Thema: Bewertung von Ganzsachen Ausschnitten
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asmodeus Am: 16.01.2011 15:33:38 Gelesen: 48940# 41 @  
Ich habe alle Aussagen in Ruhe durchgelesen. Für mich sind GAA nur eine Alternative. Gründe wurden genug genannt z.B. seltener Stempel, zusätzliche Marke oder (hier rede ich von britischen Ganzsachen) eine bis jetzt nicht gemeldeter Werteindruck bzw. gestempelter Werteindruck. Diese GAA sind für mich erstmal eine vorübergehende Alternative.

Sowie ich gezähnte Marken sammle und hier auf den "einwandfreien" Zustand der Zähnung achte, ist es für mich soweit selbstverständlich, das eine GZ "komplett" ist. Keineswegs richte ich mich andauernd nach Doktrinen, wie man etwas sammeln soll, aber mich stört der Anblick eines "unvollständigen" Poststückes.

Für unbedarfte Sammler/Anfänger darf bzw. sollte es nicht herüberklingen, das man eine Ganzsache zerstören soll und das ein GAA genauso gleichwertig ist, aber zugleich sollte man nicht generell einen GAA verteufeln!
 
filunski Am: 16.01.2011 16:24:20 Gelesen: 48925# 42 @  
@ asmodeus und Lars Boettger

Erst mal freut es mich, dass hier wieder eine angeregte Diskussion zu dem Thema zustande kam und ich bedanke mich für die guten Beiträge!

Nur um das nochmals zu unterstreichen, auch mir sind vollständige Ganzsachen lieber als die Ausschnitte und ich sehe es auch als Frevel an Ganzsachen zu zerschneiden um nur den Ausschnitt mit dem Werteindruck zu erhalten.

Deshalb hier für alle Anfänger und unbedarfte Sammler:

Bitte Ganzsachen niemals zerschneiden und dadurch zerstören!

Gruß,
Peter (filunski)
 
chuck193 Am: 03.05.2011 04:34:02 Gelesen: 47542# 43 @  
@ filunski [#42]

Hi Peter,

ich habe mir heute alle Beiträge noch mal durchgelesen, mache ich ab und zu, dabei viel mir auf, das die Ausschnitte fast immer von einigen als wertlos bezeichnet werden, mir wurde ja auch mal gesagt ein Feuer damit anzustecken. Wow. Ich nehme an, dass diese Sammler keine abgelösten Marken Sammeln. Wenn eine Marke vom Brief oder sonst was abgelöst ist, geht auf 90% ein Teil vom Stempel verloren, was bei einem Ausschnitt aber nicht so schnell vorkommt. Bei den meisten Ausschnitten bleibt auch noch der Werbestempel dabei. Ich selber schneide nichts aus, Ganzsachen habe ich natürlich auch, manchmal Postfrisch, manchmal gebraucht, je nachdem wie ich die geschenkt bekomme. Also, zum Feuer machen wären die zu schade. Nach meiner Meinung, sind Ausschnitte Marken mit Vollstempel genau so viel Wert, wenn nicht mehr, als lose Marken mit nur einem unvollständigem Stempel.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Lars Boettger Am: 04.05.2011 13:32:13 Gelesen: 47481# 44 @  
@ chuck193 [#43]

Warum kommt es zu der Aussage GAAs sind "wertlos"? Das ist ganz einfach:

1. Briefmarkensammler interessieren sich nicht dafür, da es keine Briefmarken sind

2. Ganzsachensammler interessieren sich nicht dafür, da sie ganze Ganzsachen sammeln

3. Aussteller interessieren sich nicht dafür, da GAAs keine Punkte bringen, sonder Abzüge

4. Stempelsammler interessieren sich nur dann dafür, wenn sie die GAAs entweder kostenlos bekommen oder ein wirklich seltener Stempel (und damit meine ich < 5 bekannte Exemplare) ist darauf.

Ich ordne mich unter Punkt 4 ein. GAAs sind für die Vergleichssammlung ganz nett, aber ich gebe dafür kein Geld aus. Anders gesagt, es gibt kaum Nachfrage (von einigen Ausnahmen abgesehen). Persönlich bin nicht über GAAs traurig. Besser das, als gar kein Material. Und da die Abschläge von Stempeln sauberer sind, ist das für Stempelsammler nie verkehrt. Aber wertmässig ...

