Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Neuheiten aus Deutschland
Das Thema hat 713 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12   13   14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 29 oder alle Beiträge zeigen
 
Brigitte Am: 03.07.2015 07:01:00 Gelesen: 755583# 289 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Internationales Windjammerfestival Bremerhaven“

Eines der größten Windjammertreffen Europas lockt die schönsten Großsegler aus aller Herren Länder nach Bremerhaven: Die „Sail Bremerhaven“, das „Internationale Festival der Windjammer“. Nur alle fünf Jahre findet das maritime Großereignis statt, 2015 ist es wieder soweit – zum insgesamt neunten Mal. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck werden vom 12. bis 16. August über 260 Segelschiffe aus 22 Nationen erwartet – mit prächtigen Großseglern, von der grünen Bark „Alexander von Humboldt II.“ bis zum Segelschulschiff „Guayas“ aus Ecuador.

Hier werden die Großsegler in all ihrer Vielfalt bewundernde Blicke auf sich ziehen. In Bremerhaven zu sehen sein werden etwa die russischen Viermast-Barken „Sedov“ (1921) und „Krusenstern“ (1926), das polnische Vollschiff „Dar Mlodziezy“ (1981) oder die Bremerhavener Bark „Alexander von Humboldt II“ (2008). Erwartet werden auch Gäste aus Übersee: Die 115 m lange Viermast-Barkentine „Esmaralda“ (1952) aus Chile, die imposante Brigantine „Young Endeavour“ (1987) aus Australien oder die Bark „Gloria“ (1967) aus Kolumbien.

Umrahmt wird die Veranstaltung, zu der mehr als eine Million Besucher erwartet werden, von einem maritimen Volksfest in allen drei Hafengebieten. Zu den mehr als 100 Einzelveranstaltungen gehören Open-Air-Konzerte, Flaggenparaden, Schlepperballetts und Bord-Partys. Einer der Höhepunkte erfolgt bereits zu Beginn: Noch bevor das Spektakel offiziell von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet wird, findet am 12. August um 13 Uhr mit der „Sail in“ die große Einlaufparade mit über 150 Schiffen auf der Weser statt.

Dampfer und Motorschiffe haben die einstigen Segel-Giganten verdrängt. Windjammer befahren nur noch als Schul- und Luxussegler die Weltmeere, die wenig noch verbliebenen Frachtsegler liegen in verschiedenen Häfen als Museumsschiffe vor Anker. Wer sie besichtigen und bestaunen möchte, muss einmal um die Welt reisen – oder zu einem internationalen Windjammertreffen wie der „Sail Bremerhaven 2015“ kommen.



Ausgabetag: 06.08.2015
Wert (in Euro Cent): 62
Motiv: Illustration
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Johannes Graf, Dortmund
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3172
 
Brigitte Am: 29.07.2015 12:46:48 Gelesen: 750949# 290 @  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag
Serie: „Tag der Briefmarke“
Thema: „175 Jahre Briefmarken“

In Großbritannien fiel vor 175 Jahren der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der Briefmarke. 1837 schlug der Engländer Sir Rowland Hill (1795–1879) die Einführung eines Einheitsportos für inländische Postsendungen unabhängig von der Zustelldistanz vor. Dieses sollte bereits vom Absender vorausbezahlt werden und nicht - wie bis dahin üblich - vom Empfänger einer Postsendung. Er schlug vor, kleine Papierstücke zu drucken - auf der Rückseite mit Leim bestrichen -, die vom Absender durch Anfeuchten auf einem Poststück befestigt werden konnten. Sie sollten anzeigen, dass das Porto vorausbezahlt wurde.

Am 6. Mai 1840 erschienen die ersten beiden aufklebbaren Postwertzeichen der Welt mit dem Porträt von Königin Victoria: eine schwarze Marke mit dem Nominalwert 1 Penny und eine blaue Marke mit dem Nominalwert 2 Pence. Philatelistisch werden bei gleichem Ausgabetag Marken mit niedrigerer Wertstufe zuerst katalogisiert. Die „One Penny Black“ gilt deshalb als die erste Briefmarke der Geschichte. Neun Jahre später folgten die ersten deutschen Briefmarken: Am 1. November 1849 erschienen im Königreich Bayern drei Werte zu 1, 3 und 6 Kreuzern in den Farben Schwarz, Dunkelblau und Rotbraun. Vor allem der „Schwarze Einser“ ist bis heute ein begehrtes Sammlerstück unter Philatelisten.

Briefmarken sind Zeitzeugen. An ihnen lassen sich politische Entwicklungen eines Landes genauso ablesen wie historische Ereignisse. Briefmarken sind aber auch Kunstwerke im Kleinformat. Auf wenigen Quadratzentimetern entführen sie den Betrachter über ihre Motive in andere Welten – in die Geschichte, die Kunst, die Architektur, die Natur und vieles mehr. In ihnen spiegelt sich das jeweilige Selbstverständnis der Staaten. Neue Briefmarkenausgaben sind deshalb kein Zufallsprodukt, sondern werden sorgfältig geplant.

In Deutschland fällt die Entwicklung und Herstellung von Briefmarken seit 1998 in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Jedes Jahr erscheinen rund 50 neue Briefmarken.



Ausgabetag: 01.09.2015
Wert (in Euro Cent): 62 + 30
Motiv: Abbildung Briefmarke «One Penny Black»
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Johannes Graf, Dortmund
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 33 x 39 mm
MiNr. 3173
 
Brigitte Am: 31.07.2015 07:03:00 Gelesen: 750661# 291 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „100. Geburtstag Helmut Schön“

Der erfolgreichste Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft ist bis dato Helmut Schön (1915 - 1996), dessen Amtszeit von 1964 bis 1978 währte. Im Jahr 1972 gewann er mit der - wie Kenner schwärmen - vielleicht besten deutschen Mannschaft aller Zeiten die Europameisterschaft, zwei Jahre später wurde Deutschland unter seiner Regie im eigenen Land Fußballweltmeister. Unvergessen bleibt „der Lange“, wie man den hoch gewachsenen Sachsen nannte, aber auch wegen seines bescheidenen und sympathischen Auftretens.

Ein Glücksfall war es, dass dieser besonnene Fußballstratege auf eine Spielergeneration traf, die eine ungewöhnliche Häufung von Weltklassespielern und Individualisten aufwies: Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Günter Netzer, Wolfgang Overath, Gerd Müller und andere mehr. Ihnen gewährte er Freiraum, auf dem Platz und auch außerhalb, was ihm die Spieler mit Leistung und Loyalität dankten. Die Ära Schön - kein Bundestrainer war bis dato länger im Amt - glänzte durch guten Fußball und herausragende Ergebnisse. Zu Beginn der 1970er Jahre galten die deutsche Nationalmannschaft und ihre attraktive, offensive Spielweise als weltweit vorbildlich.

Als Helmut Schön dann 1964 die Nachfolge Sepp Herbergers als Bundestrainer antrat, glich dies einem Epochenwechsel. Der eher autoritäre Ansatz Herbergers machte einem offeneren Führungsstil Platz. Bald stellten sich Erfolge ein: Vizeweltmeister 1966 in England, WM-Dritter 1970 in Mexiko, Europameister 1972 und als krönender Höhepunkt die Weltmeisterschaft 1974. In Helmut Schöns Amtszeit fielen auch hochemotionale Momente wie das umstrittene „Tor von Wembley“ 1966 und fußballerische Sternstunden wie das WM-Halbfinale 1970 gegen Italien, das zwar 3:4 verloren ging, aber bis heute von Experten als „Spiel des Jahrhunderts“ eingestuft wird. In diese Reihe gehört auch der 2:1-Zittersieg im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande. Die Bilanz Helmut Schöns in 139 Länderspielen kann sich sehen lassen: 87 Siege, 31 Unentschieden und 21 Niederlagen.



Ausgabetag: 01.09.2015
Wert (in Euro Cent): 62
Motiv: Portrait
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Andreas Ahrens, Hannover
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3174
 
Brigitte Am: 03.08.2015 07:08:00 Gelesen: 750199# 292 @  
Sonderpostwertzeichen - Blockausgabe
Thema: „Asterix“

Zack! Klirr! Aua! Als Asterix vor mehr als einem halben Jahrhundert im ersten Band der legendären französischen Comic-Reihe auftauchte, flogen gleich auf der ersten Seite die Fetzen. Der listige kleine Krieger, der sich mit seinem korpulenten Freund Obelix und weiteren Gefährten gegen die Besetzung ihres gallischen Dorfes durch die Römer zu Wehr setzt, ist mit seinen Abenteuern ganz groß geworden. Die Texte des Autors René Goscinny zu den Bildern des Zeichners Albert Uderzo wurden in 110 Sprachen und Dialekte übersetzt. Weltweit wurden bis heute mehr als 360 Millionen Hefte verkauft. Der Pariser Verlag Les Éditions Albert René beschreibt den monumentalen Erfolg sehr anschaulich so: „Aufgestapelt ergibt das 766 Mal den Eiffelturm.“

Der erste Asterix-Comic erschien am 29. Oktober 1959 als Fortsetzungsgeschichte in dem Jugendmagazin „Pilote“. Zwei Jahre später lag „Asterix, der Gallier“ als eigenes Heft mit einer kompletten Geschichte im Verkaufsregal. Der Zuspruch war riesig.

