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Thema: (?) (68) Briefe bestimmen: Frankreich
Wolf6638 Am: 01.02.2010 15:49:13 Gelesen: 39500# 1 @  
Hallo Miteinander,

kann mir jemand etwas zu solchen Briefen sagen?

Mich interessiert die Verwendung der Stempel und eine in etwa Wertangabe.

Ich bedanke mich schon jetzt für Eure Hilfe.

Wolf6638


 
Lars Boettger Am: 01.02.2010 16:11:13 Gelesen: 39492# 2 @  
@ Wolf6638 [#50]

Inlandsbrief für 20 Centimes - Brief leider verklebt. Normaler Punktstempel und kleine Zweikreisstempel. Wenn es keine "besondere" Farbe ist, bewegt sich der Wert in dieser Erhaltung im niedrigen einstelligen Eurobereich.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Wolf6638 Am: 02.02.2010 10:01:22 Gelesen: 39453# 3 @  
@ Lars Boettger [#60]

Hallo Lars,

vielen Dank für Deine Hilfe.

Gruß Wolf6638
 
Friedensfahrer Am: 03.10.2012 13:06:43 Gelesen: 38389# 4 @  
Hallo Sammlerfreunde,

kann mir jemand weiterhelfen mit diesem Brief von Paris nach Berlin. Warum die die zusätzlichen Stempel und die drei blauen Zahlen? Würde mich über eine Erklärung freuen.

Danke im voraus,
Gruß
Friedensfahrer!



Rückseite:


 
Cantus Am: 03.10.2012 23:42:48 Gelesen: 38345# 5 @  
@ Friedensfahrer [#4]

Hallo,

ich kann dir nur eine Teilantwort geben. Der R-Stempel links unten entspricht dem heutigen Klebezettel, den die Post auf Einschreibebriefen anbringt. Dieser Stempel entspricht auch dem Vordruck auf dem Briefumschlag, denn links oben beim Absender ist ja bereits vermerkt "Recommandé = Eingeschrieben". Man sprecht deshalb oft auch von R-Briefen, gemeint sind damit immer Einschreiben.

Daraus ergibt sich auch der Sinn der blauen Ziffer 148. Es handelt sich hier demnach um das Einschreiben Nr. 148, das beim Postamt Paris 6 am 14.6.1905 eingeliefert worden ist.

Das Stempeldatum habe ich aus der sehr schwach lesbaren "4" des Pariser Stempels sowie dem sehr sauberen Berliner Zustellstempel hergeleitet.

Die blaue 1 links unten ist möglicherweise ein postalisch angebrachter Hinweis, damit der Einschreibebrief im richtigen Postsack landet, 1 = Berlin.

Viele Grüße
Ingo
 
Friedensfahrer Am: 04.10.2012 10:12:01 Gelesen: 38325# 6 @  
@ Cantus [#5]

Hallo,

du hast mir schon sehr geholfen, vielen Dank für deine Mühe!

Gruß vom Friedensfahrer
 
bayern klassisch Am: 21.05.2015 14:11:30 Gelesen: 37195# 7 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Portobrief (Siegelseite blank) aus Paris vom 10.7.1816 nach Augsburg an den Bankier Charles (Karl?) Wohnlich.



Der Pariser Dreiecksstempel "P" ist klar, Paris lag im 3. Rayon, also R(ayon) No. 3 ist auch klar, aber die weinrote 4 kann keine französische Taxe sein, denn eine französische 4 sah ganz anders aus.

Jedenfalls strich die schwarze Tinte die rote 4 und ersetzte/vermerkte 33x, die der Empfänger in Augsburg zu zahlen hatte.

Ich hoffe, mir sagt mal einer, wie sich dieses Porto zusammen setzt und den Laufweg hätte ich auch gerne gewusst (Strasbourg - Kehl - Ulm?). Schon jetzt vielen Dank dafür!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 21.05.2015 22:32:51 Gelesen: 37148# 8 @  
@ bayern klassisch [#7]

Der P = port dû. Der R.N.3 ist doch ein TT Stempel. Die rote 4 "taxisch" ?

Lulu
 
bayern klassisch Am: 22.05.2015 06:39:08 Gelesen: 37130# 9 @  
@ zockerpeppi [#8]

Hallo Lulu,

ich bin mir nicht sicher, ob es ein Taxisstempel ist (der Rayon No. 3). Musste Frankreich nicht seine Briefe entsprechend kennzeichnen, damit Taxis sah, wie viel zu vergüten war?

Ob die Taxe in rot zu Taxis (Frankfurt am Main?) gehört, ist für mich nicht sicher. Dann müssten es Kreuzer (viel zu wenig), oder Batzen sein (4 Batzen = 16 Kreuzer, das könnte für Frankreich hinkommen, aber dann wären es ja 17 Kr. für Bayern und so eine Taxe gab es nicht).

Alles ein bisschen mysteriös.

Danke für deine Hilfe und liebe Grüsse,
Ralph
 
zockerpeppi Am: 22.05.2015 16:52:11 Gelesen: 37087# 10 @  
@ bayern klassisch [#9]

Hier der Scan aus dem Van der Linden, Stempel 2440



Beim Porto bin ich überfragt , ich habs nicht so mit X.

Lulu
 
Michael D Am: 22.05.2015 16:54:49 Gelesen: 37085# 11 @  
@ zockerpeppi [#10]

Hallo zusammen,

1802 waren Köln und die anderen genannten Städte französisch.

Gruß
Michael
 
zockerpeppi Am: 22.05.2015 17:13:48 Gelesen: 37075# 12 @  
@ Michael D [#11]

Mehr findet sich nicht im VdL in Bezug auf diese Stempel R.N°3 Type. 1802 ist die Erstbenutzung oder ? Die Grenze war doch am Rhein dachte mir bei Strasburg über die Grenze

@+
Lulu
 
bayern klassisch Am: 30.09.2016 10:01:17 Gelesen: 35527# 13 @  
Liebe Freunde,

im Rahmen der Arrondisierung meiner kleinen bayerischen Poste restante - Sammlung habe ich den hier günstig schnappen können: Bordeaux am 25.8.1854 für 20 Centimes nach Le Puy (425 km direkte Linie).



