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Thema: Österreich: Stempelmarken
Harald Zierock Am: 26.10.2009 12:04:33 Gelesen: 72991# 1 @  
Hallo,

kann mir jemand sagen was dies für Marken sind?

Die Briefmarken sind auf Pergamentpapier, und scheinen (wenn man sie vor sich hat sieht man das rautenförmige Relief besser) auf der Rückseiten Spargummi zu haben.

Harald




 
robweiss Am: 26.10.2009 19:26:19 Gelesen: 72964# 2 @  
Stempelmarken.
 
Harald Zierock Am: 26.10.2009 20:07:39 Gelesen: 72960# 3 @  
@ robweiss [#17]

Danke für Deine Antwort. Was gibt es für einen Katalog und wie hoch werden diese Marken bewertet?

Harald
 
Cantus Am: 26.10.2009 21:38:46 Gelesen: 72949# 4 @  
Hallo,

einen Katalog in üblicher Form gibt es für die Stempelmarken von Österreich nicht. Man sammelt diese Marken üblicherweise auch nicht lose, sondern auf dem Schriftstück, für das sie benötigt wurden. Ein solches Beispiel zeige ich nachstehend.

Meines Wissens gibt es in Deutschland eine ARGE, die sich mit Fiskalmarken (und Stempelmarken gehören dazu) beschäftigt. Wenn du da nicht weiterkommst, empfehle ich dir die Kontaktaufnahme zur ARGE Österreich, die ebenfalls in Deutschland beheimatet ist.

Beste Grüße
Cantus




 
robweiss Am: 28.10.2009 15:39:00 Gelesen: 72929# 5 @  
@ Cantus [#40]

Nicht ganz richtig. Es gibt einige Kataloge, wie zum Beispiel:

L.Hanus, Stempelsignetten-Katalog von Österreich-Ungarn
L.Hanus, Stempelmarken von Österreich-Ungarn
Ignaz Mayr-Runde, Katalog der Stempelmarken und Gebührenmarken von Österreich
Berefoot, Austria Revenues and many more.

Einzelmarken sind sehr gesucht, wenn Du einige finden willst, bitte schau die http://www.austrianstampstore.com an.

Freundliche Grüsse aus Florida
 
Harald Zierock Am: 28.10.2009 16:26:10 Gelesen: 72922# 6 @  
@ robweiss [#5]

Hallo Rob,

vielen Dank für den Tipp.

Viele Grüsse aus dem Elsass (Frankreich),

Harald
 
Cantus Am: 28.10.2009 23:44:05 Gelesen: 72895# 7 @  
@ robweiss [5#]

Hallo rob,

danke für den Tipp, aber ich denke, auch Stempel- und sonstige Gebührenmarken sollte man grundsätzlich immer nur zusammen mit dem Beleg, für den sie verwendet worden sind, sammeln, nicht jedoch lose. So haben sie viel mehr Aussagekraft. Dennoch danke für den Tipp, ich werde mal sehen, wo ich diese Bücher auftreiben kann.

Hier drei Beispiele für Gebührenmarken (aufgeklebt und vorschriftsmäßig entwertet)auf Beleg.



Rechnung der Firma Josef Gruber aus Aurolzmünster vom 5.4.1899




rückseitig ist ein Stempel abgeschlagen



Die Gebührenmarke wurde hier durch Abstempelung entwertet



Zweisprachiger Heimatschein von der Stadtgemeinde Ungarisch Hradisch vom 6.5.1891





Das sind die beiden Außenseiten eines Schriftstückes mit den notariellen Bemerkungen und Festlegungen.

Innen stellt es sich dann als - teils vorgedruckter - Schuldschein dar.



Beste Grüße
Cantus
 
Stempelwolf Am: 30.10.2009 23:27:56 Gelesen: 72873# 8 @  
@ Cantus [#7]

Hallo Cantus,

und manchmal wurden sie von der Post anstandslos als Frankatur geduldet:



Beste Grüße
Wolfgang
 
Cantus Am: 31.10.2009 00:47:28 Gelesen: 72867# 9 @  
Hallo Wolfgang,

mit Frachtpost in Deutschland habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt, dafür reicht die Zeit einfach nicht.

