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Thema: Grosstauschtag: Zeitweilig war der Saal sogar mit Sammlern überfüllt
drmoeller_neuss Am: 02.11.2025 22:39:03 Gelesen: 1659# 1 @  
Gelsenkirchener Briefmarkenfreunde

Großtauschtag am 1. November 2025 in Gelsenkirchen: Erwartungen übertroffen

Sie sind selten wie die ersten Mauritiusmarken, die Erfolgsgeschichten in der organisierten Philatelie. Die „Gelsenkirchener Briefmarkenfreunde 1967 e. V.“ [1] können auf einen sehr gut besuchten Tauschtag an Allerheiligen 2025 zurückblicken.

Die Premiere ist geglückt: der neue Veranstaltungsort im Evangelischen Gemeindehaus in Gelsenkirchen-Heßler wurde gut angenommen. Es war ein innerkirchlicher Umzug in einen anderen Stadtteil, der notwendig wurde, da der frühere Vermieter, die Evangelische Emmaus Kirchengemeinde Gelsenkirchen, die Miete für den Saal drastisch erhöht und auch keine Gesprächsbereitschaft gezeigt hatte, den Briefmarkenfreunden Gelsenkirchen bei der Miete entgegenzukommen. Tischgebühren von mindestens 25 Euro wollte man den meistens kleinen Händlern nicht zumuten.



Zeitweilig war der Saal sogar mit Sammlern überfüllt. Der guten Stimmung tat es kein Abbruch, Heimatsammler wurden genauso wie fortgeschrittene Klassiksammler bedient.

Die Vereinsküche hat mit hausgemachtem Kartoffelsalat und Frikadellen aufgewartet, zu sammlerfreunlichen Preisen. Im Foyer war die Deutsche Post mit einem kleinen Verkaufsstand und einem Sonderstempel zum 150. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte an Gelsenkirchen durch den Preussenkönig Wilhelm I vertreten.

Passend zum Stadtjubläum gab es auch eine kleine Ausstellung mit ein paar Rahmen zur Postgeschichte von Gelsenkirchen. Auch der neue Standort des Tauschtages in Heßler wurde gewürdigt. Heßler wurde 1903 nach Gelsenkirchen eingemeindet und hatte fortan die postamtliche Bezeichnung “Gelsenkirchen 7”. Stempelsammler sollten auf den Einkreiser (K1) “Hessler” achten, der Stempel war nur wenige Jahre in Gebrauch und viele Briefe wurden in der Zeit nicht geschrieben.

Am Rande bemerkt: die Gelsenkirchner Briefmarkenfreunde hatten keine Ausstellungsrahmenrahmen, sondern hatten die Albenblätter auf einem selbstgebauten Ständer ähnlich einer Staffel befestigt und das Ganze auf Biertische gestellt. Für eine kleine Vereinsaustellung reicht das vollkommen aus und niemand muss Rahmen schleppen. Ich denke, dass die Gelsenkirchner Briefmarkenfreunde die Baupläne herausrücken, die benötigten Pressspanplatten gibt es auf dem Sperrmüll sogar umsonst.



[1] http://www.briefmarkenfreunde-ge.de/
 
TeeKay Am: 03.11.2025 11:39:29 Gelesen: 1514# 2 @  
@ drmoeller_neuss [#1]

Hast du die Meldung über den Gelsenkirchener Tauschtag geschrieben? Wenn nicht, kennst du vermutlich den Autor, an den du mein Feedback weiterleiten könntest.

Zunächst einmal toll, dass jemand eine Meldung verfasste und eine modern wirkende Website des Vereins existiert, auf der die Meldung aber noch nicht erschien. :)

Mit einer solchen Meldung wird in der Regel bezweckt, das Image zu verbessern und künftige Nachfrage zu erzeugen. Aus Marketingsicht gäbe es hier bei künftigen Meldungen einiges anders zu machen, um noch mehr Erfolg zu erzielen.

Z.B. so:

Hohe Erwartungen noch übertroffen: Sammler:innen-Treffen in Gelsenkirchen großer Erfolg

Erfolge gab es in der fast 60-jährigen Geschichte der „Gelsenkirchener Briefmarkenfreunde 1967 e. V.“ schon einige - am 1. November fügte der Verein der langen Liste einen weiteren hinzu: Das Sammler:innen-Treffen an Allerheiligen 2025 in neuer Location wurde noch besser besucht, als der Verein angesichts der schönen, neuen Location erwartete.

