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Thema: Fiskalphilatelie: Deutschland - Entgelt-, Beitragsmarken und Spendenmarken
DL8AAM Am: 22.11.2024 23:44:53 Gelesen: 214# 1 @  
Zur Einleitung:

Zu dem Themenkomplex Fiskalphilatelie haben wir zwar bereits schon etliche Themen, auch allgeméinere, wie "Fiskalmarken aus aller Welt" [1] oder "Fiskalmarken, Wertmarken und Gebührenmarken auf Dokumenten" [2], aber dort sollten wir uns eher auf die Fiscals "im engeren Sinne" beschränken, d.h. Marken die 'staatliche' Dienstleistungen, Steuern und Abgaben o.ä. betreffen.

Um diese Themen nicht noch zusätzlich mit - zwar verwandten, aber - 'nichtstaatlichen' Nebengebieten zu verwässern, eröffne ich für diesen Bereich ein neues Thema.

Auch wenn es sich dabei streng genommen nicht mehr um Fiscals im 'engeren Sinne' handelt, belegen diese Marken trotzdem die Begleichung von "Dienstleistungen" (meist) von 'gesellschaftlichen' Organisationen.

Wobei hier zur Abrundung auch (mehr oder weniger) freiwillige Spendenmarken "zur Dokumenmtation" gezeigt werden können und sollen. Denn gerade Spendenmarken tauchen regelmäßig auch mal in traditionellen Briefmarkensammlungen auf und werfen dann oft hilflose Fragen auf, denn diese Marken, die oft sogar echten Briefmarken sehr ähnlich sein können, finden sich aber logischerweise eben nicht in den einschlägigen Briefmarkenkatalogen und wenn, dann auch nur in den seltensten Fällen in den entsprechenden Fiskalmarkenhandbüchern.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/thema/1335
[2] https://www.philaseiten.de/thema/4938
 
DL8AAM Am: 23.11.2024 00:06:33 Gelesen: 212# 2 @  
Anfangen will ich mit

Kolpingwerk bzw. Deutsche Kolpingfamilie

Ein mit Leinen fest eingebundenes Mitgliedsbuch ("Familienbuch" bzw. "Stammbuch" auch "Wanderbuch") aus den 1950er Jahren, ausgestellt am 05.12.1954 von der Kolpingfamilie in Wiedenbrück. Von der Qualität her um etliche Klassen besser und sehr viel werthaltiger ausgeführt, als seinerzeitige staatliche Ausweise und Pässe ;-)




Nun zu dem für uns eigentlich 'interessanteren' Teil, den Beitragsmarken. Da es seinerzeit im Prinzip für Privatleute noch keine Daueraufträge oder Lastschrifteinzugsverfahren gab, musste man seinen Beitrag noch regelmäßig in Bar entrichten und im Mitgliedsbuch zum Beweis entsprechend einkleben.



Hier die Doppelseite für die Beiträge von 1955 bis 1960, jeweils 12 Marken pro Jahr. Inschrift "K" (1955/1956) für Kolping und ab 1957 dann das Namenskürzel "A. K." (für den Gründer 'Adolph Kolping'), wobei sich über die Jahre auch die Farbe der Marken geändert hat. Um einen Missbrauch zu vermeiden wurden die Beitragsmarken von der örtlichen Familie entsprechend entwertet: Kolpingfamilie / Northeim.

.

Am Ende des Buches konnten dann auch "freiwillige" Spendenmarken eingeklebt werden:





Spendenmarken "Mein Opfer" zu je 2 DM, links zu Gunsten des Wiederaufbaus des "Haus der Kolpingssöhne in Köln" (unbekanntes Ausgabejahr, 1945?) und rechts zu Gunsten der "Grabeskirche Kolpings" und des "Bildungswerks Köln" sowie des "Kolpinghaus Berlin" aus dem Jahr 1958.

Soweit zum Einstieg in das Thema,
beste Grüße
Thomas

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolpingwerk
 
Manne Am: 23.11.2024 09:50:37 Gelesen: 169# 3 @  
Hallo,

Spendenmarken zugunsten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Hatte ich schon mal an anderer Stelle gezeigt. Wurden ab November 1949 von der DGzRS verkauft, so die damalige Info hier auf Philaseiten von 2011.

Spendenmarken zu 10 und 20 Pfg.



Gruß
Manne
 
Stefan Am: 23.11.2024 10:34:33 Gelesen: 160# 4 @  
@ DL8AAM [#1]

Um diese Themen nicht noch zusätzlich mit - zwar verwandten, aber - 'nichtstaatlichen' Nebengebieten zu verwässern, eröffne ich für diesen Bereich ein neues Thema.

Auch wenn es sich dabei streng genommen nicht mehr um Fiscals im 'engeren Sinne' handelt, belegen diese Marken trotzdem die Begleichung von "Dienstleistungen" (meist) von 'gesellschaftlichen' Organisationen.