Der Empfänger war Herr Alfred Laroque aus Bordeaux, so dass der Vermerk "Bureau Resatnt. verständlich wird, denn man wusste in der Heimat nur, dass er in Le Puy war, aber nicht wo er logierte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
HWS-NRW Am: 03.12.2016 11:36:45 Gelesen: 35197# 14 @  
Hallo und einen schönen Samstag,

ich habe einen Beleg aus Frankreich und frage mich, warum neben der Paketgebühr von 3 Fr. noch eine Fiskal-Marke hinzu geklebt wurde.

Kann mir ein User weiterhelfen, das Paket lief ja nur innerhalb Frankreichs.



Paketkarte von Saverne nach WANGENBOURG (von 1936)

mit Sammlergruß
Werner
 
Cantus Am: 03.12.2016 12:41:13 Gelesen: 35183# 15 @  
@ HWS-NRW [#14]

Hallo Werner,

auf solohen Paketkarten finden sich immer passende Fiskalmarken. Es gibt dazu Spezialliteratur in französischer Sprache, sie liegt mir aber nicht vor. Und in den französischen Briefmarkenkatalogen sind diese Marken auch stets mit aufgeführt, nur eben bei Michel nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
HWS-NRW Am: 04.12.2016 17:25:04 Gelesen: 35150# 16 @  
@ Cantus [#15]

Hallo Ingo,

besten Dank für die erste Info, werde mir bei Zeiten den passenden Spazialkatlog besorgen. Obwohl ich immer noch nicht weiß, warum diese Fiscalmarken zusätzlich verklebt werden mußten.

Einen schönen 2. Advent
Werner
 
Gernesammler Am: 13.02.2017 20:06:18 Gelesen: 34591# 17 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief vom 20.9.1852 oder 62 bekommen der aus Frankreich/Paris nach Breslau spediert wurde, da auf der Rückseite der Stempel "Aus Frankreich per Aachen" abgeschlagen ist würde mich natürlich auch interessieren ob der Brief den Laufweg über Brüssel - Aachen - Hannover - Berlin - Breslau nahm oder ob der Brief ab Aachen über Frankfurt am Main spediert wurde.

Auf der Vorderseite ist der Absender "Cabinet de L`Empereur" und ein Kastenstempel "Franco Preuss: Eing.Grenze" der in Aachen laut Van der Linden abgeschlagen wurde.

Der Empfänger kann ich leider nicht entziffern hatte 3 ? zu zahlen, wieviel Franco/Porto hätte dieser Brief wirklich gekostet. Auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von Breslau am 22.9.

Gruß Rainer


 
volkimal Am: 13.02.2017 21:01:17 Gelesen: 34581# 18 @  
@ Gernesammler [#17]

Hallo Rainer,

der Empfänger ist:

Monsieur A. Scholtz, Ohlauer Stadtgraben 19, Breslau.

Sonst kann ich zu dem Brief nichts sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Gernesammler Am: 14.02.2017 19:11:24 Gelesen: 34542# 19 @  
Hallo Volkmar,

danke für die Auflösung des Adressaten, jetzt fehlt mir nur noch eine Auflösung des Portos und des Leitweges dazu. Vielleicht kann hier noch jemand helfen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.02.2017 19:48:35 Gelesen: 34531# 20 @  
@ Gernesammler [#17]

Lieber Rainer,

der Brief war ausweislich des Absenderstempels portofrei in Frankreich bzw. auch durch Belgien. Daher hat Aachen den Stempel zurecht abgeschlagen.

Eine Leitung über Frankfurt am Main kommt nicht in Frage - es wurde die "Nordroute" gewählt.

Weil der Brief hinsichtlich des franz. Absenders, wie auch des Empfängers keine Portofreiheit anzusprechen hatte, musste der Empfänger in Preußen 3 Silbergroschen bezahlen, weil er von Aachen ab der preussischen Grenze als einfacher Portobrief angesehen wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.02.2017 19:54:39 Gelesen: 34529# 21 @  
@ bayern klassisch [#20]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Auflösung zum Brief jetzt kann ich diesen im Ordner ablegen.

beste Grüße Rainer
 
zockerpeppi Am: 15.02.2017 21:35:24 Gelesen: 34488# 22 @  
Ergänzend noch der genau Wortlaut des Stempels auf der Vorderseite:



liebe Grüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 15.02.2017 21:37:20 Gelesen: 34487# 23 @  
@ zockerpeppi [#22]

Danke liebe Lulu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.02.2017 20:08:45 Gelesen: 34421# 24 @  
@ zockerpeppi [#22]

Hallo Lulu,

danke für den Scann des Französischen Stempels, gibt es für diesen auch eine Verwendungszeit, dies würde mich interessieren.

Gruß Rainer
 
zockerpeppi Am: 21.02.2017 09:26:44 Gelesen: 34393# 25 @  
@ Gernesammler [#24]

Das sagt dieses Schlaue Buch nicht. Aber wir können eine Vermutung aufstellen:

Diese Stempel Type wurde 1857 eingeführt. Das späteste Datum im Angebot bei Delcampe das ich heute Morgen entdeckt habe stammt aus dem Jahre 1878.

Laut einem anderen Buch aus meinem Fundus, wurde um 1884 die Stempel Type das erste Mal etwas geändert, dann nochmals 1888, 1890 usw. Briefe bei Delcampe nach 1884 sind auf jeden Fall nicht mit der 1857 Type gestempelt.

Also halten wir fest --> theoretisch 1857 - 1884.

Lulu
 
Gernesammler Am: 21.02.2017 20:05:59 Gelesen: 34353# 26 @  
@ zockerpeppi [#25]

Hallo Lulu,

herzlichen Dank für die Info, das hilft doch schon mal weiter.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.03.2017 18:17:22 Gelesen: 34275# 27 @  
Liebe Freunde,

wenns auch mal ein bisserl komplexer sein darf?



Brief aus Nizza nach Montreux in der Schweiz mit 40 Centimes für die 1. Gewichtsstufe richtig frankiert.

In Montreux war der Empfänger aber nicht, hatte jedoch auf der Post eine Nachricht hinterlassen, dass man ihm seine Briefe "poste restante Basel" nachschicken sollte. Daher kam für die Weiterleitung innerhalb der Schweiz kein Porto dazu.