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
chuck193 Am: 04.05.2011 15:06:50 Gelesen: 47467# 45 @  
@ Lars Böttger [#44]

Hi Lars,

wie aus meinem Beitrag zu Lesen ist, sprach ich nur von "Ausschnitten" mit Marken. Mit den GAA's ist mir das bekannt. Die Sache war, dass Ausschnitte, egal ob von Briefen oder Karten, die Marke mit vollem Stempel erhalten bleibt. Also müsste man annehmen, dass die eben so viel Wert ist, als eine abgelöste Marke, die wahrscheinlich immer nur einen Teil vom Stempel aufweist. Die GAA's sind hier nicht gemeint. Da heute die meisten Album Seiten mit dem PC gemacht werden, kann man die Felder so auslegen wie das die Marke braucht. Also auch kein Problem.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Lars Boettger Am: 04.05.2011 16:52:21 Gelesen: 47457# 46 @  
@ chuck193 [#45]

Hallo Chuck,

da der Thread das Thema GAAs hat, habe ich Deine Aussage bezüglich "Ausschnitte" nur auf GAAs bezogen. Wobei ich auch kein Fan davon bin, Briefausschnitte mit Marken herzustellen. Da gilt eine ähnliche Aussage: Die Ausschnitte interessieren nur Stempelsammler, und als solcher bevorzuge ich den Beleg. Ausser es handelt sich um einen wirklich sehr seltenen Stempel. Anders gesagt, einen Briefausschnitt bewerte ich in der Regel nicht höher als eine Einzelmarke.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
rostigeschiene (RIP) Am: 04.05.2011 16:56:52 Gelesen: 47452# 47 @  
Hallo Karl,

in Deinem Beitrag führst Du Briefstücke an und stellst fest dass der Wert eines Briefstückes im Verhältnis zu einer abgelösten Marke höher zu bewerten wäre. Da auf einem Briefstück in der Regel der Stempel komplett erkennbar ist. Diese wertmäßige Steigerung kann auch zutreffen wenn, ein seltener Stempel auf zwei Stempelsammler trifft die gleichzeitig dieses Briefstück haben möchten.

Für den Meinungsaustausch zu dieser Frage gibt es hier aber auch ein eigenes Thema.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=257&CP=0&F=1

Werner
 
chuck193 Am: 04.05.2011 18:42:07 Gelesen: 47433# 48 @  
@ rostigeschiene [#47]

Hi Werner,

wenn man sich die Briefmarken-Qualitätsstufen im Michel ansieht, kommen bei abgelösten Marken in den meisten Fällen, die der Abbildung 25 vor, oft auch nur Abb. 26. Das ist der Unterschied zwischen abgelöst und Ausschnitt. Wie gesagt, ich schneide keine aus, sondern hebe den Brief auf, solang der einigermassen sauber gestempelt ist.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
filunski Am: 06.05.2011 12:59:11 Gelesen: 47381# 49 @  
Wieder die immerwährende Diskussion über den "Wert", hier eben der Ganzsachenausschnitte.

Mal ganz abseits von den rein kommerziell motivierten Wertangaben in diversen Katalogen (egal wie die auch heißen mögen) ist dem einen Sammler der GS Ausschnitt (square cut), die Marke, der Stempel etc. mehr wert, weil er in seine jeweilige Sammlung, zu seinem Thema, seiner Forschung, Vergleichen usw. passt. Dem anderen Sammler erscheint er hingegen als wertlos. Dies mag und sollte jeder für sich entscheiden und der Rest sollte das zumindest respektieren.

Der vermeintlich "gute Rat" solche Stücke (weil eben von einer vielleicht Meinungsmachenden bzw. -beeinflussenden Mehrheit so bewertet) im Altpapier zu entsorgen ist meiner Meinung nach sehr daneben!

Abgesehen davon, auch dies klang hier früher schon mal an, ist das Verhältnis zu den GS Ausschnitten in anderen Teilen der Welt, wie ich inzwischen auch durchaus positiv selbst erlebt habe, ein ganz anderes und meist nicht so indoktriniertes wie in unserer mir oftmals etwas "engstirnig" vorkommenden Gemeinschaft der Deutschen Philatelie.

Gruß,
Peter
 
chuck193 Am: 06.05.2011 15:10:48 Gelesen: 47367# 50 @  
@ Lars Böttger [#44]

Hi Lars,

zu Deinem Beitrag, Punkt 1.; richtig, das sind keine Briefmarken, sondern sind besser als Postwert Aufdrucke zu Bezeichnen. Sonst würde die Post so was nicht befördern.