Die Premiere ist geglückt: der neue Veranstaltungsort im Evangelischen Gemeindehaus in Gelsenkirchen-Heßler wurde gut angenommen. Der Verein entschied sich zum Umzug in den modernen Bau, der durch seine naturnahe Innengestaltung glänzt und viel Licht in den Veranstaltungsraum ließ, um die zum Tausch angebotenen Sammlungsobjekte noch besser zur Geltung kommen zu lassen. Zudem half das Gemeindehaus dabei, die Kosten für Aussteller:innen niedrig zu halten, was unmittelbar zu einem größeren Angebot attraktiver Tausch- und Verkaufsobjekte führte. "Wir hatten natürlich angesichts der neuen Location mit mehr Besucher:innen als bei den letzten Treffen gerechnet. Aber dass es zu Szenen kommen würde, wie es sie früher vor den Apple Stores nach der Präsentation neuer iPhones gab, das hatten wir nicht erwartet.", so der Organisator Max Mustermann.

Der Andrang war deutlich größer als geplant. Zeitweilig war der Saal sogar mit Sammler:innen überfüllt, so dass es zu Wartezeiten kam. Doch die lohnten sich. Ob für die Heimat- oder klassische Sammlung: Material in Hülle und Fülle wurde angeboten und machte seine neuen Besitzer:innen glücklich!

Das nächste Treffen ist für den 1. Dezember 2025 in Adresse XYZ geplant. Wer das Treffen am 1. November verpasste, sollte sich das nächste nicht entgehen lassen!



Wenn der Tag ein Erfolg war und die Erwartungen übertraf, dann wäre es am einfachsten, den Erfolg nicht gleich im ersten Satz der Meldung zu konterkarieren, sondern zu feiern. Wenn eine Meldung damit startet, dass Erfolge extrem selten sind, dann betoniert das das schlechte Image der Philatelie. Der intendierte Zweck der Meldung verkehrt sich in sein Gegenteil. In solchen Meldungen sollte nicht gelogen werden. Es ist aber auch nicht nötig, die negativen Aspekte zu erwähnen oder Fakten glasklar herauszuarbeiten. Autoren können mit Sprache arbeiten, um im Kopf der Leser:innen einen Bild zu erzeugen, das nicht im Text steht, sondern von den Leser:innen selbst erzeugt wird.

In dem Falle also idealerweise das Bild eines brachial guten Tages, den die Leser:innen leider verpasst haben, aber beim nächsten Mal kommen können.

Gleich im nächsten Absatz geht es weiter: Es wird gejammert. Miete erhöht, keine Gesprächsbereitschaft und das Verliererimage wird durch die Aussage bestätigt, dass man Händlern nichtmal 25 Euro Tischmiete zumuten kann. Wenn ein Umzug notwendig wurde, könnte sich der Verein doch auf die Vorteile fokussieren, statt zu erklären, warum das eine aus der Not heraus geborene Lösung war. Irgendwelche Vorteile finden sich, idealerweise nicht sowas wie "Endlich gibts auch Klopapier auf den unerwartet sauberen Toiletten". Man würde zeigen, dass der Verein aktiv Verbesserung sucht, statt passiv auf Unzulänglichkeiten zu reagieren.

Im nächsten Absatz kommt dann erstmals der Erfolg: Saal überfüllt. Das ist für Veranstalter normalerweise der Jackpot. Warteschlangen signalisieren, dass es hier etwas besonderes gibt, das viele wollen, aber nicht alle bekommen können. Das produziert zusätzliche Nachfrage dank FOMO - der Angst von Menschen, etwas Tolles zu verpassen. Hier wird aber sofort an den Erfolg angehangen, dass es TROTZ des Erfolges gute Stimmung gab. Und die Sammler wurden nur bedient. Hätte sich jemand beschwert, wenn sie in der Meldung glücklich gemacht worden wären?

Und bitte trennt euch endlich vom Wort "Großtauschtag". Erstens wird dort eh mehr verkauft als getauscht. Zweitens schreckt es jeden ab, der nichts zum Tauschen hat, aber kaufen würde. Und drittens kann mit dem Wort "Großtauschtag" außer Briefmarkensammlerveteranen niemand etwas anfangen.