Als der Brief in Basel poste restante ankam, war er aber schon nach Bad Schwalbach abgereist. Wäre der Brief NICHT poste restante gewesen, hätte die Schweiz nichts für ihn bekommen, weil er immer noch auf dem Postweg war, ohne ausgeliefert worden zu sein. Aber WEIL er poste restante war, galt er als ausgeliefert, so dass die Schweiz für ihn 3 Kreuzer bekam bis zur Grenze bei Efringen (Baden).

Bad Schwalbach lag im Bezirk von Thurn und Taxis, die einen eigenen Postvertrag mit der Schweiz hatten (15.10.1852). Dieser garantierte ihnen den geschlossenen Transit durch Baden mit der badischen Bahnpost bis Darmstadt, Mainz oder Frankfurt am Main. Daher belastete jetzt Basel die Post in Mainz mit 3 Kreuzern.

Das Briefepaket durchlief Baden und wurde in Mainz geöffnet. Dort erkannte man die Forderung von Basel an und addierte 9 Kreuzer als Aufgabepost im Postverein (über 20 Meilen von dem Grenztaxpunkt der Schweiz), so dass man 12 Kreuzer Porto notierte. Mit 1 Kreuzer Bestellgeld in Bad Schwalbach musste der Empfänger 13 Kreuzer total zahlen.

Der Brief ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine einmalige Gestellung "poste restante" die Schweiz erfreute - sie hatte keine Arbeit mit dem Brief, hatte ja von Frankreich schon "ihr Franko" aus den 40 Centimes bekommen und durfte so 3 Kreuzer kassieren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.03.2017 08:33:17 Gelesen: 34242# 28 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen simplen Portobrief aus Vienne (nein, nicht Wien auf französisch, obwohl man da manchmal ins Schleudern kommen könnte) nach Montbelliard, der poste restante gestellt war. Man schrieb den 5.6.1843 und der Empfänger war ein Vorfahre des Herrn Peugeot, dessen Namen Automobilbesessenen heute noch bekannt ist (und anderen auch).

Der Portobrief kostete Herrn Peugeot 6 Decimes und wird ihn sicher dort erreicht haben, weil es keine Anzeichen einer Retoure gibt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stefan Am: 28.03.2017 11:14:47 Gelesen: 34035# 29 @  
Der nachfolgende Beleg lässt sich - je nach nationaler bzw. politischer Einstellung und zeitlicher Perspektive - aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Dem Einen mag es um die französische Besetzung des seinerzeitigen zum Deutschen Reich gehörenden Dauerzankapfels Elsaß gehen, der Andere versteht darunter die Befreiung des Elsaß durch französische Truppen von der deutschen Herrschaft (1870/71 - 1914). Dieses Thema ist nicht neu, ungewöhnlich allerdings der Zeitpunkt der Umsetzung, da bereits einige Jahre früher (August 1914) als m.E. allgemein angenommen (November 1918). Vor einigen Monaten wurden in [1] Belege vorgestellt, welche auf eine bereits ab August 1914 erfolgten Wechsel der Staatszugehörigkeit verschiedener Orte im Elsass hinweisen; nach [2] handelt es sich hierbei um 93 Kommunen im Elsaß (Zeitraum 06.08.-16.08.1914). Die postalische Versorgung dieser Kommunen durch die französische Post [2] wurde am 06.10.1914 aufgenommen und es kamen Stempel der französischen Feldpost (Inschrift "TRESOR ET POSTES" mit den Nummern 42 bzw. 212) zum Einsatz.

Am 11.02.1915 wurden in fünf Orten zivile Postämter eröffnet: Dannemarie (dt. Dammerkirch), Masevaux bzw. abweichende Schreibweise Massevaux (dt. Masmünster), Moosch, Thann und Wesserling. Das Postamt in Montreux-Vieux (dt. Alt-Münsterol) kam einige Zeit später hinzu (nach [1]: 01.12.1915; nach [2] 01.12.1916). Nachfolgend eine Sendung des zivilen Postamtes in Dannemarie:



Auslandssendung per Einschreiben vom Dienstag, den 18.01.1916 aus Dannemarie (Alsace) an das Rote Kreuz in Genf (Schweiz), frankiert mit fünf Exemplaren à 10 Centimes (Mi-Nr. 117)

Die Sendung wurde zensiert, siehe entsprechende Vermerke (Stempel in grün und Aufkleber) vorder- und rückseitig. Der Brief selbst weist einen Durchgangsstempel von Genf vom Samstag, den 22.01.1916 auf.



Die seinerzeit für die sechs Postämter neu angeschafften französischen Stempel weisen neben dem Ortsnamen zusätzlich die Angabe "ALSACE" auf und sind in Kombination mit dem Datum auch als solche zu diesem Beitrag passend erkenntlich.

Aufgrund des Inkrafttretens des Waffenstillstandes von Compiègne am 11.11.1918 sollte bzw. wurde das Gebiet von Elsaß-Lothringen binnen 15 Tagen [3] nach Kriegsende seitens der deutschen Verwaltung geräumt und an Frankreich übergeben.

Das hier vorgestellte Exemplar fand sich vor kurzem in einem Belegeposten bei einem Sammlerkollegen. Darin befanden sich zwei weitere Exemplare aus Dannemarie (Stempeldatum erstes Quartal 1916) adressiert an das Rote Kreuz in Genf und dem Sammlerkollegen stellt sich bedingt durch [1] nun interessehalber die Frage, wie derartige Belege (in seinem Fall Einzelfrankatur der Mi-Nr. 119 bzw. MeF (2) der Mi.-Nr. 119 - Dauerserie "Sameuse" zu 25 Centimes) finanziell ansatzweise zu bewerten sind. Hat Jemand eine Idee?

Die zwei Belege selbst sind nun mit entsprechendem (post-)geschichtlichen Hinweis versehen in die Sammlung des Sammlerkollegen gewandert.

Gruß
Pete

[1] http://bdph.de/forum/showthread.php?16513-Franz-Post%E4mter-im-(noch)-deutschen-Ober-Elsass-1915-18-(Sundgau) und http://www.manfredkaiser.de/elsass_1915.html
[2] http://spal-philatelie.blogspot.de/2011/11/la-poste-francaise-en-haute-alsace.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsland_Elsa%C3%9F-Lothringen
 
10Parale Am: 08.08.2017 14:32:02 Gelesen: 32579# 30 @  
@ bayern klassisch [#28]

Die Firma Peugeot bzw. deren Vorfahren begannen ja - meines Wissens nach - mit Kaffeemühlen. Diese findet man noch im guten Zustand vereinzelt auf Antiquitätenmessen, im schlechteren Zustand hab ich sie schon auf Flohmärkten gesehen, die es im Elsass zahlreich gibt.

