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Thema: Absenderfreistempel: Gefälligkeitsstempelungen ?
lueckel2010 Am: 28.02.2025 22:42:08 Gelesen: 523# 1 @  
Heute zufällig in einer "Krabbelkiste" gefunden.



Nach meinem Verständnis waren Absenderfreistempel doch eigentlich immer dazu da, größere Mengen Bedarfspost zu frankieren. Gefälligskeitsstempelungen sind mir jedenfalls bislang noch nicht "untergekommen".

Hier hat 1984 wohl ein Mitarbeiter des (ehemaligen) Deutschen Bundestages in Bonn Belege für interessierte Motivsammler (Themenbereiche: Europa, CEPT, Politik) "produziert".

Wer kann weitere Gefälligkeitsstempelungen zeigen?

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
bovi11 Am: 28.02.2025 22:48:53 Gelesen: 519# 2 @  
@ lueckel2010 [#1]

Woran sieht man, dass das ein Gefälligkeitsstempel sein soll ?

Ich sehe darin eher einen Probe- oder Testabdruck.
 
lueckel2010 Am: 28.02.2025 23:02:01 Gelesen: 513# 3 @  
Und ich sehe das an der Null-Stellung des Werteindrucks.
 
bernhard Am: 28.02.2025 23:26:34 Gelesen: 505# 4 @  
@ lueckel2010 [#3]

Ich denke es ist eher ein Abdruck zu Dokumentationszwecken. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Abdruck wurde z.B. vom Hersteller/Lieferant so mitgeliefet oder der Betreiber der Maschine hat ihn angefertigt. Bei den Dokumentationskarten für das Postamt und die OPD sind meist noch Maschinennummer und erstes Einsatzdatum vermerkt, aber auch nicht bei allen Karten.

Ein Probe- oder Testabdruck kann es genau so sein, das kann man der Karte nicht ansehen. Die Möglichkeit eines Gefälligkeitsstempels würde bei mir an letzter Stelle folgen.

Ich habe hunderte solcher Karten, die meist mehrfach für das Postamt zu Doku-Zwecken angefertigt wurden.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 01.03.2025 10:28:28 Gelesen: 469# 5 @  
@ lueckel2010 [#3]
@ bernhard [#4]

Hallo zusammen,
Hallo Bernhard,

wie Bernhard schon ausführte:

Bei den Dokumentationskarten für das Postamt und die OPD sind meist noch Maschinennummer und erstes Einsatzdatum vermerkt, aber auch nicht bei allen Karten.

Wenn auf der Rückseite der Karte nichts vermerkt ist (Beispiel nachfolgend) dann hat sich jemand diesen Abdruck besorgt bzw. erbeten, da es sich um den Deutschen Bundestag und für eine anstehende Europawahl geworben wird.

Hier ein Beispiel von der OPD Kiel, die alles auf einer Seite dokumentierte. Klischeewechsel mussten auch gemeldete worden! Das wäre auch eine Möglichkeit.



Gruß Hajo
 
bernhard Am: 01.03.2025 19:43:17 Gelesen: 432# 6 @  
Hier habe ich mal ein paar weitere Beispiele eingescannt:



(22a) Haan (Rheinl), Bertool Werke



48 Bielefeld 2, Wilhelm Kamp & Co.



4801 Borgholzhausen, A. Upmeyer



5672 Leichlingen (Rheinl), Rudolf Frisch

Viele Grüße
Bernhard
 
lueckel2010 Am: 02.03.2025 00:38:08 Gelesen: 398# 7 @  
@ bernhard [#4]
@ Nordluchs [#5]
@ bernhard [#6]

Vielen Dank für die umfangreichen Erläuterungen, die ich aber aufgrund der nachfolgenden Fakten aber anzweifeln möchte:

1. Sowohl der Stempelkopf als auch das Wertstempelfeld weisen starke Abnutzungserscheinungen (siehe [#1]) auf, die eine bereits längere intensive Nutzung des gezeigten Absenderfreistempels vermuten lassen. Ich denke, kein Hersteller solcher Stempel kann es sich leisten, seinen Kunden derartige "Ruinen" als Muster vorzulegen. Es wäre gut, wenn jemand die erstmalige Inbetriebnahme und die Nutzungsdauer dieses Stempels nennen könnte.

