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Thema: USA: Newspaper and Periodical Stamps (Zeitungsmarken)
Jürgen Witkowski Am: 30.10.2009 21:37:44 Gelesen: 31839# 1 @  
Die Newspaper and Periodical Stamps der USA zeichnen sich durch ihre immense Größe aus. Dadurch hatten die Briefmarkenstecher Gelegenheit ihr Talent auszuleben. Die ersten Marken wurden im Jahr 1865 ausgegeben, die letzten dieser Marken verloren am 1. Juli 1898 ihre Gültigkeit.

Die gezeigte Marke aus dem Jahr 1875 zu 5 Cent, abgestempelt in Boston, Mass., Scott-Nr. PR5, mit dem Bild von George Washington ist schon durch Ihre Größe von ca. 10x5,5 cm ein echter Hingucker. Zum Größenvergleich eine Dauermarke aus der Präsidentenserie von 1938 mit Vorausentwertung.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Briefmarken-Museum Am: 30.10.2009 22:01:26 Gelesen: 31834# 2 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo Jürgen,

das ist ein schönes Teil, was Du da uns zeigst. Die 1865er Washington PR4 mit weißem Rand notiert im Scott 2010 gebraucht mit 2.400,- US-$, wenn sie echt ist.

Der extrem gute Zustand, schneeweißes Papier und der lesbare Rundstempel irritieren mich etwas, die PR 5 als reprints von 1875 von CBN continental bank notes auf Originalplatten von NBN national bank notes gibt es im Scott gebraucht nämlich nicht. Vielleicht sollte sich Petzlaff die Marke noch mal genau ansehen.

Die Marken sind gebraucht extrem selten, weil die praktisch im Einsatz alle kaputt gegangen sind.

Wie sieht denn die Rückseite aus, kannst du die mal einscannen, meine sieht mit Prägung zum Vergleich nämlich so aus.



LG Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 30.10.2009 22:26:59 Gelesen: 31827# 3 @  
@ Briefmarken-Museum [#2]

Hier die Rückseite:



Ich bin mal gespannt, was dabei raus kommt!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 31.10.2009 08:08:50 Gelesen: 31810# 4 @  
Moin zusammen,

eine Scott #PR5 (Michel #4SI) ist das auf gar keinen Fall, da die Farbe eindeutig "Dark Blue" und nicht "Dull Blue" (mattblau) ist. Vielmehr halte ich die Marke für eine Scott #PR8 (ABN-Sonderdruck Michel #4SII) mit einem nachträglich applizierten Stempel (also Falsch- oder Gefälligkeitsentwertung).

Wie Jochen bereits sagte, existieren die Sonderdrucke nur ungebraucht. Ansonsten erfolgte die Entwertung zu 99% durch massive Federstriche und nicht durch Stempel. Echt gebrauchte Exemplare zeigen immer sehr starke Beschädigungsspuren - die gezeigte "Knochenrückseite" entspricht der gebrauchten Normalerhaltung und ist absolut sammelwürdig.

Hier zum Vergleich eine #PR4 (Michel #4), die sehr schön das "gelbliche" Papier der Normalausgaben hat. Die Sonderdrucke sowohl der CBN als auch der ABN wurden auf schneeweissem Papier gedruckt. Das in den Katalogen als "yellowish" oder "geblich" bezeichnete Papier hat übrigens immer einen Stich ins rötliche (s. Jochens und meinen Scan - beide stammen nach einem "Besitzerwechsel" von derselben Marke).



LG
Stefan
 
Briefmarken-Museum Am: 31.10.2009 09:08:57 Gelesen: 31799# 5 @  
Moin moin an alle

Die PR 8 von anno 1881 notiert anno 2010 ungebraucht mit 750 US-$, da gibt es 5645 Stück von und auch keine Notierung von gebrauchten. Die PR 8 hat nicht so einen weißen Rand im umlaufenden Zierrahmen. Das ist unter Berücksichtigung der Prägung eine PR5 dark blue mit white border. Nur diesen Reprint gibt es nicht gestempelt.
 
petzlaff Am: 31.10.2009 09:25:30 Gelesen: 31796# 6 @  
@ Briefmarken-Museum [#5]

Lieber Jochen - ich bleibe bei meiner Einschätzung.