Dein Brief lief 1843 und kostete 6 decimes, was man auf der Vorderseite sehr gut lesen kann.

Habe nun einen ähnlichen Brief an die Firma Peugeot ausgegraben, der von Guebwiller nach Montbéliard lief und ebenfalls poste restante gestellt wurde. Er lief 2 Jahre später am 1. Juli 1845. Ob er auch 6 décimes gekostet hat, da bin ich mir nicht schlüssig. Der schwarze Groß-Schnörkel könnte das bedeuten.

Rechts unten der Preis des Verkäufers. Lass das mal so stehen, vielleicht ist das in ca. 200 Jahren mal von Bedeutung, wenn wir voraussichtlich ein Welt-Währung haben oder das Gold wieder seinen ursprünglichen Platz in der Weltordnung gefunden hat.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 08.08.2017 15:23:30 Gelesen: 32570# 31 @  
@ 10Parale [#30]

Hallo 10Parale,

ja, der ist auch nicht schlecht - und auch poste restante gestellt, prima. Ich habe ja ein Faible für diese Postsonderdienste, auch wenn sie, wie hier in Frankreich, kostenlos waren.

Peugeot - Briefe gibt es viele; nur von Bayern kenne ich kaum einen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.08.2017 15:38:28 Gelesen: 32562# 32 @  
@ 10Parale [#30]

Er lief 2 Jahre später am 1. Juli 1845. Ob er auch 6 décimes gekostet hat, da bin ich mir nicht schlüssig. Der schwarze Groß-Schnörkel könnte das bedeuten.

Der Brief kostete 3 Dècimes. Die französische Schreibweise der Taxziffern ist gewöhnungsbedürftig.

Beste Grüsse!

Lars
 
zockerpeppi Am: 08.08.2017 17:14:36 Gelesen: 32538# 33 @  
@ 10Parale [#30]

Ergänzend zu Lars Antwort:

Tarif von 1828 [1] für eine Distanz von 41 bis 80 km Luftlinie 3 décimes für den einfachen Brief < 7.5 g

Guebviller - Montbéliard sind Luflinie 53.90 Km [2]

viel Spass

Lulu

[1] http://atrinquier.pagesperso-orange.fr/tarifs/bureau/t1828.html
[2] https://www.luftlinie.org/Guebviller/Montb%C3%A9liard,Doubs,Bourgogne-Franche-Comt%C3%A9,FRA
 
Gernesammler Am: 06.10.2017 19:22:10 Gelesen: 31847# 34 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz spediert nach Beaune im französischen Departement Bas-Rhin. Der Empfänger welcher auch die 14 Sous für das Porto bezahlen musste war ein Herr Labaume Wein und Champagnerhändler. Ich weiß, dass Landau erst ab 1816 zu Bayern gehörte, vorher zur Französischen Post im Departement Bas-Rhin in Burgund.

Gestempelt mit Einzeiler von Landau (Feuser 1888-3 verwendet ab 1740).

Gruß Rainer


 
filunski Am: 06.10.2017 23:50:56 Gelesen: 31821# 35 @  
@ Gernesammler [#34]

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz

Hallo Rainer,

wirklich ein sehr schönes Stück!

Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dazu etwas "klugscheiße". Es ist nicht Landau in der Oberpfalz, sondern Landau in der Pfalz. Auch ab 1816 gehörte Landau, zwar zu Bayern, aber nie zur Oberpfalz sondern damals zur bayerischen Pfalz. Die Oberpfalz (Gegend zwischen Weiden, Regensburg und Neumarkt/OPf.) ist einer der sieben bayerischen Regierungsbezirke. Ich weiß das ganze "Drumrum" um diese bayerischen Regierungsbezirke ist für "Nicht-Bayern" nicht immer so ganz verständlich. ;-)

Herzliche Grüße aus der Oberpfalz,
Peter ;-)
 
Silesia-Archiv Am: 22.07.2018 20:48:39 Gelesen: 27664# 36 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Mithilfe ist mal wieder gefragt. Ein älterer Sammlerkollege der nicht über Internet verfügt möchte gerne wissen was dieser fest aufgeklebte rote Zettel auf dem beigefügten Beleg bedeutet? Der grüne Zettel deckt nur den Absender ab.



Kann jemand Auskunft geben? - und vielleicht auch sagen was so ein Beleg an Wert hat ?

In seinem Namen vielen Dank !

Beste Sammlergrüße Michael
 
zockerpeppi Am: 02.08.2018 21:40:38 Gelesen: 27360# 37 @  
Der Brief wurden in Betton aufgegeben adressiert an die Société philatélique in Rennes erreichbar unter der Telefonnummer ......

Schon in Betton kam der rote Klebezettel 'POSTELEC' auf den Beleg, man beachte den Stempel am unteren Rand. Laut Zettel müsste die gegebene Nummer 99 79 50 15 angerufen werden und die Art der Übergabe festgehalten werden. In Rennes wurde der Beleg am 8.10 abgestempelt. Ein Anruf (1er appel) wurde getätig und dies um 7h40 morgens und unten parafiert. Bei 'mode de distribution' wurde 'préposé' ausgefüllt, non réponse (keine Antwort) wurde nicht gestrichen.

ich zitiere, bis zu POSTELEC nach unten scrollen: http://www.philaconflans.fr/pieces-a-la-une.html

Le service POSTELEC a été mis en service le 16.12.85 en Bretagne. Celui-ci permettait d'aviser le destinataire de la réception d'un objet à son bureau de Poste. La taxe fixe pour ce service était de 5.00 F en sus du tarif LETTRE en vigueur. Le destinataire pouvait ensuite choisir le mode de distribution (retrait au bureau, distribution par porteur spécial avec rajout de la taxe, distribution normale ou mise en instance)

Postelec war also ein spezial Service der Post für den 5 Franken Gebühr berechnet wurden. Der Postelecservice wurde am 16.12.85 in der Bretagne ins Leben gerufen. Über diesen Service konnte der Empfänger über den Posteingang informiert werden und bestimmen wie die Übergabe ablaufen sollte: Entgegennahme am Schalter, Auslieferung durch Boten welche eine Zusatztaxe erforderte, normale Zustellung durch den Briefträger.