Dass für das Fehlen der Ausstellungsrahmen eine kreative Lösung gesucht und gefunden wurde, statt sich dem Schicksal zu ergeben, gefällt mir sehr gut. Wenn beim nächsten Mal noch Bierbänke vor den Ausstellungsrahmen stehen, könnten sich Besucher:innen auch erstmals bei einer Ausstellung vor den Objekten hinsetzen. Darauf warte ich schon lange. :)
 
drmoeller_neuss Am: 03.11.2025 14:22:29 Gelesen: 1405# 3 @  
@ TeeKay [#2]

Ich schreibe meine Texte immer noch selbst. Der Schöpfer hat mich mit genügend natürlicher Intelligenz ausgestattet, so dass ich auf künstliche Intelligenz nicht angewiesen bin. Das hindert mich natürlich nicht daran, natürliche Intelligenz sinnvoll einzusetzen, zum Beispiel zur Recherche. Beides ergänzt sich gut, so findet die künstliche Intelligenz noch weitere Argumente, die man selbst nicht auf dem Radarschirm hatte.

Bei der Organisation von Veranstaltungen darf man sich den Fakten nicht verweigern. Es ist vieles nicht mehr wie früher. In meinem Verein in Breyell hatten wir den Großtauschtag immer in einer Schule durchgeführt. Wir hatten reichlich Platz, es konnten alle Händleranmeldungen berücksichtigt werden und die Rahmen für eine Werbeschau standen in einem Klassenzimmer. Für die Vereinskasse war der Großtauschtag immer ein gutes Plus, und den BesucherInnen muss es auch gefallen haben, sonst wären sie beim nächsten Mal nicht wieder gekommen.

Leider sind in vielen Kommunen die Kassen knapp. Räume werden nicht mehr kostenlos überlassen, sondern zu marktüblichen Preisen vermietet. Der Hausmeisterdienst ist inzwischen verpflichtend und geht noch einmal extra. Auch den Kirchen geht es nicht viel besser, und so hat die Kirchegemeinde Emmaus den Bogen mit der Miete überzogen. An dieser Stelle hätten viele Vereine einen Schlußstrich gezogen, mit der Begründung, man fände kein geeigneten Saal.

Die Gelsenkirchener hätten sich auf ihre zweimal monatlich stattfindenden Tauschtreffen im Gewerkschaftshaus zurückziehen können, aber man ist den unbequemen Weg gegangen, und wurde man bei der evangelischen Kirche nur zwei Kilometer weiter wieder fündig.

In Breyell haben wir eine andere Lösung gefunden. Die Schule war schön, aber die Vorbereitung und das Aufräumen hatten den Verein zwei Tage beschäftigt. Es mussten hunderte von Tischen und Stühlen bewegt werden, und das geht nicht mehr mit einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter 80 Jahre ist. Jetzt sind wir in einem Saal einer Gastwirtschaft in Kaldenkirchen. Der Tauschtag ist viel kleiner, und die Tischgebühren decken gerade die Saalmiete.

Vielen Dank für Deine Formulierungsvorschläge. Aber ich bleibe lieber bei der deutschen Sprache, vier Anglizmen in einem Satz (Location, Szenen, Apple Stores, iPhones) sind mir einfach zu viel.

Und bitte trennt euch endlich vom Wort "Großtauschtag". Erstens wird dort eh mehr verkauft als getauscht. Zweitens schreckt es jeden ab, der nichts zum Tauschen hat, aber kaufen würde. Und drittens kann mit dem Wort "Großtauschtag" außer Briefmarkensammlerveteranen niemand etwas anfangen.

Wenn man ehrlich von “Briefmarkenbörse” sprechen würde, dann könnte man Sonntags keine Briefmarkentreffen mehr machen. Das Ladenschlußgesetz und das Sonntagsverkaufsverbot lassen grüßen. Im Übrigen dürfte auch die Kirche nicht begeistert sein. Vielleicht wittert auch noch das Finanzamt Unheil. Die Betroffenen wissen schon, was unter dem Begriff “Tauschtag” zu verstehen ist, und die Nicht-Betroffenen kümmern sich nicht um uns.
 
Ilves2020 Am: 03.11.2025 18:26:04 Gelesen: 1225# 4 @  
@ drmoeller_neuss [#3]

Hallo Herr Doktor,

bitte schreiben Sie weiter so wie bisher! Wenn der Begriff Marketing auch nur um die Ecke blinzelt, wird es meist beliebig und auf eine bestimmte Weise unattraktiv, wenn man zu sehr dem Zeitgeist hinterherläuft.

In Heßler habe ich mal ein paar Jahre gewohnt, eine sehr schöne Ecke von Gelsenkirchen. Spannende Sache, dass es dort jetzt solch eine Veranstaltung gibt. Den Link des Vereins speichere ich, damit möchte ich mich näher beschäftigen.

Vielen Dank für den Artikel!

Schönen Abend aus Wattenscheid, zu dessen Amt Gelsenkirchen und auch Heßler im 19. Jahrhundert eine Zeit lang gehört hatten.

