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Thema: Michel bietet Farbenführer 2022 für 298 Euro an, bei Amazon + Borek zum alten Preis
Richard Am: 29.09.2023 09:37:20 Gelesen: 900# 1 @  
Von einem unserer Mitglieder kam die folgende Mail:

Hallo Richard,

vielleicht möchtest du in deinem Michel Neuerscheinungen-Thread auch die Info unterbringen, dass der Preis des 38. Farbenführers von 189 € auf 298 € erhöht wurde? Ist zwar keine Neuerscheinung, aber doch eine relevante Info aus dem Verlag, zumal es ihn bei zB Amazon und Borek noch zum alten Preis gibt. Wer ihn wollte, aber noch nicht kaufte, sollte also jetzt bestellen. Bei dem Preis dürfte es auch die letzte Auflage gewesen sein.


Die Begründung des Preisanstiegs um 58 % für die identische Ausgabe 2022, also keine Neuerscheinung, liefert Michel im Angebot:

[i]Farbenführer – in fünf Sprachen (dt, en, fr, es, it)

ISBN: 9783878588450

EUR 298,00 inkl. 7 % USt

zzgl. Versandkosten


Produktbeschreibung:

Farbvariationen bestimmen oft entscheidend den Wert einer Briefmarke. Das Farbempfinden der Menschen ist jedoch sehr subjektiv. Der MICHEL-Farbenführer ermöglicht die objektive Farbbestimmung durch Vergleich der Markenfarben mit 600 Musterplättchen. Die praktische Lochung jedes Plättchens erleichtert die Ermittlung dadurch, dass die zu bestimmende Markenfarbe und die des Musterplättchens in unmittelbaren Kontakt zueinander kommen. Beschreibungen in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Beschreibung:

Aufwendiger Druck mit eigens angemischten Farben ermöglicht exakte Farbbestimmung.
Die Farbplättchen sind vollflächig ohne Rasterung gedruckt.
Ermöglicht die Farbbestimmung mit stark vergrößernden Fadenzählern.
Mit Lochschablone
600 Farbplättchen in abgestuften Nuancen
Bestimmung von insgesamt 1056 Farben
114 Grundfarbtöne in jeweils 5 Abstufungen
Weitere Tonabstufungen der Farben Weiß, Grau und Schwarz
31 Farbplättchen mit den Papierfarben der Rollenenden deutscher Rollenmarken
Jede Farbe mit MICHEL-Farbcodierung
Gebrauchsanleitung in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch

Wir werden häufig gefragt: Wieso ist der MICHEL-Farbenführer nicht preiswerter erhältlich?
Das spezielle Lackdruckverfahren, in dem die Farbplättchen des MICHEL-Farbenführers erstellt wurden, ist sowohl in der Vorbereitung (Mischung der Farben), im Druck selbst (Farben müssen einzeln nacheinander aufgetragen werden, um absolute Homogenität zu sichern) als auch in der Fertigstellung extrem aufwendig.


Es gibt einzelne Produkte auf dem Markt, die mit gängigen Druckverfahren wie Offsetdruck erstellt werden. Jedem passionierten Briefmarkensammler ist aber natürlich klar, dass dieses Druckverfahren in keiner Weise zum Farbabgleich mit Briefmarken geeignet ist. Selbst wenn die Farben hier exakt stimmen sollten, ist spätestens beim Anlegen eines Fadenzählers kein Abgleich mehr möglich, da stets die Rasterung der übereinander gedruckten Grundfarben sichtbar wird und die Farben sich so optisch verändern.



Produktinformation:

Edition: 38. Aufl., in Farbe
Seiten: 61
Format: 155 mm x 210 mm, Ringbindung
Verlag: Schwaneberger Verlag GmbH
Erscheinungsdatum: 12 August 2022

Die Redaktion Philaseiten hat keine Meinung zu diesem Angebot.

Wer von den Lesern seinen alten Farbenführer nicht mehr nutzt, darf ihn gerne auf der PPA Auktion [1] anbieten. Sehr viel dürfte sich bei dem "spezielle Lackdruckverfahren" in der Vergangenheit nicht geändert haben.

Zuletzt wurde in der PPA

die 38. Auflage zu 40 Euro gehandelt,
die 36. Auflage zu 5.50 bis 13 Euro,
die 31. Auflage zu 5.50 Euro,
die 29. Auflage zu 29 Euro und
die 27. Auflage zu 1.50 Euro.