Beste Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 19.11.2009 16:27:17 Gelesen: 72800# 10 @  
Einen haben wir noch.

Auch für diesen Topic "Österreichische Fiskalmarken" konnte ich ein moderneres Exemplar finden.



2 Schilling "Verwaltungsabgabemarke". Leider habe ich hier keine weiteren Details, ausser dass wenn ich mich recht entsinne diese Marke von einem ausgehängten Plakat stammt, die ich als ganz kleines Kind vor vielen Jahren bei einem Familienurlaub in den Alpen abgepuhlt habe, früh übt sich wer später Sammler werden will. Das waren noch Zeiten, in denen man bei einem kleinen Stadtbummel mal schnell nebenbei auch noch eine Fiskalmarkensammlung aufbauen konnte. ;-)

Scheinbar musste man damals für jedes Plakat, dass man aufhängen wollte eine spezielle Plakatsteuer in Form einer Fiskalmarke bezahlen.

Hat jemand weitere Infos ?

Gruß
Thomas
 
Cantus Am: 19.11.2009 23:55:12 Gelesen: 72783# 11 @  
@Harald Zierock [#16]

Hallo,

zum allerersten Beitrag hier will ich noch ein Beispiel zeigen, das die Abstempelungen deutlich erkennen lässt. Es ist zwar nur ein Teil eines Dokuments, aber die Stempel und das rückseitige Siegel sind gut erhalten.

Beste Grüße
Cantus






 
Harald Zierock Am: 20.11.2009 09:34:50 Gelesen: 72776# 12 @  
@ DL8AAM [#35]

Schöne Sachen zeigst Du da. Klasse!

Viele Grüße,

Harald
 
petzlaff Am: 20.11.2009 17:39:03 Gelesen: 72758# 13 @  
@ DL8AAM [#35]

Wunderbar - das ist herrlicher Jugendstil.

LG
Stefan
 
philapit Am: 30.08.2013 18:47:33 Gelesen: 63252# 14 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Wer kann zu dieser spanischen Vignette etwas sagen und handelt es sich bei der Österreichischen um eine Gebührenmarke oder?

Vielen Dank schon mal für eventuelle Antworten.

philapit


 
bignell Am: 05.10.2013 14:10:01 Gelesen: 62912# 15 @  
@ philapit [#14]

Hallo Philapit,

korrekt, die österreichische ist eine Stempelmarke (Stempelgebühr).

Lg, harald
 
markand53 Am: 09.10.2013 16:22:00 Gelesen: 62943# 16 @  
Hallo Briefmarkenfreunde,

habe vor einigen Wwochen Marken gesehen, wovon ich keine Ahnung habe. Leider konnte ich die nicht kaufen, aber möchte gerne wissen, was für Marken das sind, und was der Wert dieser Marke sein könnte. Also wer hat Kenntnisse, die zur Lösung des Rätsel beitragen?

Recht vielen Dank im voraus.

Grüsse von Max aus der Niederlande.


 
taro Am: 09.10.2013 16:53:43 Gelesen: 62923# 17 @  
@ markand53 [#16]

Hallo Max,

es handelt sich hier um österreichische Steuermarken.

Angaben zum Wert kann dir sicher ein Sammler dieses Gebietes machen.

Viele Grüße
Sven
 
markand53 Am: 09.10.2013 23:46:49 Gelesen: 62840# 18 @  
Hallo Sven,

Danke für diese Info. So lernt man immer wieder neues.

Viele Grüsse
Max
 
Cantus Am: 11.10.2013 23:48:13 Gelesen: 62747# 19 @  
@ markand53 [#16]

Hallo Max,

Stempelmarken der gezeigten Art werden bei Ebay für wenige Euro gehandelt, stellen also keinen besonderen Wert dar. Deine Marken sehen aber leider sehr verwaschen aus, gerade so, als hätten sie zu lange im Wasser gelegen, so etwas mindert natürlich noch den Wert. Am besten ist es aber auch hier, solche Marken stets in Verbindung mit einem zugehörigen Schriftstück zu sammeln.

