Thema: Berufsbezeichnung mit Ehefrau: Was war eine Oberaufschlaginspektorswittwe ?
dr31157
Am: 03.12.2023 16:30:40
Gelesen: 682
# 1
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Hallo,
ich zeige hier einen Kartenbrief, wo ich einen Teil der Adresse der Privatkorrespondenz nicht lesen kann:
"kgl. Oberaufschl.....inspektor......".
Kann mir bitte jemand helfen?
Gruß Detlef
chris63
Am: 03.12.2023 17:37:50
Gelesen: 666
# 2
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@ dr31157
[#1]
Hallo Detlef,
helfen kann ich nicht, nur schreiben was ich lese, zumindest gäbe es das Wort nur bei uns:
Oberaufschlaginspektorswittwe
grüsse Christof
dr31157
Am: 03.12.2023 18:13:15
Gelesen: 651
# 3
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@ chris63
[#2]
Hallo Chris,
vielen Dank für die Hilfe.
Gruß Detlef
Frankenjogger
Am: 03.12.2023 18:32:43
Gelesen: 639
# 4
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@ chris63
[#2]
Was bitte war ein "Oberaufschlaginspktor" ?
Viele Grüße,
Klemens
Angelika
Am: 03.12.2023 18:54:02
Gelesen: 631
# 5
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WAS der gute Mann machte, weiß ich nicht, aber den Begriff gab es tatsächlich, ebenso ein Oberaufschlagsamt.
rechte Spalte 7. Zeile von oben
Viele Grüße
Angelika
Gauss
Am: 03.12.2023 19:04:29
Gelesen: 627
# 6
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@ Frankenjogger
[#4]
Aufschlag ist eine Steuer oder Abgabe. Der Verblichene war Oberinspektor in einem Aufschlagamt.
epem7081
Am: 03.12.2023 20:13:17
Gelesen: 607
# 7
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@ dr31157
[#1]
Hallo Detlef,
aus dem Jahres-Bericht 1879 des Königlichen Ludwigs-Gymnasium in München findet sich eine Spur zu Deiner „Oberaufschlaginspektorswittwe“ bzw. zu ihrem verstorbenen Mann.
Mit freundlichen Grüßen
Edwin
chris63
Am: 03.12.2023 20:17:23
Gelesen: 595
# 8
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@ Frankenjogger
[#4]
Die Berufsbezeichnung Oberaufschlag Inspektor (-Beamter, -Revisor) kommt in den Adressbüchern Münchens im 19. Jahrhundert häufig vor. In einem Brief taucht der Begriff i.V. mit Markt auf.
Wahrscheinlich waren sie auf den Märkten der Stadt tätig, um Standgebühren zu kassieren, oder Steuern auf die Umsätze zu erheben oder ?
grüsse Christof
epem7081
Am: 03.12.2023 20:25:34
Gelesen: 601
# 9
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@ dr31157
[#1]
@ chris63
[#2]
@ Frankenjogger
[#4]
@ Angelika
[#5]
Hallo liebe "VorarbeiterInnen"
zu dem sicher ungewöhnlichen Begriff der „Oberaufschlaginspektorswittwe“ kann vielleicht der folgende Auszug aus einem Regensburger Wochenblatt: Nr. 51 vom 22.12.1857 Seite 446 aufklärend wirken:
Zur Erleichterung der Staatsgläubiger ist die Vorkehrung getroffen worden, dass die neuen Coupons nicht bloß bei den Staatsschuldentilgungsspezialkassen, sondern auch innerhalb einer bestimmten Frist bei den kgl. Oberaufschlagämtern und bei mehreren kgl. Rentämtern aller Regierungsbezirke in Empfang genommen werden können, wie hier noch näher bestimmt ist.“
Aufgeführt sind anschließend die Oberaufschlagämter mit dem jeweiligen Standort.
Ich würde die Aktivität heute zwischen Steuerbehörde und Eichamt ansiedeln.
Einen schönen Sonntagabend wünscht
mit freundlichen Grüßen
Edwin
https://books.google.de/books?id=vmpXAAAAcAAJ&pg=PA446&dq=Oberaufschlagamt&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwjRmOTB9POCAxU5_rsIHWLCC3YQ6AF6BAgIEAI#v=onepage&q&f=false
[Beiträge
[#1]
bis
[#9]
redaktionell verschoben aus dem Thema "Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?"]
Frankenjogger
Am: 04.12.2023 06:31:44
Gelesen: 505
# 10
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@ alle
Vielen Dank für die Erläuterungen,
Klemens
Baber
Am: 04.12.2023 08:40:07
Gelesen: 468
# 11
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Nicht ernst gemeint.
Vielleicht war der Mann der Oberaufschlagsinspektorswitwe im Tennisklub für die Kontrolle des korrekten Aufschlags zuständig.
Gruß
Bernd
Gauss
Am: 04.12.2023 08:43:32
Gelesen: 466
# 12
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Da wäre noch eine Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/German_Friedrich_Killinger
ohei2
Am: 04.12.2023 12:22:47
Gelesen: 386
# 13
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Laut dieser Sammlung alter und veralteter Berufsbezeichnungen [1] handelt es sich um den
"Erheber der Akzisen (indirekten Aufwandssteuern), z.B. Biersteuer."
[1]
http://www.daniel-stieger.ch/berufe.htm