Fortan erschienen jährlich ein bis drei neue Alben. Nach dem frühen Tod Goscinnys 1977 führte Uderzo die Comic-Serie alleine weiter, ab 1979 im eigenen Verlag, der inzwischen an Hachette verkauft wurde. Seit Asterix 1968 dem deutschen Publikum vorgestellt wurde, sind hier 35 Bände erschienen. Zuletzt kam 2013 „Asterix bei den Pikten“ auf den Markt. Diese Folge gestalteten neue Autoren: der Texter Jean-Yves Ferri und der Zeichner Didier Conrad. Das Duo verantwortet auch den 36. Band, der im Oktober 2015 erscheint.

Wie viele andere Comicfiguren verwandelten sich Asterix und seine Gefährten auch in Leinwandhelden – in bislang neun Zeichentrickfilmen und in vier Spielfilmen, in denen Gérard Depardieu die Rolle des Obelix ausfüllt. Zuletzt feierte im Februar 2015 mit „Asterix im Land der Götter“ die Umsetzung des Bandes „Die Trabantenstadt“ Premiere, ein 3D-Animationsfilm. Als Achterbahnfahrt ist das Treiben der Comic-Helden in Plailly, nördlich von Paris, inszeniert: im Vergnügungspark „Le Parc Astérix“.



Ausgabetag: 01.09.2015
Wert (in Euro Cent) Motiv 1: „Asterix“: 62 / Motiv 2: „Obelix“: 62 / Motiv 3: „Idefix“: 21
Gesamtwert Blockausgabe: 145
Motiv: Dorfalltag ©2015 Les Editions Albert Rene/ Goscinny-Uderzo
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Steinacker, Bonn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen Motiv 1: „Asterix“: 33,00 x 39,00 mm / Motiv 2: „Obelix“: 33,00 x 39,00 mm / Motiv 3: „Idefix“: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. Motiv 1: 3177 / Motiv 2: 3176 / Motiv 3: 3175 / selbstklebend: Motiv 1: 3179 / Motiv 2: 3178 (Block 80)
 
Brigitte Am: 26.08.2015 09:24:47 Gelesen: 744752# 293 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Schätze aus deutschen Museen“
Thema: „Trauernde Frauen (Tilmann Riemenschneider)“

Seine Zeitgenossen nannten ihn auf gut fränkisch „Meister Dill“, der Schriftsteller Max von der Grün adelte ihn als „Meister aller Meister“. Gemeint ist Tilman Riemenschneider (um 1460–1531), einer der bedeutendsten Bildschnitzer und Bildhauer der deutschen Spätgotik. Doch was machte seine Skulpturen so begehrt, dass sich betuchte Kunstliebhaber förmlich darum rissen?

Was war das Geheimnis seiner Kunst? Es ist wohl der Ausdruck, die sublimen Gesten, die tiefen Blicke, die detailreichen Gewänder mit denen der Künstler seine Gottes-, Heiligen- und Menschenbilder ausstattete. Bis heute gilt sein Werk als Inbegriff religiöser Bildsprache. Außerdem aber machte seine Kunst einzigartig, dass Riemenschneider einer der ersten Bildschnitzer war, der seinen Gestalten allein durch die Bearbeitung des Holzes „Seelenfarbe“ verlieh. Die bis dato übliche Farbbemalung wurde dadurch überflüssig.

Zu den frühesten dieser reinen „Holzwerke“ zählt die Figurengruppe „Trauernde Frauen“, die um 1508 von Riemenschneider angefertigt wurde. Die Skulptur war ursprünglich Teil einer Beweinungsgruppe, in deren Zentrum sich Maria mit dem vom Kreuz abgenommenen Jesus befunden haben soll. Um die Hauptpersonen waren einst mehrere „Trauernde“ angeordnet, darunter auch die 62 x 43 x 24,5 cm große Skulptur der beiden Frauen. Gegenwärtig ist die Skulptur, die als Meilenstein in Riemenschneiders Gesamtwerk anzusehen ist, im Mainfränkischen Museum in Würzburg zu besichtigen.

In den folgenden Jahrhunderten geriet Riemenschneider in Vergessenheit. Selbst seine Ruhestätte auf dem Würzburger Domfriedhof kannte bald niemand mehr. Er lebte einzig in seinen Meisterwerken fort. Vielleicht wäre es auch so geblieben, wenn man nicht 1822 auf seine Grabplatte gestoßen wäre. Erst mit diesem Fund wurde „Meister Dill“ wiederentdeckt. Heute ist sein Oeuvre am besten in der „Riemenschneiderstadt“ Würzburg zu besichtigen. Das Mainfränkische Museum besitzt mit rund 80 Skulpturen und Reliefs die größte Riemenschneider-Sammlung der Welt.



Ausgabetag: 01.10.2015
Wert (in Euro Cent): 62
Motiv: Holzskulptur «Trauernde Frauen»
© Landesmuseum Württemberg, Foto Hendrick Zwietasch
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 33 x 39 mm
MiNr. 3180
 
Brigitte Am: 28.08.2015 07:03:00 Gelesen: 744351# 294 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „ 500. Geburtstag Lucas Cranach der Jüngere“

Er stand Zeit seines Lebens im Schatten seines Vaters, des berühmten Lucas Cranach des Älteren. Und noch heute, 500 Jahre nach seiner Geburt in Wittenberg, ist Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586) vielen unbekannt. 2015 ist das erste Jubiläumsjahr, das diesem wichtigen Renaissancemaler gewidmet ist. Lucas Cranach d. J. war nicht nur ein virtuoser Künstler, sondern auch ein treuer Wegbegleiter der Reformation. Als solcher präsentiert er sich auch auf dem Hauptbild des Wittenberger Reformationsaltars (1547). Den hat er zusammen mit seinem Vater geschaffen und sich im Hauptbild wohl selbst verewigt – als Mundschenk, der Junker Jörg alias Martin Luther einen Trunk reicht.

Schon früh wurde Lucas in den florierenden Werkstattbetrieb des Vaters eingebunden. Cranach d. Ä. kultivierte dort aber einen so einheitlichen Stil, das nur wenig Raum für eigene Kreationen blieb. Die Werke jener Jahre sind daher schwer zuzuordnen, da beider Stil während dieser Periode noch sehr ähnlich ist – sicher mit ein Grund dafür, dass Lucas Cranach d. J. oft in einem Atemzug mit seinem Vater genannt wird. Erst ab Mitte der 1540er-Jahre wandte sich Cranach d. J. von dem konturbetonten und durch reine, ungemischte Farben geprägten Stil seines Vaters ab. Fortan zeichneten sich seine Werke durch eine kühlere Farbpalette sowie offenere Flächenstrukturen aus.

Daneben führte Cranach d. J. das Spezialgebiet seines Vaters fort, die Porträtmalerei. Er verwendete jedoch entgegen der bisherigen Cranach-Tradition oft lebensgroße Formate, stattete die Kompositionen mit Schlagschatten aus und ließ die Porträtierten aus dem Bild heraus mit dem Betrachter Blickkontakt aufnehmen. Als Lucas Cranach d. J. im Jahr 1586 starb, hinterließ er eine der größten und produktivsten Kunstwerkstätten in ganz Europa. Sonderausstellungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen und erstmals erschienen Biografien laden im Jubiläumsjahr 2015 dazu ein, diesen bisher wenig gewürdigten Künstler als eigenständige Malerpersönlichkeit zu entdecken.



Ausgabetag: 01.10.2015
Wert (in Euro Cent): 45
Motiv: Hauptteil Altarbild Stadtkirche St. Marien Wittenberg
Foto: J. M. Pietsch
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Antonia Graschberger, München
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3181
 
Brigitte Am: 31.08.2015 07:07:00 Gelesen: 743626# 295 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „ 25 Jahre Deutsche Einheit“

Der 3. Oktober 1990, der Tag als Deutschland seine Einheit feierte, ging in die Geschichtsbücher ein. Die 1949 gegründete DDR beendet ihre Existenz, indem sie der Bundesrepublik Deutschland beitritt. 45 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 41 Jahre nach der Gründung zweier deutscher Staaten leben die Deutschen wieder vereint in einem Land. Die Ereignisse, die mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 begannen, gipfelten in einem Staatsakt vor dem Berliner Reichstag. Dort formuliert Bundespräsident Richard von Weizsäcker: „Die Geschichte in Europa und in Deutschland bietet uns jetzt eine Chance, wie es sie bisher nicht gab. Wir erleben eine der seltenen historischen Phasen, in denen wirklich etwas zum Guten verändert werden kann.“

Legt man diesen Maßstab an, dann ist der Einigungsprozess der letzten 25 Jahre sicherlich – je nach Perspektive – durchaus unterschiedlich zu beurteilen. Es waren zunächst harte soziale Einschnitte nötig, insbesondere bei der Privatisierung der maroden DDR-Planwirtschaft. Mittlerweile gibt es zwischen Rügen und Erzgebirge durchaus schmucke Dörfer und Städte sowie eine hervorragende Infrastruktur, aber eben auch noch immer ein Wohlstandsgefälle gegenüber dem Westen. Dennoch überwiegen heute positive Meldungen. Es mag Zeichen einer gewissen Normalisierung sein, dass sich die Aufmerksamkeit langsam auch wieder auf westdeutsche Problemzonen richtet.