Wenn du dir die Marken näher betrachtest, wirst du feststellen, dass sie im unteren Bereich eine Jahreszahl tragen, nach der man diese Marken zeitlich zuordnen kann. Im Laufe der Jahre haben sich Form und Abbildungen der Steuermarken gewandelt, aber stets war auf den Marken eine Jahreszahl zu sehen.

Ich bilde dir heute einmal eine ähnliche Steuermarke über 2 Kronen aus dem Jahr 1910 ab, verwendet zur Abgeltung der Ausfertigung einer Rechnung im August 1920.



Vorder- und Rückseite der Rechnung



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 19.02.2014 23:12:17 Gelesen: 62046# 20 @  
Heute ein "Verzeichnis", das mir so etwas wie ein Kontoauszug zu sein scheint, der N.Ö. Escompte-Gesellschaft vom 11.7.1871; die Ausfertigungsgebühr wurde mit einer Marke zu 5 Kreuzer abgegolten.



Für die Ausfertigung einer Medicamentenrechnung am 10.5.1872 waren ebenfalls 5 Kreuzer erforderlich; hierfür wurden Gebührenmarken zu 2 und 3 Kreuzer der Ausgabe von 1870 verwendet.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 19.02.2014 23:37:14 Gelesen: 62039# 21 @  
Hallo,

die ersten österreichischen Stempelmarken erschienen 1854 mit Wertstufen von 1 Kreuzer bis 20 Gulden (Wertbezeichnung fl = Florin).

Hier eine Quittung über 400 Gulden, vergebührt mit 1 Gulden (entspricht 60 Kreuzer).



Die erste Serie trägt unter der Wertbezeichnung die Buchstaben C.M. (Conventions-Münze), alle späteren Ausgaben hatten diese Inschrift nicht mehr.

Lg, harald
 
Kirsten Mohi Am: 25.05.2015 14:07:01 Gelesen: 59577# 22 @  
Österreichische Stempelmarken auf deutschem Dokument

Hallo,

konnt ihr mir bitte sagen, bis wann österreichische Stempelmarken für deutsche Dokumente benutzt wurden? Dieser Ausweis ist aus dem Jahr 1948.

Gruß
Kirsten



 
bignell Am: 25.05.2015 14:58:50 Gelesen: 59564# 23 @  
@ Kirsten Mohi [#22]

Hallo Kirsten,

gar nicht. Auf den österreichischen Stempelmarken glaube ich "Standesamt Seefeld" (in Tirol) zu lesen, wird wohl bei einer Trauung in Österreich vergebührt worden sein.

Lg, harald
 
Kirsten Mohi Am: 28.05.2015 06:31:21 Gelesen: 59485# 24 @  
@ bignell [#23]

Hallo Harald

und vielen vielen Dank für die Antwort.

schöne Grüße
Kirsten
 
kauli Am: 28.11.2015 17:04:02 Gelesen: 57634# 25 @  
Hallo zusammen,

ein Sammlerfreund, der sich für Paketbegleitbriefe interessiert, kommt mit der Österreichischen Stempelmarke nicht klar. Daher zeige ich den Brief mal in der Hoffnung das jemand ihm helfen kann.

Ich zitiere mal seine Frage:

Paketbegleitbrief von Kreibitz (15.4.1863) nach Berlin (Ankunft 16.4. steuerliche Bearbeitung am 17.4.)

Österreichische Stempelmarken waren meines Wissens nur bis 1857 geduldet. Warum klebt die 5 Kr. Marke drauf?




Besten Dank im voraus
Dieter
 
bignell Am: 28.11.2015 17:15:54 Gelesen: 57630# 26 @  
@ kauli [#25]

Hallo Dieter,

Stempelmarken waren in der Monarchie auf Briefen nicht erlaubt, nur sind manche durchgelassen worden. Hingegen mussten Paketbegleitbriefe mit Stempelmarken freigemacht werden, das ist also ganz normal.

