Thema: (?) (97) Privatpost bis 1900
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KDeeKing Am: 31.10.2010 17:01:45 Gelesen: 134740# 48 @  
Vielen Dank für die schnelle Antwort Manfred, hast mir sehr weitergeholfen. Gibt es Literatur die du für speziell solche Marken empfehlen kannst, am besten auch mit Courier- und Stadtpost und wo findet man Literatur zu Marken der Privatbahn Preußens und Bayer. Stastseinsenbahn?

Ach je, wenn man erst mal mit den Fragen anfängt, nimmt das kein Ende.

Gruß
Patrick
 
BD Am: 31.10.2010 17:15:45 Gelesen: 134738# 49 @  
@ KDeeKing

Hallo Patrik,
gestern wurde in einem anderen Forum folgendes Heft vorgestellt:

Auf ca. 460 Seiten sind die Marken der alten Eisenbahnlinien abgebildet und bewertet
Von Alsener Kreisbahnen bis Zschipkau Eisenbahngesellschaft (insgesamt sind 132 gelistet)

Katalog Band 17
Erler/Jünke 1999 deutsch/englisch,
628 Seiten
Preis: 40,00 €
Frachtmarken (Eisenbahnmarken)/Zeitungspaketmarken DIN-A5,
Platzkartenmarken/Steuerausgleichsmarken Preise in US$

Zu bestellen bei der ArGe Fiskalphilatelie e.V. im BDPh

Privatpostmarken Sind hier aufgeführt:



Beste Grüsse Bernd
 
KDeeKing Am: 01.11.2010 16:21:24 Gelesen: 134713# 50 @  
Hallo Bernd, vielen Dank für deinen Tipp.
Werde mir die Literatur besorgen, dann kann endlich wieder ein bisschen Ordnung in meiner Sammlung schaffen ;)

Gruß Patrick
 
petzlaff Am: 01.11.2010 16:25:17 Gelesen: 134712# 51 @  
@ KDeeKing

Na ja -

ich würde mir das schon seht genau überlegen, ob so eine teure Anschaffung für möglicherweise nur ein paar wenige Privatpostmarken in deinem Besitz lohnt.

LG, Stefan
 
Stefan Am: 01.11.2010 20:44:55 Gelesen: 134694# 52 @  
@ KDeeKing und @ BD

Privatpostmarken Sind hier aufgeführt:

Bei dem gezeigten Exemplar des Michel-Kataloges scheint es sich um eine ältere Ausgabe zu handeln. Der aktuelle Katalog, entsprechend gekennzeichnet, erschien 2006, unterteilt in klassische Privatpost bis 1900 (Band 1) und moderne Privatpost (ab 1993 - Ende 2005).

Der Band 1 kostet im Fachhandel neu 32,00 Euro und ist zu bestellen über ISBN-10: 3878585594 bzw. ISBN-13: 978-3878585596.

Meiner Erinnerung nach wurden Bergedeorfprivatpostmarken fast ausschließlich zu Sammelzwecken verausgabt. Der Gründer dieses Unternehmens hatte es seinerzeit laut Fachliteratur weniger auf das Tagesgeschäft eines Briefdienstleisters abgesehen. Bedarfsverwendete Stücke wären demnach sehr selten und ungebrauchte Exemplare vergleichsweise sehr häufig.

Weiterführende Informationen siehe nachfolgend ;-)
http://www.klassische-philatelie.ch/pp_dr/pp_bdorf.html

Gruß
Pete
 
abrixas Am: 07.12.2010 15:06:04 Gelesen: 133997# 53 @  
Selbst bei diesem (nahezu klassischen) Sammelgebiet gibt es noch Neuentdeckungen!

Vor über 100 Jahren verausgabt und bei der ArGe noch nicht katalogisiert! Schatzsuchen sind zuweilen erfolgreich.

Nebenbei interessant ist die mögliche Bestellung eines Sanitätsbieres! Ob das heute die Krankenkasse bezahlen würde?


 
abrixas Am: 18.01.2011 20:23:51 Gelesen: 133082# 54 @  
Tolle Geschichte!

Ein seltsames Los habe ich bei ebay entdeckt (160529831862)!

Beschreibung:

Courier-Karten-Brief mit 6Pf Nachgebühr 2x MI 10B Nachtaxe, auf Ganzsache der privaten Stadtpost, die versehentlich in den Briefkasten der Staatspost eingeworfen wurde. Marke als Frankatur nicht anerkannt und mit 6 Pf Nachgebühr belegt. (siehe auch Abbildung Sem Seite 425). Schönes Belegstück dieser Portovariante.