Der Beleg von deinem Kollegen war korrekt frankiert: 2fr20 für den normalen Brief + 5 Franken für den Postelec Service. Da Préposé auf dem Zettelchen ausgefüllt war, nahm der Empfänger die Zustellung persönlich beim Postvorsteher entgegen

Was so ein Beleg wert ist (?): Ich würde mein Glück bei Delcampe versuchen unter Briefmarken Frankreich Schlagwort Postelec, hier habe ich drei Belege gefunden 19 Euro das günstigste Angebot.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Silesia-Archiv Am: 02.08.2018 22:40:07 Gelesen: 27343# 38 @  
@ zockerpeppi [#37]

Lulu, besten Dank für die Aufklärung bei dieser Hitze! Danke und weiterhin gute Sammlererfolge!

Beste Sammlergrüße Michael
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 12:47:19 Gelesen: 27033# 39 @  
Liebe Freunde,

wieder ein kleines Schmuckstück für meine internationale Poste - restante - Sammlung, das mir allerdings Rätsel aufgibt und wo ich mir hier Hilfe erhoffe.





Verfasst in Montigny (le Chartif) am 27.5.1843 wurde der Brief mit dem Landboten = O.R. = Origine Rural = Aus dem Landbezirk zur örtlich zuständigen Post nach Illiers (Illiers-Combray) ca. 6 km gebracht und dort als Portobrief mit 4 Decimes belastet. Empfänger war Monsieur Droutrot in Mortagne (Mortagne-au-Perche im Departement Orne), ca. 60 km westlich gelegen.

Der Brief zeigt einen 1D = 1 Decime - Stempel für Briefe des Landbereichs.

Meine Frage nun: Kam der 1D - Stempel in Illiers auf den Brief und bedeutete, dass der Portobrief 4D + 1D = 5D seinen Empfänger kostete, oder kam er wo anders auf den Brief, bzw. lautete die Rechnung anders?

Da er poste restane gestellt werden sollte, würde der Decime bei der Abgabe keinen Sinn machen.

Letzter Satz des Briefes: "Le facteur me pressant, je vour quitte". = Der Briefträger ist in Eile, ich mache jetzt Schluß". Hat man auch nicht alle Tage, dass der Briefträger vor einem steht und wartet, bis man seinen Brief zuende geschrieben hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Koban Am: 25.08.2018 14:12:46 Gelesen: 27022# 40 @  
@ bayern klassisch [#39]

Die rote Farbe des Décime Rural weist (ab 1834) auf die ländliche Herkunft des Briefes hin. Bei einem ländlichen Bestimmungsort wäre schwarz die Stempelfarbe. Letzteres wäre in Kombination mit Poste restante tatsächlich nicht möglich:

http://marcophilie.org/mqp-decime-rural.html

Ich folgere nun, dass der Décime Rural vom Landpost-Briefträger verwendet wurde, welcher 1 Decime direkt vom Absender des Briefes einzog. Vom Empfänger waren 4 Decimes zu entrichten.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 14:19:19 Gelesen: 27017# 41 @  
@ Koban [#40]

Hallo Koban,

also zahlte der Absender bei der Abgabe seines Briefes an den Landbriefträger 1 Decime, der dieses Geld behalten durfte, oder musste er es bei seiner Postexpedition dem Chef dort abliefern?

Den OR - Stempel führte der Landbriefträger bei sich? Er ist ja in einer andere Farbe abgeschlagen, als der 1D - Stempel.

Danke für deine Hilfe!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Koban Am: 25.08.2018 15:14:47 Gelesen: 27009# 42 @  
@ bayern klassisch [#41]

Ob der Landbriefträger solche Beträge einfach direkt behalten durfte weiss ich nicht, kann es mir aber nicht vorstellen.

Der Briefträger musste beide Stempelfarben mitführen, da er ja auch Brief zustellte auf denen er den Décime Rural dann in schwarz anbringen musste. Ja, den Origine rurale führte der Landbriefträger mit. Er zeigt den ländlichen Ursprung der Sendung an. Üblicher Weise ist dieser in schwarz abgeschlagen.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 15:30:40 Gelesen: 27003# 43 @  
@ Koban [#42]

Hallo Koban,

waren diese OR - Stempel am Körper des Landboten, oder lagen sie (wie in Bayern) in den Briefkästen bzw. bei den Gemeinden?

Bei den 1D - Stempeln in schwarz meine ich mich zu erinnern, dass diese zu zahlen waren, während die in rot schon bezahlt worden waren.

Wäre das so richtig, dann brauchte er keine 1D - Stempel mit sich zu führen und auch keine 2 Stempelkissen, weil beide Male sein Expeditor die Abstempelungen vorgenommen haben sollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Koban Am: 25.08.2018 15:52:39 Gelesen: 26997# 44 @  
@ bayern klassisch [#43]

Nach meiner Kenntnis führte der Landbriefträger beide Stempel mit. Bei dem OR bin ich mir sicher, bei dem 1D könntest Du allerdings auch Recht haben.

Ich suche noch nach einer Quelle.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 16:36:53 Gelesen: 26989# 45 @  
@ Koban [#44]

Ich danke dir - ist doch immer interessant, dieser Landpostbereich, egal bei welchem Land. Solche Briefe könnte ich sogar weltweit sammeln, wenn ich die Ahnung davon hätte. Habe ich aber nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
vals59 Am: 02.09.2018 12:11:27 Gelesen: 26837# 46 @  
@ Koban und Ralph

Das I°D Stempel wurde vom Landbriefträger überhaupt nicht benutzt. Dieser Briefträger bekommt auch nicht diesen Décime für ihn wieder. Das Postamt bringt das Stempel an und der Décime wieder bekommt, um den Landpost-Dienst zu finanzieren.

Das Postamt besitzt 2 I°D Stempel:

- Einer, mit roter Tinte benutzt ist. Für Landsammlung in einer Gemeinde ohne Postamt

- Einer, mit schwarzer Tinte benutzt ist. Für die Landzustellung nach einer Gemeinde ohne Postamt.