Thomas Hein
 
drmoeller_neuss Am: 03.11.2025 19:08:30 Gelesen: 1186# 5 @  
@ Ilves2020 [#4]

Ich habe es wieder während der Busfahrt zum Tauschtag nach Heßler gelernt: Gelsenkirchen ist eine grüne Stadt, wenn man den Bahnhofsbereich einmal verlassen hat. Auf dem Weg viele Häuser aus den 20er und 30er Jahren (Art déco bzw. Backsteinexpressionismus [1]).

Und in Gelsenkirchen gibt es eine weitere Besonderheit: ein echtes Briefmarken-Ladengeschäft (Thomas Urban, Von-Oven-Str. 11). Die Gegend ist typisch Ruhrgebiet, mit den grauen Fassade und dem Charme des Morbiden. [2]

Viele Grüsse nach Bochum 6. :)

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Backsteinexpressionismus
[2] https://maps.app.goo.gl/8n3ucxaPTBw6igrp8
 
DL8AAM Am: 03.11.2025 19:23:54 Gelesen: 1163# 6 @  
@ TeeKay [#2]

Ich finde die Originalfassung, auch wenn ich (persönlich) an einigen Stellen vielleicht Verbessungspotential sähe, um Klassen besser, als Dein Pseudo-KI-Text oder war's doch die KI? Der wirkt leider in großen Teilen einfach zu rund-weichgespült und ist voller überspitzt-positivklingender, aber "nichtssagender" Floskeln, ohne echte Informationen. Das wirkt wie eine Blabla-Presseerklärung aus der Marketingabteilung, von Marketingleuten für Marketingleute. Sowas interessiert in der Realwelt aber die wenigstens bis keinen. Die Originalfassung wirkt hingegeben sehr viel authentischer 'von Mensch zu Mensch' und kommt deshalb auch sehr viel lesenswerter und glaubwürdiger daher, insbesondere da auch selbstkritische Aspekte 'beim Namen' angesprochen wurden. Mich würde nämlich z.B. brennend interessieren, weshalb der Umzug notwendig geworden ist. Ein offenes Wort, "Ross und Reiter"-Fakten. Das sind Fragen, die ich auf der Veranstaltung einen Verantwortlichen auch gestellt hätte. Eine echte Information, die den interessierten Leser triggert.

Im Echtleben hätte ich nach einzwei Sätzen bei Deiner Version einfach gelangweilt 'weitergeblättert', den Originalartikel hätte ich auch in der Zeitung bis zum Ende gelesen. "KI versus authentisch".

Wir hatten hier vor einigen Jahren in Zusammenarbeit der örtlichen Presse für unseren Kreissportbund ein Seminar für Vereine genau zu diesem Thema. Die wollten damit erreichen, dass wir unsere Artikel selbst schreiben, die sie dann kostenlos 1:1 nur übernehmen müssen ;-) Egal ... Und dort wurde uns expliziet vor dieser 'positiven' Form ausdrücklich gewarnt. Ansonsten erreicht man nur (Zitat) "die Leute, die im Artikel selbst genannt werden" (die sich selbst lesen wollen), aber eben nicht Außenstehende. Natürlich sollte der Grundtenor positiv sein (aber auch Fehlschläge können mal eine Nachricht Wert sein und womöglich im Umkehrschluß "positiv" wirken) und ein FOMO ist natürlich wichtig, aber der Grad zu einem "wir sind die Besten und Schönsten" ist sehr schnell überschritten. Das Wort "erfolgreich" et al. sollte man nur sehr dezent verwenden. Sonst besteht die große Gefahr, dass man nicht mehr ernstgenommen wird. Die meisten merken sehr schnell, wenn Ihnen in dieser 'euphemistischen' Form etwas zu direkt untergeschoben werden soll. Firmenwebseiten in diesem schöngefärbten Style, inkl. die meisten der dortigen "Unternehmensphilosophie"-Statements, aus der Feder der QM-Compliance-Marketingabteilung, wirken deshalb meist eher kontraproduktiv, bis peinlich, im besten Falle nur lächerlich unglaubwürdig. Vor Corona musste ich sowas in meiner alten Firma (mit-) erstellen müssen, nun bin Corona sogar dankbar, dieser Parallelwelt-Bubble entkommen zu sein ;-)