Eine finale Bewertung der deutschen Einheit wird diese letztlich als Erfolgsstory einstufen. Zweifellos hat die Wiedervereinigung, dieses einzigartige Geschenk der Geschichte, unser ganzes Land verändert. Deutschland wird international nicht nur als Musterbeispiel für staatliche Transformationsprozesse, sondern auch als sympathisches und weltoffenes Land wahrgenommen.

So etwa im „Sommermärchen“ zur Fußball-WM 2006 im eigenen Land. Und schließlich: Mittlerweile ist eine „gesamtdeutsche“ Generation herangewachsen, welche die deutsche Teilung und die „Mauer“ nur noch vom Hörensagen kennt.



Ausgabetag: 01.10.2015
Wert (in Euro Cent): 62
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Daniela Haufe und Prof. Detlef Fiedler, Berlin
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co.KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3182
 
Brigitte Am: 23.09.2015 12:16:09 Gelesen: 739558# 296 @  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag
Serie: „Weihnachten“ zur Unterstützung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.
Thema: „Stille Nacht“

„Stille Nacht, Heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht ...“, so klingt es traditionell heimelig am Weihnachtsabend aus den Kirchen und Wohnstuben. Bis heute gilt „Stille Nacht, Heilige Nacht“ als Inbegriff des deutschsprachigen Weihnachtsbrauchtums, seine Melodie wurde auf alle Kontinente getragen, sein Text in mehr als 300 Sprachen übersetzt. Das Lied ist seit fast 200 Jahren Sinnbild für den Wunsch nach Frieden und vermittelt ein tiefes Gefühl der Harmonie und Zusammengehörigkeit. Für viele ist es heute ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Heiligen Abends.

Es war der 24. Dezember 1818, als der Hilfspriester Joseph Franz Mohr (1792–1848) in der Pfarrkirche St. Nikolaus im österreichischen Oberndorf dem Aushilfs-Organisten Franz Xaver Gruber (1787–1863) ein von ihm verfasstes Gedicht mit dem Namen „Stille Nacht, Heilige Nacht“ überreichte. Gruber sollte auf die Schnelle für die anstehende Christmette eine Melodie zu dem Text komponieren. Noch am gleichen Tag schrieb dieser eine Melodie für zwei Männerstimmen. Am Abend wurde das Stück in der Christmette aufgeführt. Mohr sang Tenor und übernahm die Begleitung auf der Gitarre, Gruber sang Bass. Schon die Premiere von „Stille Nacht“ am Weihnachtsabend 1818 muss bei der Oberndorfer Bevölkerung einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. Immer wieder wurde das Lied in der folgenden Zeit aufgeschrieben, abgeschrieben und unter der Hand weitergereicht.

Gefördert wurde die Verbreitung auch durch einen „Weihnachtslied-Boom“, der zu jener Zeit um sich griff. Ursprünglich im Mittelalter als lateinische Hymnen in Messen oder Stundengebeten gesungen, hielt das weihnachtliche Liedgut im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend Einzug in bürgerliche Familienstuben. Seit der ersten Schallplattenaufnahme im Jahr 1905 gehört „Stille Nacht, Heilige Nacht“ zu den meistverkauften Weihnachtsliedern weltweit. Allein die Aufnahme von Bing Crosby, in der englischen Adaption „Silent Night“, aus dem Jahr 1935 verkaufte sich millionenfach.



Ausgabetag: 02.11.2015
Wert (in Euro Cent): 62 + 30
Motiv: Singende Kirchengemeinde
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Greta Gröttrup, Hamburg
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3183 / selbstklebend: MiNr. 3186
 
Brigitte Am: 25.09.2015 07:08:00 Gelesen: 739157# 297 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Schätze aus deutschen Museen“
Thema: „Martin Schongauer - Geburt Christi mit Anbetung der Hirten“

Er war einer der bedeutendsten Maler und Grafiker seiner Zeit: Martin Schongauer (um 1445/50–1491). Dabei kennt man den ersten deutschen „peintre graveur“ (Stechmaler) vorwiegend als Grafiker. 116 seiner Kupferstiche, jeder von ihm eigens signiert, haben sich erhalten. Wohl als einer der ersten Künstler nummerierte er seine Stiche durchgängig. Er signierte sie mit seinen Initialen „MS“, vervielfältigte sie in hohen Auflagen und verbreitete sie in ganz Europa. Das malerische Werk Schongauers hingegen ist äußerst rar. Nur wenige seiner Gemälde haben die Zeit überdauert. Sie sind sämtlich herausragende Werke der deutschen spätgotischen Malerei. Unter diesen ist das um 1480 entstandene Bild „Geburt Christi mit Anbetung der Hirten“.

Dargestellt ist die berühmte Szenerie im Stall zu Bethlehem. In der ärmlichen Hütte beten Maria und Josef zum zerbrechlich wirkenden Jesuskind, das auf dem Boden vor ihnen liegt.

Die kleine Familie scheint zusammen mit Ochs und Esel in der Hütte geborgen und von einem heiligen Bezirk umgrenzt. Dies wird durch die Bildkomposition unterstrichen, die das Gemälde mittels einer von links oben nach rechts unten verlaufenden Diagonale in ein „Innen“ und ein „Außen“ teilt. Vertreter der Außenwelt sind die drei Hirten, die respektvoll vor dem Eingang des Stalles knien. Sie repräsentieren drei Lebensalter und machen damit deutlich, dass jung wie alt dem Christuskind die Ehre erweisen. Heute ist das kleinformatige Gemälde (37,5 x 28 cm) die „Geburt Christi mit Anbetung der Hirten“ in der Gemäldegalerie Berlin zu bewundern.

Selbst in Italien wurde Schongauer so verehrt, dass kein Geringerer als Michelangelo seine „Versuchung des Heiligen Antonius“ kopiert haben soll. Zu den größten Bewunderern Martin Schongauers gehörte u.a. auch der junge Albrecht Dürer, der 1492 extra nach Colmar pilgerte, um den Künstler zu treffen. Als er in Colmar eintraf, war Schongauer kurz zuvor verstorben. Dennoch ist der Einfluss, den Schongauer auf Dürers Werk hatte, unübersehbar.



Ausgabetag: 02.11.2015
Wert (in Euro Cent): 145
Motiv: Ausschnitt aus dem Gemälde «Geburt Christi mit Anbetung der Hirten»
© bpk I Gemäldegalerie, SMB, Kaiser-Friedrich-Museum-Verein I Jörg P. Anders
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co.KG,
Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 33 x 39 mm
MiNr. 3184
 
Brigitte Am: 28.09.2015 07:11:00 Gelesen: 738470# 298 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Freude schenken“

Die Weihnachtszeit gehört für viele Menschen zur schönsten Zeit des Jahres. Man bastelt Adventsschmuck, geht auf den Weihnachtsmarkt, backt Plätzchen und erfreut sich an der von Schnee überzuckerten Landschaft. Besonders für Kinder ist die Vorweihnachtszeit aufregend, liegt doch über allem eine geheimnisvolle Spannung: Wie wird der Weihnachtsbaum aussehen?

Welche Geschenke werden darunter liegen? Werde ich das bekommen, was ich mir so sehr gewünscht habe? Kinder malen sich in Gedanken das Fest in den schönsten Farben aus. Aber Vorsicht: Schon der römische Gelehrte Seneca wusste: „Schenken ist keine leichte Sache und bereitet viel Schwierigkeiten“. Die hohe Schule des Schenkens ist eine manchmal quälende und dennoch wundervolle Herausforderung.

Zwar ruft die richtige Gabe zum richtigen Zeitpunkt Rührung oder wahre Begeisterung hervor, allerdings kann dabei leider auch hin und wieder zu Fehlgriffen kommen, die einen in ein Fettnäpfchen treten lassen. Die hohe Schule des Schenkens ist nichts anderes als eine zivilisatorische Ausformung der Höflichkeit, des Einfühlens in den Anderen und des menschlichen Miteinanders.

