Sollte man vielleicht zu HOOD wechseln ?

[Frage zu Hood redaktionell ausgegliedert aus dem Delcampe Thema]
 

@ johannes schuetze [#1]

Hallo,

Hood war nach anfänglichen Problemen weg vom Markt, deshalb war ich sehr überrascht zu lesen, dass dort Briefmarken gehandelt werden. Ich habe mir daraufhin die ersten beiden Seiten zu meinem Sammelgebiet Österreich angeschaut und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es sich für mich und auch für jeden ernsthaften Sammler nicht lohnt, sich dort nach Ergänzungen für die eigene Sammlung umzuschauen. Das hat mehrere Gründe.

Was sofort auffällt und mich regelrecht erschüttert hat ist die Tatsache, dass dort unglaublich viel völlig unverkäuflicher Müll angeboten, als gut beschrieben und zu niedrigsten Preisen zwischen 0.03 Euro bis hin zu 0.05 Euro angeboten wird. Ich stelle mir dabei schon die Frage, welche Käuferschichten dabei angesprochen werden sollen und wer andererseits so viel Zeit übrig hat, jede einzelne Marke zu so einem Ausrufpreis einzustellen.

Weiterhin sind mir Verkäufer aufgefallen, die ich bei Ebay wegen vorsätzlich falscher Losbeschreibung nicht positiv bewertet habe (was nur etwa 1 x pro 1000 Käufen geschieht) und die nun bei Hood fleißig so weitermachen und dabei in Einzelfällen die Preise noch exorbitant erhöht haben. Beide Arten von Nachbarschaft wären mir als Verkäufer nicht angenehm, besteht doch die große Gefahr, dass potentielle Käufer nach Durchsicht der ersten vielleicht hundert bis zweihundert Lose die Plattform genervt und enttäuscht verlassen, weil sie nichts, aber auch gar nichts gesehen haben, was einen Kauf lohnen würde. Es mag sein, dass es ab und zu im Angebot Ausnahmen gibt, aber die Tatsache, dass HOOD es zulässt, dass deren Verkaufsplattform mit dermaßen viel abstoßenden Angeboten zugemüllt wird, zeigt meiner Meinung nach auf, dass da um jeden Preis irgendwelche Umsätze, und seien sie noch so gering, generiert werden sollen.

Natürlich gibt es auch bei Ebay und vor allem bei Delcampe viel unverkäufliche Ware im Philabereich im Angebot, aber das, was ich bei Hood sehen musste, ist unvergleichlich schlimmer. Natürlich kannst du dein Glück da versuchen, aber ich fürchte, dass nur wenige diese Verkaufsplattform häufiger aufsuchen werden, die Resonanz also viel geringer als anderswo ist.

Ich habe einmal eine Hardcopy von einem Anbieter gefertigt, der in sehr großer Menge ähnliche Artikel zu so einem oder ähnlich niedrigen Preis anbietet. Die Marken sind üblicherweise schlecht gezähnt, denn auch bei Linienzähnung gibt es gute oder schlechte Erhaltung, sie tragen meistens unleserliche und/oder nicht prüfbare Stempel, viele Marken sind ausgebleicht und alle Marken werden als gut beschrieben.



Ein anderer Anbieter (gewerblich) mit diversen, meist fehlerhaft beschriebenen Angeboten geht mit sechs- bis zehnfacher Forderung im Verhältnis zum Realwert auf Dummenfang; ich frage mich da immer, wer darauf hereinfallen soll.

Hood wäre gut beraten, den unverkäuflichen Kram von der Plattform zu schmeißen und im zweiten Fall den Verkäufer zu ermahnen, seine Ware korrekt zu beschreiben. Daraus könnte eine philatelistische Verkaufsplattform entstehen, die sowohl für Verkäufer als auch für Käufer interessant wäre, aber solange Plattformbetreiber die Masse der Klasse vorziehen, so lange wird das wohl nichts werden.

Viele Grüße
Ingo