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Thema: Israel/Palästina Sammler gesucht
Doar Ivri Am: 08.06.2025 01:23:01 Gelesen: 542# 1 @  
Israel/Palästina Sammler gesucht

Es würde mich sehr freuen ein paar Israel/Palästina Sammler hier kennenzulernen. Welches Gebiet besammelt ihr, seit wann? Mit Tab/ohne Tab/Phosphor/Stempel/FDC ? Wie schätzt ihr die momentane Marksituation ein? Mir kommt so vor als findet man derzeit buchstäblich alle Preise für ein und die gleiche Marke. Welche Erfahrungen habt ihr mit Prüfungen der Marken gemacht?

Zu mir: Ich bin erst wieder neu zum Briefmarken sammeln gekommen, habe viele Jahre Pause gemacht. Da ich nun gerade hebräisch lerne bot sich das an - besonders das Entziffern gerade der Tabs ist noch sehr schwierig für mich aber ich schreite voran. Hinzu kommt die Schönheit der Marken bis 1960 (in meinen Augen) - da kenn ich kein schöneres Gebiet. Und: Die bewegte Geschichte Israels hat mich sehr neugierig gerade auf die Briefmarken gemacht. Es wäre interessant Euch kennenzulernen - falls es Euch gibt. Die eine oder andere besondere Marke aus eurer Sammlung zu sehen wäre auch spannend :) Ich fange mal mit meiner neuesten Errungenschaft an. Auch wenn nicht sehr hochpreisig so durchaus wunderschön. Aus dem mMn völlig unterbewerteten Sammelgebiet Palästina zeige ich einmal eine 2 Mils Marke der Pictorial Serie mit schönem zentrierten Entwertungsstempel aus Haifa. So komplett auf der Marke sicherlich recht selten anzutreffen. Liebe Grüße, shalom, Matthias


 
22028 Am: 08.06.2025 08:22:23 Gelesen: 495# 2 @  
@ Doar Ivri [#1]

Willkommen hier.

Nehme mal mit dem Mitglied Tobias Zywietz = zobbel auf der hier ab und zu auch aktiv ist und eine sehr gute Webseite zu Palästina pflegt, daneben ist er der Herausgeber des MEPB (Middle East Philatelic Bulletin) und 2. Vorstand und Bestandsverwalter der AROS (Arbeitsgemeinschaft Osmanisches Reich/Türkei (AROS).

Ich selbst interessiere mich für Palästina nur im Zusammenhang mit der Overland Mail Baghdad-Haifa 1923-1948

https://zobbel.de/stamp/pal_in.htm
https://zobbel.de/mepb/mepbulletin.htm
https://www.arosturk.de/
https://fuchs-online.com/overlandmail/content/01/01_eastwards_Palestine.htm
 
10Parale Am: 08.06.2025 10:47:54 Gelesen: 458# 3 @  
@ Doar Ivri [#1]

22028 hat dir einige gute Ratschläge gegeben.

Welches Gebiet besammelt ihr, seit wann?

Bei der BERNABA 2025 habe ich mir 2 Israel Kataloge gekauft, u.a. einen BALE in Farbe. Ich sammle seit mehreren Jahren, aber mein Gebiet geht mehr über in social philately. Zum Beispiel interessiere ich mich für jüdisches Leben in Rumänien und Osteuropa, aber ebenso in Deutschland und der Schweiz.

"Da ich nun gerade hebräisch lerne bot sich das an - besonders das Entziffern gerade der Tabs ist noch sehr schwierig für mich aber ich schreite voran."

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg. Die ersten Briefmarken von Israel, übrigens "DOAR IVRI" genannt, besonders die hohen Wert zu 250 - 1000 m sind schon Seltenheiten und jeder Isreal Sammler wünscht sie sich wahrscheinlich in seiner Sammlung.