Es ist allgemein bekannt, dass die PRIVAT STADTPOST COURIER ihren Letztag am 31. März 1900 hatte. Ein Sammler hat dann versehentlich (!) diesen Kartenbrief bei der Staatspost eingeworfen und postlagernd adressiert.

Mein Problem:
Soll ich da mitbieten? In einer COURIER-Sammlung (nur Bedarfsbelege) würde dieser Beleg eher als Exot dastehen. Der Kartenbrief enthält, so vermute ich, keine Mitteilung.


 
Stefan Am: 19.01.2011 21:28:54 Gelesen: 133034# 55 @  
@ abrixas [#54]

Mein Problem:
Soll ich da mitbieten? In einer COURIER-Sammlung (nur Bedarfsbelege) würde dieser Beleg eher als Exot dastehen. Der Kartenbrief enthält, so vermute ich, keine Mitteilung.


Wenn man das gute Stück für sein persönliches maximales Höchstgebot bekommen kann, warum nicht? Hinterher würdest du dich irgendwann ggf. selbst ärgern, nicht geboten zu haben ;-)

Bei dem Beleg handelt es sich auch in meinen Augen um ein Ausnahmestück für jede Sammlung der klassischen Privatpost. Mir ist bisher kein zweites Stück bekannt; dies hat aber auch nichts zu heißen.

Gruß
Pete

NACHTRAG: Ich sehe gerade, dass der Beleg für 22,72 Euro + Porto/ Versand verkauft wurde. Hast du den Kartenbrief erwerben können?
 
abrixas Am: 20.01.2011 07:35:11 Gelesen: 133006# 56 @  
@ Pete

Nein, ich habe nicht mitgeboten. Und ich sehe, dass auch andere, die bei Privatpost-Leckereien normalerweise heftig mitbieten, garnicht oder nur wenig geboten haben. Konstruierte Belege wie dieser spielen bei Puristen eben nur in der dritten Liga.

;-) abrixas
 
abrixas Am: 15.09.2012 14:18:33 Gelesen: 118407# 57 @  
Eine außergewöhnliche Verwendung eines Nürnberger Privatpost-Kartenbriefes aus dem Jahr 1897.

Die postalische Behandlung:
Abgangs-¤ (Typ 30b) von DEGGENDORF mit Datum 27. JUN 97 mit Uhrzeit in doppelter Stunde (Vor 10-11).
Ankunfts-¤ (Typ 30b) von MUENCHEN B.Ü. (Briefübernahme des PA München 1 in der Residenzstraße) mit Datum 27. JUN 97 mit Uhrzeit in doppelter Stunde (9-10 Nm).
Die Zeitangaben in den beiden Stempeln dokumentieren eine Laufzeit, die heute bei der Deutschen Post AG. unerreichbar erscheint.

Abgeschlagen wurde auch der Briefträger-¤ mit der Nummer 172. Diese Nummer war dem folgenden Zustellbereich des in der Theresienstraße gelegenen Postamt 4 zugeordnet (oranger Kreis): Unter anderem Schellingstraße, Augustenstraße, Theresienstraße, Barerstraße und Karlstraße.

Die Umwandlung eines Kartenbriefes in eine Postkarte.

Der Absender hat die Adressatenseite des Kartenbriefes mit einem Federstrich zur Postkarte erklärt. Er unterstrich auch noch zur Verdeutlichung den Wortteil „Karte“;
„nbrief“ überklebte er einfach mit der Freimarke (Mi.Nr.61x). Facit: 5 Pfennige gegenüber einem Porto eines Briefes im Fernverkehr gespart!

Zusätzlicher Hintergrund: Das Porto für Courier-Kartenbriefe war zum 1. Juni 1897 auf 3 Pfennige erhöht worden, und eine Marke für eine Nachfrankatur zu 1 Pfennig gab es nicht. Ebenso konsequent verfuhr der Absender bei der ergänzenden Korrektur von „Courier“, Privat Stadtpost und „Nürnberg“. Die Empfängeradresse wurde mit einem violetten Stempel abgeschlagen. Die wichtige Mitteilung an die Advokatenstochter (toller Genitiv von anno dazumal) war in Gabelsberger Kurzschrift geschrieben. Wer kann das noch?


 
Cantus Am: 18.09.2012 11:44:55 Gelesen: 118251# 58 @  
Ich habe hier lediglich eine einzige ungebrauchte Privatpostkarte, die ich zeigen kann. Mangels Fachliteratur (die lohnt sich bei nur einem Exemplar nicht) und auch mangels eigenem Fachwissen kann ich dazu keine Erläuterungen abgeben.