Das erscheint oftmals fast schon so, wie diese endpeinlichen (!) Bühnenshows von Steve Jobs damals. Gut, damit kann man seine sowieso schon gläubigen Jünger anfüttern, befeuern und hypen, und im Style von sektengleichen "Mindset"-Motivationstrainern ausnehmen. Auch Cryptoqueen Ruja mit ihrem OneCoin-Hoax funktionierte seinerzeit ja so. Gut, jetzt übertreibe ich natürlich! Ein Hobbyisten-InPerson-Großtauschtag spielt nicht in der Liga eines Cryptohypes. Und ja, diese Leute waren alle extremst $-erfolgreich damit (was leider viel über uns Konsumenten aussagt), ja das funktioniert - nur wollen wir wirklich so funktionieren? Und, ist deren Zielgruppe auch die unsrige? "Cryptogier" und "Applesekte" ;-) Ich hoffe mal nicht, oder? ;-)

Ich werde zumindest bereits von nichtinteraktiven, langweiligen Rahmenwüsten extrem gehypt und ganz besonders von analogen, echten Inperson-Interaktionen bzw. dem Communityfeeling vor Ort, deshalb fliege ich meilenweit. Digital dient 'hier' primär nur der Beschleunigung des Informations-/Wissenstransfers, zur Generierung und Demokratisierung von Archivmaterial etc.

Aber beim Thema "Sitzgelegenheiten" hast Du nun wirklich irgendwie echt Recht ... da Muss endlich mal was passieren. Auch wenn ich noch weit von der Rente entfernt bin, man wird irgendwie immer älter... nach 10 Stunden macht die beste medizinische Einlegsohle bzw. die Knie schlapp ;-)


LG
Thomas
 
TeeKay Am: 03.11.2025 19:35:26 Gelesen: 1140# 7 @  
@ DL8AAM [#6]

Da wären wir dann bei der Frage nach den Zielen. Was soll mit solchen Texten erreicht werden? Soll Info-Journalismus betrieben oder etwas verkauft werden, z.B. der Besuch der kommenden Veranstaltung? Mit meinen Texten verkaufe ich. Genauso wie Steve Jobs mit seinen Bühnenshows sein Unternehmen und dessen Produkte verkaufte.

Um zu entscheiden, ob mit Texten verkauft oder informiert werden soll, müsste zuvor die Frage geklärt werden, wofür der Verein an sich existiert (oder in dem Fall, warum drmoeller_neuss die Meldung schrieb und veröffentlichte. Eine Frage, die nur der Verein (oder in dem Fall drmoeller_neuss) selbst klären kann. Aus der Antwort werden dann alle weiteren Maßnahmen abgeleitet. Unabhängig von der Antwort zweifle ich daran, dass eine Nachricht über einen erfolgreichen Tauschtag damit beginnen sollte, dass solche Erfolge in der Philatelie extrem selten seien und die Besucher:innen trotz (!) der Tatsache, dass viele Menschen kamen, Spaß hatten.
 
DL8AAM Am: 03.11.2025 19:44:02 Gelesen: 1127# 8 @  
@ TeeKay [#7]

Stimmt, wir sollten uns eher durch sachlichliche Informationen verkaufen, weniger über Emotionen oder gar über leere, artificial Marketingfloskelhüllen. Selbst wenn das Produkt am Ende auch 'nur' Spass bringen soll.

Dass "...solche Erfolge in der Philatelie extrem selten sind", weiss jeder Leser selbst, statt dass zu kaschieren, finde ich es sogar gut, dass wir es selbst 'selbstkritisch' aufzunehmen, dass fällt auf und kann den außenstehenden Leser sogar für mehr antriggern. Gut das "Trotz" hätte ich persönlich vielleicht auch etwas anderes formuliert, aber jeder hat da seinen eigenen Style.
 
TeeKay Am: 03.11.2025 19:51:01 Gelesen: 1114# 9 @  
@ DL8AAM [#8]

Das wurde ja nun ein halbes Jahrhundert erfolglos versucht. Kein Mensch kauft etwas (kommt ins Handeln, besucht eine Veranstaltung etc), weil sachlich informiert wurde. Du selbst sagst, du seist durch "analogen, echten Inperson-Interaktionen bzw. dem Communityfeeling vor Ort" gehyped, hast also Emotionen. Diese Emotionen werden mir aber von keinem Verband, keinem Verein, keiner Messe und keiner Ausstellung verkauft (schau dir nur einmal die Bildkommunikation auf der Website der Messe & Ausstellung Ulm an). Diese Interaktionen und Communityfeeling werden mMn auch nicht gefördert, sondern aktiv verhindert durch den Mangel an Aufenthaltsqualität, Sitzgelegenheiten und Räumen, um zu interagieren.
 
DL8AAM Am: 03.11.2025 20:29:56 Gelesen: 1070# 10 @  
@ TeeKay [#9]

Das wurde ja nun ein halbes Jahrhundert erfolglos versucht.

