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Thema: Alliierte Besetzung SBZ Provinz Sachsen: Besonderheiten
Gerd Am: 13.10.2009 22:02:32 Gelesen: 21345# 1 @  
Wie ist der übliche Weg bei solchem Material?

Muß das immer erst geprüft sein, wenns eigentlich eindeutig ist?

Wer hat Interesse an diesem Material?




 
Gerd Am: 14.10.2009 17:56:05 Gelesen: 21404# 2 @  
Hallochen an Alle,

Gestern war ich noch der Überzeugung, daß alles eindeutig ist. Jetzt bin ich am Verzweifeln: Wie erkenne ich eine Papierstreifung?

Und muß die bei den Sachsenmarken 85 und 86 sein? Ich bin mir nun nicht mehr sicher, ob es sich bei den Marken um die 85x und 86x geht; die Dickenmessung hat jedoch 0,12 mm ergeben - aber ich kann keine Streifung erkennen!

Weiß Jemand Rat?

MfG Gerd
 
philaspass Am: 14.10.2009 20:15:37 Gelesen: 21381# 3 @  
@ Gerd

Hallo Gerd,

habe zwar nicht viel Ahnung von Sachsen, da dies nicht mein Gebiet ist, aber es gibt eine Möglichkeit Streifungen zu erkennen. Dieses Problem habe ich auch bei einigen Polen- und Russlandmarken der frühen Ausgaben, siehe Mi. 65 ff von Polen bzw. Mi. 45 ff von Russland. Meistens kann mann eine Streifung bei Durchlicht erkennen. Dazu sollten die Marken aber nicht dicker als 0,06 - 0,09 mm sein. Bei dickeren Papieren wird die Sache schon schwerer. Entweder wie zuvor beschrieben oder aber im flachen Winkel bei Auflicht über die Marken sehen. Da dies aber keine ausreichende Möglichkeit ist gibt es nur eine Möglichkeit es genau zu erkennen. Diese ist aber teuer. Man nennt es "SAFE Signoskop" und ist ein elektrischer Wasserzeichensucher. Kostenpunkt ca. 85,00 € für den Kleinen, 190,00 € der Grosse.

Aber vielleicht hast Du Glück und andere Sammler haben noch andere Vorschläge.

Gruss Philaspass Karl - Heinz
 
AfriKiwi Am: 14.10.2009 22:44:48 Gelesen: 21362# 4 @  
Etwas für's Wörterbuch - Papierstreifung !
 
Postgeschichte Am: 14.10.2009 23:10:37 Gelesen: 21356# 5 @  
@ Gerd

Hallo Gerd,

gestreiftes Papier (engl. laid paper, franz. papier vergé) ist eine Form des gerippten Papiers. Die Begriffsbestimmungen findest Du hier:

http://www.phila-lexikon.de/phila_g.html#Gestreiftes%C2%A0Papier

Erkennen kann ein geschultes Auge die Rippen durch eine schräge Aufsicht, wie von Philaspass beschrieben. Dies hängt aber von der Intensität der Rippen ab. Ansonsten hilft nur der Erwerb von entsprechenden Vergleichsmaterial oder der Gang zum Prüfer.

Gruß
Manfred
 
Gerd Am: 15.10.2009 17:44:55 Gelesen: 21327# 6 @  
Hi,
danke für ergänzenden Hinweise. Ich habe einen Wasserzeichensucher da. Mit diesem kann ich keine Streifung erkennen. Aber jetzt sehe ich die Netzstruktur. Jedanfalls wieder ein Fortschritt. Und das Lexikon ist auch sehr informativ.


Hier auf dem Bild ist die Netzstruktur nicht sichtbar.

Schade eigentlich. Würde jetzt die beiden Werte als 85 und 86 wb mit je 40,00Mi-€uro einstufen. Was würden denn ein Pärchen für einen Tauschbetrag bringen:



oder gar ein ungleiches Dreierstück:



Bei der Qualität der Stempel sicher nicht so doll oder?
MfG Gerd
 
Philatelist Am: 16.10.2009 16:10:24 Gelesen: 21293# 7 @  
Hallo Gerd,

ob es sich bei den von Dir gezeigten Marken um die Type wa oder wb handelt, kann ich von hier aus nicht beurteilen.