Die #PR5 in Dark Blue ist weitaus seltener als die #PR8. Die normale Farbe der #PR5 ist ein milchiges, helles blau (ich habe leider selbst kein Belegexemplar).
Warum sollte es so ausgeschlossen sein, dass uns Concordia hier eine #PR8 zeigt?

Die Prägungsstärke, die man auf der Rückseite sehr gut erkennen kann spricht übrigens auch für ABN-Druck (Dampfpresse). CBN-Drucke sind meist schwächer ausgeprägt (Handpresse), so wie bei unserem Beispiel.

Eine endgültige Klärung kann nur eine Analyse der Papierkonsistenz bringen - das ist im Scan leider nicht möglich.

LG
Stefan
 
Briefmarken-Museum Am: 31.10.2009 19:01:15 Gelesen: 31776# 7 @  
Lieber Stefan,

also ich will nicht streiten, weil Farbe und Papier von Experten geprüft werden müssten. Wegen dem Stempel lohnt sich das aber im Vorfeld m.E. nicht.

LG Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 31.10.2009 19:55:17 Gelesen: 31766# 8 @  
Das ist ja ziemlich spannend mit diesen Marken. In der Sammlung habe ich noch die beiden anderen Werte zu 10 Cent und 25 Cent gefunden. Diese weisen jeweils einen Stempel von New York auf. Zudem gibt es Format- und Papierunterschiede.

Mir sind beim Studium von Scott Spezial und Michel Spezial USA ein paar Sachen aufgefallen. Als Druckerei wird im Scott für alle Ausgaben bis 1875 die National Bank Note Company (NBNC) und für die Ausgabe von 1881 die Continental Bank Note Company (CBNC) angegeben. Im Michel ist auch die Ausgabe von 1875 der CNBC zugeordnet. Wer hat denn nun recht? Meine drei Exemplare haben den Druckvermerk der NBNC.

Falls irgendwelche Details in höherer Scannerauflösung der Wahrheitsfindung dienlich sind, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
petzlaff Am: 01.11.2009 07:11:24 Gelesen: 31752# 9 @  
Hallo Concordia,

Sowohl CBN als auch ABN druckten von den Platten der NBN, deswegen überall die gleiche Legende "National Bank Note ...". Es gibt dann noch eine spätere Ausgabe von neuen Platten der CBN mit "Continental Bank Note ..." - diese gelangte aber ebenso wie die #PR6 - #PR8 (Sonderdrucke) nicht in den Verkehr.

Bist du so gut und machst noch einmal einen großen Scan nur von dem Druckerei-Impressum. Bei dem 25c Wert sieht mir dieses extrem unscharf - das könnte ein Indiz für einen "Neudruck" sein. Die 5c und die 10c sind zweifellos Originale. Nach wie vor habe ich Bedenken bgzl. der Stempel.

LG
Stefan
 
petzlaff Am: 01.11.2009 08:40:51 Gelesen: 31745# 10 @  
Noch eine Ergänzung:

In diesem Link steht etwas über Fälschungen und Falschstempel der Serie (s. unter "counterfeits" bzw. "postmarks"). Abbildungen von echten Entwertungen findet man über den Sublink "census" unter "postmarks".

http://home.comcast.net/~pepperclan/e90counterfeits.htm

Der falsche Boston-Stempel ist hier abgebildet. Falschstempel kommen fast immer aus Boston und NY.

Verschärft gesagt (und so steht es auch nachzulesen): Stempel aus Boston und NY sind fast immer falsch.

Leider funktionieren die Links zu den NY Stempelabbildungen auf dieser Seite nicht mehr. :-((

Die Website behandelt auch erschöpfend die nachfolgenden "Genius"-Serien einschließlich der Nachdrucke der Gebr. Senf ("facsimiles").