Grüsse an alle Farbenfans, Richard
 
Cantus Am: 01.10.2023 23:54:22 Gelesen: 756# 2 @  
@ Richard [#9]

Hallo Richard,

vielen Dank für die Info, aber ich glaube, dass der durchschnittliche Sammler bei so einem Preis wohl eher nicht kaufen wird, zumal die Farbdarstellungen sich so stark von Auflage zu Auflage nun wirklich nicht ändern. Ich arbeite hier u.a. mit den Michel-Farbenführern der 29. und der 37. Auflage, außerdem habe ich noch einen Farbenführer vom Schwaneberger Verlag aus der Zeit zwischen 1945 und 1950, der in deutscher, französischer, englischer und russischer Sprache abgefasst ist. Von diesem frühen Farbenführer zu den heutigen Auflagen gibt es durchaus starke Veränderungen bei den Farbvarianten, aber auch bei den Farbbezeichnungen.

Darüber hinaus kann man sich aber auch noch französische oder britische Farbenführer beschaffen, um so besser mit fremdsprachigen Farbbezeichnungen klarzukommen. Ich denke, dass man sich da nicht unbedingt Farbenführer für knapp 300 Euro beschaffen muss.

Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 02.10.2023 00:10:25 Gelesen: 751# 3 @  
Nur meine unmaßgebliche Meinung: Wer einen "Farbenführer" braucht, hat ziemlich viel falsch gemacht bei seinem Sammelgebiet.

Lieber ein paar Schrott-Marken in den gewünschten und katalogisierten Farben kaufen, als 300 Euro für wenig auszugeben.

Ich habe als Jungsammler mal in den 1980-ern einen für 10 oder 15 Mark gekauft - rausgeworfenes Geld. Ich habe dieses "Werk" alsbaldig verschenkt und wünsche dem Besitzer heute noch alles Gute damit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 02.10.2023 00:41:08 Gelesen: 743# 4 @  
Bei den frühen französischen Marken haben mir in der Vergangenheit stets die Abbildungen in den Ceres-Katalogen sehr geholfen, mit Michel konnte ich dabei nur wenig anfangen. Deshalb auch mein Hinweis darauf, bei Marken anderer Staaten nach Möglichkeit Farbenführer des entsprechenden Landes zu nutzen, wenn es denn überhaupt sein muss.

Jetzt, wo mich eigentlich nur noch Ganzsachen interessieren, brauche ich dafür fast nie irgendwelche Farbenführer, denn da sind zur Bestimmung ganz andere Dinge maßgeblich. Nur wenn es z.B. um Aufdruckfarben geht, z.B. bei den frühen Postkarten von Schweden, dann kann ein Farbenführer hilfreich sein, kann, muss aber nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
nagel.d Am: 02.10.2023 21:23:39 Gelesen: 621# 5 @  
Ich kann mich nicht daran erinnern daß ich dieses Jahr meinen Farbenführer genutzt haben. Ich habe auch wie Ingo ein älteres Modell und sehe auch keine Veranlassung mir einen neuen zu kaufen. Die 300 Euro kann ich sicherlich anderweitig einsetzen. Und es gibt sicherlich bei Ebay Anbieter, die das Vorjahresmodell verkaufen.
 
Altsax Am: 03.10.2023 12:37:51 Gelesen: 511# 6 @  
@ bayern klassisch [#3]

"Nur meine unmaßgebliche Meinung: Wer einen "Farbenführer" braucht, hat ziemlich viel falsch gemacht bei seinem Sammelgebiet."

Wohl war!

Besonders "tückisch" ist die vor Jahren im Michel erfolgte Umstellung der im jeweiligen Sammelgebiet traditionell verwendeten Farbbezeichnungen auf die Terminologie des Farbführers. Dadurch wird suggeriert, daß die Druck- resp. Papierfarben der Marken genau den Farbvarianten des Farbführers entsprächen.

Ich war dabei, als der seinerzeit zuständige Michel-Redakteur sich anläßlich eines Arbeitsgemeinschaftstreffens bei Lampenlicht die betreffenden Marken vorlegen ließ und dann das "passende" Farbfeld im Farbführer auswählte.

Ganz übel wird es, wenn der Prüfer den Maßgeblichkeitsgrundsatz des Michel-Kataloges für die BPP-Prüfung wörtlich nimmt, und die Farbplättchen zur Grundlage seiner Farbzuordnung macht.

Für die Farbzuordnung werden frische, farblich unbeeinflußte Originalmarken zum Vergleich benötigt und nicht irgendwelche Drucke. Ohne Frage hat Michel für den Farbführer erheblichen Aufwand betrieben und ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Für eine grobe Voreinstufung mag das ausreichen, für eine fundierte Zuordnung aber sicherlich nicht.
 
MS-Peter Am: 03.10.2023 15:06:23 Gelesen: 469# 7 @  
@ Altsax [#6]

"bei Lampenlicht": Kann man einen Farbenführer schreiben ohne das Phänomen der Metamerie zu berücksichtigen?

https://www.xrite.com/de/blog/what-is-metamerism
 
Altsax Am: 03.10.2023 16:48:10 Gelesen: 429# 8 @  
@ MS-Peter [#7]

" "bei Lampenlicht": Kann man einen Farbenführer schreiben ohne das Phänomen der Metamerie zu berücksichtigen?"

