Nachdem so viel über die Werbung des Landesverbands Südwest diskutiert und die im Allgemeinen meist kritisiert wurde, möchte ich hier einen Threat beginnen, in dem wir hier mal unsere eigenen Ideen zusammentragen, wie man unser schönes Hobby Außenstehenden näherbringen könnte.

Ich bin kein Werbefachmann und möchte deshalb, dass in diesem Beitrag jeder seine Gedanken ausdrücken kann, egal ob es konkrete Werbevorschläge sind oder nur Gedanken, warum er unser schönes Hobby so interessant findet.

Weil, wenn ich ehrlich bin, alte Papierschnipsel in ein Album zu stecken, klingt jetzt für Außenstehende nicht besonders spannend.

Gruß Franz
 

Da ich diesen Beitrag ins Leben gerufen habe, möchte ich hier gleich mal beginnen und meinen Werdegang und Faszination für das Briefmarkensammeln etwas beschreiben. Ich hoffe ich langweile niemanden damit, weil es keine tiefgreifenden wissenschaftlichen Ausführungen sind.

Wie wahrscheinlich viele von uns kam ich als Kind über meinen Opa zum Briefmarkensammeln. Ich begann, wie die meisten auch damit, einfach Marken in Alben zu stecken und sie zu katalogisieren. Ich bin auch heute noch nicht der Typ, der stundenlang nach Wasserzeichen oder besonderen Gummierungen sucht, sondern ich erfreue mich einfach an den Briefmarken als solches.

Doch eigentlich schaffte mir nach und nach immer mehr Befriedigung, dass ich durch mein Hobby sehr viel über die Welt und die Gesellschaft als solches lernte.

Mal ein kleines Beispiel: Ich erbte von meinem Opa die Sammlung von Borek, die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di. Abgesehen davon, dass diese Sammlung vermutlich überteuert war und von den meisten Sammlern heute belächelt wird, fasziniert mich an solchen Sammlungen immer noch die Dokumentation. Hier hat jeder Staat des Commonwelth Briefmarken zum selben Anlass herausgebracht und es wurden alle Länder beschrieben. Ich habe hier Länder kennengelernt, von denen ich heute wahrscheinlich noch nicht mal wüsste, dass es sie gibt, geschweige denn könnte ich mir leisten Sie zu besuchen.

Was will ich damit sagen? Briefmarkensammeln ist für mich mehr als nur die Marken selbst. Es vermittelt Wissen, verbindet die Welt und bringt Leute näher. Es hilft mir andere Kulturen besser zu verstehen und auch Geschichte aufzuarbeiten.

An meiner Sonderstempel Sammlung fasziniert mich zum Beispiel am meisten, zu erfahren, für was zu gewissen Zeiten geworben wurde und was den Leuten damals wichtig war. Es spiegelt den Wandel der Zeit. Viele Veranstaltungen und Stempel würden heute riesige Diskussionen auslösen aber damals waren sie völlig normal.

Auch das Thema Postcrossing, von dem ich erst kürzlich hier im Forum erfuhr, fasziniert mich und ich finde es eine sehr gute Sache, weil man hier eventuell Kontakte knüpfen kann, die man sonst nie bekommen würde.

Also als Fazit: Briefmarken sammeln ist für mich so befriedigend, weil ich mir Wissen vermittelt, mir andere Länder und Kulturen nahebringt und mir hilft gewisse Dinge aus der Geschichte besser zu verstehen.

Was fasziniert euch am meisten daran?

Wie können wir das in die Welt hinaustragen? Sei es durch Social Media, Veranstaltungen oder auch Werbeartikel. Schreibt einfach eure Gedanken und Ideen.

Gruß Franz
 

Hallo Franz,

ich finde es sehr lobenswert, dass Du das Thema "Werbung für die Philatelie" wieder auch ein sachliches Niveau bringst und von den anderen Thread entkoppelt hast.

Ich halte Werbung für wichtig. Denn, wenn etwas nicht bekannt ist, ist es auch in der Wahrnehmung nicht existent. Werbung kann den Bekanntheitsgrad erhöhen. Bei Produkten ist Werbung das gängige Mittel der Bekanntmachung.

Nun ist Philatelie als solche kein Produkt, sondern eher eine Bewegung, eine Beschäftigungsart oder vielleicht sogar eine Art Wissenschaft. Auch bei der Philatelie gibt es Produkte, die für den Philatelisten notwendig sind. Und dafür wird von den Herstellern auch Werbung gemacht.

Also sollte "Werbung" für die Philatelie die öffentliche Aufmerksamkeit für das Sammeln verbessern. Dazu zählen definitiv alle Artikel über philatelistische Ereignisse in den Zeitungen oder Zeitschriften oder anderen Medien.

Aber auch jeder Einzelne von uns kann dazu beitragen, indem er sein philatelistisches Interesse nicht unter dem Scheffel hält, sondern offen in seiner Umgebung damit umgeht. Ich war immer wieder über positive Reaktionen überrascht, wenn man Bekannten oder Kollegen vom Briefmarken-Sammeln erzählt hat und warum einen das so interessiert. Das gelingt dann besonders gut, wenn man interessante Sachen erzählen kann. Aber das kommt wiederum automatisch, wenn man sich intensiv mit der Materie auseinandersetzt.

Trotzdem würde ich mir von einem Verband wie dem BDPh, dem ich auch angehöre, wünschen, dass er sich noch mehr in der Öffentlichkeitsarbeit engagiert.

Viele Grüße

Thomas