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Thema: (?) (13) Die Verwaltungswertpost in der DDR
hubtheissen Am: 15.11.2020 13:38:59 Gelesen: 4708# 1 @  
Hallo,

beginnen möchte ich dieses Thema mit einer Besonderheit der DDR: die Verwaltungswertpost.

Sie wurde 1954 mit der Neuordnung der Dienstpost eingeführt und war für Briefe mit wertvollem, jedoch nicht in Geldwert ausdrückbarem Inhalt vorgesehen.
Dazu gehörten z.B. Verträge, Dokumente oder technische Unterlagen.

Wie die normalen Wertbriefe musste ein V-Zettel aufgeklebt werden, aber eine Versiegelung war nicht erforderlich.

Als ersten Beleg ein Verwaltungswertbrief des VEB Sägewerk Oberneuschönberg an der Rat des Kreises Marienberg vom 14.12.1954.

Das Porto betrug 80 Pfg., davon 20 Pfg. für eine Fernbrief bis 20 g und 60 Pfg. für die Verwaltungswertpost. Die Frankatur erfolgte mit einer MiF der Dienstmarken der Verwaltungspost B. Mi. 18 und Mi. 19



desgleichen ein Brief des Deutschen Innen- und Außenhandels Berlin zum Rat des Bezirkes Erfurt vom 19.10.1955, hier mit einem schönen Freistempler



Gruß

Hubert
 
hubtheissen Am: 19.11.2020 20:40:51 Gelesen: 4614# 2 @  
Hallo,

zwei Verwaltungswertbriefe habe ich noch.

Der erste Brief ist fällt mit 29g in die 2. Gewichtsstufe. Demzufolge ist der Brief mit 100 Pfg. freigemacht. Davon 40 Pfg. Porto für einen Fernbrief bis 250 g und 60 Pfg. Gebühr für die Verwaltungswertpost.



Und dann noch ein Verwaltungswertbrief mit Zusatzleistung Eilzustellung. Das Porto setzte sich aus 20 Pfg. für den Fernbrief bis 20 g, 60 Pfg. für die Verwaltungswertpost und 60 Pfg. Eilzuschlag.



Gruß

Hubert
 
hubtheissen Am: 06.02.2022 19:36:53 Gelesen: 3524# 3 @  
Hallo,

ich mochte noch einmal 2 Verwaltungswertpostbriefe, diesmal aus der Portoperiode 01.10.1952 - 30.03.1954, zeigen. Zunächst einen Brief der ersten Gewichtsstufe vom 12.06.1953 von Halle nach Karl-Marx-Stadt. Das Porto kostete 24 Pfg und die Gebühr für die Verwaltungswertpost 40 Pfg. Frankiert wurde mit der 12 Pfg. Pieck Mi. 323 und der 40 Pfg. Köpfe I Mi. 223.



Bei einem Brief der 2. Gewichtsstufe kostete das Porto 48 Pfg. und somit die Gesamtgebühr 88 Pfg. Auf dem nachstehend gezeigten Brief vom 13.11.1952 von Berlin nach Zittau besteht die Frankatur aus der 8 Pfg. Köpfe I Mi. 214 und der 80 Pfg. Mi. 226.



Gruß

Hubert

[Beiträge [#1] bis [#3] redaktionell kopiert aus dem Thema "DDR Portostufen Wertbriefe"]
 
Richard Am: 08.09.2024 21:02:16 Gelesen: 845# 4 @  
Liebe Mitglieder,

diese Versandart aus der DDR ist bisher im Forum in allen möglichen Themen verstreut genannt worden. Heute wollte ich wissen, was genau hinter Verwaltungswertpost der DDR steckt und habe vergeblich gegoogelt, mit einer Ausnahme, die ich hier vorstellen möchte:

Die Verwaltungswertpost der DDR

(Arge "DDR Spezial") - Mit diesem Heft (siehe unten), das der Verwaltungswertpost gewidmet ist, wird ein Thema aus dem Bereich der Dienstpost der DDR behandelt. Mit der Öffnung der Archive nach dem Untergang der DDR stehen umfangreiche Quellen zur Verfügung.

Die Verwaltungswertpost entstand aus der Verwaltungspost, die solche Versendungsformen wie Behördenpost, Geschäftspost und Bankpost beinhaltete. Um dabei aufgetretenen Mängeln entgegenzuwirken, wurde mit Anordnung vom 31. Juli 1952 zwischen Dienststellen der Regierung der DDR und den Bezirken einerseits sowie zwischen den Bezirken und den Räten der Kreise andererseits die Beförderung der Verwaltungswertpost über Kurierverbindungen eingeführt.

Die Beförderung der Verwaltungswertpost zwischen den Räten der Landkreise, den Räten der Städte und Gemeinden, sonstigen staatlicher Einrichtungen und volkseigenen Betrieben erfolgte auf dem Postweg. Mit Einführung des Zentralen Kurierdienstes endete die Verwaltungswertpost am 31. März 1956.


Die Arbeitsgemeinschaft hat dazu ausführliche Informationen veröffentlicht:

Die Verwaltungswertpost in der DDR
Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft “DDR-Spezial” im Philatelisten-Club Berlin-Mitte e. V.
zum Sammelgebiet DDR, Heft 11
Verfasser: Gerhard Simon
80 Seiten im Format DIN A 4, geheftet

Mit schriftlicher Bestellung (Mail oder Post) zu beziehen über:

Henry Biebaß, c/o Dresdner Briefmarken-Auktion, Oschatzer Str. 32, 01127 Dresden
E-Mail: biebass@DDR-Spezial.de
Preis: 7,50 € (für Mitglieder des Philatelisten-Clubs Berlin-Mitte mit der Arge DDR-Spezial), bzw. 10 € (für Nichtmitglieder), bei Postversand zzgl. 3 € Versandkosten.
Zahlung per Überweisung auf folgendes Konto bei der Berliner Volksbank
Empfänger: Phil-Club Berlin-Mitte e.V. IBAN DE61 1009 0000 5892 0000 01 – BIC BEVODEBB

Sollten unsere Mitglieder oder die der Arge DDR Spezial weitere Belege aus dem nur vier Jahre währenden Zeitraum dieser besonderen Versandform zeigen können, wäre hier der richtige Platz.