Und auch bei allen Schwierigkeiten – der oft genannten Qual der Wahl – macht Schenken doch auch große Freude. Nichts erfüllt einen mehr, als die richtige Wahl getroffen zu haben, ein Geschenk, das dem Empfänger entspricht. Denn dann bereitet man nicht nur dem Beschenkten eine Freude, sondern auch sich selbst.

Und – nehmen Sie sich die Zeit, ihr Geschenk zu verpacken. Denn Studien zeigen immer wieder, dass ein verpacktes Geschenk vom Beschenkten deutlich mehr geschätzt wird. So lohnt der Aufwand mit buntem Papier und Schleife – auch wenn Umweltorganisationen jedes Jahr zu Weihnachten etwas anderes propagieren. Ist das Geschenk aufwändig und geschmackvoll eingepackt, signalisiert es dem Beschenkten eine umso größere Wertschätzung, da sein Gegenüber mehr Zeit und Mühe in den Akt des Schenkens investiert hat. Das Papier steigert auch die gespannte Erwartung – ganz nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude.



Ausgabetag: 02.11.2015
Wert (in Euro Cent): 62
Motiv: Kind mit Teddybär-Geschenk
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Regina Kehn, Hamburg
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3185 / selbstklebend: MiNr. 3187
 
Brigitte Am: 18.11.2015 09:36:58 Gelesen: 728271# 299 @  
Postwertzeichen „Ergänzungsmarke“
Thema: „Ziffer 8“
Vorbehaltlich Genehmigung Portoanpassung durch die Bundesnetzagentur
Anlass

Zum 1. Januar 2016 wird der Preis für den nationalen Standardbrief der Deutschen Post von 0,62 Euro um 8 Cent auf 0,70 Euro erhöht. Briefmarken mit der Wertangabe 62 Cent werden bis zum 31. Dezember 2015 für den bis dahin geltenden Standardbriefpreis von 0,62 Euro zur Frankatur von Sendungen angeboten.

Damit auch nach dem Jahreswechsel nicht aufgebrauchte 62-Cent-Briefmarkenbestände weiter verwendet werden können, bietet die Deutsche Post eine 8-Cent-Briefmarke als Ergänzungsmarke an. Bereits ab dem 3. Dezember 2015 ist die Marke erhältlich und ab diesem Datum können Kunden auch schon die ersten Briefmarken mit der neuen Wertangabe 70 Cent erwerben.

Die vorzeitige Information über die Preisänderung und das Briefmarkenangebot ermöglicht den Kunden der Deutschen Post, ihre Bevorratung mit Briefmarken für die Freimachung von Standardbrief-Sendungen rechtzeitig und bedarfsgerecht umzustellen. Die Umstellung wird durch das flankierende Angebot der Ergänzungsmarke wesentlich erleichtert. Kunden können ihren Bestand an 62-Cent-Briefmarken dem absehbaren Bedarf anpassen und auch noch nach dem 1. Januar 2016 unter Verwendung der 8-Cent-Ergänzungsmarke kontinuierlich aufbrauchen. Ein Umtausch „alter“ Marken ist daher weder notwendig noch vorgesehen. Parallel zum Bestandsabbau bei den 62-Cent-Briefmarken können die Kunden ihren jeweils benötigten Anfangsbestand an 70-Cent-Briefmarken rechtzeitig aufbauen.

Die Gestaltung der Ergänzungsmarke ist ihrem speziellen Verwendungszweck angepasst. Das Motiv zeigt großformatig die Ziffer 8 sowie auf einem blauen Preisfeld klein die Wertangabe 8 Cent. Das spezielle Markenformat verdeutlicht die gegenüber der Dauerserie „Blumen“ und den Sonderpostwertzeichen außerordentliche Stellung dieser Briefmarke als Ergänzungsmarke. Sie wird nass- und auch selbstklebend – letzteres als 20er-Markenset – angeboten.



Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 8
Motiv: Die Ziffer 8 großformatig und die Wertangabe 8 Cent klein auf blauen Preisfeld
Foto: © Klein und Neumann, Iserlohn
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Joh. Enschede Security Print, Haarlem (NL)
Größe Postwertzeichen: 18,75 x 22,00 mm
MiNr. 3188 / selbstklebend: MiNr. 3196
 
Brigitte Am: 20.11.2015 07:03:00 Gelesen: 727871# 300 @  
Postwertzeichen
Dauerserie: „Blumen“
Thema: „Schokoladen-Kosmee“
Vorbehaltlich Genehmigung Portoanpassung durch die Bundesnetzagentur

Die „Schokoladenblume“ macht ihrem Beinamen alle Ehre. Wenn die Sonne scheint, verströmt die eigentlich „Schokoladen-Kosmee“ (Cosmos atrosanguineus) genannte 50-60 Zentimeter große Gartenblume einen wunderbaren Duft nach Zartbitter-Schokolade. Dabei gilt: Je wärmer und sonniger das Wetter, je fortgeschrittener die Nachmittagsstunden, desto intensiver das Schokoladenaroma. Die Sommerstaude gehört zur Gattung der Kosmeen (Schmuckkörbchen) und blüht von Juli bis Oktober in wunderschönem kräftigem Burgunderrot. Sie liebt einen sonnigen und warmen Standort sowie humusreichen und feuchten Boden.

Dabei ist sie als Zierstaude in Rabatten und als Topfpflanze für Balkon oder Terrasse geeignet. Hohe Ansprüche stellt die ursprünglich aus Mexiko stammende Gartenblume nicht. Nur auf ausreichende Wasserzufuhr ist zu achten. Staunässe sollte man vermeiden, sonst faulen die Wurzeln und die Pflanze stirbt ab. Um die Staudenpflanze zu fördern, sollte man verwelkte Blüten regelmäßig abschneiden. Auch durch einen gezielten Schnitt erhält die Schokoladen-Kosmee wieder genügend Energie, um neue Triebe und Blüten herauszubilden. Abgeschnittene Blütenstängel eignen sich perfekt für die Blumenvase. Auch wenn die Schokoladen-Kosmee gut ohne auskommt, schadet eine leichte Düngergabe ab und zu nicht. Gut geeignet ist organischer Dünger wie Komposterde, Brennnesseljauche oder Teichwasser. Auf stickstoffhaltigen oder mineralischen Dünger sollte man hingegen verzichten.

Die Schokoladenblume ist nicht winterhart. Soll die empfindliche Gartenblume auch im nächsten Jahr wieder ihren verführerischen Schokoladenduft verströmen, müssen die Knollen im Herbst ausgegraben und an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden. Im nächsten Frühling kann man sie dann erneut einpflanzen. Namentlich zu verwechseln ist die „Schokoladen-Kosmee“ mit der gelb blühenden „Berlandierea lyrata“,die ebenfalls „Schokoladenblume“ genannt wird. Auch sie duftet nach Schokolade – allerdings nach einer Vollmilch-Variante.



Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 70
Motiv: Schokoladen-Kosmee
Foto: © Klein und Neumann
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3189 / selbstklebend: MiNr. 3197
 
Brigitte Am: 23.11.2015 07:08:00 Gelesen: 727213# 301 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Mikrowelten“
Thema: „Kieselalge“ und „Blüte Odermennig“
Vorbehaltlich Genehmigung Portoanpassung durch die Bundesnetzagentur

Die Natur birgt viele Geheimnisse, die nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind. Oft muss man sehr genau hinsehen, um Verborgenes zu entdecken. So leben in Meeren, Seen, Flüssen, Teichen und sogar in Pfützen teils mit bloßem Auge nicht erkennbare Organismen. Die Mikrowelten der Algen, Geißeltierchen oder Amöben sind oft erst unter dem Mikroskop in ihrer ganzen Schönheit und Vielfalt zu bestaunen. Auch der Odermennig macht sich lieber klein: Die kleinen goldgelben 5-zähligen Blüten der einst berühmten Heilpflanze sind nur etwa 5-8 mm groß und wachsen in schlanken Ähren an der Spitze des Stängels. Dennoch liegt in ihnen eine beträchtliche Heilkraft, wie schon die alten Ägypter und Griechen wussten.

Kieselalgen – botanisch „Diatomea“ oder „Bacillariophyta“ genannt – bilden einen wertvollen Teil des Planktons und sind das Grundnahrungsmittel für viele Meeres- und Süßwasserbewohner. Mit bloßem Auge sind Kieselalgen nicht immer zu erkennen, werden sie doch im Extremfall nur wenige Zehntel Millimeter groß. Jede Kieselalge ist von einem Kieselgehäuse umgeben, das aus zwei Teilen besteht, die perfekt aufeinander passen. Wie bei einer Pralinenschachtel ist der Deckel dabei stets größer als der Boden. Die Gehäuse haben oft prächtige Formen, geziert durch ein Rippen-, Streifen- Spitzen- oder Lochmuster.