Zu Punkt 4.; Da gehöre auch ich zu, da ich bis jetzt noch kein Geld dafür ausgegeben habe. Auf alle fälle wird die Farbe der, wenn es sich hierbei um Briefausschnitte handelt, nicht durch mögliche Chemien im Wasser irgendwie beeinflusst. Auch wenn zum Beispiel bei 'Briefausschnitten' eine Marke mit Seiten oder Oberrand ist, kann der Rand nicht abkommen, was doch manchmal beim Ablösen vorkommen kann. Auch spart man die Zeit zum Ablösen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
JohannesM Am: 28.01.2014 22:51:41 Gelesen: 37209# 51 @  
Wie werden Belege mit Ganzsachenausschnitten bewertet ? Ich konnte weder im Briefe- noch im Ganzsachenkatalog etwas darüber finden, außer der Bemerkung, das es in der DDR zulässig war.
 
Cantus Am: 29.01.2014 03:27:01 Gelesen: 37196# 52 @  
@ JohannesM [#51]

Hallo,

bei neueren Belegen, also solchen nach etwa 1900, gibt es dafür keine besondere Wertfeststellung, da die Frankatur ja aus einer zerschnittenen Ganzsache besteht und diese Art der Frankatur in aller Regel auf eine Spielerei von Sammlern zurückzuführen ist. Kein normaler Postbenutzer wird sich erst einmal eine Ganzsache kaufen, nur um dann den Wertstempel auszuschneiden und irgendwie auf einem anderen Poststück aufzukleben, wenn er die Frankatur viel leichter mit einer bereits rückseitig gummierten Briefmarke abdecken könnte.

Im Ganzsachenkatalog kann also über so eine Frankatur nichts stehen, denn es wurde ja keine Ganzsache für die Frankatur verwendet, sondern nur ein kleines herausgeschnittenes Teil von ihr, und im Briefekatalog kann auch nichts stehen, denn da werden Briefmarkenfrankaturen auf Bedarfspost bewertet, aber keine Sammlerspielereien. Wenn du aber in einem Briefmarkenkatalog die allerersten Briefmarken, so um 1850-1860, nachschlägst, wirst du in einigen Bereichen Schätzwerte für Frankaturen mit Ganzsachenausschnitten finden, aber nur, weil es Leute gibt, die dafür viel Geld auszugeben bereit sind. Bei neuerer Ware dagegen bestimmt der potentielle Erwerber den Preis, feste Richtlinuien dafür gibt es nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
jmh67 Am: 29.01.2014 07:45:20 Gelesen: 37181# 53 @  
@ Cantus [#52]

Das mit der "Spielerei" würde ich nicht so pauschal sagen. Ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, wo Otto oder Lieschen Normalpostkunde grade keine Briefmarke für den Brief hatte und dann eben zur Schere griff. Manchmal wurden so auch die Wertzeichen aus Postkarten mit verdorbener Anschrift "gerettet". 'n Groschen war für Studenten viel Geld.

Auch wurden mitunter Ganzsachenausschnitte verwendet, um Bestände aufzubrauchen (man denke an den Fünfjahrplan-Faltbrief) oder wenn sonst Mangel bestand (Färöer, halbierte 4-Øre-Ausschnitte nach Gebührenerhöhung).

Bei Ausschnitten aus Sonderganzsachen vermute ich natürlich auch zuerst Sammlerhand. ;-)

@ JohannesM [#51]

Auch bei der Bundespost waren Ganzsachenausschnitte eine Zeitlang zugelassen.

Jan-Martin
 
bignell Am: 29.01.2014 18:20:10 Gelesen: 37132# 54 @  
@ JohannesM [#51]

Hallo Johannes,

für Österreich gibt es dazu das Handbuch von Dr. Ferchenbauer. Die Kuvertausschnitte der ersten Ganzsachen-Ausgabe 1861 als Freimarke gebraucht werten im Handbuch von 2000 zwischen 1.400 und 20.000 Euro. Für Deutschland kenne ich dazu keinen Katalog.

Lg, harald
 
cookinggirl Am: 11.04.2017 12:39:24 Gelesen: 29221# 55 @  
Hallo Freunde,

von einem Bekannten bekam ich eine Tüte mit aus Umschlägen ausgeschnittenen Marken. Die amtlichen Marken sind aufgedruckt, wobei die ursprünglichen Briefe von der Versandstelle in Weiden stammen sollen. Werden derartige Marken gesammelt? Danke für die Auskünfte im Voraus.
 
Silesia-Archiv Am: 11.04.2017 13:53:44 Gelesen: 29204# 56 @  
@ cookinggirl [#55]

Es gibt Sammler, die auch sowas sammeln, sie werden auch oft angeboten. Es existiert ein kleiner Markt. Ich selber sammle die auch aber leider nur komplette Belege.