Lg, harald
 
kauli Am: 29.11.2015 11:33:40 Gelesen: 57593# 27 @  
@ bignell [#26]

Hallo Harald,

besten Dank, ich habe Deine Antwort weitergeleitet. Dann ist ja alles im grünen Bereich.

Viele Grüße
Dieter
 
kauli Am: 29.11.2015 17:08:09 Gelesen: 57555# 28 @  
@ bignell [#26]

Hallo Harald,

Ich nochmal. Mein Sammlerfreund hat noch eine Frage zu der 5 Kr Marke.

Ist das die Gebühr für das Porto nach Deutschland ? Oder hat das etwas mit dem Paketbegleitbrief zu tun ?

Viele Grüße
Dieter
 
bignell Am: 30.11.2015 18:40:17 Gelesen: 57517# 29 @  
@ kauli [#28]

Hallo Dieter,

habe gesucht, aber dazu nichts gefunden. Da es sich um Stempelmarken handelt, wurde damit irgendeine Gebühr abgegolten, vielleicht Zoll, nicht Porto nehme ich an.

Lg, harald
 
10Parale Am: 05.07.2016 22:07:11 Gelesen: 53936# 30 @  
@ forum [#29]

Hier 2 Stempelmarken von Österreich 1955, die ich hier im Forum noch nicht gesehen haben, ungebraucht sozusagen. Den Adler sieht man erst auf der Rückseite.

2 Schilling und 10 Schilling

Schönen Abend

10Parale


 
Baber Am: 31.07.2016 18:15:49 Gelesen: 53501# 31 @  
Auch auf moderne Briefen sind Stempelmarken als Briefmarken durchgelaufen. Hier an Brief von 1990, ²portogrecht² mit 5 S frankiert.



Gruß
Baber
 
Cantus Am: 01.06.2017 02:09:50 Gelesen: 49218# 32 @  
Heute eine Rechnung für die Lieferung von drei Strohsäcken, ausgestellt am 28.7.1921 in Drosendorf.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 25.07.2017 19:52:52 Gelesen: 48236# 33 @  
@ Cantus [#32]

Ich liebe solche alten Belege und Rechnungen, wie du sie hier wieder zeigst.

Auf einem alten Albumblatt habe ich diese Stempelmarke gefunden. Müsste für Dokumente in der österreichischen Levante gemacht sein, denn neben der Aufschrift 5 kr sehen wir auch die Bezeichnung CINQUE SOLDI. Auch interessant der Kastenstempel mit der Ortsbezeichnung "BONIFAC" ?

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 25.07.2017 20:11:06 Gelesen: 48223# 34 @  
@ 10Parale [#33]

Hallo 10Parale,

Ausgabe für Lombardei und Venetien.

Stempel San Bonifacio (Venezien).

Lg, harald
 
zonen-andy Am: 22.11.2017 13:25:04 Gelesen: 45823# 35 @  
Hallo,

kann auch 4 Stück zeigen die ich in einem Album als Beifang hatte.



Grüße Andreas
 
Cantus Am: 22.11.2017 17:36:17 Gelesen: 45798# 36 @  
@ zonen-andy [#35]

Hallo Andreas,

deine Marken sind alle interessant (ich sammle so etwas auch), aber mit Lombardei-Venetien haben sie alle vier nichts zu tun. Dafür existiert das Thema "Österreich: Stempelmarken", in dem du schon allerlei andere Beiträge zu dem Thema finden kannst.

Viele Grüße
Ingo

[Beiträge [#35] und [#36] redaktionell verschoben aus dem Thema "Österreich Lombardei und Venetien: Stempelmarken bestimmen"]
 
Tom28 Am: 24.03.2019 16:40:34 Gelesen: 34630# 37 @  
Bestimmung einer Briefmarke

Hallo,

ich bin neues Mitglied dieses Forums.