Der 50 bis 120 cm hohe Odermennig aus der Familie der Rosengewächse wächst zwar für jedermann sichtbar in der Natur, das Wissen über seine Heilkräfte ist dennoch mit der Zeit fast verlorenen gegangen. Dem Odermennig wird „adstringierende“ (zusammenziehende) Wirkung nachgesagt, weshalb seine Blätter und Blüten gerne bei äußerlichen Verletzungen Anwendung finden. Besonders bei Sängern und Sprechern ist Odermennig-Tee beliebt, reinigt er doch die Stimme und schützt vor Infektionen. Auch wirkt der Tee anregend auf Leber, Galle und Milz, den Verdauungsapparat sowie auf Nieren und Blase. Blütezeit ist zwischen Juli und September, in dieser Zeit sollte das Heilkraut auch geerntet werden.





Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: „Kieselalge“ 70 / Motiv 2: „Blüte Odermennig“ 70
Motiv 1: Kieselalge in 600-facher Vergrößerung © KAGE Mikrofotografie
Motiv 2: Blüte Odermennig in 40-facher Vergrößerung © KAGE Mikrofotografie
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Andrea Voß-Acker, Wuppertal
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 39 x 33 mm
MiNr. Motiv 1: 3192 / selbstklebend: MiNr. 3205 / MiNr. Motiv 2: 3193 / selbstklebend: MiNr. 3206
 
Brigitte Am: 25.11.2015 07:11:00 Gelesen: 726740# 302 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „250 Jahre Technische Universität Bergakademie Freiberg“
Vorbehaltlich Genehmigung Portoanpassung durch die Bundesnetzagentur

Freiberg, die sächsische Universitätsstadt am Fuße des Erzgebirges, ist vor allem für ihre Bergbau- und Hüttenhistorie bekannt. Seit 1765 ist die heute rd. 40.000 Einwohner zählende Große Kreisstadt auch ein Magnet für Studierende und Wissenschaftler. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg ist die älteste noch bestehende Montanuniversität der Welt sowie einer der ältesten technischen Hochschulen weltweit. Tradition und Innovation gehen in Freiberg gut zusammen: Als nationale „Ressourcenuniversität“ arbeitet die Bergakademie intensiv an einer nachhaltigen Stoff- und Energiewirtschaft der Zukunft.

2015 feiert die geschichtsträchtige Bildungseinrichtung ihren 250. Geburtstag. Gegründet wurde die „Alma mater fribergensis“ am 21. November 1765 durch Prinz Xaver von Sachsen als Ausbildungsstätte für Bergleute. Zunächst entstanden eine geometrische Zeichenschule sowie eine metallurgische und chemische Lehranstalt.

Wilhelm August Lampadius (1772–1842), Professor an der Bergakademie für Chemie und Hüttenkunde, entdeckte 1796 hier den Schwefelkohlenstoff und richtete mit seinem chemisch-metallurgischen Laboratorium 1796/97 in Freiberg das erste Hochschullabor der Welt ein. Freiberger Wissenschaftler waren es auch, die zwei neue chemische Elemente entdeckten, 1863 das Indium, 1886 das Germanium.

In Freiberg studierten und forschten deutsche Geistesgrößen wie Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt und Novalis. Von Beginn an war die Bergakademie aber auch durch Internationalität geprägt. Gegenwärtig kommen 15 Prozent der Studenten aus dem Ausland. Das heutige Forschungsprofil der Bergakademie Freiberg besteht aus den vier Wissenschaftsgebieten Geologie, Material/Werkstoffe, Energie sowie Umwelt. Anlässlich des 250. Geburtstags der Bergakademie Freiberg sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Höhepunkt des Jubiläumsreigens ist ein Festakt im November 2015, zu dem Bundespräsident Joachim Gauck sowie zahlreiche Hochschulrektoren aus aller Welt erwartet werden.



Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 70
Motiv: Mineralien aus der Nähe Freiberg
Farbige Mineralienabbildung und Schriftzug: © Martin Haubenreißer, Leipzig
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Elisabeth Hau, Nürnberg
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co.KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3194 / selbstklebend: MiNr. 3198
 
Brigitte Am: 27.11.2015 07:01:00 Gelesen: 726208# 303 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Paul Klee - Gemälde: Himmelsblüten über dem gelben Haus“

„Ein eigenes Haus, aus dem die Blüten seiner Kunst wachsen könnten, verwurzelt in heimatlicher Erde“, dies sei sein Lebenswunsch, sagte Paul Klee (1879–1940) einmal. Bildlich setzte der Künstler seinem Traum in „Himmelsblüten über dem gelbem Haus (das auserwählte Haus)“ ein Denkmal. Das Aquarellgemälde entstand 1917 während seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg. Paul Klee gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der modernen Kunst. Er schuf ein ebenso universales wie individuelles Werk, das zwischen allen Strömungen seiner Zeit anzusiedeln ist.

Das gelbe Haus mit dem mattroten Ziegeldach wird flankiert von einer Häusergruppe in Türkis, Lila und Grün. Aus dem Haus wachsen zwei Äste mit geometrisch geformten Blüten zum Himmel empor. Künstlerische Fantasie sprengt die Grenzen des Irdischen. Im gleichen Rhythmus wie die Blütenpracht bewegt sich der neben der Häusergruppe stehende Tannenbaum, seine Äste entfalten sich wie ein Regenschirm gen Himmel. Geerdet wird die Szenerie durch die in gedämpften, dunklen Farben gehaltenen Dreiecke des kartonierten Rahmens, der das kleine Aquarell umgibt. Sie wirken bedrohlich und schützend zugleich. Ein kleines „K“ ziert die Fassade des gelben Hauses, die Signatur benennt den Urheber des Traumes: Paul Klee.

Als ein Mitglied der Künstlergruppe „Blauer Reiter“ hatte sich Paul Klee bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinem zeichnerischen und grafischen Werk einen Namen gemacht. Doch schon bald löste er sich von den Gefährten und beschritt eigene künstlerische Wege. Ein einschneidendes Erlebnis wurde die Reise nach Tunis, die Klee mit den Malerfreunden August Macke und Louis Moilliet im April 1914 unternahm. Im Laufe der zwei Wochen fand Klee zu einem neuen künstlerischen Stil. Fasziniert vom Licht und den Farben des Südens wendete er sich immer mehr der Malerei zu. Paul Klee starb am 29. Juni 1940. Das „Himmelsblüten-Haus“ aus dem Museum Berggruen gibt sich derzeit in der „Sammlung Scharf-Gerstenberg“ in Berlin die Ehre.



Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 240
Motiv: Aquarell und Gouache „Himmelsblüten über dem gelben Haus“
© Werk: bpk / Nationalgalerie, SMB, Museum Berggruen / Jens Ziehe
Signatur: Klee-Nachlassverwaltung
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Sibylle Haase & Prof. Fritz Haase, Bremen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 33 x 39 mm
MiNr. 3195
 
Brigitte Am: 02.12.2015 08:48:21 Gelesen: 725303# 304 @  
Postwertzeichen
Serie: Dauerserie „Blumen“
Motiv: „Fuchsie“

Sie ist ein wahrer Klassiker der Balkonbepflanzung: Was die Geranie für die Sonne ist, ist die Fuchsie (Fuchsia) für den Schatten: Es gibt kaum einen Balkon oder eine Terrasse, die im Sommer nicht mir ihr geschmückt wird. Die meisten Fuchsien sind strauchartig und erreichen eine Größe von 30 bis 120 Zentimeter. Sie blühen von Mai bis Oktober in verschiedenen Farben. Die Nachtkerzengewächse werden besonders gerne als Hängepflanze für Ampeln oder als Ziergehölz für Kübel und Balkonkästen verwendet. Fuchsien lieben schattige bis halbsonnige Standorte, direkte Sonneneinstrahlung ist problematisch. Unerlässlich ist regelmäßiges Gießen. Bei trockenem Wetter sollten die Blätter und Blüten zusätzlich mit Wasser besprüht werden.

Über 100 Wildarten sind bis heute bekannt. Die meisten davon stammen aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas, einige kommen auch auf Tahiti und Neuseeland vor. Im frühen 18. Jahrhundert kamen die ersten Fuchsien nach Europa. Benannt wurde sie nach dem deutschen Botaniker Leonhart Fuchs (1501–1566). Im 19. Jahrhundert wurde das Gehölz mit seinen lüsterförmigen Blüten zu einer beliebten Zierpflanze und variantenreich weitergezüchtet. So sind durch Kreuzungen bis heute in Europa über 6.000 Sorten entstanden. Dabei gibt es niedrig wachsende Arten wie die „Fuchsia procumbens“, aber auch die „Fuchsia excorticata“, die eine Höhe von fast zehn Metern erreicht.