Diese zusätzliche Tax ist nur ein einziges Mal gerechnet, selbst wenn der Brief zwischen 2 Gemeinden ohne Postamt zirkuliert. Der Empfänger bezahlt das Porto des Briefes mehr, der Land-Décime.Das auf dem Brief eingeschriebene Porto berücksichtigt den Décime niemals.

Unten die Stempel, die im Landpost-Dienst benutzten wurden:



Im Postamt. Zusatztaxe, um den Landpost-Dienst zu finanzieren.



Im Postamt. "Correspondance Locale". Es ist an allen Briefen gebracht die innerhalb des Landzustellung Bezirkes eines Postamt zirkulieren.



Im Postamt. "Correspondance de Distribution". Es ist an allen Briefen gebracht die innerhalb des Landzustellung Bezirkes eines Hilfspostamt zirkulieren.



In Briefkästen der Landgemeinden seit 1830 (Schaffung des Landpost-Dienstes). Es muss an allen Briefen angebracht sein, die in diesen Briefkästen gesammelt sind (seit 1836 bis zu Ende 1911).



In den zusätzlichen Landbriefkästen. Wenn eine Grosse Landgemeinde mehrere Briefkästen auf ihr Gemeindebezirk einrichten ließ.



Im Besitz des Briefträgers."Origine Rurale". Es ist an allen Briefen angebracht, die direkt an Briefträger während seiner Route gegeben sind.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Koban Am: 02.09.2018 12:37:24 Gelesen: 26828# 47 @  
@ vals59 [#46]

Danke für die Richtigstellung!

http://www.museeboiteauxlettres.fr/les_objets_du__facteur_071.htm

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 02.09.2018 14:21:04 Gelesen: 26810# 48 @  
@ vals59 [#46]

Lieber Emmanuel,

vielen Dank für die erstklassige Erklärung - werde ich mir ausdrucken, wenn mein Drucker wieder geht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 16.09.2018 08:10:27 Gelesen: 26581# 49 @  
Liebe Freunde,

für meine internationale poste restante - Sammlung 1806 - 1875 konnte ich einen Zukauf melden, der mit 3 Pizzen äußerst moderat war und an dem ich viel Freude habe, auch wenn ich ihn noch nicht ganz entschlüsseln kann.



Aus dem (für mich) schönen Le Havre schickte man am 24.7.1865 einen Brief mit mehreren Wechseln an das bekannte Bankhaus Rothschild nach Paris. Die Pariser Post wusste, dass diese Briefe nicht auszutragen waren, sondern im Postamt liegen bleiben sollten, auch wenn die Absender nicht "poste restante" auf ihren Briefen vermerkt hatten!

So auch hier - kein Hinweis auf "poste restante", aber siegelseitig, daher habe ich auch einen gedrehten Scan angehängt, kann man sehr schön den "POSTE RESTANTE" - Stempel von Paris des Folgetages sehen.

Meine Fragen: Die frankierten 80 Centimes sind für Inlandsbriefe sehr hoch und müssten die 4. Gewichtsstufen darstellen (über 30 bis 40g) - ist das so richtig? Dann waren die Wechsel wohl etwas schwerer, denn heute wiegt der Brief nur 8g.

Was bedeutet der rote Pariser Stempel? Einen solchen konnte ich bisher noch nicht auf meinen Briefen nach Paris ausmachen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hettel Am: 23.01.2019 17:21:49 Gelesen: 24651# 50 @  
Hallo Frankreich-Sammler,

ich bin als Frankreich-Sammler neu in der Runde und habe leider nicht viel Ahnung (bin Bayern-Sammler).

Ich zeige hier einmal 3 Belege, zu denen ich von Euch gern Hilfe in Anspruch nehmen würde.



Es ist ein Gerichtsbrief mit Nr. 8 b, Stempel: 03.10.1851 (Fr.), Gitterrhombenstempel: (nennt man den so?)
Aufgabeort Massat
(Arrondissement Saint-Girons im Département Ariège in der Region Okzitanien in den Ausläufern der Pyrenäen)
nach ? (ich kann es nicht lesen)



Dieser Brief kommt aus den Kolonien und ist Nr. 22 a, 23 b frankiert, entwertet mit einem Rautenpunktstempel. Den Aufgabeort kann ich nicht lesen. Ich vermute Cap Vart (Kap Verde), Aufgabedatum war der 06.11.1864 (So) nach Darmstadt.

Kap Verde ist aber portugisisch. Was bedeutet der Kastenstempel ? Ich lese "Frankr. über T. ..?



Ein Brief mit Nr. 13 I g (hier habe ich schon mit den Typunterschieden meine Probleme), Rautenpunktstempel 79 Poissons 11.06.1862 (Mi) im Département Haute-Marne (Region Grand Est) nach Saint-Omer (für mich nicht lesbar). Der rückseitige Ankunftsstempel ist ebenfalls nicht lesbar.

und als letzter Beleg



Brief mit Nr. 13 II a (?), Rautenpunktstempel 1727 Lille 07.11.1862 (Fr.)
nach Comines. Obwohl ich mir große Mühe gebe - ich kann zwischen Nr. 13 I und 13 II nicht unterscheiden.

Vielleicht ist jemand von Euch behilflich. Vielen Dank im voraus.

Gruß hettel
 
Koban Am: 23.01.2019 18:59:14 Gelesen: 24619# 51 @  
@ hettel [#50]

Brief 1: Die Marke ist eine Mi 1, keine Mi 8. Der Brief ging ins 2 km entfernte CAYCHOUNET, der Stempel ist ein Rautengitterstempel. In Frankreich wird dieser Stempel als "Grille" bezeichnet.

Brief 2: NAVARRE und BEARN(die Achteckstempel) sind Namen von Paketbooten die zwischen 1860 und 1865 von und nach Südamerika, genauer Brasilien, verkehrten.
Der Bief sollte auf der Fahrt von Brasilien nach Europa, auf dem ersten Streckenabschnitt zu den Kapverden, an Bord der NAVARRE geschrieben worden sein, ILES DU CAP VERT dürfte also stimmen. Von dort weiterbefördert mit der BEARN.
Zu dem mutmasslichen Thurn und Taxischen Rahmenstempel kann ich nichts Belastbares beitragen.