Ja, das liegt aber hauptsächlich daran, dass wir kein Alltagsnutzungs-Produkt haben, dass so oder so bereits einen echten Mehrwert-Nutzen in der real world hat. Wir sind nur Hobby. Und da die Gesellschaft und sich auch persönlichen Interessen der Einzelindividuen inzwischen zu sehr diversifiziert hat, verzettelt sich auch die Freizeit. Exakt das gleiche Problem haben alle Hobbys, vom Sportverein bis zur Freiwilligen Feuerwehr. Da jeder heute ja so besonders, macht jeder sein eigenes besonderes Ding.

Inzwischen fehlt sogar sowas, wie ein gemeinsames Grundnarrativ. Früher haben auch alle ARD geschaut, dann kam das ZDF dazu und heute streamt sich jeder sein privates Programm selbst zusammen (mit der Folge das selbst die Streamer-Anbieter-Welt kaum noch wirtschaftlich tragbar ist, aber das ist ein anderes Thema). Flipps, ein bekanntes Medienmagazin auf Youtube nannte es "der gemeinsame Whow-Effekt ist weggebrochen". Früher war die Bonanza-Folge vom Sonntag am Montag für alle das gemeinsames Tagesthema...

Das alles ist kein Problem der Philatelie.

Dieses "Communityfeeling wird mMn auch nicht gefördert". Das sehe ich nicht so, aber vielleicht, womöglich, ja, daran könnten wir aber gerne arbeiten. Das könnten wir offensiver propagieren (die Amis "werben" hier teilweise mit gemeinsamen Hobbykreuzfahrten durch die Karabik, eine AIDA voller Philatelisten). Aber auch wenn das auf Emotionen abzielt, macht es hier keinen Sinn, das sektenähnlich wie Steve Jobbs damals aufzuziehen. Dafür ist unser Hobby einfach auch zu "alltags-unpraktisch". Eine Briefmarke ist halt kein iPhone und wird es auch nie. Keiner hypt einen Frankit. Für uns bleiben nur ernsthaft an der Sache Interessente, die man maximal durch echte Sachinformationen 'emotional' erreichen kann.
 
sammler70 Am: 03.11.2025 20:36:43 Gelesen: 1057# 11 @  
Ich finde es den absoluten Wahnsinn, was hier aus diesem Thema wieder gemacht wurde.

Der Verfasser dieses Themas wollte lediglich einen Beitrag über eine Veranstaltung abgeben und hat dies meines Erachtens hervorragend getan. Es war informativ und glaubhaft. Der wollte weder reißerisch sein, noch wollte er die Veranstaltung künstlich besser dastehen lassen, als sie war. Schon gar nicht wollte er den Pulitzerpreis gewinnen.

Und dann kommt jemand, der nichts anderes zu tun hat, als einen erwachsenen Menschen zu belehren. Und schon ist das eigentliche Thema wieder verwässert und in den Hintergrund gerückt. Dasselbe hat diese Person auch schon mit dem Thema IBRA 2028 gemacht.

Könnte man bitte wieder zum ursprünglichen Thema zurückkehren.
 
drmoeller_neuss Am: 03.11.2025 21:04:22 Gelesen: 1010# 12 @  
@ DL8AAM [#6]

Aber beim Thema "Sitzgelegenheiten" hast Du nun wirklich irgendwie echt Recht ... da Muss endlich mal was passieren. Auch wenn ich noch weit von der Rente entfernt bin, man wird irgendwie immer älter... nach 10 Stunden macht die beste medizinische Einlegsohle bzw. die Knie schlapp ;-)

Kommen wir wieder zum Thema zurück. Ich hatte es nicht in meinem Text erwähnt, aber es gab Stühle in Gelsenkirchen, im Saal und im Foyer, wo sich die Cafeteria befand.

Aber auch hier bitte ich alle, realistisch zu bleiben. Stühle fallen nicht vom Himmel, wenn man sie nicht von weit her schleppen möchte, ist man auf das angewiesen, was sich am Veranstaltungsort befindet.

Auf jedem Tauschtag gibt es Stände, die stark von Schnäppchenjägern belagert sind. Da drängeln sich auf drei Standmetern schon einmal 10 Sammler. Logisch, dass dann nicht für jeden eine Sitzgelegenheit vorhanden sein kann. Andere Stände haben weniger Andrang, was meistens an der Ware liegt, dafür hat man dort einen garantierten Sitzplatz.