Einigermaßen sicher kann ich Dir jedoch sagen, dass es sich bei der linken Marke des gezeigten Pärchens um die 85 II mit dem gut sichtbaren Plattenfehler "Bogenförmiger Strich unter dem Wald unter der "4 von 1945" handelt.

Das ist doch auch schon etwas, oder?

Viel Spass noch beim "TYPENSUCHEN".

mfG GÜNTER
 
Gerd Am: 16.10.2009 17:32:45 Gelesen: 21281# 8 @  
Hallo Günther,

nach Plattenfehlern habe ich überhaupt noch nicht diese Werte durchgesucht. Wenn ich aber von dem Preis des PLF II ausgehe (30 Mi-Euro), dann kann es sich ja nur um die 85wa handeln; sonst würde der Preis doch höher liegen. Oder sind meine Gedanken falsch? Nur gut, daß ich hier die Möglichkeit habe, mich schlau zu machen.

MfG Gerd


[Anmerkung der Redaktion: Plattenfehler auf dem Bild markiert]
 
Harald Zierock Am: 26.10.2009 19:53:45 Gelesen: 21234# 9 @  
Hallo,

die Marke ist bekannt, aber handelt es sich hier um eine Verzähnung, da ein Teil vom Bild und die Ziffer 1 fehlt ?

Harald


 
Stempelwolf Am: 28.10.2009 23:22:52 Gelesen: 21201# 10 @  
@ Harald Zierock [#9]

Hallo Harald,

das sieht meiner Meinung nach eher danach aus als hätte jemand versucht eine Zähnung nachzuahmen = sprich sich im Basteln zu üben.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Harald Zierock Am: 29.10.2009 13:56:59 Gelesen: 21186# 11 @  
@ Stempelwolf [#10]

Hallo Wolfgang,

Du kannst Recht haben, da es ja auch von anderen Ländern Privatzähnungen gibt, wie zum Beispiel Österreich.

Harald
 
petzlaff Am: 29.10.2009 19:21:24 Gelesen: 21165# 12 @  
@ Harald Zierock [#11]

Eine Zähnungsnachahmung hat absolut nichts mit einer offiziellen Privatzähnung zu tun.

Das erste ist eine wertlose Fälschung, das zweite ist i.a. eine postalisch geduldete Notmaßnahme - teilweise recht selten.

LG
Stefan
 
Harald Zierock Am: 01.11.2009 19:13:44 Gelesen: 21128# 13 @  
@ petzlaff [#12]

Hallo Stephan,

Das ist schon klar, aber was ist es nun? Nachahmung, Privatzähnung oder ganz einfach Makulatur?

Kann mir jemand mit 100% Sicherheit sagen was das ist?

Harald
 
Georgius Am: 01.11.2009 19:46:00 Gelesen: 21124# 14 @  
Hallo Harald,

Für diese beiden Marken Nr. 85 und 86 weist der Michel auf Postmeistertrennungen hin. Unter anderen

C = senkrecht gezähnt L11 1/2.

Mir scheint die gezeigte Marke aber rechts und links unterschiedliche Zähnungen zu haben. Eine Messung wäre vielleicht angebracht, um danach mehr sagen zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Dietrich
 
Harald Zierock Am: 01.11.2009 20:13:04 Gelesen: 21118# 15 @  
@ Georgius [#14]

Guten Abend Dietrich,

ich habe die Marke erst von Hand mit einem gewöhnlichen Zähnungsmesser gemessen und fand 11 1/2, fast 11 3/4 raus.

Mit Perfomaster kam die Zähnung 11,34 x 11,26 raus, was auf die, im Michel angegebenen Zähnung von 11 1/2 zutrifft.

Wo finde ich das genau, im Spezial oder im normalen, und wie hoch stehen sie im Kurs?