Die großen "Periodicals" wurden übrigens (amtlich angeordnet) nach Auslieferung eines Zeitungspakets abgerissen und zu Verrechnungszwecken an das Zustellpostamt zurückgeführt. Das ist der Grund dafür, dass gebrauchte Exemplare immer starke Beschädigungen aufweisen. Gebrauchte Marken ohne Beschädigungen sind immer potenzielle (Ver)Fälschungen zum Schaden der Sammler.

Gebrauchte "large periodicals" werden ausschließlich geprüft / mit Attest gehandelt.

LG
Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 01.11.2009 09:53:48 Gelesen: 31739# 11 @  
@ petzlaff [#9]+[#10]

Vielen Dank für den Link auf die Webseite von Doc M. Pepper. Seine Aussage "These should never have nice clean cancels or nice city cancels." ist ja hinsichtlich der von mir gezeigten Marken ziemlich eindeutig. Die Stempel sind falsch. Was es für die Marken selbst bedeutet ist mir allerdings noch unklar. Sind es ebenfalls Fälschungen oder sind nur die Stempel falsch.

Hier noch die Ausschnittvergrößerung für die 25 Cent Marke.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 01.11.2009 11:18:19 Gelesen: 31731# 12 @  
@ Concordia CA [#11]

ECHT !

Ich erlaube mir mal einen "echten" Fake anzuhängen:



1) das "Grün" ist total daneben
2) die Druckerei-Legende ist nicht lesbar
3) die Marke ist nicht im Buchdruck hergestellt
4) der Stempel ist so etwas von Fake - schlimmer geht es nicht
5) das Papier ist glatt, unstrukturiert und dicker als bei den Originalen
6) die Zähnung ist chaotisch

Was mich jetzt noch interessiert ist: Woher stammt diese perfide Fälschung ?

Ungeachtet der falschen Stempel sind die von Concordia gezeigten Marken klasse Teile. :-)

LG
Stefan
 
kawobo Am: 13.11.2010 16:40:35 Gelesen: 30845# 13 @  
Hallo petzlaff,

ich bin ein USA Briefmarken Sammler (im Anfang) habe da 3 Marken die ich nicht bestimmen kann. Da ich auf den Philaseiten gesehen habe das Sie viele Beiträge zum Thema USA geschrieben haben bitte ich Sie um Rat zu den 3 dargestellten Marken

mit freundlichen Gruß kawobo


 
petzlaff Am: 13.11.2010 17:15:25 Gelesen: 30838# 14 @  
@ kawobo

Die beiden linken Marken sind Steuermarken aus den 1860er Jahren.

Die rechte Marke ist eine Zeitungsmarke von 1895. Diese gibt es mit und ohne Waserzeichen - Achtung: sehr fälschungsgefährdet - für eine entwertete 10 Dollar-Marke ist mir ehrlich gesagt die Zähnung zu sauber - normalerweise kommen gebrauchte Zeitungsmarken meist mit starken Defekten daher. Irgendwie sieht mir die Marke zu "glatt" aus.

LG, Stefan
 
kawobo Am: 13.11.2010 18:00:34 Gelesen: 30831# 15 @  
Hallo Stefan,

Danke für die Antwort. Werde mal sehen wie ich die Zeitungsmarke prüfen lassen kann. Die Marken lagen 40 Jahre in ein Album was jetzt wieder zutage kam. Habe die Rückseite gescannt, vielleicht erkennen Sie daran etwas ?

LG Wolfgang


 
petzlaff Am: 14.11.2010 06:49:02 Gelesen: 30817# 16 @  
@ kawobo

die Zeitungsmarke dürfte echt sein.

Von der Rückseite her meine ich Teile des Wasserzeichens zu erkennen.

LG, Stefan
 
BD Am: 14.11.2010 10:52:27 Gelesen: 30802# 17 @  
Hallo,

anbei ein Artikel von 1895 von der Verwendung der Zeitungsmarken. Für die Serie ab 1875 ist die allgemeine Vorstellung, gebrauchte Zeitungsmarken sind meist stark beschädigt, falsch, was auch der Michel-Spezial USA richtig beschreibt.