Und dann gibt es noch die Anforderungen an Versammlungsstätten. Fluchtwege müssen mindestens eine Breite von 1,20 Metern haben und frei von allen Hindernissen sein. Die Rechnung ist ganz einfach: wenn man die Stände "bestuhlt", passen weniger Händler in die Halle, und alle jammern wieder über die hohen Standkosten.

In Ulm schlage ich aber in die gleiche Kerbe wie meine Vorredner: es gab zu wenig Sitzgelegenheiten. Wenn man sich aber die Preise für Mietstühle auf Messen anschaut, meint man immer, dass man den Stuhl gleich kauft oder die Lehnen vergoldet sind.

Ich habe Sammler gesehen, die umgehen das Problem und sind mit dem eigenen Camping-Stuhl unterwegs. Das löst zwar nicht die Fluchtweg-Problematik, aber das eigene Problem von Plattfüssen nach achtstündigem Stehen.
 
DL8AAM Am: 03.11.2025 22:08:14 Gelesen: 956# 13 @  
@ sammler70 [#11]

Sorry, Asche auf mein Haupt. Ich habe mich leider zu einer Antwort hinreissen lassen. Leider konnte ich aber dieses (wertfrei gesagt) politisch korrektes KI-Marketing-"Blabla", das maximal für "Konzerne" funktioniert (falls überhaupt, was ich stark bezweifel, je Marketingsprech, desto abschreckender fällt das auf das Produkt selbst zurück [zumindest für mich] - mit U50 gehört man aber wohl eh nicht mehr zur ungefestigt-beeinflußbaren, werberelevanten Zielgruppe?), nicht stehen lassen. Zumal der Artikel in meinen Augen im Allerwesentlichsten ja auch zielführend und hinsichtlich einer ehrlichen Öffentlichkeitsarbeit gut ist.

Wir verkaufen eben kein nutzbares Massenprodukt, Ware/Emotion gegen Geld, sondern eine gemeinsame 'sinnlose' (ebenfalls wertfrei gemeint) Freizeitbeschäftigung. Zumal wir bei dieser Art des gewünschten Marketings und der eingeforderten Leistungebn auch nicht mal im Ansatz mithalten könnten, insbesondere finanziell. Da macht es dann auch keinen Sinn, mit der Denke aus Mindset- und Marketingseminaren um sich zu werfen.

Dazu aber im Prinzip überspitzt immer nur zu sagen "Ihr habt ja keinerlei Ahnung ['denn Apple verkauft ja mehr als Ihr und als Siemens'], Ihr macht alles falsch, Ihr habt ja kein festes Ziel, denn Ihr wollt nicht so ich will, ich bin aber natürlich auch nicht bereit mich ehrenamtlich im offenen Diskurs, kompromisseeingehend einzubringen, ich mache erst dann mit, wenn Ihr alles so macht, wie ich will" (siehe u.a. die IBRA-Diskussion). Aber so funktionieren Verbände und Mitgliedervereine mit 1000ten diversifizierten Ansätzen, Befindlichkeiten und Wahlverhalten (nenn es ruhig "Machtstrukturen") eben nicht. Da arbeitet man mit, bringt sich ein, auch wenn man im Zweifelsfalls nicht als Chef die absolute Richtung bestimmen kann. Da rennt man auch mal gegen eine Wand. Ein Verein ist keine Firma. Anders funktioniert es nicht einmal in einem kleinen Spartensportverein mit 20 Mitgliedern - und 25 Meinungen ;-)

Ich musste einfach reagieren, sorry. Ich gelobe Besserung.

LG
Thomas
 
sammler70 Am: 03.11.2025 22:24:25 Gelesen: 941# 14 @  
@ DL8AAM [#13]

Du warst nicht gemeint. Du hast das Thema nicht gekapert.

LG Franz
 
TeeKay Am: 03.11.2025 23:04:27 Gelesen: 905# 15 @  
Junge, wenn ihr beiden euch mal mit der Vehemenz, mit der ihr in jedem Thread den nachweislich gescheiterten Modus Operandi in der deutschen Philatelie verteidigt, immer achtsam dafür, keine Sachargumente für eure Position einzusetzen, für eine Verbesserung selbigen Modus' einsetzen würdet, wäre schon viel gewonnen.

Franz könnte den nach seiner Ansicht hervorragend informativen und glaubhaften Beitrag auch einfach unkommentiert und mit nur einem Drittel der Leserschaft im Ursprungsthread [1] genießen. Oder, wenn er ihn als so begeisternd empfindet, kann er sich drüber freuen und mir danken, dass er aufgrund meiner ungehörigen Intervention jetzt 300% mehr Leserschaft hatte.

