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Thema: (?) (17) (18) Russland: Moskauer Hilfskomittee für Kriegsgefangene
buchberg4 Am: 26.10.2023 18:52:08 Gelesen: 1957# 1 @  
Kann mir jemand den Hintergrund erklären? Ich finde immer nur Hinweise zur Arbeit des Roten Kreuzes.
 
10Parale Am: 26.10.2023 19:14:04 Gelesen: 1950# 2 @  
Hallo buchberg4,

gibt es Briefmarken dazu oder irgendwelche philatelistischen Belege? Ich verstehe dein Anliegen nicht ganz. Danke.

10Parale
 
buchberg4 Am: 27.10.2023 10:36:12 Gelesen: 1924# 3 @  
Es gibt im Zusammenhang mit Kriegsgefangenen im WK I eine Vielzahl von Umschlägen mit vorgedruckter Anschrift in Kopenhagen. Während Kriegsgefangene auf speziellen Karten nach Hause schreiben konnten, gibt es keine Briefe AN Kriegsgefangene.

Mußten diese über das Moskauer Komittee laufen? Auch das Rote Kreuz hat ja KG-Betreuung gemacht.
 
evwezel Am: 27.10.2023 16:27:52 Gelesen: 1895# 4 @  
@ buchberg4 [#3]

Guten Mittag,

siehe [1].

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://denstorekrig1914-1918.dk/wp-content/uploads/2017/05/Elsa-Brändström-1914-1920.pdf, Seite 90 ff.
 
Regis Am: 27.10.2023 21:06:58 Gelesen: 1868# 5 @  
Da Russland das Haager Abkommen, in dem unter Anderem der Umgang mit Kriegsgefangenen geregelt wird, nicht unterschrieben hat - bis heute nicht - wurden Hilfskomitees in neutralen Staaten geschaffen, den Postverkehr mit der Heimat zu regeln. Das Moskauer Komitee war in Kopenhagen zuständig für russische Gefangene in Deutschland. Der Deutsche Hilfsverein in Stockholm war für deutsche Gefangene in Russland zuständig.

Kriegsgefangenen-Karten, bei Offizieren gab es auch Briefe, wurden im Umschlag an diese Komitees geschickt und von dort weiter gereicht.



Sammelbrief für Sendungen nach Russland aus dem Lager Gnadenfrei. Der Stempel F.a. bedeutet Frist abgelaufen - das heißt, der Text darf nicht aktuell und damit auswertbar für den Gegner sein. Ich habe nur wenige solcher Belege beider Einrichtungen. Wenn es Sinn macht, stelle ich sie hier ein.

Alles Gute Regis
 
charly999 Am: 27.10.2023 21:47:22 Gelesen: 1858# 6 @  
@ Regis [#5]

Das Zarenreich hat das Haager Landkriegsabkommen sehr wohl unterschrieben, und zwar beide Fassungen von 1899 und 1807. Infolge des Kriegszustandes gab es allerdings keine direkte Postverbindung zwischen Rußland und den Mittelmächten, weshalb das Kopenhagener Hilfskomittee vermittelte. Die neugegründete UdSSR hat allerdings dann erklärt, sich nicht als Rechtsnachfolger der völkerrechtichen Verträge zu betrachten, die das Zarenreich unterschrieben hat. Das gilt aber nicht für die hier betrachtete Zeit von 1914-1918.

charly999
 
evwezel Am: 27.10.2023 21:47:39 Gelesen: 1857# 7 @  
@ Regis [#5]
@ buchberg4 [#3]

Guten Abend,

ich zeige Euch hier noch ein Vorbild (diesmal aus dem Offiziers-Kriegsgefangenenlager Gütersloh [1]). Ich wußte übrigens noch nicht, dass "F.a." "Frist abgelaufen" bedeutet. Vielen Dank, Regis!

Viele Grüße,

Emiel



[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kriegsgefangenenlager_in_Deutschland_1914%E2%80%931918
 
evwezel Am: 27.10.2023 22:15:23 Gelesen: 1842# 8 @  
@ Regis [#5]

Regis, weißt Du vielleicht auch was die Dauer dieser Frist war (10 Tage?) ?

Viele Grüße,

Emiel
 
Taschentuch Am: 27.10.2023 22:30:47 Gelesen: 1829# 9 @  
Moin Emiel,

es gab am 11.11.1914 einen Erlaß. Darin wurde festgeschrieben, dass Briefe von Kriegsgefangenen erst 10 Tage, nachdem sie geschrieben wurden, abgesendet werden durften. In der Praxis war dies aber oft schwierig zu überwachen. Daher gab das Kriegsministerium am 11.01.1915 einen Befehl heraus, wonach die Kriegsgefangenenpost mit einem Stempel zu versehen ist, der den Fristablauf von 10 Tagen erkennen ließ.

Vorher gab es zwar auch schon "Geprüft" - Stempel, aber ohne den Zusatz "F.a.".

Für Munster habe ich ein kleines PDF-Dokument zusammengestellt [1], dort ist die Erklärung zum Fristablauf ebenfalls aufgeführt.

