Hallo Allerseits,
ich möchte mal über ein kleines aber schönes Erlebnis am Rande der Philatelie berichten.
Vor vielen Jahren kaufte ich diesen Brief, da ich mich u. a. für die Berliner Bauten I (Berlin MiNr. 42-60) interessiere:
Er ist um 10 Pf überfrankiert. Die Marken sind eine 44 PM 8 (44 I), der 5er-Streifen zeigt die PM´s 47 PM 7/PM 8c/PM 7/PM 8b/PM 7 (Felder 85-89, HAN 515.296.55.2) und zusätzlich eine weitere 47 PM 8b.
Das ist der philatelistische Teil.
In dem Brief befand sich aber auch Inhalt. Wie man schon am Umschlag erkennen kann, ging dieser Brief an die spanische Reitschule in Wien, die aber zu dieser Zeit (1945-1955) noch nach Wels in Oberösterreich ausgelagert war.
Der Inhalt:
Und die Antwort (warum nur der Durchschlag und nicht das Original beigefügt war, ist für mich unverständlich):
Meiner Meinung nach handelt es sich dabei doch um ein kleines historisches Dokument, da es die geplante Rückführung der Hofreitschule nach Wien ankündigt und wohl darlegt, dass in 1955 keine Auslandsvorstellungen stattfinden.
Nun konnte ich die Tochter des Absenders ausfindig machen, habe mit ihr telefoniert und sie wird beide Inhalte zurückerhalten. Somit schließt sich nach über 69 Jahren ein kleiner Kreislauf eines interessanten Briefwechsels.
Gruß
Michael
@ spain01
[#1] Und die Antwort (warum nur der Durchschlag und nicht das Original beigefügt war, ist für mich unverständlich)Hallo Michael,
der Brief aus Berlin muss von der Hofreitschule aufbewahrt und irgendwann "entsorgt" worden sein, damit er in Sammlerhände geraten konnte. Das die Hofreitschule nur den Durchschlag behalten hat, lässt sich damit erklären, dass das Original an die "Gastspiel-Direktion Schibille" ging. Damit das Original des Antwortbriefes wieder beim Original der Anfrage wäre, müsste die "Gastspiel-Direktion Schibille" den Antwortbrief wieder zurückgeschickt haben.
Beste Grüsse!
Lars