Danke nochmals für Deine Hilfe,

Harald
 
Harald Zierock Am: 01.11.2009 20:38:33 Gelesen: 21112# 16 @  
@ Georgius [#14]

Dietrich,

kleine Korrektur: Natürlich ist die Messung mit Perfomaster eher 11 1/4 und nicht 11 1/2, aber kann man sich 100% darauf verlassen?

Ich nehme an, die Briefmarke sollte man auf jeden Fall behalten; macht sich in einer Sammlung auch gut!

Harald
 
Georgius Am: 02.11.2009 13:05:40 Gelesen: 21086# 17 @  
Hallo Harald,

die Info steht im normalen Michel Deutschland-Katalog 2008/2009, Seite 431.

Bewertung für C: ** 7,00; gestempelt 70,00;

Verzähnungen werden allerdings nicht erwähnt.

Gruß Dietrich
 
Harald Zierock Am: 02.11.2009 17:34:14 Gelesen: 21064# 18 @  
Hallo Dietrich,

eine formelle Antwort habe ich dennoch nicht!

Harald
 
Pepe Am: 16.11.2016 22:48:27 Gelesen: 14814# 19 @  
Hallo liebe Redaktion,

obwohl dieses Thema hochspannend ist, führt dieser Thread ein trauriges Dasein.

Eigentlich fängt das schon mit der Überschrift an. Mein Vorschlag. Bitte die Alliierten Gebiete strikt nach Mi bezeichnen.

So sollte die Überschrift Alliierte Besetzung SBZ-Provinz Sachsen:....
heißen.

Das sind gerade mal 25 Katalognummern auf 8 Katalogseiten. Die kann man doch alle in einem Thread zusammenfassen?

Unter den Verweis Ähnliche Themen würde ich dann natürlich Alliierte Besetzung SBZ-Ostsachsen und Alliierte Besetzung SBZ-Thüringen usw. vorschlagen.



1945 12 17, Mi 85 zwei Farben, Plattenfehler
links dunkelgrün (Töne) rechts lebhaftgrün bis smaragdgrün, Papier ?
links Plattenfehler I, zweites "S" in "SACHSEN" verdickt.



Detail

Ich meine weitere Marken Bodenreform schon auf Philaseiten gesehen zu haben, weiß nicht mehr wo.

Nette Grüße
Pepe
 
Max78 Am: 07.12.2016 20:35:47 Gelesen: 14637# 20 @  
Hallo zusammen,

auch hier trete ich ein wenig auf der Stelle und würde mich freuen, wenn sich ein Spezialist zu dieser Frage äußern würde.

Und zwar geht es um folgende Mi. 71 auf Briefstück:



Ich frage mich bezüglich der unsauberen Kanten oben/unten, ob es sich eventuell um eine Postmeistertrennung D handeln könnte. Der Michel-Spezial 2015 ist ein wenig ungenau, so heisst es z.B.:

D = unregelmäßig (mittels Nähmaschine, Schneiderädchen, u. ä.) (Berga, Coswig, Görzke, Gommern, Großwusterwitz, Halle 8, Magdeburg BPA 7, Möckern, usw.)

Nun kann man sich natürlich gut vorstellen, dass diese Postmeistertrennung D in unterschiedlichsten Formen auftreten kann, hat man schon verschiedene Hilfsgeräte in unterschiedlichsten Orten. :-) Na ja, Magdeburg BPA 7 wäre schon mal dabei, aber was würdet ihr zur oberen und unteren Kante sagen: vor dem Trennen gefaltet oder mit einem Gerät "drübergeschrubbelt"?