Mit bestem Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael

[1] https://www.munsteraner.de/page-3
 
evwezel Am: 28.10.2023 08:58:18 Gelesen: 1802# 10 @  
@ Taschentuch [#9]

Guten Morgen Michael,

vielen Dank für die interessanten Informationen!

Noch ein schönes Wochenende wünscht Dir

Emiel
 
buchberg4 Am: 28.10.2023 12:09:55 Gelesen: 1778# 11 @  
Danke für die Informationen. Wenn ich richtig verstanden habe,mßten die Postsendungen AN die Gefangenen über das jeweils zuständige Kommittee geleitet werden.

Da ich mich speziell für das Osmanische Reich interessiere: Welches Kommittee war zuständig? Es gab ja etwa 17.000 osmanische Gefangene.
 
Regis Am: 29.10.2023 19:34:13 Gelesen: 1723# 12 @  
Ein Vordruckumschlag aus dem Lager Döbeln



Interessant der Datumsstempel 29. Dezember 1916 von der Entgegennahme des Briefes durch die Lagerleitung.

Postaufgabe nach der Frist Döbeln 1 vom 10.1.1917.

Regis
 
Regis Am: 30.10.2023 11:57:57 Gelesen: 1679# 13 @  
Eine separate Offizierssendung aus dem Lager Burg bei Magdeburg



Leutnant Blumenthal sendet seine Nachricht nach Kopenhagen. Die Familie Blumenthal war in der russischen Provinz Livland / Riga ansässig.

Regis
 
evwezel Am: 31.10.2023 19:12:37 Gelesen: 1605# 14 @  
@ Regis [#13]

Guten Abend Regis,

das sind interessante Briefumschläge! Vielen Dank, dass Du sie hier gezeigt hast.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 31.10.2023 19:22:38 Gelesen: 1603# 15 @  
@ buchberg4 [#11]

Da bin ich leider überfragt. Vielleicht kann jemand im Thema Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg Deine Frage beantworten.

Viele Grüße,

Emiel
 
Regis Am: 01.11.2023 15:35:21 Gelesen: 1559# 16 @  
Heute ein Brief an einen deutschen Gefangenen in Russland - über den deutschen Hilfsverein Stockholm, das Gegenstück zu Kopenhagen.



Briefumschlag mit der Genehmigung / Postprüfung des Chefs der Polizei / Direktor Ost in Lodz. Absender ist Marta Foerster in Lodz; der Brief ging in einer Sammelsendung nach Stockholm. Lodz war russisch Polen - und wie ein Familienangehöriger russischer Staatsbürger zum deutschen Heer kommt, ist erklärungsbedürftig, heute aber nicht mehr aufzuklären.

Ich halte es für sinnvoll, Kopenhagen und Stockholm in einem Thema zu zeigen.

Regis
 
evwezel Am: 01.11.2023 21:54:58 Gelesen: 1539# 17 @  
Guten Abend zusammen,

ich zeige Euch hier noch einen Briefumschlag aus dem Lager Gütersloh. Der Stempel an der linken Seite zeigt den Text "Auf Inhalt und Häufigkeit geprüft".

Die Bedeutung von "Auf Inhalt geprüft" ist ziemlich deutlich. Die Benutzung von Kurzschrift, Ziffern, Codes, Geheimzeichen, Musiknoten, u.s.w war verboten. Gleiches galt natürlich für Auskünfte über feindliche Streitkräfte, die öffentlich-politische Lage oder Informationen, Ereignisse und Zustände im Lager. Aber was wird genau gemeint mit "Geprüft auf Häufigkeit"?

Meine zweite Frage bezieht sich auf die Adresse. Hatte das Moskauer Hilfskomitee mehrere Adressen in Kopenhagen? Oder war es im Laufe des Krieges umgezogen?

Viele Grüße,

Emiel


 
evwezel Am: 14.11.2023 11:19:35 Gelesen: 1301# 18 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch hier einen Umschlag, verschickt am 24.??? 1917 vom Kriegsgefangenenlager Blankenburg (bei Berlin) nach Moskau über Kopenhagen.

Ich habe dazu noch einige Fragen:

- Hat jemand vielleicht ein Bild vom Kriegsgefangenenlager Blankenburg?
- Ist "Mark" ein Ortsteil von Berlin?

Viele Grüße,

Emiel



 
Manne Am: 21.04.2024 10:37:04 Gelesen: 936# 19 @  
Hallo,

heute Belege von einem ehemaligen Vereinskollegen, nicht mein Sammelgebiet. Sollte das hier nicht passen, dann verschieben.

Ein Brief aus Neisse vom 13.10.1916 nach Kopenhagen, zensiert!



Gruß
Manne
 
evwezel Am: 21.04.2024 11:13:32 Gelesen: 931# 20 @  
@ Manne [#19]

Guten Morgen Manne,

Dieser Brief würde auch sehr gut im Thema "Russland: Moskauer Hilfskomittee für Kriegsgefangene" passen !

Viele Grüße,

Emiel

[Beiträge [#20] und [#21] redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg"]
 
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