Ich zeige mal einen Umschlag, den ich auch "nicht" lesen kann. Mir gefiel die Flagge des 1. Unabhängigkeitstages Israels 1949 schon immer als Motiv. Hier zeigt sich schon wie vorteilhaft es ist, wenn man die Schrift entziffern kann. Ich kenne die einzelnen Buchstaben des hebräischen Alphabetes, aber sie in einen Zusammenhang zu bringen, das kann ich nicht.

Deine anderen Fragen kann ich nicht beantworten. Da finden sich bestimmt Mitglieder, die sich sehr gut auskennen, z.B. zur Beurteilung des Marktgeschehens. Die bewegte Geschichte Israels und Palästinas beschäftigt mich auch. Israel ist ja nicht aus dem Nichts aufgetaucht, es gab es schon immer, auch wenn es staatlich erst ab 1948 (in der Neuzeit) fassbar ist.

In diesem Sinne SHALOM u. Schöne Pfingsten

10Parale


 
22028 Am: 08.06.2025 14:16:15 Gelesen: 410# 4 @  
@ Doar Ivri [#1]

Dann dürfte dich evtl. der Vortrag über die Doar Ivri Marken interessieren?

https://www.youtube.com/live/I_H-_mZyZsA
 
fdoell Am: 08.06.2025 17:26:22 Gelesen: 362# 5 @  
Vielleicht findest du ja auch in der Interessengemeinschaft Israel (1) Gleichgesinnte.

Gruss Friedhelm

(1) https://www.ig-israel.de/
 
Doar Ivri Am: 08.06.2025 19:52:22 Gelesen: 324# 6 @  
@ 10Parale [#3]

Das ist sehr interessant. Erstmal zum Brief. Der Stempel in rot bedeutet "Einschreiben" / Rashum Er wurde an einen Herrn mit dem Vornamen Ze-ev geschickt - das hebräische Pendant zu Wolf, sowohl der Name als auch das Tier. Der Nachname ist noch unmöglich für mich. Die Vokale - sie werden nicht bzw. nicht eindeutig geschrieben - kann man nur kennen wenn man das Wort/den Namen irgendwie kennt. Das Hauptproblem beim hebräisch lesen. Er ging jedenfalls nach Kinneret (Genezareth). Dies alles ohne Gewähr :) Und ja genau. Es reicht leider nicht die Buchstaben zu kennen. Viele Wörter haben Doppelbedeutungen und es gibt durch die (meist) nicht vorhandenen/erkennbaren Vokale gefühlt unendlich viele Möglichkeiten um welches Wort es sich denn nun handeln könnte. Zudem gibts noch die Schwierigkeit der Typographie. Viele Seriphen können einem das Leben sehr schwer machen. Der Brief ist mMn sehr schick. Die Fahne mag ich auch ganz besonders als Motiv.

Der Bale ist natürlich ein Schatz, leider sehr teuer denk ich. Ich begnüge mich mit einem Michel/Naher Osten, allerdings nutze ich immer mehr meinen Simons von 1958. Zwar schwarz/weiss aber sehr detailliert, gerade was Stege/Paare etc. anbelangt. Ich habe das Gefühl hier steht etwas mehr drinnen als in den neueren Verzeichnissen.

@ 22028 [#4]

Ein toller Vortrag. Ich kannte ihn schon aber sehr empfehlenswert meine ich.

@ fdoell [#5]

Das lese ich mir mal genauer durch. Spannend!
 
10Parale Am: 09.06.2025 20:50:13 Gelesen: 217# 7 @  
@ Doar Ivri [#6]

An der BERNABA habe ich an einem Stande (ich glaube sogar er war von der philatelistischen Biblio Hamburg, bin mir aber nicht mehr ganz sicher) einen BALE 2013 (einen älteren Schatz!) und einen MORIAH 2018, beide in Farbe, zum Hammerpreis von je 5,-- Schweizer Franken erwerben können. Nun ist der Schweizer Franken ja bekanntlich stärker als der EURO, (die Schweizer lieben Ihre Währung fast so wie ihre Eisenbahn, und das ist gut so!), aber jetzt helfen mir die beiden Kataloge bei der Bestimmung.