2. Der von mir gezeigte Freistempelabdruck befindet sich auf einem Briefumschlag, der keinerlei Hinweise (wie die oben gezeigten) trägt. Nach meinem Verständnis dürfte es sich daher wohl um einen (philatelistisch) so genannten Blankobeleg handeln.

3. Der Beleg stammt aus dem sehr umfangreichen Nachlass eines hochrangigen Beamten der (damaligen Bonner) Bundestagsverwaltung, der bis etwa 1990 "philatelistisch in und um Bonn sehr stark unterwegs war". Ich konnte diesen Nachlass vor einigen Jahren günstig erwerben. Mittlerweile habe ich dort 17 weitere Stempelbelege wie den gezeigten "ausgegraben". Alle weisen die gleichen Stempelbeschädigungen wie bei dem gezeigten auf.

Ich bin kein Stempelexperte. Ich würde "diese Dinger" als "Spielerei" bezeichnen, die für mich keinen besonderen Wert haben!

Moin (= gute Nacht), Gerd Lückert.
 
Peter Blum Am: 02.03.2025 07:27:36 Gelesen: 388# 8 @  
Hallo,

ebenfalls auf einem Blankoumschlag ohne weitere Angaben liegt mir der folgende Stempel vor:



Bielefeld, 07.07.1974, granini, Offizieller Fruchtsaftlieferant zur WM 74

Gestempelt am Tag des WM-Endspiels (Sonntag!); auch hier gehe ich mal stark von einer Gefälligkeitsabstempelung aus.

Beste Grüße
Peter Blum
 
bernhard Am: 02.03.2025 08:27:41 Gelesen: 378# 9 @  
@ lueckel2010 [#7]

Weder die Abdrucke auf Briefumschlag, schlechte Abdrucke oder gar beschädigte Stempelteile sind ein Widerspruch zu vor gesagtem. Es wurde immer jedes einzelne erneuerte Stempelteil dokumentiert. Im häufigsten Fall geht es um das Werbeklischee, da Wertrahmen und Tagesstempel seltener erneuert werden mussten.

In deinem Fall war es sicherlich der neue Werbestempel von dem eine größere Anzahl von Dokumentations-, Präsentations-, vielleicht auch zu Infozwecken für die die Mitarbeiter des Hauses angefertigt wurden.

Den einzigen Widerspruch den ich sehe ist nur, dass der Beleg in [#1] aus der „Krabbelkiste“ stammte und in [#7] aus dem Nachlass eines hochrangigen Beamten.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 02.03.2025 09:41:32 Gelesen: 365# 10 @  
@ bernhard [#9]

Hallo Bernhard,

erst jetzt kommen die Umstände auf den Tisch. Vergebliche Mühe von uns.

Gruß
Hajo
 
lueckel2010 Am: 12.03.2025 21:04:14 Gelesen: 229# 11 @  
Bislang nur zwei (Absender?)-Freistempel, die in diesem Thread gezeigt wurden. Eigentlich schade, ich hatte mir etwas mehr Resonanz erhofft.

Kann es vielleicht sein, dass derartige Belege nicht allzu oft auftauchen und damit "seltener" sind, als freigestempelte Bedarfspost?

In meiner "Krabbelkiste" habe ich heute einen weiteren Beleg "ausgegraben", der meiner Meinung nach in diese Thematik passen könnte:



Die Fidelity (Freimaurer)-Loge in Ridgewood/ NJ, USA, feierte 1971 ihre Gründung im Jahr 1871. Zu diesem Jubiläum hatte man einen "Sonderumschlag" aufgelegt, der mit einem Freistempel gestempelt wurde.

Ob der links daneben befindliche rote Stempel Teil des Freistempels (oder lediglich ein Adressstempel) ist, kann ich nicht sagen.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Peter Blum Am: 14.03.2025 05:51:54 Gelesen: 152# 12 @  
Hallo,

ein weiteres Indiz für eine Gefälligkeitsabstempelung - neben der Wertangabe "000" (für die es vielleicht auch andere Gründe gibt) - kann auch sein, dass es an demselben Tag Oster- und Weihnachtsgrüße gibt:



37671 Höxter - NAFI Unternehmensberatung - 05.01.1999 - F506488

Beste Grüße
Peter Blum
 
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