Und damit keinerlei Missverständnisse aufkommen: Philatelistische Produkte und Dienstleistungen (z.B. Veranstaltungen) müssen nicht jedem gefallen und oft ist es besser, bestimmte Menschentypen abzuschrecken. Möglicherweise ist einer der Gründe, weshalb sich die Philatelie im aktuellen Zustand befindet, der Versuch, es vor allem oder auch Menschen recht zu machen, die besser aktiv vom Konsum der Produkte abgeschreckt worden wären.

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=377781
 
sammler70 Am: 03.11.2025 23:27:28 Gelesen: 888# 16 @  
@ TeeKay [#15]

Siehst du, und schon wieder wechselst du das Thema. Du weißt anscheinend schon gar nicht mehr, was du in deinem ersten Beitrag geschrieben hast. Du hast sofort den Stil des Beitrages von Herrn Doktor Moeller und Deiner Meinung nach verbessert. Und dann hast du angefangen, wie du es anscheinend immer machst, eine Veranstaltung zu kritisieren, die du überhaupt nicht besucht hast.

Laut anwesender Menschen, war die Veranstaltung ein voller Erfolg, also was soll das immer?

Mach dein eigenes Thema auf, wo du deinen Fantasien freien Lauf lassen kannst.

Außerdem, wenn du so viel Energie wie du zum Kritisieren anderer Veranstaltungen und Leute aufbringst, in die Gestaltung deines Profils stecken würdest, dann wäre es vielleicht aussagekräftig und man könnte vielleicht auf irgendwelche Qualifikationen deinerseits schließen. Dort befinden sich weder irgendwelche Mitgliedschaften in Vereinen, falls es solche überhaupt gibt und du nicht nur im World Wide Web anonym unterwegs bist, nicht einmal ein Sammelgebiet ist angegeben und auch keine Literatur. Würdest du zum Beispiel von irgendeinem Verkäufer mit so einem Profil irgendetwas erwerben oder dem irgendetwas glauben?
 
22028 Am: 04.11.2025 08:18:30 Gelesen: 780# 17 @  
Ich habe den Traum eine Veranstaltung (Ausstellung (Mit oder ohne Wettbewerb), Großtauschtag, Tauschtag, Börse) zu besuchen welche von teekay organsiert wurde und wo alles was er an Veranstaltungen anderswo kritisiert selbstverständlich korrekt und zielgruppenkorrekt umgesetzt hat.

In meinem Berufsleben sagte ich häufig, wenn wieder so ein Besserwisser mit Titeln, so lange, dass er eine tibetische Gebetsrolle als Visitenkarte brauchte kam und meinte in 3 Tagen das Projekt umzukrempeln … „Besserwisser gibt es viele, Bessermacher aber kaum“…

Beispiel aus der Praxis. Im Stammhaus hatten wir einen elektronische Dokumentenablage, entwickelt von einem Doktor nach Vorgaben von Auditoren nach ISO 0815 weiß nicht was. Auf meinen Projekten hatte ich meinen eigenen Dokumentenserverserver nach meinen Praxisgerechten Vorgaben. Datensicherung gab es selbstverständlich auch mit dem Stammhaus.

Wenn das Stammhauspersonal nun ein Dokument schnell brauchte rief man mich an und ich sandte es umgehend, da, nach Aussage des Stammhauspersonals, meine Ablage besser sei.
 
TeeKay Am: 04.11.2025 18:32:15 Gelesen: 572# 18 @  
@ sammler70 [#16]

Und ich schlug vor, dass dann auch einfach so zu schreiben und Erfolge nicht als selten wie die blaue Mauritius darzustellen und sich erstmal zwei Absätze über Probleme auszulassen. Als Anregung schrieb ich die gleiche Meldung in einem positiven Stil.

@ 22028 [#17]

D.h. du hast es nicht so gemacht, wie es schon immer gemacht wurde, seit Werner von Siemens deinen Arbeitgeber gründete, sondern hast dir Gedanken gemacht, wie eine optimale Customer Experience aussehen könnte und dir dann die Lösungen gebaut, um die aus deiner Sicht optimale Customer Experience zu erreichen. Nichts anderes schlage ich für philatelistische Angebote vor. Schön, dass wir mal einer Meinung sind.
 
22028 Am: 05.11.2025 09:16:10 Gelesen: 345# 19 @  
@ TeeKay [#18]

Nichts anderes schlage ich für philatelistische Angebote vor. Schön, dass wir mal einer Meinung sind.

Nun ja. der Unterschied ist, Du schlägst vor, ich mache.
 
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