Grundsätzlich eine gute Idee ;-)

Ich hatte in [1] einige Seiten aus zwei Mitgliedsbüchern der Freie Deutsche Jugend (FDJ) aus der ehemaligen DDR gezeigt. Nachfolgend daraus ein paar Seiten:



Namentlich bezogenes Mitgliedsbuch



Mitgliedsbeiträge 1971 bis 1982, dargestellt durch verschiedene Beitragsmarken

Die Mitgliedsbeiträge variieren teils von Monat zu Monat. Die kleinformatigen Beitragsmarken weisen unterschiedliche Jahreszahlen auf.



Beitragsmarken für Sonderbeiträge

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=18500&CP=0&F=1 (Beiträge 7 und 10)
 
Holzinger Am: 23.11.2024 11:05:48 Gelesen: 152# 5 @  
Hier trotzdem er wahrscheinlich vielen Leuten bekannt ist (evtl. doch nicht allen), ein Link zu einer sehr komplexen Seite - passend zum Thema:

https://www.ddr-spendenmarken.de/index.htm
 
Winni451 Am: 23.11.2024 11:13:53 Gelesen: 151# 6 @  
Hallo,

auch Sportvereine nutzten Beitragsmarken. Es folgt ein Beispiel des DJB Deutscher Judo Bund [1], dieser nicht so wertig wie das Kolping-Beispiel. Gezeigt wird ein Mitgliedspass verwendet ab 1984 bis 1992. Dieser enthält zum einen die Beitragsmarken aber auch Prüfungshinweise für die einzelnen Kyu-Prüfungen. Dan-Prüfungen sind in diesem Beispiel nicht zu sehen.



Die Jahresbeitragsmarken zeigen zum Teil anlassbezogene Zeichnungen z.B. Europa- und Weltmeisterschaften, Olympiaden sowie Jubiläen (z.B. 20Jahre Akaido im DJB oder 100 Jahre Alfred Rhode [2]):

Aus dem oben gezeigten Pass die Jahre 1984 bis 1992







Und dann sind mir noch über den Weg gelaufen die Jahresbeitragsmarken von 1996 bis 1999 und 2002, 2003 und 2007, 2008:







Diese sind alle durchstochen, eine Zähnung kenne ich hier nicht.

Neben den Jahresbeitragsmarken gibt es auch Prüfungsmarken die keine direkte zeitliche Zuordnung vorweisen, die im obigen Pass zu sehenden Prüfungsmarken nun noch in groß:

Gezähnte Prüfungsmarke, verwendet 1984:



Durchstochene Prüfungsmarke, ansonsten identisch zur vorherigen, verwendet 1985:



Durchstochene Prüfungsmarke, vom Bild fast gleich zur vorherigen aber mit grünem Punktraster hinterlegtes Bild , verwendet 1986 und 1989:



PS: im Stempel ist kein Stempeldatum zu sehen! Dort ist zu finden 89-11-81, könnte die Prüfstellennummer, Vereinsnummer oder sonst eine Verwaltungstechnische Nummer sein, vielleicht auch eine Stempelnummer. Durchstochene Prüfungsmarke mit neuem Bild, verwendet 1990:



Bin mir sicher, dass es hier noch viel zu zeigen gibt und freue mich schon auf weitere Bilder.

Grüße
Winfried

[1] https://www.judobund.de/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rhode
 
DL8AAM Am: 28.11.2024 18:31:49 Gelesen: 73# 7 @  
Ebenfalls aus den 1950er Jahren, nun ein Gewerkschaftsbuch und auch dieses ist vom Einband her nicht so wertig, wie das von der Kolpingfamilie. ;-)

IG Metall - Industrie-Gewerkschaft Metall für die Bundesrepublik Deutschland



Ausgestellt für einen Beitritt zum 01.12.1953 vom Kreisverband Northeim, dafür wurde gleich die erste Marke verwendet, eine Beitrittsmarke zu DM 1,-- und entwertet per olavelm Handstempel



Auch bei der IG Metall bzw. dem DGB (die eingebundenen, inneren Kernseiten, d.h. ab Seite 3, stammen vom DGB und waren vermutlich bei allen DGB-Gewerkschaften gleich) wurden die regelmäßigen Beitragszahlungen, hier wöchentlich, im Buch als Beweis verklebt - aber nicht dieses mal nicht gegen Missbrauch entwertet:




Beitragsmarke der IG Metall für das Jahr 1956 zu DM 1,00 und rechts daneben ein Platzhalter bzw. Feldfüller für die Kalenderwoche 53, da diese als solche nur "Jedes 6. Jahr" beitragspflichtig war.

"Leider " finden sich in hier in diesem Buch keine briefmarkenähnlichere Spendenmarken o.ä. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
HWS-NRW Am: 28.11.2024 19:30:08 Gelesen: 61# 8 @  
Hallo in die Runde,

auch von mir noch etwas "fiskalisches":





Mitgliedsbuch der SPD Hamburg mit zahlreichen Gebührenmarken. Zusätzlich eine Außenhülle (Organisationsstatut) mit zahlreichen Original-Signaturen zahlreicher SPD - „Größen“ von: Willy Brandt, Helmut Schmidt, Johannes Rau, Herbert Wehner, Franz Müntefering, Hans-Joachim Vogel, Werner Sach und zwei weiterem mir unbekannte Personen.

Hinten eingeklebt noch einige Spendenmarken.

mit Sammlergruß
Werner
 
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