Beste Grüsse Bernd



 
petzlaff Am: 14.11.2010 11:27:31 Gelesen: 30788# 18 @  
@ BD [#17]

Das Letztere ("falsch") bezieht sich auf die niedrigen Werte und nicht auf die hohen Nominale. Hier pauschalisiert der Michel wie so oft auf sehr fragwürdige Weise.

Eine weitere Tatsache ist, dass es von den hohen Werten zahlreiche offizielle Neudrucke gibt. Darüber hinaus wurden diese Marken von den Gebr. Senf, Leipzig in großem Umfang "gefälscht" und als Beigaben dem "Illustrierten Briefmarkenjournal" beigefügt. Die daraufhin gerichtlich verhängte Kennzeichnungspflicht als "FALSCH" wurde teilweise in kaum erkennbarer Mikroschrift an extrem unauffälligen Bildpartien angebracht. Später wurden zahlreiche Fälschungen mit verschiedenen "Faksimile"-Aufdrucken versehen.

Vorsicht ist bei diesen Marken grundsätzlich die Mutter der Porzellankiste.

LG, Stefan
 
HouseofHeinrich Am: 29.04.2016 20:16:31 Gelesen: 20447# 19 @  
Hallo Freunde,

zeige hier eine Briefmarke USA, Zeitungsmarke von 1875, Mi.Nr. 25 gelbgrün, 12 Dollar.

In meinen Katalog Michel, steht Mi.Nr. 6-29 wurden von 1875 bis 1894 von drei verschiedenen Druckereien auf verschiedenen Papieren gedruckt. Wer kann mir hier weiter helfen, warum da jetzt Falsch drauf steht?

In meinen Katalog steht, in Michel Spezial findet man vielleicht mehr Hinweise? Wer kann mir da weiter helfen?

In Weiteren, wenn die Marke falsch ist? Ist die Marke dann für die Papiertonne nur noch? Vielleicht doch noch was wert? Wer kann mir da einer Auskunft geben?

In Voraus, sage ich vielen Dank an euch und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Heinrich


 
lueckel2010 Am: 29.04.2016 21:05:26 Gelesen: 20432# 20 @  
@ HouseofHeinrich [#19]

Hallo,

wo soll denn das "Falsch" stehen?

Ich kann im unteren Bereich der Vorderseite des abgebildeten "Stückes" nur eine schwarze Inschrift sehen, die (nach Vergrößerung) "FACSIMILE" lautet. Demnach dürfte eine privat produzierte "Nachahmung" (= Fälschung!) sein.

Meiner Meinung nach "etwas für die Tonne". Ich möchte das Stück nicht geschenkt haben!

MfG, "lueckel2010"
 
DERMZ Am: 29.04.2016 21:17:23 Gelesen: 20426# 21 @  
@ lueckel2010 [#20]

Guten Abend Gerd,

das "falsch" steht jeweils links und rechts oben unterhalb der Wertziffer - habe es aber auch erst suchen müssen. Hab ja jetzt ne Brille.

Gruss Olaf
 
lueckel2010 Am: 29.04.2016 22:13:18 Gelesen: 20414# 22 @  
@ DERMZ [#21]

Hallo Olaf,

sorry, habe auch ich -trotz Brille- übersehen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Gerd
 
merkuria Am: 10.06.2016 23:32:44 Gelesen: 20024# 23 @  
Ich möchte es nicht unterlassen, hier den 100 $ Höchstwert (Mi Nr. 41) der am 1. Februar 1895 erschienen Zeitungsmarken vorzustellen. Diese Marken wurden meines Wissens nicht ungebraucht an das Publikum abgegeben, sondern dienten bei Bezahlung der Taxen für Zeitungssendungen als Verrechnungsbeleg. Dabei wurden sie in ein Abrechnungsbuch eingeklebt und gestempelt. Woher die ungebraucht angebotenen Exemplare stammen, entzieht sich meiner Kenntnis.



An der 1094. Siegel Auktion vom 25. März 2015 in New York wurde ein solches Stück unter Los Nr. 257 für 2‘300 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
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