Viel Erfolg!

Beste Sammlergrüße Michael
 
Saguarojo Am: 11.04.2017 14:09:51 Gelesen: 29199# 57 @  
@ cookinggirl [#55]

Ausgeschnittene Ganzsachen-Wertaufdrucke sind zerstörte Ganzsachen und somit nur für den Müll geeignet.

Gruß

Joachim
 
Heinrich3 Am: 11.04.2017 15:35:43 Gelesen: 29171# 58 @  
@ Saguarojo [#57]

Bitte Joachim, Deine Ansicht in Ehren, aber sie ist Deine Meinung und so kann sie nicht stehen bleiben.

Auch für diesen "Abfall", wie Du meinst, gibt es seriöse Sammler. Auf gestempeltem Material finden sich immer wieder schöne Stempel und Heimatsammler sind ebenfalls eine Zielgruppe.

Der etwas vergrätzte
Heinrich(3)
 
Saguarojo Am: 11.04.2017 15:45:44 Gelesen: 29165# 59 @  
@ Heinrich3 [#58]

Natürlich ist das MEINE Meinung. Wenn Du anderer Meinung bist ist das doch o.k.. Ich habe FÜR MICH lediglich einen anderen philatelistischen Anspruch.

Viele Grüße

Joachim
 
Uwe Seif Am: 11.04.2017 15:50:44 Gelesen: 29164# 60 @  
@ Saguarojo [#57]
@ Heinrich3 [#58]

Hallo,

die Ganzsachen sind zwar zerstört, aber ich sehe es auch so, dass man die Stempel noch gebrauchen kann. Wahrscheinlich handelt es sich hier um gedruckte Stempel der Versandstelle, mit denen man durchaus eine kleine Sammlung aufbauen kann.

Ich weiß, dass gedruckte Stempel oftmals verpönt sind, aber jeder sollte sammeln was ihn begeistert.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
DERMZ Am: 11.04.2017 16:07:39 Gelesen: 29150# 61 @  
@ Uwe Seif [#60]

Guten Nachmittag,

wenn ich mich kurz einmischen darf, Uwe hat RECHT - Jeder , wirklich Jeder, darf sammeln und einen philatelistischen Anspruch haben, wie und was er will! Ein Hobby soll Spass machen, und wenn ich auf das Thema "Kochen" abgleite, es isst doch auch jeder, dass was ihm schmeckt! Und so darf es gerne bleiben!

Danke und Gruss

Olaf
 
mausbach1 (RIP) Am: 11.04.2017 16:08:45 Gelesen: 29149# 62 @  
@ Uwe Seif [#60]

Schon mal Versandstellenstempel auf DR U 1 gesehen?
 
Uwe Seif Am: 11.04.2017 16:16:53 Gelesen: 29145# 63 @  
@ mausbach1 [#62]

Hallo,

es geht um den Beitrag [#55] und nicht um Ganzsachen der Deutschen Reichspost!

Gruß
Uwe Seif
 
remstal Am: 11.04.2017 17:58:25 Gelesen: 29100# 64 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier einen GAA zeigen, der mir zum Wegwerfen wirklich zu schade ist. Er stammt aus einem Versuchsstreifband der Schweizer Post, wie sie in 1871 verausgabt wurden. Echt gebraucht sind diese Bänder sehr schwer zu finden. Natürlich wäre ein vollständiges Stück toll, aber woher nehmen ?

mfG remstal


 
SH-Sammler Am: 12.04.2017 06:00:30 Gelesen: 29044# 65 @  
@ remstal [#64]

Hallo Remstal,

bisher wurden in obigen Beiträgen nur wenige Abbildungen gezeigt.

Du hast einen Ganzsachenausschnitt, wozu ich Dir die ganze GA zeigen kann. Habe aber auch nur dieses eine Exemplar.



SCHAFFHAUSEN, 1. Jan. 1873 nach Magdeburg, Sachsen-Anhalt

Seltenes Streifband 4b der ersten Versuchsausgabe, 5 Rappen für Drucksache bis 50g. Rückseitig Bahnstempel Constanz.

Dieses Streifband wird unter anderem auch im virtuellen Album in der Sammlung "Schweiz, Postgeschichte Kanton Schaffhausen, Stadt und Grossregion Klettgau" im Rahmen 4 gezeigt [1].

Viele Grüße

SH-Sammler
Hanspeter

[1] http://www.philaseiten.de/album/zeige/237
 

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