Viele Grüße
Ingo
 
JohannesM Am: 20.09.2012 16:32:57 Gelesen: 118154# 59 @  
@ abrixas [#54]

Merkwürdig erscheint mir, dass der Wertstempel der Ganzsache mit einem Courierstempel entwertet wurde. Wenn der Beleg in den falschen Postkasten geworfen wurde, dürfte der doch gar nicht darauf sein - oder wurden die Privatganzsachen schon gestempelt ausgegeben?

Gruss Eckhard
 
JohannesM Am: 20.09.2012 22:16:21 Gelesen: 118138# 60 @  
Dann will ich kundgeben, was ich von der Privatpost Halberstadt weiss. Gegründet wurde das Unternehmen am 19. März 1896 von Friedrich Riegelmann, der gleichzeitig sein Unternehmen in Halle aufgab. Die Tätigkeit endete am 15.03.1900, der Eigentümer wurde mit 15.721,68 Mark entschädigt.

Herausgegeben wurden 3 Briefmarken, 20 Ganzsachen und 4 Formulare.



Marken zu 2, 3 und 14 Pf



Echt gelaufene Postkarte vom 31.12.1898



Echt gelaufene Postkarte vom 1.1.1899



Antwortkarte P2 mit Gefälligkeitsstempel vom Letzttag 15.3.1900



Kartenbrief K2 mit Gefälligkeitsstempel vom 26.1.1900

Wenn mir Sammlerfreunde weitere Belege anbieten könnten, würde es mich freuen.

Gruß Eckhard
 
abrixas Am: 21.09.2012 10:08:18 Gelesen: 118103# 61 @  
@ Johannes [#59]

Das hat schon seine Richtigkeit. Der Kartenbrief wurde ordnungsgemäß beim Postamt in der Marsstraße eingeliefert. Aber: Die Adresse war postlagernd, und die Aushändigung an den Adressaten wurde wie eine unfrankierte Orts-Zustellung der Staatspost behandelt, also das doppelte Ortsporto kassiert. Ich halte diesen Beleg für eine philatelistische Spielerei, die dennoch einen gewissen Reiz hat.
 
winni Am: 24.01.2013 17:53:01 Gelesen: 115289# 62 @  
Hilfe - Was für eine Marke ist das ?

Privatpost ? Fürth ?



Danke im Voraus.
 
Vernian Am: 24.01.2013 22:53:21 Gelesen: 115273# 63 @  
Für an diesem Thema Interessierte ein Link zu den Privatpostanstalten von Heidelberg: http://www.bernhard-krauth.de/BM_Heidelberg_1.html

Gruß

Vernian
 
Kumpel Am: 25.01.2013 16:13:53 Gelesen: 115240# 64 @  
@ winni [#62]

Ist nach Michel Spezial für Privatpostmarken Fürth Nr. 1, 2 (Pf) ziegelrot 1896, Okt, Kleines Herionwappen, Stdr. (10x10), gez.11 1/2.

gruss kumpel
 
winni Am: 25.01.2013 17:41:15 Gelesen: 115225# 65 @  
@ Kumpel [#64]

Danke ! Wie wird die Marke bewertet ?

winni
 
Kumpel Am: 25.01.2013 20:10:13 Gelesen: 115210# 66 @  
@ winni [#65]

Katalog ist von 1999, d.h. Bewertung noch in DM.

* 80,- DM - gestempelt 30,- DM - auf Brief 250,- DM.

gruss kumpel
 
winni Am: 26.01.2013 10:17:57 Gelesen: 115188# 67 @  
@ Kumpel [#66]

Danke für die Info.
 
Quedlinburger Am: 29.09.2013 18:05:33 Gelesen: 110190# 68 @  
Hallo zusammen,

hier eine Flohmarkt Errungenschaft die ich als Beigabe mit dazu bekam.


 
hajo22 Am: 01.10.2013 11:09:51 Gelesen: 110148# 69 @  
Die "klassischen" deutschen Privatpostanstalten haben schon immer eine gewisse Faszination in mir geweckt. Bei der enormen Anzahl von Marken und Ganzsachen, die nicht nur dem Bedarf dienten, sondern auch aus rein kommerziellen Gründen der Privatpostanstalten erschienen, gilt es sich - meiner Meinung nach - zu begrenzen. Ich entschied mich für den Bereich Elsaß-Lothringen (also die Städte Metz, Straßburg, Colmar und Mülhausen) sowie Berlin und Danzig.