Bis auf wenige Sorten sind Fuchsien nicht winterhart. Beim Umtopfen sollte man darauf achten, keine zu großen Gefäße zu verwenden, ansonsten entwickeln die Pflanzen keinen stabilen Wurzelballen. Wer eine dichte, buschige Form erlangen will, sollte die weichen, noch nicht verholzten Triebspitzen ausbrechen. An dieser Stelle entwickeln sich dann zwei oder mehrere Seitentriebe.

Auch sollte man Fuchsien von März bis August regelmäßig düngen. In Freibeeten eignen sich Fuchsien in kleinen Gruppen in Rabatten und am Gehölzrand. Geeignete Pflanzpartner sind Frühblüher wie Akelei, Zierlauch, Waldstauden und Gräser.



Ausgabetag: 03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 400
Motiv Fuchsie Foto: © Klein und Neumann
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3190
 
Brigitte Am: 03.12.2015 07:11:00 Gelesen: 725213# 305 @  
Postwertzeichen
Serie: Dauerserie „Blumen“
Motiv: „Bienen-Ragwurz“

Außergewöhnlich ist seine Optik, einmalig seine Bestäubungstechnik: Der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) aus der Familie der Orchideen. Die Pflanze wird 20 bis 50 Zentimeter hoch, besitzt zwei bis vier in einer Rosette angeordnete Laubblätter sowie lilafarbene Blüten. Der Blütenstand ist sehr locker und umfasst lediglich drei bis zehn Blüten pro Pflanze. Betrachtetet man den Bienen-Ragwurz aus der Entfernung scheint es, als würde sich eine Biene auf der Blüte tummeln. Stattdessen ist es ein Teil der Pflanze. Einige Insektenarten, etwa männliche Hornbienen, lassen sich dadurch täuschen, nehmen den Blütenpollen während einer sogenannten Pseudokopulation auf und tragen ihn zur nächsten Blüte weiter. Dieses Phänomen wird in der Botanik auch „Sexualtäuschung“ genannt.

Der in den Monaten Juni und Juli aufblühende Bienen-Ragwurz wird dennoch nur selten fremdbestäubt. So greift die Pflanze zu einem weiteren botanischen Trick: Der Selbstbestäubung (Autogamie). Dazu biegt sich der an der Spitze sitzende Staubbeutel mit den Pollenpaketen auf die Narbe herab und berührt diese schließlich – eine absolute Seltenheit in der Gattung der Orchideen. Aufgrund der Selbstbestäubung schwankt das Vorkommen des Bienen-Ragwurz von Jahr zu Jahr beträchtlich. Insgesamt gelangen nur rd. 10 Prozent einer Population zur Bestäubung. War sie allerdings erfolgreich, bildet die Pflanze rd. 10. 000 winzige Samen aus.

Der Bienen-Ragwurz reagiert auf unterschiedliche Witterungsverhältnisse äußerst sensibel. So kann es in manchen Jahren aufgrund von kalten Wintern oder Frühjahrstrockenheit vielerorts zu einem „Totalausfall“ der Blüte kommen. Der Bienen-Ragwurz bevorzugt kalkreiche Böden und wächst auf Magerrasen und in lichten Trockenwäldern. In Deutschland ist er insbesondere in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Thüringen und dem Saarland anzutreffen. Dennoch gehört er hierzulande zu den bedrohtesten Pflanzenarten überhaupt. In Österreich ist die seltene Orchideenart bereits nahezu ausgestorben.



Ausgabetag:03.12.2015
Wert (in Euro Cent): 450
Motiv Bienen-Ragwurz Foto: © Klein und Neumann
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3191
 
Brigitte Am: 16.12.2015 08:58:19 Gelesen: 723039# 306 @  
Postwertzeichen
Dauerserie: „Blumen“
Thema: „Alpendistel“

Die Alpendistel (Carduus defloratus), auch „Bergdistel“ genannt, ist in Höhen von bis zu 3000 Metern im gesamten Alpenraum und im Alpenvorland, aber auch in Mittelgebirgen anzutreffen. Die mehrjährige, krautige Pflanze wird 20 bis 80 Zentimeter hoch und hat markante, bogig aufsteigende Stängel. Die schmucke Blume aus der Gattung der Ringdisteln wird nach der „Roten Liste“ der verschollenen und gefährdeten Pflanzen zumindest als „schonungsbedürftig“ eingestuft. Verbiss und Tritt von Gämsen und anderem Bergwild haben ihren Bestand verringert. Pflücken darf man die Distel daher auf keinen Fall. Auch sollten Wanderer durch aufmerksames Begehen des Geländes stets bemüht sein, den Korbblütler nicht zu zertreten oder anderweitig zu schädigen.

Die Alpendistel ist leicht zu erkennen. Der untere Stängelabschnitt ist dicht beblättert, der obere meist blattlos und filzig behaart. Die Blätter sind lanzettlich, auf der Oberseite kahl, auf der Unterseite meist leicht behaart. Am Rand sind sie dornig gezähnt. Die purpurroten, einzeln stehenden, leicht nickenden Blüten werden bis zu 20 Millimeter breit und bestehen aus bis zu 200 zweilippigen Röhrenblüten. Dennoch ist die Alpendistel unter Umständen mit der „Fedrigen Flockenblume“ (Centaurea uniflora) zu vewechseln, die in Blüten- und Blätterform ähnlich ist. Unter deren purpurroten Scheinblüte befindet sich jedoch ein kugelförmiges braunes Gebilde mit gelblich braunen Anhängseln. Auch ist im Unterschied zur Alpendistel der ganze Stängel mit Blättern versehen.

Die Alpendistel, die nicht als Heilpflanze verwendet wird, blüht von Juni bis Oktober. Die Blüten werden vor allem von Bienen und Hummeln bestäubt. Die reifen Früchte besitzen einen feinen, bis 1,5 Zentimeter langen Haarkranz, der als „Flug-Einrichtung“ dient. Der Wind verbreitet sie in alle Himmelsrichtungen. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab. Einzig ein an der Erdoberfläche liegender Spross bleibt zurück, aus dem im Frühjahr die Pflanze neu austreibt.



Ausgabetag: 02.01.2016
Wert (in Euro Cent): 250
Motiv Alpendistel Foto: ©Klein und Neumann
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3199
 
Brigitte Am: 18.12.2015 07:03:00 Gelesen: 722851# 307 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Klassische deutsche Automobile“
Thema: „Porsche 911 Targa und „Ford Capri 1“

Bereits bei ihrer Premiere haben sie Neuland betreten, Emotionen geweckt und für Aufsehen gesorgt. Bis heute lassen sie die Herzen der Autoliebhaber höher schlagen. Der Porsche 911 Targa, eine Karosserievariante des Porsche 911, im Jahr 1965, und vier Jahre später der Ford Capri 1. Der Porsche: Kein Coupé, kein Cabrio, aber irgendetwas dazwischen. Eine ganz neue Fahrzeugkategorie. Genauso der Ford Capri 1, der als „kleiner Bruder“ des US-Bestsellers Ford Mustang den europäischen Markt für Sportcoupés erschloss. Mit seiner Mischung aus Sportwagenoptik, grundsolider Großserientechnik und erschwinglichem Preis erschloss auch er ein ganz neues Marktsegment.

Die Basisversion des Porsche 911 war 1964 mit einem 2-Liter-Sechszylinder-Boxermotor und einer Leistung von 96/130 (kw/PS) auf den Markt gekommen. Damit beschleunigte der 911er in 9,1 Sekunden von Null auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Das spezielle Charakteristikum des „Targa“ ist eine abnehmbare, zweiteilige Dachkonstruktion, wobei nur ein Überrollbügel übrig bleibt. Die Porsche-Werbung nennt den Sportwagen ein „Sicherheits-Cabrio“. 1966 geht der Targa, der zunächst für 22.380 DM zu haben war, in Serie. Seither wurden rund 100.000 Exemplare verkauft. Unter beständiger Modellpflege wurde der Porsche 911 Targa immer weiter entwickelt. Heute sind von den rd. 853.000 Porsche vom Typ 911 weltweit rd. 13 Prozent Targas (Stand 2014).

Der Ford Capri 1 war dem 1964 in den USA mit großem Erfolg eingeführten Ford Mustang nachempfunden. Gebaut wurde er für den europäischen Markt von 1969 bis 1973. Entsprechend den europäischen Gepflogenheiten war der Ford Capri allerdings kleiner und schwächer motorisiert als der große US-Bruder. Im Gegenzug punktete der Ford Capri jedoch mit seinen Sportwagen-Proportionen, insbesondere der langen Motorhaube und dem gedrungenen Heck. Und er lockte durch seinen Preis: Die 6995 DM für die Basisversion waren auch für mittlere und untere Einkommensklassen erschwinglich.