Brief 3: Adressiert nach ST.DIZIER, HTE. MARNE, Type und Papierfarbe sind kaum zu erkennen, bitte besseres Bild zeigen!

Brief 4: Type und Papierfarbe sind kaum zu erkennen, bitte besseres Bild zeigen!

Zur Bestimmung der Typen schau mal hier:

https://philaseiten.wavecdn.net/up/6865810/7/1/74552c6b_h.jpeg

Gruß,
Koban
 
Setubal Am: 23.01.2019 19:38:44 Gelesen: 24606# 52 @  
Hallo Hettel,
Hallo ins Forum,

zu dem Übersee- Brief über die Cape Verden:

Meiner Meinung nach ist der Stempel Cap Verde/ Navarre nicht in Ordnung und gehört nicht auf den Brief.

Nach Salles Band 3 Post nach Südamerika:
Der Dampfer Navarre lief am 25.10. 1864 in Bordeaux aus und erreichte am 20.11. 1864 Rio de Janeiro.
Der Dampfer Bearn lief am 25.10. 1864 in Rio de Janeiro aus und erreichte am 20.11. 1864 Bordeaux.

Warum sollte ein Stempel von einer Fahrt NACH Südamerika auf einem Brief abgeschlagen werden, der nach Europa ging ?

Bei meinen Briefen, die ich aus Südamerika habe sind die französischen Stempel immer vorderseitig abgeschlagen.

Warum hier vorn der Stempel der Fahrt nach Südamerika ?

Die nächste Frage zum französischen Stempel Cap Verde:

Erst 1866 eröffnete die französische Post auf der Insel Goree (nahe Dakar/ Senegal) ein eigenes Postamt.

Die französischen Dampfer der Linie J liefen zuvor den portugiesischen Hafen Sao Vicente (weiter nördlich) auf den Cape Verden an. Ich bezweifele den französischen Stempel.

Rolf-Dieter
 
Koban Am: 23.01.2019 20:14:17 Gelesen: 24589# 53 @  
@ Setubal [#52]

Wenn der Brief auf dem Weg nach den Kapverden, lediglich aus der anderen Richtung kommend als von mir angenommen, geschrieben wurde, stimmen die Daten, oder übersehe ich etwas? Die Stempel NAVARRE und BEARN gehören zu Schiffen. Die Linienstempel J und K wurden erst im Laufe des Jahres 1865 eingeführt.

Einen Vergleichsabschlag habe ich nicht gefunden, daher möchte ich mich bezüglich der Echtheit auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Gruß,
Koban

http://marcophilie.org/tad-15-m-oct-poste-maritime.html
 
Setubal Am: 24.01.2019 07:58:38 Gelesen: 24548# 54 @  
Hallo Koban,

die beiden Schiffe fuhren einmal nach Europa - die Bearn - und das andere in Richtung Südamerika - die Navarre (die Daten aus dem Salles habe ich vermerkt).

Aus meiner Sicht unwahrscheinlich, dass der Brief daher Stempel von beiden Schiffen tragen kann.

Zu Deinen Bemerkungen der Linien:

Die Linie K war nur die Strecke zwischen Buenos Aires und Rio de Janeiro und das nur bis 1868.
Die Linie J lief zwischen Rio de Janeiro und Bordeaux, anfangs bis 1868.
Mit Eröffnung des französischen Postamtes in Goree, nahe Dakar, wurde die Linie K eingestellt - die Schiffe liefen jetzt von Buenos Aires bis Bordeaux. Ein Umladen der Briefe aus Argentinien und Uruguay in Rio de Janeiro fand nicht mehr statt.
Der Stempel mit den Linien, bzw. den Schiffsnamen wurde nur bei Aufgabe der Briefe direkt auf den Schiffen abgeschlagen. Bei der Aufgabe von Briefen in den französischen Auslandspostämtern, kamen Stempel mit der Ortsbezeichnung.

Mal ein Brief als Beispiel mit einem Stempel der Linie K:



Und ein Beispiel für die Aufgabe im französischen Postamt von Montevideo:



Und noch einer aus Buenos Ayres mit Aufgabe im argentinischen Postamt, dann Übergabe an das französische Postamt:



Rolf-Dieter
 
Setubal Am: 24.01.2019 09:14:25 Gelesen: 24532# 55 @  
Guten Morgen ins Forum,

zur französischen Schiffspost habe ich hier noch einen WUNDERvollen Brief:



Die Beschreibung des Auktionshauses:

Carta escrita a bordo de um navio em 5.3.1855 e entregue na Madeira com destino a Génova. O remetente pagou o porte marítimo de 180 réis + 18 réis pela diferença de câmbio entre a Madeira e o Continente. Foi transportada até Lisboa pelo Paquete "Solent" da Royal Mail. Seguiu depois por terra até Nice. Aí foi enviada no navio Hermus da Companhia Levant e pagou de porte 2+40c. em selos franceses. Chegou a Génova no dia 21.4.1855. Marcas "PAGO O PORTE" (por baixo dos selos), "MADEIRA" e "P.TRANSATLANTICO" (com erro no ano) em azul, "FRANCA", "ABATIDA" e "VIA DA NIZA" a preto. Várias marcas de trânsito. Falta um selo para pagar o porte territorial, mas é uma peça muito rara de História Postal.

...und meine Gründe, warum ich den nicht gekauft habe:

1. Der Stempel P.TRANSATLANTICO (Schiffsposteingang Lissabon) datiert vom 8.4. 1854.
Der Brief kam also früher an, als er geschrieben wurde.
2. Der Dampfer Hermus der Compagnie Levant war 1855 noch nicht gebaut. Er wurde erst 1857 fertig und in Dienst gestellt.
... und ein "fliegender Holländer" wird den Brief wohl nicht befördert haben.
3. Die französischen Ankerstempel wurden erst ab 1857 eingesetzt.

Rolf- Dieter
 
hettel Am: 24.01.2019 18:42:15 Gelesen: 24486# 56 @  
Hallo Koban,

ich bedanke mich ganz herzlich für die Unterstützung.

Freundliche Sammlergrüße aus Bautzen
Hettel
 
vals59 Am: 24.01.2019 18:53:26 Gelesen: 24484# 57 @  
@ Setubal [#52]

Der Dampfer Navarre lief am 25.10. 1864 in Bordeaux aus und erreichte am 20.11. 1864 Rio de Janeiro.