Während es relativ einfach ist, an Material von Berlin heranzukommen, verhält sich das für das Gebiet Elsaß-Lothringens genau konträr, hier ist es schwer an gutes Material zu kommen, da diese ehemals deutschen Privatstadtposten von französischen Sammlern sehr gesucht sind und damit der Kreis der Interessenten sich deutlich erhöht.

Ich zeige heute aus meiner Sammlung ein besonders schönes Stück:

Eine Reliefkarte vom Rathaus in Mülhausen (das heute noch genauso aussieht) des "Mülhauser Stadtbriefverkehrs" vom 8.1.(18)99 "en ville" (also Ortskarte), frankiert mit 3 Pfg. blau (Kat.Nr. 11).

Diese Privatpostanstalt wurde 1895 von Hérion gegründet, 1896 an Eduard Reich verkauft, der diese bis zum Ende der Privatposten (31.3.1900) führte. Die Abfindung der Reichspost für die Anstalt belief sich auf 25 TRM.



Schönen Tag.
Jochen
 
abrixas Am: 20.04.2014 14:20:58 Gelesen: 106448# 70 @  
Zur Marktlage der "klassischen" Privatpost ein aktuelles Beispiel.

Dieser Preis wurde am Karsamstag 2014 gegen 22:33 Uhr bewilligt. Der MICHEL-Katalog spiegelt den Preis (Und das ist der Katalog-Preis!) mit 90 EURO recht gut wider.

Die beiden Stücke gingen für 84,80 EUR über die Kante!

Sehr zu meinem Leidwesen! Na gut! Ich hatte vor zwei Jahren die gleichen Stücke deutlich preisgünstiger ans Land geholt.


 
abrixas Am: 20.04.2014 14:40:40 Gelesen: 106444# 71 @  
Und noch dazu die optische Begründung, warum ich dieser Privatpost-Sektion noch etwas nachspüren werde!


 
Vernian Am: 20.04.2014 16:23:37 Gelesen: 106433# 72 @  
@ abrixas [#70]

Ich sammle nur einen Bereich der alten Privatposten, kann also nicht unbedingt für alle sprechen. Die durch Horst Müller erstellten Privatpostkataloge, dazu gehören auch die Bände von Michel 2005/6, beinhalten nach eigener Angabe Preise, die, soweit überhaupt möglich (weil der Markt dafür teilweise gering ist) den Durchschnitt erzielter Preise widerspiegeln soll. Es kursiert aber unter Privatpostsammlern die Aussage, Müller habe zum nicht zuletzt auf Grund persönlicher Präferenzen für bestimmte Privatposten, und daraus resultierend eben Ablehnung von oder Desinteresse an anderen Privatposten, häufig gerade bei den letzteren nur sehr grobe Einschätzungen bzw. Vermutungen über den Marktwert notiert. Ob diese Aussage so stimmt will ich dahingestellt lassen und nicht weiter diskutieren.

Zu der obigen Aussage, Michel spiegele den Marktpreis gut wieder, kann ich bezüglich meines Privatpostgebietes sagen:

- Niederpreisige Marken (ca. bis 15.- €) sind i.d.R. zu hoch notiert, hier trifft, auf Grund entsprechendem Angebotes, das gleiche zu, was für moderne Michel-Notierungen gilt: Der Marktpreis liegt hier überwiegend nur in einem Bereich von 5-20% der Katalogpreisangaben.

- Mittelpreisige Marken (ca. 15-60.-€) liegen im Rahmen einer gewissen Schwankungsbreite überwiegend tatsächlich auf dem Niveau der Katalogpreise.

- Hochpreisige Marken sind in meinem Gebiet offenbar nur grobe Einschätzungen. Ca. 1/3 dieser Marken liegen wie die mittelpreisigen zwar im Rahmen der Katalogpreise, aber gut 2/3 der hochpreisig notierten Werte werden überwiegend deutlich höher als die Katalogpreise gehandelt - falls sie denn überhaupt angeboten werden. Oder deutlich niedriger, wenn die entsprechende Marke häufiger angeboten wird als der Katalogpreis vermuten lässt.

Es ist aber schon bemerkenswert, dass teilweise Werte mit einer Preisnotierung versehen werden, obgleich sie dem Katalogersteller noch nie vorgelegen haben, da sie aus älteren Katalogwerken (wie etwa C. Schmidts Handbuch der Deutschen Privatpostwertzeichen von 1939, der keine Bewertungen vornahm, sondern nur katalogisierte, was ihm bekannt geworden war, teils auch da "nur auf hörensagen", was er dann aber ausdrücklich auch erwähnt) nur übernommen wurden.

Osterlichen Gruß

Vernian
 

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