Auf Ebay wird folgende Marke als 71 XD angeboten, was meiner Meinung nach völlig falsch ist:



http://www.ebay.de/itm/1946-SBZ-Sachsen-Postmeistertrennung-Naumburg-Mi-71-XD-auf-Schmuckumschlag-/221761366681

Handelt es sich hier nicht um eine wie im Michel beschriebene farbig durchstochene Marke MiNr. 71 X rückseitig mit zweizeiligem Aufdruck in Fraktur "Domstadt Naumburg/Saale", die als Spendenmarken nichtamtlicher Natur verwendet wurden? Klar, man sieht nicht die Rückseite der Marke, aber die Ränder sind doch eindeutig gefärbt.

mit Grüßen Max
 
Carsten Burkhardt Am: 09.12.2016 10:37:10 Gelesen: 14530# 21 @  
@ Max78 [#20]

Der Naumburger Brief hat natürlich den farbigen Durchstich. Mit Postmeistertrennung hat das nichts zu tun. Die Bestätigung für die Marke aus Magdeburg kannst Du nur bekommen, wenn Du sie prüfen lässt.

Zuständig für das Prüfgebiet ist Gerald Schmidt:

http://www.vpex.info

Viele Grüsse
Carsten
 
Max78 Am: 09.12.2016 18:42:50 Gelesen: 14490# 22 @  
@ Carsten Burkhardt [#21]

Vielen Dank Carsten, für diesen Hinweis. Ich werde wohl noch eine Weile warten, bis eine Prüfsendung lohnenswert sein könnte. Was ich noch bemerken wollte ist, dass ich vom BPA7 Magdeburg noch ähnliche Briefstücke des gleichen Absenders habe, die allerdings alle aus dem Jahre 1945 stammen, entweder November oder Dezember abgeschlagen. Diese Marken Mi. 71 sind durchweg geschnitten.

mit Grüßen Max
 
MS Sammler Am: 26.05.2021 00:57:23 Gelesen: 5637# 23 @  
@ Max78 [#20]

Das ist ganz klar keine Postmeistertrennung, sondern eine geschnittene Marke. Links und rechts geschnitten und an den anderen Seiten geknickt und danach abgerissen.

Der Durchstich "D" sieht im Vergleich wirklich unregelmäßig durchstochen aus. Meistens perforiert durch Nähmaschienen oder was man eben so fand. Die Durchstiche unterscheiden sich auch oft von Postamt zu Postamt. Deswegen ist es eigentlich falsch, von "dem" Durchstich "D" zu sprechen. Man sollte auch vor privaten Durchstichen warnen. Oft sind nur gestempelte Marken einwandfrei bestimmbar. Prüfung ist zwingend notwendig.

Ich habe selber kein Vergleichsmaterial, aber auf Philasearch und co. sollte man fündig werden.

Gruß Leon.
 
Gernesammler Am: 09.07.2021 19:45:51 Gelesen: 5224# 24 @  
Hallo Sammlerfreunde,

jeweils ein Bogen zu 50 Marken der Michel 85 und 86 zu 6 und 12 Pfennig, beide weisen mehrere kleine Fehler auf.

Der Bogen der 6 Pfennig ist bei 3 Marken defekt, beim Bogen der 12 Pfennig hier fehlt eine Marke, beide Bögen sind gestempelt mit Zweikreisstegstempel "Worbis (Eichsfeld) b" vom 30.3.1946.

Auch sind beide Bögen auf einer alten Zeitung vom 5.2.1946 fixiert.

Gruß Rainer




 
MS Sammler Am: 23.10.2021 21:05:19 Gelesen: 4495# 25 @  
@ Gernesammler [#24]

Hallo Gernesammler,

interessante Bögen!

Bei der Bogenbestimmung muss ich passen, jedoch kann ich etwas zur unüblichen Verwendung beitragen. Ursprünglich sollte die Gültigkeit der Zonenmarken am 31.03.46 enden. Dies wurde aber später, aufgrund des großen Markenbestandes in manchen Postämtern, auf den 31.10.46 verlängert.

Da der 31.03.46 ein Sonntag war und ich dem Postamt Worbis (Eichsfeld) unterstelle, geschlossen gewesen zu sein (ich weiß es nicht) - besitzt du hier eine schöne Bogenentwertung am vermeintlich ursprünglich letzten Gültigkeitstag dieser Ausgabe. Glückwunsch!

VG
Leon.
 
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