Ja, aber dieser Dampfer legte São Vicente/Cabo Verde am 6. November 1864 an. Wohin der Dampfer Béarn wahrscheinlich schon angekommen war.

@ hettel [#51]

Brief 4: eE handelt sich um ein 13 II.Dieser Typ ist im September 1860 ausgegeben und ersetzte den Typ I. Im November 1862 sind alle Nr. 13 Typen II.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
hettel Am: 24.01.2019 18:59:06 Gelesen: 24483# 58 @  
Hallo Emmanuel,

ebenfalls ganz herzlichen Dank für die Unterstützung,

freundliche Grüße aus Bautzen
hettel
 
hettel Am: 24.01.2019 19:18:10 Gelesen: 24484# 59 @  
Hallo Frankreichsammler,

ich zeige noch einen Beleg. Es ist ein Ballonpostbrief vom 24.10.1870 (Mo) von Paris nach La Rochelle (Départements Charentes-Maritime) an der Atlantikküste (Biskaya).



Die Ballonpostflüge wurden ja registriert und gezählt. Leider habe ich dazu keine Literatur.

Kann jemand von Ihnen bestimmen, um welchen Flug es sich gehandelt hat?

Mit freundlichen Grüßen aus Bautzen
hettel
 
Koban Am: 24.01.2019 19:52:03 Gelesen: 24473# 60 @  
@ hettel [#59]

Bitte mache nicht immer neue Themen auf, und nutze das bestehende Thema: Briefe bestimmen: Frankreich.

Der Datumsstempel PARIS CORPS LEGISLATIF passt zum Sternstempel 31, ist aber m.E. vom 21.(!)Oktober.

Demzufolge Ballon Le "Garibaldi. Start am 22.10.1870, um 11.30 Uhr, mit Aeronaut Ioglésia, einem Passagier und 6 Brieftauben an Bord, nach 40 km Landung in Quincy-Voisins(Seine-et-Marne), um 1.30 Uhr.

Gruß,
Koban

[Beiträge redaktionell zusammengefügt]
 
hettel Am: 08.02.2019 11:08:13 Gelesen: 24176# 61 @  
Liebe Frankreich-Sammler,

anbei zeige ich 2 Belege und bitte Sie um Hilfe.

1. Brief



Dieser Brief ging am 15.03.187Milour St. Anor – Nord 1 von Hirsum (Region Hauts-de-France) nach (ich lese: Milourd St. Anor – Nord ?) Frage: wie heißt der Ort?

2. Ganzsache



Diese Karte ging von Leschelle (16.02.1873) nach (ich lese: Mi Lourd sur Anor ?) Ebenfalls - wie heißt der Ort?
 
volkimal Am: 08.02.2019 11:23:50 Gelesen: 24168# 62 @  
@ hettel [#61]

Hallo hettel,

du hast den Ort fast richtig gelesen. Der Name ist "Milourd sur Anor". Heute Milourd, 59186 Anor, Frankreich.

Hier ist zum Beispiel ein Brief aus dem Ort:



Du findest ihn bei Delcampe.net wenn Du den Ort eingibst.

Viele Grüße
Volkmar
 
hettel Am: 08.02.2019 11:50:54 Gelesen: 24160# 63 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
 
hettel Am: 13.02.2019 15:06:17 Gelesen: 24054# 64 @  
Hallo Frankreich-Sammler,

anbei noch einmal ein Brief, der am 1.3.1866 nach Madrid geschrieben wurde. Ich lese "Les Ratignolles" - ich vermute Les Batignolles - jetzt ein Stadtteil von Paris (67. Quartier). Frage: lese ich richtig? Der Druck der Marke (Nr. 22 a) ist stark verschoben, so dass "EMPIRE FRANC" nicht zu lesen ist. Der Brief ist unterfrankiert und mit 24 (Centimes ?) als Nachgebühr beaufschlagt worden. Leider ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen worden.



Danke für Eure Hilfe
 
bayern klassisch Am: 13.02.2019 16:15:50 Gelesen: 24037# 65 @  
@ hettel [#64]

Hallo hettel,

der Brief lag in der 2. Gewichtsstufe, siehe die "2" oben links, war aber mit 40 Centimes nur für die 1. Gewichtsstufe frankiert. Daher der Affranchissement Insuffisant - Stempel ("Freimachung ungenügend").

Der Empfänger musste 24 Cuartos bezahlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Koban Am: 13.02.2019 17:00:53 Gelesen: 24022# 66 @  
@ hettel [#64]

Les Batignolles ist richtig. Die Verzähnung ist m.E. nicht stark genug um werterhöhend zu sein.

Marke und rote Stempelfarben zeigen Verfärbungen/Bleisulfidschäden.

Gruß,
Koban
 
hettel Am: 13.02.2019 18:05:35 Gelesen: 24012# 67 @  
Hallo Koban, hallo Ralph,

danke für Eure Mühe.

Gruß aus Bautzen
hettel
 
Detlev0405 Am: 25.10.2020 15:31:24 Gelesen: 18774# 68 @  
Hallo den Frankreichspezialisten,

ich wende mich heute mal an Euch, weil ich bei meinem Sammelgebiet in den Jahren 1920-1925 oft auf "Ungereimtheiten" stoße.



Quelle: Aukro-Philatelie

Es handelt sich dabei um Luftpostbriefe aus der genannten Zeit von Prag nach Paris oder Straßburg. Oft sind sie, wie auch dieser Brief, mit der Zusatzleistung Einschreiben versehen. Da wir hier über drei bis vierstellige Beträge reden, die erzielt werden können, erscheint mir der Komplex substantiell.

Meine konkreten Fragen an Euch:

1. Muss ein Einschreiben in Frankreich mit einem Tagesstempel quittiert werden und ein Nachweis geführt werden ?

2. Da Luftpost auch eine Zusatzdienstleistung ist - war hier auch ein Empfangsstempel zwingend vorgeschrieben ? Ab Mitte der 1920er Jahre bis zum Ende der 1.Republik finde ich bei allen Luftpostbriefen nach Frankreich Bestätigungsstempel.

Ich wäre für entsprechende Auskünfte sehr dankbar.

Gruß
Detlev
 
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