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Thema: Philatelistische Sonderartikel aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern
Richard Am: 20.07.2024 15:30:11 Gelesen: 179# 1 @  
Liebe Mitglieder und Mitleser,

die Marketing Experten - und damit ist nicht der Postversand sondern die Andenkenindustrie der markenproduzierenden Länder gemeint - kommt fast weltweit auf immer mehr Ideen, die Sammler mit allerlei Spezialitäten zu beglücken.

Nicht mehr der die Briefmarken zur Frankatur verwendende Verbraucher steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Sammler, die mit allen Neuheiten "komplett" sein müssen um ihren Erben eine "werthaltige" Sammlung zu hinterlassen.

In Deutschland ist als nächste Stufe der Entwicklung die Roland Kaiser in der Reihe der Briefmarkenkategorie "Sondereditionen", die Fans des Kaisers nehmen am besten gleich 10 oder mehr der Sondereditionen ab, um ja nichts zu verpassen. Und die nächsten Sonderartikel - nur im Zehnerbogen zu erwerben - sind bereits für diesen Monat angekündigt.

Aber auch in Österreich werden die Kataloge immer dicker. So beschreibt der Austria Netto Katalog ANK Österreich den Inhalt mit seinen vielen parallel laufenden "Emissionen":

Alle philatelistischen Sonderartikel der Österreichischen Post sind ausführlich seit Beginn der Ausgaben angeführt, bewertet und abgebildet. Diese Sonderartikel umfassen Markenhefte, Markenalben, Markenmäppchen, Booklet und CD's, Markenmappen, Sammelalben, Tiere vom Bauernhof, Markenbücher, Markenkollektionen, Numiphilium Kollektionen, Ersttags Editionen, Sammeleditionen, Bücher, Kleinbogeneditionen und die Markeneditionen 1, 2, 4, 8 und 20, Crypto stamps, Dispensermarken und vieles mehr.

Früher einmal haben die Michel und ANK Kataloge noch jährliche Jahrgangswerttabellen mit den Nominal-Ausgabepreisen veröffentlicht. Diese Zeiten sind vorbei, denn wie will man Editionen, Spezial-Edititionen und Sondereditionen, die über Auktionsplattformen mit einer Auflage von einem Exemplar zu einem Preis von über 10.000 Franken versteigert wurden, dort noch erfassen ?

Die Hoffnung Mancher, mit immer mehr Neuheiten mehr neue Käuferschichten zu erreichen, dürfte sich nicht erfüllen. In einigen Jahren werden die Roland Kaiser oder Wacken-Bögen nicht mehr die Nachfrage erreichen, um den Nominalwert zu erzielen. Ausnahme: Unverdächtige, nicht "gemachte" Bedarfsbelege von Briefen an Behörden oder Krankenkassen, grosse Firmen und kleine Handwerker, die sehr selten sein könnten.

Wer das alles sammeln möchte, weil er oder sie Freude am Kauf, den Motiven oder der relativen Seltenheit empfindet, darf und soll es gerne tun. Wer die Stücke als Wertanlage betrachtet, sollte seine Meinung noch einmal gründlich überdenken.

Schöne Grüsse, Richard
 
TeeKay Am: 20.07.2024 16:39:17 Gelesen: 158# 2 @  
Lustig ist ja, dass vom BDPh Jahrzehnte über kleine Spendenzuschläge zugunsten wohltätiger Zwecke weitgehend widerspruchsfrei gemeckert wurde.

Emittiert die Post Marken mit teils mehreren hundert Prozent Zuschlag zugunsten der eigenen Aktionäre, mischen sich auf einmal Stimmen unter die Kritiker (gern auch aus der Führungsriege des BDPh), die darin eine wertvolle Bereicherung des Sammelgebiets und Erschließung neuer Sammlergruppen sehen.
 
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