Wer kann helfen die beigefügte Marke zu bestimmen: Land? Michel-Nr.? Wert?


 
bignell Am: 24.03.2019 17:11:41 Gelesen: 34615# 38 @  
@ Tom28 [#37]

Hallo Tom,

Stempelmarke Österreich, vermutlich zweite Ausgabe, da Zähnung abgeschnitten wertlos.

Lg, harald
 
Parachana Am: 24.03.2019 17:12:38 Gelesen: 34614# 39 @  
Hallo Tom 28,

ich bin kein Fachmann für solche Marken, habe aber etwas ähnliches unter dem Thema "Stempelmarken Österreich " gefunden. Gehe im Forum auf suchen und gib den Begriff ein.

MfG
Uwe
 
Cantus Am: 25.03.2019 01:22:49 Gelesen: 34552# 40 @  
@ Tom28 [#37]

Hallo,

bignell hat recht. Das ist keine Briefmarke (zur Postbeförderung), sondern eine Stempelmarke von Österreich, bei der an allen Seiten die ursprüngliche Zähnung mehr oder weniger breit abgeschnitten worden ist. Mit solchen Stempelmarken wurden Steuern erhoben, sie waren auf allen Dokumenten vorgeschrieben. Man findet sie zum Beispiel auf Kaufverträgen, Taufscheinen, Zeugnissen, Gerichtsentscheidungen und Anderem mehr.

Es gibt auch dafür Nachschlagewerke, mit Michel haben die aber nichts zu tun. Die Beschäftigung mit solchen Steuer- oder Stempelmarken fällt unter den Oberbegriff Fiskalphilatelie.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 21.05.2019 01:48:19 Gelesen: 33584# 41 @  
Heute ein noch unbenutzter Scheck der K.K.privaten Bank & Wechselstuben-Actien-Gesellschaft "Mercur". Die Stempelmarke ist auf der ansonsten leeren Rückseite des Schecks aufgedruckt.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 03.07.2020 00:42:04 Gelesen: 27782# 42 @  
Nach langer Zeit möchte ich das Thema wiederbeleben. Meine Bestände sind inzwischen deutlich gewachsen, da es sich aber nicht um Briefmarken und auch nicht um Postbeförderung handelt, gibt es leider nur ein kleines Häuflein Interessenten, die sich mit dem Thema beschäftigen. Das soll mich aber nicht davon abhalten, euch immer einmal wieder Belege zu zeigen, die man als Österreichsammler nebenbei auch noch aufheben kann.

Beim folgenden Formular, ausgestellt am 20.Mai 1876 und vergebührt mit einer Stempelmarke des Jahres 1870 zu 1 Kreuzer, handelt es sich um eine Ansichts-Factura, heute würde man sagen, um eine Auswahlsendung, denn der Empfänger soll das zugesandte Gut nicht nur betrachten, sondern bei Gefallen auch kaufen und bezahlen.

Eine Gebühr von (nur) einem Kreuzer hört sich zunächst wenig an, wenn man aber bedenkt, dass für jedes ausgefertigte Schriftstück eine solche Papiersteuer in unterschiedlicher Höhe erhoben wurde, dann dürfte im Laufe eines Jahres das Kaiserreich Österreich-Ungarn alleine aus dieser Quelle höhere Einnahmen erzielt haben.



Viele Grüße
Ingo
 
Martin de Matin Am: 19.07.2020 12:05:03 Gelesen: 27329# 43 @  
Da bisher nur ein fragmentarischer Überblick über die Stempelmarken von Österreich hier besteht, werde ich hier ein mal einen Überblick über die Kreuzerzeit machen, ohne dabei besondere Ausgaben wie Ankündigungsstempel-, Effekten-Umsatzsteuer-Marken usw. zu berücksichtigen.

Meine Angaben aus diesem und den folgenden Beiträgen beruhen auf dem "Preiskatalog der Stempelmarken von Österreich-Ungarn" von Ig.Mayr Wien und L.Hanus Prag aus dem Jahr 1923, mit den Preisangaben in französischen Franc.

