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Thema: Vorphilatelie: Belege bestimmen
dietbeck Am: 10.09.2023 13:25:50 Gelesen: 751# 1 @  
Frage zu Vorphila-Brief nach Hanau

Kann jemand zu dem Beleg was sagen ?

Er ging nach Hanau und hat wohl die Daten 19.1. im Stempel vorderseitig und 21.1. rückseitig, leider ist mehr nicht wirklich klar. Deshalb die folgenden Fragen:

1. Welcher Ort ist der Absenderstempel ?
2. Was ist das für ein Ankunftsstempel ?
3. Wie sind die verschiedenen Porti zu erklären ?

Leider sind auch vom Briefinhalt keine weiteren hilfreichen Angaben zu entnehmen.

Danke für Hilfe
Dieter


 
bayern klassisch Am: 10.09.2023 15:28:37 Gelesen: 714# 2 @  
@ dietbeck [#1]

Hallo,

es könnte ein preussischer Zweikreisstempel sein, der schlecht abgeschlagen wurde, so dass ich den Ort nicht sicher lesen kann.

Preussen notierte in roter Tinte sein Porto bis zur thurn und taxischen Postgrenze mit 2 1/2 Silbergroschen.

Taxis notierte für sich 2 1/2 Sgr., so dass wir in Hanau oben die Summe von 5 Sgr. für den Empfänger zu zahlen sehen.

Der siegelseitige Stempel ist ein D(istributionsstempel) 1. Austragung am 21.1., oder was für ein Datum das auch immer sein mag; er zeigte an, dass der Brief morgens mit der 1. Briefverteilung (Distribution) dem Stadtbriefträger auf den Weg gegeben worden war.

Kleiner Tipp: Briefe mit unleserlichen oder ganz schlecht leserlichen Ortsstempeln kauft man nicht - dafür gibt es zu viele Briefe mit klaren Stempeln. Wer bei Altdeutschland bzw. der Klassik ein bisserl auf Qualität achtet, macht schon mal nicht viel falsch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.09.2023 17:37:01 Gelesen: 701# 3 @  
@ dietbeck [#1]

Hallo Dieter,

der Stempelort sollte Bergischgladbach sein, der Ankunftsstempel sagt mir nur das der Brief 2 Tage später zur Ausgabe kam, diese wurden so in Preussen genutzt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 10.09.2023 18:15:08 Gelesen: 692# 4 @  
@ Gernesammler [#3]

Hallo Rainer,

und vor Preussen wurden sie von der Thurn- und Taxis-Post benutzt, sogar im Kanton Schaffhausen in der Schweiz!

Hanau lag aber im TT-Postbezirk, von daher war es ein taxischer Stempel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.09.2023 19:23:54 Gelesen: 682# 5 @  
@ bayern klassisch [#4]

Hallo Ralph,

das ist ja auch richtig, ich bin ja nur auf den Aufgabestempel eingegangen, habe jetzt auch die Nummer dazu im Feuser Deutsche Vorphila Stempel gefunden, es ist die Nr.244 und der Stempel fand seinen Einsatz ab 1842.

Gruß Rainer
 
Todtnau Am: 23.01.2024 22:14:24 Gelesen: 252# 6 @  
Hallo,

zum folgenden Beleg (Datum aus dem Inhalt erkennbar) gibt es viele Fragen, die auch beim Vereinstreffen nicht geklärt werden konnten.



Wir vermuten folgendes:

Es ist ein Paketbegleitbrief mit dem Paketzettel 774 für eine Schachtel von 16 Pfund 2 Unzen von Plathe (heute Płoty in Westpommern -Polen-) nach Stettin an Schneidermeister Wetzel, franco (also vom Absender 4 ¼ Silbergroschen bezahlt), mit Abgangsstempel Plathe 21.1. und Packkammerstempel Stettin 23.1. sowie einem vermutlichen „Ausgangsstempel“ vom 32.1. nachmittags 2 Uhr.

Den Text links unten können wir nicht vollständig entziffern: „hiebei eine Schachtel in ...“, ebenso den Text auf der Rückseite neben dem Siegel.

Haben wir hiermit recht?

Viele Grüße
Willi
 
chris63 Am: 23.01.2024 22:51:27 Gelesen: 240# 7 @  
@ Todtnau [#6]

Hallo Willi,

in gr.(obes) Leinen gep.(ackt)

christof
 
Lars Boettger Am: 23.01.2024 23:08:25 Gelesen: 232# 8 @  
@ Todtnau [#6]

Hallo Willi,

der Ausgabestempel zeigt das etwas verwackelte Datum vom 22.1. an.

Beste Grüsse!

Lars
 
Magdeburger Am: 24.01.2024 13:25:07 Gelesen: 201# 9 @  
@ Todtnau [#6]

Hallo in die Runde,

der Text unten, leicht korrigiert:

Hierbei eine Schachtel in gr(auen) Leinen gez(eichnet) H. W. Stettin

Der siegelseitige Ausgabestempel zeigt die 2. Tour an.

Die Gewichtsangabe ist 16 Pfund 20 Loth.

Die Berechnung der 4 1/4 Sgr.

Die Entfernung beträgt knapp 9 Meilen und daraus folgt:

17 Pfund * 1,5 Pfennige * 2 (5-10 Meilen) = 51 Pfennige = 4 1/4 Sgr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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