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Thema: Senegal: Portomarken vorausentwertet ?
Heinz 1 Am: 29.10.2009 16:01:29 Gelesen: 8429# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich konnte nachfolgenden Brief erwerben der von Toulon-Mer in Frankreich nach St. Louis Senegal ging von 1939. Das handschriftliche "T 1,60" wurde wahrscheinlich angebracht, da die Marken Frankreich 65 Cent mit Überdruck F.M. nicht gültig waren. Dies zeigt der blaue Strich unter den Marken.

Die beiden Portomarken zu 1 Fr und 60 Cent tragen den Stempel von St. Louis. Was mir seltsam erscheint ist, dass die Stempel nicht auf den Brief übergehen. Von Frankreich kenne ich Portomarken auf Brief die Bogenweise im vorausentwertet wurden. Hat es im Senegal ebenfalls vorausentwertete Portomarken gegeben? Mein Uralt-Michel und der Online Katalog geben leider nichts darüber her.

Wenn ja kann mir jemand näheres dazu sagen, war dies üblich oder nur Zufall. Handelt es sich vielleicht um eine Fälschung?



Heinz 1
 
HEFO58 Am: 29.10.2009 17:34:30 Gelesen: 8421# 2 @  
@ Heinz 1 [#1]

Hallo

die französischen Marken müssten eigentlich gültig gewesen sein, sie wurden 1937 mit dem Aufdruck als Militärfeldpostmarken verausgabt. Allerdings weiß ich nicht, ob eine Verwendung in der Art zugelassen war.

Bei den Senegalmarken steht im Michel 2007 kein Vermerk, dass es Vorausentwertungen gab. So ganz traue ich den Marken auch nicht über den Weg, da es sich um die Ausgabe von 1915 handelt und es ab 1935 schon eine andere Ausgabe gab.

Gruß
Helmut
 
AfriKiwi Am: 30.10.2009 00:03:29 Gelesen: 8398# 3 @  
@ Heinz 1 [#1]

Hallo Heinz 1,

ist das Datum auf den FM Marken zu entziffern ?

Der Stempel auf der 60c Senegal Marke sieht aus nach 6 FEB 39 was auf eine 'Vorausentwertung' deuten kann.

Vielleicht wurden die Marken doch nur abgestempelt aufgebraucht.

Erich
 
Harald Zierock Am: 30.10.2009 06:11:30 Gelesen: 8389# 4 @  
@ HEFO58 [#2]
@ AfriKiwi [#3]

Guten Morgen,

Ich werde sehen ob ich etwas über den Tarif von Frankreich nach Senegal finde. Franchise Militaire ist eine Gebühr der Armee.

Die Marken von Senegal sind Gebührenmarken und keine Vorausentwertungen.

Harald
 
Heinz 1 Am: 30.10.2009 08:40:44 Gelesen: 8386# 5 @  
Hallo Erich,

das Datum auf den FM Marken ist leider nicht zu lesen. Der Stempel scheint sehr abgenutzt zu sein. Einzig der Tag "21" ist zu entziffern.

Hallo Harald,

natürlich sind dies Porto- oder Gebührenmarken. Da aber der Stempel auf diesen Marken nicht auf den Brief übergehen, muss man davon ausgehen, das die Marken Bogenweise gestempelt wurden bevor sie auf den Brief geklebt wurden. Was mich wundert ist, dass auf der Rückseite ebenfalls ein Ankunftstempel vom 6 Februar 1939 abgeschlagen ist. Allerdings scheint es sich hier um einen anderen Stempel zu handeln. Man kann dies erkennen am Innenkreis der Stempel. Auf der 60 Cent Marke hat der unterbrochene Kreis deutlich kürzere Linien als bei dem Stempel auf der Rückseite.



Dies würde bedeuten, dass die Porto- oder Gebührenmarken, die mit dem selben Datum gestempelt sind, am selben Tag bogenweise entwertet wurden wie der Brief in St. Louis angekommen ist. Schon etwas seltsam.

Würde mich trotzdem freuen wenn jemand genaueres dazu sagen kann.

Heinz
 
Harald Zierock Am: 31.10.2009 14:29:34 Gelesen: 8354# 6 @  
@ Heinz 1 [#1]

Hallo Heinz,

Ich habe eine Antwort von Herrn Melot Betreff Deines Briefes erhalten:

Seltsames Dokument, das sie mir zur Ansicht senden; es weist Unregelmässigkeiten auf.

Der Brief wurde von Toulon sur Mer ende der dreissiger Jahre aufgegeben und mit vier FM Marken zu 65c und einer semeuse zu 50c aufgegeben.

Die 65c FM wurde im November 1937 ausgegeben, und war bis November 1938 in Betrieb. Ab diesem Datum wurde diese Marke durch die 90c paix ersetzt.

Was die Tarife für Luftpost angeht, kommt es darauf an ob es der vom 01/09/1935 ist (2 Francs pro 5 Gramm) oder der vom 01/09/1938 (2 Francs 50 pro 5 Gramm).
Der Absender musste seinen Brief also mit 65 c + 2 Francs bis zum 31/08/1938 frankieren, oder 65 c + 2 francs 50 vom 01/09 bis 16/11/1938. Ab dem 17/11/1938 betrug das Briefporto 90 c.

Falls das Luftpost Porto 2 Francs betragen würde, wäre das Porto auf dem Brief ausreichend. Würden es aber 2 Francs 50 sein, wäre die Frankatur 3 Francs 15, und da der Brief mit 3 Francs 10 frankiert ist, würden 5 c fehlen. Da Strafporto immer doppelt ist, würde sich dieses auf 10 c belaufen.

Letzter Punkt der ein wenig knifflig ist, sind die Portomarken von Senegal. Die Stempel müssten auf den Brief übergreifen, da diese Marken nicht voraus entwertet wurden.

Ausserdem muss man wissen, dass diese Portomarken seit Anfang 1936 nicht mehr verwendet wurden, den seit Dezember 1935 wurden Portomarken eines grösseren Formats verausgabt (Yvert Nr. 22 bis 33).


Jetzt kann man sich viel vorstellen!

Ich hoffe der Beitrag hilft weiter?

Harald
 
Harald Zierock Am: 31.10.2009 14:41:51 Gelesen: 8352# 7 @  
Ich habe noch etwas vergessen: Nach dem 17/11/1938 müsste der Brief mit 3 Francs 40 frankiert sein (2 Francs 50 Luftpost + 90 c). Es würden dann 30 c fehlen, und das Strafporto würde 60 c betragen.

Harald
 
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