Ausgabetag: 02.01.2016
Wert (in Euro Cent): „Porsche 911 Targa“ 70 Cent / „Ford Capri 1“ 70 Cent
Motiv Porsche 911 Targa, ©Porsche AG, Historisches Archiv / Ford Capri 1, ©Ford Werke GmbH
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Serres, Hattingen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
Porsche MiNr. 3201 / selbstklebend: MiNr. 3213 / Ford MiNr. 3202 / selbstklebend: MiNr. 3214
 
Brigitte Am: 21.12.2015 07:11:00 Gelesen: 722427# 308 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Burgen und Schlösser“
Thema: „Löwenburg Kassel“

Die „Löwenburg“ im Kasseler Schlosspark „Wilhelmshöhe“ zählt zu den ungewöhnlichsten und facettenreichsten Bauwerken der Romantik. Von weitem gleicht der Bau einer typischen Ritterburg aus dem Mittelalter. Errichtet wurde die Löwenburg jedoch erst zwischen 1793 und 1801 im Auftrag von Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel, dem späteren Kurfürsten Wilhelm I. (1743–1821). Künstliche Ruinen waren im 18./19. Jahrhundert Ausdruck einer neuen, romantischen Gesinnung, die das Mittelalter verklärte. Sie wurden meist als malerischer Blickfang für Parkanlagen (Parkstaffage) entworfen. Die Burganalage wurde aus Habichtswälder Tuffstein auf einem Felsplateau über der sogenannten Wolfsschlucht errichtet.

Ein spektakulärer Ort, fällt doch hier das Gelände gen Osten in Richtung des Wilhelmshöher Schlosses und der Stadt Kassel steil ab. Die erste Baumaßnahme bestand in der Errichtung des „100 alte Kasseler Fuß“ (ca. 30 Meter) hohen Bergfrieds. Komplettiert wurde der Wehrturm durch ein Küchengebäude, Teile des späteren Herrenhauses sowie der Wohnung des Burgvogts. Kennzeichnend für die Bauweise waren ein unregelmäßiges Mauerwerk sowie ruinenhafte Bauteile: Merkmale, durch die das vermeintlich hohe Alter der „Ruine“ unterstrichen werden sollte.

Noch 1794 beauftragte Wilhelm IX. eine Erweiterung. Als dekorative Ruinenburg mit nur wenigen nutzbaren Räumen konzipiert, ließ der Landgraf die Anlage nun zu einem „gothischen Bergschloss“ ausbauen. 1796 begann die dritte und letzte Bauphase. Bestehende Gebäude wurden aufgestockt, letzte Baulücken geschlossen. Bisher rein dekorative Ruinenteile baute man zu funktionalen Räumen um, die Fassaden erhielten eine repräsentativere Optik. 1798 wurde die Löwenburg feierlich eingeweiht.

Wilhelm IX. nutzte sie insbesondere als privaten Rückzugsort. Hier verbrachte er Zeit mit seiner Mätresse Karoline von Schlotheim (1766–1847), fernab vom Hofzeremoniell auf Schloss Wilhelmshöhe. Daher war die Löwenburg auch ein als Ritterburg verkleidetes „Lustschlösschen“.



Ausgabetag: 02.01.2016
Wert (in Euro Cent): 90
Motiv: Löwenburg Kassel Foto: Fotolia Online Bildagentur
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nicole Elsenbach, Hückeswagen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3200
 
Brigitte Am: 23.12.2015 07:03:00 Gelesen: 722185# 309 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Wildes Deutschland“
Thema: „Bayerischer Wald“

„Mir san vom Woid dohoam – da Woid is schee“ klingt es inbrünstig in einem Volkslied der „Woidler“, wie sich die Bewohner des Bayerischen Waldes gerne nennen. Der ca. 6000 Quadratkilometer große Bayerische Wald bildet zusammen mit dem tschechischen Böhmerwald die größte zusammenhängende Waldlandschaft Mitteleuropas. Der größte Teil des „Bayerwalds“ liegt in Niederbayern. Der Nordteil gehört zur Oberpfalz, im Süden reicht der Bayerische Wald bis zur Grenze Oberösterreichs.

242 Quadratkilometer des Waldgebietes gehören zum „Nationalpark Bayerischer Wald“. Er wurde 1970 gegründet und war der erste seiner Art in Deutschland. Hier lautet seit Ende der 1980er-Jahre das Motto „Natur Natur sein lassen“. So wird in einem Großteil des Waldgebiets auf Eingriffe durch Menschenhand bewusst verzichtet. Abgestorbene Bäume, Wurzelballen, umgestürzte Baumriesen bleiben einfach liegen. Doch was auf den ersten Blick „verwahrlost“ aussehen mag, birgt neues Leben. Auf dem vom Moderholz bedeckten Waldboden entwickelt sich eine neue, robuste Baumgeneration. Nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural dürfen sich Wälder, Bergbäche und Seen auf einer so großen Fläche nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer einmalig wilden Waldlandschaft entwickeln. Kein Wunder, dass der Nationalpark Rückzugsgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten geworden ist. Luchse, Fischotter, Wasseramsel und Eisvogel sind hier anzutreffen.

Im Vergleich zu den Alpen sind die Berge im Bayerischen Wald eine Nummer kleiner. Wer aber glaubt, die Region im Südosten Bayerns bestehe nur aus bewaldeten Hügeln, täuscht sich gewaltig. Immerhin 130 Gipfel reichen über 1.000 Höhenmeter hinaus.

Vom „Großen Falkenstein“ (1.315 Meter) oder „Lusen“ (1.373 Meter) reicht der Blick bis zu den Alpen im Süden und hinüber in den Böhmerwald im Osten. Der „Große Arber“, der mit 1456 Meter höchste Berg des Mittelgebirges, reicht sogar hinauf in die waldfreie, subalpine Zone. So gerät mancher Aufstieg sportlicher, als der Blick aus der Ferne vermuten lässt.



Ausgabetag: 02.01.2016
Wert (in Euro Cent): 85
Motiv: Blick vom großen Arber
©Foto: Norbert Rosing, Naturfotografie
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Dieter Ziegenfeuter, Dortmund
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3203
 
Brigitte Am: 28.12.2015 07:08:00 Gelesen: 720688# 310 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „1250 Jahre Schwetzingen“

Eingebettet in die Weite der Rheinebene ist Schwetzingen eine der fünf größten Städte des Rhein-Neckar-Kreises. Die ca. 21 500 Einwohner zählende Stadt mit der berühmten Schlossanlage liegt etwa 10 Kilometer westlich von Heidelberg und 15 Kilometer südöstlich von Mannheim entfernt. Ein Besuch lohnt sich das ganze Jahr über, besonders aber von Ende April bis Juni, wenn der Spargel geerntet wird und sich die Stadt anlässlich der „Schwetzinger Festspiele“ wochenlang in Festtagsstimmung präsentiert. So steht alljährlich die ganze Stadt im Blickpunkt der Musikwelt.

Mit der Verlegung der kurpfälzischen Residenz von Heidelberg nach Mannheim im Jahre 1720 wurde Schwetzingen unter Kurfürst Karl III. Philipp (1661–1742) zur Sommerresidenz erhoben. Ab den 1740er-Jahren setzte Kurfürst Karl Theodor (1724–1799) zusammen mit dem lothringischen Baumeister Nicolas de Pigage (1723–1796) eine Schloss-Erweiterung um. Von nun an wechselte der gesamte Hofstaat jährlich im Sommer von Mannheim hierher, um Staatsmänner, Künstler und Gelehrte zu empfangen, aber auch das einfachere, unbeschwerte „Leben auf dem Lande“ zu genießen. Man hörte Opern, vergnügte sich bei Bällen und Jagdgesellschaften und wandelte in der 72 Hektar großen barocken „Wohnlandschaft“ des Schlossgartens umher.

Diese Entwicklung endete 1777: Mit dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher erbte Kurfürst Karl Theodor Bayern und musste seine Residenz nach München verlegen. Durch den Weggang des Hofstaates verlor die Stadt zwar an fürstlichem Glanz, eine „adelige Hinterlassenschaft“ blieb ihr jedoch: Die Liebe zu Musik. Diesem Vermächtnis als „Musenhof“ ist Schwetzingen auch heute noch verpflichtet. Auch der Schwetzinger Spargel blieb der Stadt erhalten. 1668 von Kurfürst Karl Ludwig erstmals auf dem Areal seines Jagdschlosses angebaut, avancierte das „weiße Gold“ unter Karl Theodor zu einer echten Delikatesse. Züchtungen wie der „Schwetzinger Meisterschuss“ oder „Lucullus“ sind ein Qualitätsprodukt von Weltruhm.



