallets übertragen. Es kam auch schon vor, dass Blockchain-Protokolle selbst fehlerhaft waren und es Hackern ermöglichten, falsche Transaktionen bestätigen zu lassen. Der größte Schaden entstand jedoch durch betrügerische Börsen oder gleich betrügerische Kryptowährungen, nicht durch Hacks.

Bei den Briefmarken-NFTs würd ich mir keine Sorgen machen, dass die jemand stehlen wollen würde.
 
Henry Am: 21.09.2023 14:32:42 Gelesen: 25133# 16 @  
@ TeeKay [#15]

Nochmals vielen Dank. Obwohl ich im Verein auch immer auf die Philaseiten verweise, wollen manche Mitglieder zu solchen Themen auch was in der Vereinszeitung lesen. Da ich als Schriftführer den größten Teil der Beiträge schreibe, möchte ich da natürlich nicht gerade den größten Mist verzapfen. Das ist auch ein Grund für meinen Wissenshunger.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 

Das Thema hat 241 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 4 5 6 7 8 9 10 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.