Vielen Dank für die Teil-Übersetzung meines Briefes aus [#3]. Ich beschäftige mich auch ein wenig mit der hebräischen Sprache und mir wird immer mehr bewusst, welche Leistung es war, die aramäisch-hebräische Bibel in das Griechische zu übersetzen (Stichwort: Septuaginta). Dies passierte vor langer Zeit in ALEXANDRIA durch sogenannte hellenistische Juden.

Es ist immer wieder eine sprachschöpferische Leistung. Nun ist heutzutage IVRIT die neuhebräische Sprache und ich wollte mir auch schon, wie vieles im Leben, diese Sprache autodidaktisch beibringen, im Moment fehlt mir leider die Zeit.

Was die Fahnen betrifft, habe ich noch einen weiteren Beleg. Der BALE 2013 bezeichnet ihn als env1. (Abkürzung für envELOPE). Der 30 Pr. Wert zeigt einen Stempel von TEL-AVIV vom 17.8.49. Wir sehen eine 7-armige Menora (nationales Emblem) und die berühmte römische Münze JUEDAE-CAPTA, die 66 - 70 n.Chr. von den Römern anlässlich des Sieges im jüdischen Krieg geprägt wurde. Über das Schwert mit der hochrankenden Pflanze kann ich kaum was sagen, hat aber wohl mit der Staatsgründung bzw. Unabhängigkeit 1948 zu tun.

Liebe Grüße

10Parale


 
Doar Ivri Am: 09.06.2025 22:04:30 Gelesen: 193# 8 @  
@ 10Parale [#6]

Hallo,

das ist ein gewagtes Vorhaben. Autodidaktisch kann man zwar wie in jeder Sprache einen großen passiven Wortschatz aufbauen. Bei so einer völlig anders funktionierenden Spräche als der unsrigen (Zahlen sind Maskulinum und Femininum bspw.) macht ein Selbststudium nur bis zu einem gewissen Punkt Sinn (wenn man nur das Alefbeth lernen möchte). Um Konversation betreiben zu können empfehle ich einen Lehrer/Kurs. Das gesagt - der eigentliche Sprachheld Israels ist ein Herr Eliezer Ben Yehuda. Dem wurde 1959 auch eine schöne Marke mit Tab gewidmet. Er hat maßgeblich geholfen das alte Hebräisch in eine moderne Sprache zu transformieren. Seine ganze Familie musste zuhause jahrelang nur hebräisch sprechen und betonen so wie er es sich vorstellte und musste dabei die neuen, von ihm entwickelten Vokabeln dabei benutzen. :o)

Hier macht Wikipedia durchaus mal Sinn. Es erscheint doch etwas unlogisch dass gerade Israelis die Judea Capta Münzen stolz präsentieren sollten. Online findet man dazu folgendes: "Das Motiv der Iudaea-Capta-Münzen war im 20. Jahrhundert wohlbekannt. Zionistische Künstler interpretierten es neu. So schuf Boaz Takton, ein Mitglied der Bezalel-Kunstakademie, eine Medaille, die eine sich aufrichtende Iudaea zeigt, welche ihre Ketten zerreißt, und einen zurückweichenden römischen Legionär. Die Inschrift lautet hebräisch יהודה המשתחררת Yehudah hamishtaḥreret „Judäa befreit sich“. Diese Medaille wurde Mitgliedern der Jüdischen Legion verliehen, die sich 1918 der britischen Armee anschlossen. In Varianten begegnet das Motiv z. B. 1934 auf einer dekorativen Kachel des Bialik-Hauses in Tel Aviv, oder 1958 in einer Medaillenserie Israel Liberata des Staates Israel, die der Numismatiker Leo Kadman angeregt hatte.[10]"
 
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