Die Nutzung der ersten Stempelmarken von Österreich wurden gemäß Verfügung vom 23.3.1854 zum 1.11.1854 eingeführt.

Das Papier der Marken war bis Juni 1858 ein Handpapier, das in verschiedenen Stärken existiert. Danach wurde ein Maschinenpapier verwendet. Das Papier wurde bis September 1856 von der Papierfabrik Reichle und danach von der Papierfabrik Schlöglmühle geliefert. Bei beiden Firmen gibt es zwei unterschiedliche Firmenwasserzeichen im Papier.

Die Zähnung kommt in vielen verschiedenen Varianten aus dem Bereich 13 1/2 bis 17 vor, wobei es auch Mischzähnungen geben soll.

Die Marken wurden im zweifarbigen Druck hergestellt. Das grüne Rahmenmotiv wurde im Buchdruck hergestellt und der Wertangabenbereich im schwarzen Kupferdruck, mit den Ausnahmen der 1Kreuzer (orange) und der 2Kr.(rot). Von den Kreuzerwerten wurden von jeder Wertstufe mindestens 500 000 Stück hergestellt.

Von den Kreuzerwerten gibt es die Wertstufen: 1, 2, 3, 6, 10, 15, 30, 45
Einige davon zeige ich unten mit teilweise unterschiedlichen Entwertungen.



Gruss
Martin

Fortsetzung mit den Guldenwerten und Anmerkungen folgen
 
Martin de Matin Am: 25.07.2020 12:28:02 Gelesen: 27195# 44 @  
Der Anteil der Guldenwerte übertrifft die Kreuzerwerte deutlich.

Folgende Guldenwerte sind ausgegeben worden: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20.
Von den Werten 1 bis 4 Gulden wurden jeweils mehr als 450.000 Stück hergestellt.
Die 5G. wurde 276000 und die 6G. 222.000 mal gedruckt.
Die 8 und 10G. liegen im 80.000-Bereich.
Die Werte 12 bis 18G. haben die geringste Auflage jeweils zwischen 26.000 und 28.000 Stück.
Vom der 20 Gulden sind 72.000 hergestellt worden.

Die am höchsten bewerteten Marken waren die 12 bis 18 Gulden mit jeweils 7,50 Franc. Die folgende Werte liegen zwischen 1 bis 3 Franc: 1Kr, 2Kr, 6G, 8G, 10G und 20 Gulden.

Als Vergleich dazu die in den heutige Briefmarkenatalogen aufgeführte rote 4Kr Zeitungsstempelmarke von Lombardei und Venetien war damals mit 600 Franc bewertet. Bei dieser und bei den nachfolgenden Ausgabe sind in der Regel der niedrigste Wert und die Werte um die 12G höher bewertet, wobei die 12 Gulden fast immer die beste Marke ist. Der höchste Werte, die 20G, ist meistens nicht hoch bewertet.



Als Besonderheiten sind die Werte 6 Kr und 5 G, die es mit rückseitig aufgedruckter Wertangabe geben soll und die 15 Kr mit rückseitigen Gründruck.

Die Werte 1 Kr bis 15 Kr kommen auch postalisch verwendet vor. Die 3 Kr und 6 Kr auf Brief werden gelegentlich auf Auktionen angeboten; die anderen Werte sind alle grosse Seltenheiten.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.08.2020 18:23:45 Gelesen: 26966# 45 @  
Durch die Einführung einer neuen Währung (100 Kreuzer = 1 Gulden statt vorher 60 Kreuzer = 1 Gulden) wurde auch eine neue Ausgabe Stempelmarken zum 1.11.1858 notwendig. Die Marken wurden auf Maschinenpapier ohne Wasserzeichen gedruckt. Die Zähnung ist aus dem Bereich 13 1/2 bis 16 1/2 und auch gemischt. Die Rahmenfarbe wurde in ein helles braun geändert. Das Mittelstück mit Wertangabe ist weiterhin in schwarz gedruckt worden. Die alten Mittelstücke wurden weiter verwendet in dem man "C. M." entfernte und die Wertangabe teilweise veränderte.