Daß der damalige Michel-Redakteur es praktizierte, ist bezeugt. Ob das Ergebnis zufriedenstellt, ist eine andere Frage.
 
Richard Am: 31.10.2023 09:45:13 Gelesen: 324# 9 @  
MICHEL-Preis für Farbenführer passt zum Thema „100 Jahre Hochinflation“!

(wm-pcp) Keine Frage: Ein Farbenführer ist eine nützliche Sache, das ist seit mehr als 140 Jahren bekannt, als in den USA und nachfolgend in anderen Staaten mehr und mehr Farbenführer diverser Art auftauchten. MICHEL selbst stellt für die aktuelle 38. Auflage, die es allerdings bereits seit Ende Oktober 2011 gibt, folgende Vorteile heraus.



• Aufwendiger Druck mit eigens angemischten Farben ermöglicht exakte Farbbestimmung.
• Die Farbplättchen sind vollflächig ohne Rasterung gedruckt.
• Ermöglicht die Farbbestimmung mit stark vergrößernden Fadenzählern.
• Mit Lochschablone
• 600 Farbplättchen in abgestuften Nuancen
• Bestimmung von insgesamt 1056 Farben
• 114 Grundfarbtöne in jeweils 5 Abstufungen
• Weitere Tonabstufungen der Farben Weiß, Grau und Schwarz
• 31 Farbplättchen mit den Papierfarben der Rollenenden deutscher Rollenmarken
• Jede Farbe mit MICHEL-Farbcodierung
• Gebrauchsanleitung in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch



All dies klingt gut, nützlich. Wenn da nicht ein Haken wäre. Denn obwohl diese 38. Auflage seit mehr als zehn Jahren im Verkauf ist, erlebte diese nun mit einer Verlagsankündigung vom Oktober 2023 eine gerade inflationäre Preiserhöhung wie man sie wohl nur selten einmal erlebt.

Kostete der Farbenführer nämlich in all den Jahren jeweils 89 Euro/Exemplar (die 37. Auflage war noch 2010/2011 für 69 Euro angeboten worden, die neue 38. Auflage sogar zuerst zum Subskriptionspreis von 79 Euro), so wurde nun als neuer Ladenpreis ab Herbst 2023 stolze 298 Euro genannt! In Worten: Zweihundertachtundneunzig statt neunundachtzig!

Wer denkt, es handele sich vielleicht um einen Satzfehler und es seien eventuell 98 statt bisheriger 89 Euro gemeint (was ja zum Preisanstieg fürs Maß beim Oktoberfest prozentual passen könnte), sieht sich getäuscht. Denn der Blick auf die MICHEL-Internetseite http://www.briefmarken.de belehrt auch hier eines Besseren. Und dort kann man ja sogar nachlesen, warum dies alles so ist wie es nun mal ist, denn dort heißt es:

„Wir werden häufig gefragt: Wieso ist der MICHEL-Farbenführer nicht preiswerter erhältlich?

Das spezielle Lackdruckverfahren, in dem die Farbplättchen des MICHEL-Farbenführers erstellt wurden, ist sowohl in der Vorbereitung (Mischung der Farben), im Druck selbst (Farben müssen einzeln nacheinander aufgetragen werden, um absolute Homogenität zu sichern) als auch in der Fertigstellung extrem aufwendig. Es gibt einzelne Produkte auf dem Markt, die mit gängigen Druckverfahren wie Offsetdruck erstellt werden. Jedem passionierten Briefmarkensammler ist aber natürlich klar, dass dieses Druckverfahren in keiner Weise zum Farbabgleich mit Briefmarken geeignet ist. Selbst wenn die Farben hier exakt stimmen sollten, ist spätestens beim Anlegen eines Fadenzählers kein Abgleich mehr möglich, da stets die Rasterung der übereinander gedruckten Grundfarben sichtbar wird und die Farben sich so optisch verändern.“

Bleibt beim Betrachter nur die Frage, ob dies denn nicht bereits seit 2011 galt, als die damals neue 38. Auflage auf den Markt kam? Aber vielleicht hat man nur etwas verpasst, was den Germeringern nun erst aufgegangen ist? Vielleicht wäre dies auch eine gute Gelegenheit, die Zahl der Farbplättchen zu vereinheitlichen. Denn in der aktuellen Verlagsankündigung ist für die 38. Auflage von 600 Farbplättchen die Rede, bei der früheren Medieninformation für die 38 Auflage aber von 631 Musterplättchen, was auch auf der Rückseite des Werkes deutlich hervorgehoben wird. Sollte man etwa die 31 Farbplättchen mit den Papierfarben der Rollenenden deutscher Rollenmarken vergessen haben – oder sind die nur in der Versenkung verschwunden?
 
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