Ausgabetag: 02.01.2016
Wert (in Euro Cent): 145
Motiv: Szenen aus Schwetzingen Foto: Auszug Faksimile „Lorscher Codex“ ©Stadt
Schwetzingen/Stadtarchiv Foto: „Schloss Schwetzingen“ und „Mozartsaal
Schloss“ ©Stadt Schwetzingen/Tobias Schwerdt Foto: „Schlossgarten“©mauritius-
Images.com/Alamy Foto: „decke Gartenmoschee“.T.See ©fotolia.de
Foto: „Spargelstangen“, Harald Biebel ©fotolia.de
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nicole Elsenbach, Hückeswagen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co.KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3204 / selbstklebend: MiNr. 3221
 
Brigitte Am: 30.12.2015 10:36:16 Gelesen: 719996# 311 @  
Postwertzeichen
Dauerserie: „Blumen“
Thema: „Madonnenlilie“

Die weiße Madonnenlilie (Lilium candidum) gilt als „Blume der Maria“ und wird seit Menschengedenken als heilige Pflanze verehrt. Bei den alten Griechen hieß sie „leirion“, die Römer nannten sie „lilium“, wovon das deutsche Wort „Lilie“ entlehnt ist. Die ältesten Darstellungen, Wandmalereien um 1600 v. Chr., finden sich auf Kreta im Königspalast von Knossos. Auch auf griechischen Vasen und Wandreliefs wurde die elegante Lilie immer wieder abgebildet. Als Sinnbild für Schönheit stellte man sie manch griechischer Göttin zur Seite. Im christlichen Kontext wurde sie zum Symbol für Reinheit und Keuschheit.

Doch war die Madonnenlilie nicht nur schön anzusehen, ihr wurde auch große Heilkraft nachgesagt. So verwendeten römische Naturgelehrte das aus den schalenförmigen Blüten gewonnene Öl zur Behandlung von Brandwunden und anderen Hautverletzungen. Es waren auch Römer, die Lilium candidum über die Alpen brachten. Schon Walahfried Strabo, der berühmte Abt des Klosters Reichenau, erwähnte die krautige Pflanze um 840 in seiner Schrift „Hortulus“. Größere Verbreitung fand sie durch Kreuzfahrer, die Lilienzwiebeln von ihren Eroberungszügen aus Südosteuropa und Westasien nach Europa brachten.

So tief hatte sich die weiße Lilie in die antike Kultur eingeprägt, dass sie den Weg aus dem Götterglauben in die christliche Symbolik fand. Lilium candidum wurde aufgrund seiner strahlend blütenweißen Farbe zum Symbol für Reinheit und Jungfräulichkeit. Daher erhielt die edle Pflanze schließlich auch ihren heutigen Beinamen: „Madonnenlilie“.

Wer die Madonnenlilie in seinem Garten blühen sehen will, sollte unbedingt ein sonniges Plätzchen mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden für die Anpflanzung vorsehen. Die Madonnenlilie erreicht eine Höhe von 80 bis 120 Zentimeter, Blütezeit ist Juni und Juli. Die Poesie der weißen Lilie ist übrigens – wie der Volksmund weiß – am besten in einer Mondscheinnacht zu genießen. Dann entfaltet sich der betörende Duft der „Lilium candidum“ am intensivsten.



Ausgabetag: 11.02.2016
Wert (in Euro Cent): 260
Motiv: Madonnenlilie
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH Berlin
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3207
 
Brigitte Am: 02.01.2016 07:01:00 Gelesen: 719329# 312 @  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag
Serie: „Für die Wohlfahrtspflege“
Thema: „Grimms Märchen - Rotkäppchen“

Die Geschichte vom „Rotkäppchen“, das vom bösen Wolf hinters Licht geführt wird, wurde als Volksüberlieferung von Generation zu Generation weitergegeben. Eine der ältesten schriftlichen Fassungen stammt von dem Franzosen Charles Perrault (1628–1703), der die Geschichte 1697 unter dem Namen „Le petit chaperon rouge“ veröffentlichte. Weitaus berühmter ist jedoch die Version der Brüder Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859), die das Märchen 1812 in den ersten Band ihrer „Kinder- und Hausmärchen“ aufnahmen. Die Kombination aus erzählerischer Raffinesse und erhobenem Zeigefinger – man höre immer auf den Rat der Eltern – machten die Grimm-Adaption zur populärsten Rotkäppchen-Variante. Rotkäppchen wird von der Mutter mit Kuchen und einer Flasche Wein zur Großmutter geschickt. Im Wald begegnet es dem Wolf.

Der verleitet das Mädchen vom Weg abzugehen und Blumen zu pflücken. Rotkäppchen erliegt der Verlockung. Der Wolf nutzt seinen Vorsprung, läuft zum Haus der Großmutter und verschlingt sie. Es folgt der dramatische Höhepunkt: Die Bettszene, in der sich der verkleidete Wolf als Großmutter ausgibt. Nach einem dramaturgisch ausgeklügelten Frage-und-Antwort-Spiel verschlingt der Wolf auch Rotkäppchen. Erst ein Jägersmann befreit sowohl Rotkäppchen als auch die Großmutter aus des Wolfes Bauch. Das Happy End ist die Hauptänderung in der Version der Brüder Grimm.

Die Lehre aus dem Märchen ist rein moralpädagogischer Natur. Das Schicksal von Rotkäppchen soll vor kindlichem Fehlverhalten warnen. Getreu dem Motto: „Gehst Du entgegen aller Vorschriften vom Wege ab, wird der böse Wolf dich fressen.“ Das Rotkäppchen erhält eine zweite Chance. Es erfährt eine Art Wiedergeburt mit Läuterung. Am Ende schwört Rotkäppchen, vom Ungehorsam und Herumtrödeln Abstand zu nehmen: „Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir´s die Mutter verboten hat.“ Damit scheint ein typisches Problem von Heranwachsenden ganz im Sinne der Erwachsenenwelt bewältigt.







Ausgabetag: 11.02.2016
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: „Im Wald“: 62 + 30 / Motiv 2: „Bei der Großmutter“: 85 + 40 / Motiv 3: „Gutes Ende“: 145 + 55
Motiv: Motiv 1: „Im Wald“ / Motiv 2: „Bei der Großmutter“ / Motiv 3: „Gutes Ende“
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Astrid Grahl und Lutz Menze, Wuppertal
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
Motiv 1: MiNr. 3208 / selbstklebend: MiNr. 3215 / Motiv 2: MiNr. 3209 / Motiv 3: MiNr. 3210
 
Brigitte Am: 04.01.2016 07:03:00 Gelesen: 718746# 313 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „200. Geburtstag Ernst Litfaß“

Wenn es nach dem Berliner Volksmund geht, ist er der berühmteste „Säulenheilige“ Deutschlands: Ernst Theodor Amandus Litfaß (1816–1874), der Erfinder der nach ihm benannten Litfaßsäule. Bis in die Gegenwart ist sein Name lebendig geblieben. Denn noch immer stehen allein in Berlin – der Heimatstadt des Erfinders – über 3.000 seiner zylinderförmigen Werbeflächen. In ganz Deutschland gibt es noch etwa 67.000 Litfaßsäulen, die zu Werbezwecken genutzt werden. Litfaß war Drucker, Buchhändler und Verleger – ein umtriebiger Geschäftsmann und einer der Väter der „Reklame“, die heute Werbung heißt.

Litfaß wurde am 11. Februar 1816 als Sohn des Gründers der Litfaß’schen Buchdruckerei geboren. Mit der Herausgabe großformatiger neuer Anschlagzettel, die bald schon „Litfasszettel“ genannt wurden, machte er sich einen Namen. Die Motivation der Geschäftsidee von Litfass war es, etwas gegen das ungeordnete Plakatieren in Berlin zu unternehmen. Jedes neu angebrachte Plakat lief Gefahr, mitsamt seiner Werbebotschaft sofort überklebt zu werden. Auch der Obrigkeit war das wilde Plakatieren – u.a. von Flugblättern politischen Inhalts – ein Dorn im Auge. Im Dezember 1854 schließlich handelte Litfaß mit dem Polizeipräsidenten Karl von Hinckeldey das Recht zur Aufstellung von 150 „Annonciersäulen“ im Stadtgebiet aus. Am 15. April des folgenden Jahres wurde das erste zylinderförmige Exemplar an der „Ziegenbockswache“ in Berlin-Mitte errichtet.

Am 1. Juli 1855 präsentierte Litfaß die Werbeträger der Öffentlichkeit. Endlich konnten sich Unternehmen verbindlich und über einen festgelegten Zeitraum Werbeflächen sichern. Behörden nutzten seine Säulen für Bekanntmachungen. Zudem wurden die Litfaßsäulen zur Ankündigung von Theaterstücken, Varietés, Revuen und Ausstellungen genutzt. Während einer Kur in Wiesbaden verstarb Litfaß am 27. Dezember 1874. Eine bronzene Litfaßsäule in der Berliner Münzstraße erinnert seit 2006 an ihren Erfinder, einen der erfolgreichsten Berliner Unternehmer des 19. Jahrhunderts.



Ausgabetag: 11.02.2016
Wert (in Euro Cent): 70
Motiv: Plakatiertes Portrait Ernst Litfaß
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Gregor Schöner, Bremen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3211
 

Das Thema hat 713 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12   13   14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 29 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.