Schöne Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
HWS-NRW Am: 08.09.2024 22:09:44 Gelesen: 818# 5 @  
Hallo in die Runde,

heute zwei neue, interessante Belege:



In der Portostufe zu 70 Pfg. lässt sich aus der frühen Zeit der DDR eine "Verwaltungswertpost" darstellen. Im Gegensatz zu den normalen Wertbriefen durfte hier die Wertsumme nicht aufgeführt werden und die Rückseite erforderte keine Siegelung.



Großformatiger und etwas schwerer Brief, abgesandt in BERLIN-KARLSHORST an die VEB-Fluorwerke in Dohna, für mich interessant die Nutzung eines Absenderfreistempels, jetzt fehlt nur noch ein Beleg mit einem AFS der Gebührenstufe zu 88 Pfg.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 20.09.2024 12:32:43 Gelesen: 670# 6 @  
Ups, beim unteren Beleg ist ein Schreibfehler, muss natürlich "Gebührenstufe zu 100 Pfennigen" heißen.



Gerade neu eingetroffen eine weitere Verwaltungswertpost von 1954, nun wieder in der Gebührenstufe zu 80 Pfennigen, aufgegeben in Karl-Marx-Stadt, es wurde noch ein alter R-Zettel genutzt und mit einem Einzeiler versehen.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 30.12.2024 17:38:10 Gelesen: 430# 7 @  
Hallo,

kurz vor dem Jahreswechsel ein neuer Beleg:



Der VEB "Berliner Lilie" präsentiert auf dieser Verwaltungswertpost in der Gebührenstufe zu 80 Pfg ihr Werbe-Signet einer modisch gekleideten Dame vor einem modernen Gebäude.

Der V-Wertzettel von Berlin-Oberschöneweide wurde mit einem Einzeilstempel BERLIN C 2 überstempelt und mit etwas viel Kleber auf dem Umschlag angebracht, der Beleg ging 1955 in Richtung Eisenach.

Ein zweiter Beleg in der gleichen Gebührenstufe (20+60) ging im Januar 1956 von Magdeburg aus in Richtung Erfurt, hier gab es wohl eine Aptierung der alten Postleitzahl im Ortsstempel, abgeschlagen zusätzlich zweimal ein Rechteck-Einzeilstempel.

Euch Allen ein gutes Neues Jahr
Werner
 
HWS-NRW Am: 02.01.2025 13:51:24 Gelesen: 366# 8 @  
Hallo und ein gutes Neues Jahr.

Inzwischen konnte ich auch einen Beleg in der 64 Pfg-Stufe bekommen, er erwies sich aber als Fehllieferung, da ich für einen anderen geboten habe, er geht wieder zurück an die Lieferadresse, trotzdem zeige ich ihn erst einmal.



Die Behandlungsgebühr von 40 Pfg wurde zusätzlich zum Briefporto von 24 Pfg am 3.3.1954 erhoben. „Verwaltungswertpost“ in der Gebühr von 64 Pfennigen, aufgeliefert in NEUGERSDORF, der Beleg ging nach Dresden. Der kleine violette Kreistempel kam auch auf der Rückseite zur Anwendung.

mit Sammlergruß
Werner
 
Stefan Am: 02.01.2025 16:56:21 Gelesen: 337# 9 @  
@ HWS-NRW [#8]

Nicht ganz uninteressant bzw. auch nicht so häufig dürfte der Zustellhinweis "Postlagernd" sein.

Gruß
Stefan
 
HWS-NRW Am: 06.01.2025 14:48:25 Gelesen: 262# 10 @  
Hallo,

heute kam der "richtige" Beleg rein:



Im Mai 1953 versandte man diesen Brief im Gewicht von 9 g, versehen mit einem AFS der "Regierung der DDR, in dieser Form hatte ich ihn mit gewünscht, wenn auch der vorher gezeigte interessante gut war, nur leider oben am Rand beschädigt. Nun kann ich das gute Stück in mein geplantes Buch aufnehmen.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 06.01.2025 15:44:20 Gelesen: 246# 11 @  
Jetzt kommt tatsächlich noch ein weiterer Beleg:



Verwaltungs-Fernbrief, aufgegeben in MAGDEBURG im Januar 1956, interessant hier die Aptierung der alten Postleitzahl im Ortsstempel.

Die Gebühr (20+60) belegt mit einem violetten Absenderfreistempel.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 10.01.2025 13:37:57 Gelesen: 167# 12 @  
Hallo in die werte Runde,

und noch weitere tolle Belege:





mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 12.01.2025 18:57:34 Gelesen: 83# 13 @  
Hallo an diesem Abend,

ich habe einen Beleg entdeckt, der Fragen aufwirft:



Der Brief wurde am 27.8.1955 aufgegeben und mit 6 Dienstmarken à 10 Pfg beklebt, ich finde aber in meiner Literatur keinen Hinweis, wie sich das Gesamtporto von 60 Pfg zusammensetzt. Mein Hinweis, es ist ein Beleg aus dem Internet, nicht meiner. Ich würde ihn, wenn das Porto passt, natürlich gerne mit einem AFS finden.

mit Sammlergruß
Werner
 
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