Ich beginne wieder mit den Kreuzerwerten.

Bei den Werten 2, 4, 5, 12, 25, und 60 Kreuzer wurde das Mittelstück auch im Buchdruck gedruckt. Bei der Abbildung unten ist links der Buchdruck und rechts der Kupferdruck. Beim Buchdruck sieht man deutlich Quetschränder bei der Wertziffer. Die Form der Ziffer 2 weicht von der des Kupferdrucks ab. Zu den anderen Werten im Buchdruck kann ich nichts bezüglich der Form der Wertangabe sagen.



Mit der Kupferdruckwertangabe gibt es folgende Werte: 2, 4, 5, 6, 10, 12, 15, 25, 30, 50, 60 und 75 Kreuzer.



Gruss
Martin

Fortsetzung mit den Guldenwerten folgt.
 
henrique Am: 15.01.2021 15:53:51 Gelesen: 23860# 46 @  
Hallo,

anbei mein Beitrag zum Thema

KAIS*KÖN*ÖSTERR*STEMPEL*MARKE

1875



1877



Grüße aus Österreich
 
henrique Am: 23.01.2021 12:28:56 Gelesen: 23611# 47 @  
KAIS*KÖN*ÖSTERR*STEMPEL*MARKE

Ausgabe von 1883



Grüße aus Österreich
 
henrique Am: 23.01.2021 12:45:09 Gelesen: 23604# 48 @  
Anbei noch

1 Gulden und 10 Gulden (1888)



Grüße
Henrique
 
Monika64 Am: 23.10.2023 10:09:50 Gelesen: 2963# 49 @  
@ henrique [#46]

Lieber Henrique,

wie viel sind die von dir dargestellten Stempelmarken Kais.Kön.Oesterr.vom Jahr 1877 wert?

Danke für deine geschätzte Antwort.

LG Monika64
 
Martin de Matin Am: 23.10.2023 19:15:25 Gelesen: 2923# 50 @  
@ Monika64 [#49]
@ henrique [#46]

In dem "Preiskatalog der Stempelmarken von Österreich-Ungarn" von Ig. Mayr Wien und L. Hanus Prag aus dem Jahr 1923 werden die Marken dort in französischen Franc bewertet. Die Preise der einzelnen Marken bewegen sich zwischen 0,02 Frs und 10,00 Frs. Alle Marken mit Preisen unter 1 Frs kann man als mehr oder weniger als Massenware bezeichnen. Keine der abgebildeten Marken war höher als 0,20 Frs bewertet.

Zu den etwas besseren Marken mit Preisen zwischen 1 und 3 Frs sind die Wertstufen 1/2 Kreuzer, 6 Gulden, 7 Gulden und 15 Gulden.

Die Marke die alle anderen deutlich übersteigt ist die 12 Gulden mit einer Bewertung von 10 Frs. 12 Guldenmarken aller Ausgaben ab 1875 sind immer bei weiten die deutlich am höchsten bewerteten Stücke der einzelnen Ausgaben.

Bei der Ausgabe 1877 gibt es verschiedene Zähnungen, wobei die Zähnungen 9 und 9 1/2 doppelte Preise verdienen.

Als Vergleich zu heutigen Preisen kann man die österreichische Zeitungsstempelmarke 2Kreuzer grün Michelnummer 1 dienen, die damals mit 10 Frs bewertert wurde und heute einen Katalogpreis von 70 Euro hat.

Gruss
Martin
 
Monika64 Am: 24.10.2023 22:24:50 Gelesen: 2777# 51 @  
Vielen Dank Martin für deine ausführliche Antwort.
 
henrique Am: 25.10.2023 10:11:36 Gelesen: 2690# 52 @  
@ Martin de Matin [#50]

Auch meinerseits Dank für deine detaillierten Angaben.

Grüße
Henrique
 
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