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Thema: Deutsche Post AG: Privatpost-Ausgaben oder Dienstganzsachen ?
DL8AAM Am: 03.02.2010 18:48:37 Gelesen: 13273# 1 @  
Und wieder zurück zum eigentlichen Topic "Dienstganzsachen der Deutschen Post" ;-)

Der Geschäftsbereich "1" der Deutschen Post verschickt seine PostOffice-Kataloge ja bekanntlich als Dienstganzsachen mit vorausentwerteten PlusBrief individuell GoGreen-Umschlägen (Format C6). Für den aktuellen Katalog Februar 2010 wurde nun ein neuer (Deutsche Post Privatpost-) Wertzeicheneindruck zu 1,45 € verwendet.

2009:


2010:


Vorausentwertung "53113 Bonn (a)" mit fiktivem Datum "00.00.10-18" bzw. in 2009 "00.00.09-18"



Laut dem neuen BMS soll zukünftig bei Plusbriefen mit gedruckter Voraussentwertung das Format des "Datumsstempels" zugunsten einer adaptierten Infopostwelle, diese aber in unterschiedlichsten Formen (u.a. mit Versendungsart und/oder Ortszusatz), verdrängt werden.

Also weiterhin viel Spass beim Sammeln und dabei immer ein Auge auf den täglichen Werbeposteingang. ;-)

Gruß
Thomas
 
Postgeschichte Am: 03.02.2010 19:06:23 Gelesen: 13269# 2 @  
@ DL8AAM

Hallo Thomas,

leider kann ich nicht erkennen, daß es sich bei den Abbildungen um "Dienstganzsachen" handelt. Da die Post von einer staatlichen Behörde zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen geführt wurde, kann m.E. der Begriff nicht mehr zutreffen. Die von Dir gezeigten Ganzsachen werden im Michel-Ganzsachenkatalog als Privatpost-Ausgaben der Deutschen Post AG, Bereich Briefpost bezeichnet.

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 03.02.2010 21:21:24 Gelesen: 13261# 3 @  
@ Postgeschichte

Hallo Manfred,

bisher wurden diese Ganzsachen hier noch immer unter dem Obergriff Dienstganzsache bezeichnet. Zumindest wurde dieser Topic mit "sowas" eröffnet. Wobei, wenn man die Bezeichnung "Dienst" nur auf rein staatliche Institutionen beschränkt, sollten wir vielleicht wirklich an einen Begriffswechsel denken. "Dienstbrief", dann nur noch wenn auch Postsache draufsteht ?

Das sämtliche Plusbrief-, Pluskarte- und nun auch "Plusmarke" individuell eigentlich nur Privatpostausgaben der DP sind, ist ja unstrittig. Das Problem der Nomenklar ist, ob der Präfix "Dienst-" nur für absolut rein staatliche Postdienstleister (-zweige) gilt.

Wobei wir gerade eine gewisse Vermischung sehen können. Die Plusbrief-individuell Sendungen dürfen doch inzwischen auch im internationalen Postverkehr verwendet werden, oder (meine das gelesen zu haben) ?
D.h. die UPU erkennt diese Frankturen dann wohl in dieser "Privatpost"-Form an, ähnlich der normalen "Gebühr bezahlt"-Vermerke. Werden diese "Gebühr bezahlt"-Vermerke der "Deutsche Post AG Privatpost"-Seite oder dem "hoheitlichen Postdienstleistungsunternehmen" als UPU-Mitglied zugeordnet ?

Auslandssendungen eingeliefert über normale Privatpostanbieter (wie CITIPOST, PIN etc.) gibt es ja auch, doch müssen diese über irgendein UPU-Mitgliedsunternehmen eingeschleust werden. Dabei erhalten sie erst dann den Frankturvermerk, der zur Beförderung im UPU-"Kreis" berechtigt. Die CITIPOST-Franktur reicht ja nicht aus, es kommt dann immer ein Stempel wie "POSTAGE PAID MALTA" zusätzlich drauf.

Wie werden diese (DP Privatpost) Plusbriefe bzw. Briefe mit Plusmarken (vielleicht auch nur teil-) frankiert ins Ausland weitergegeben? Kommt noch ein "Postage Paid DEUTSCHE POST" drauf? Oder reicht die Privatpostmarke der DP schon aus? Dadurch würde die DP Privatpostmarke doch eigentlich schon fast zu einer "UPU-anerkannten" (sprich "hoheitlichen Franktur") hoch-geadelt ? ;-)))

Postsendungen, die ins Ausland übergeben werden müssen mit einer Herkunftsanzeige versehen sein ("Deutschland"), sogar die Infopostwellen im internationalen Verkehr werden mit einer zusätzlichen Landesbezeichnung aufgepeppt. Die Angabe "Deutsche Post" (siehe AFS), als Identifikation des UPU-Mitgliedsunternehmens reicht wohl auch schon. Wo ist denn dann der Unterschied zwischen "Deutsche Post" in einem AFS und auf einer Privatpostmarke ? Zumindest kann das der Briefträger in Lesotho sicherlich nicht unterscheiden. Wozu auch, bekommt "er" diese ja von der hoheitlichen dt. Post zum Austragen übergeben.

Beide Arme der DP (Privatpost und "hoheitliche" UPU-Mitgliedspost) sind nicht so sauber zu trennen, wie es eigentlich im Sinne einer griffigen Nomenklatur wünschenswert (?) wäre.

Und als damals von unseren Vorvätern das Wort (Post-) "Dienstbrief" erfunden wurde, konnte sich keiner die heutige Situation vorstellen in der "die" Post zu einer semihoheitlichen Privatfirma mutieren würde. Scharfe Linien mit alten Begriffen zu ziehen, ist so nicht wirklich einfach ;-))

Aber wir sollten es aber angehen, sonst haben wir irgendwann mal das Problem, dass keiner mehr weiss vovon sein Gegenüber redet -> Man sagt das gleiche und meint was anderes....

Manfred hat da schon recht, "wir" sollten uns da mal Gedanken machen.

Gruß
Thomas
 
Henry Am: 04.02.2010 12:03:01 Gelesen: 13246# 4 @  
@ DL8AAM
@ Postgeschichte

Ihr habt recht, es wäre zur Vermeidung eines heillosen Durcheinanders tatsächlich notwendig, die Begriffsdefinitionen abzusichern. Hierzu müsste man aber zuvor erst mal definieren, was die "Staatspost" und was die "Privatpost" beinhaltet. Erst wenn das geklärt ist, kann man die Produkte zuordnen und Definitionsbegriffe festlegen.

Schon vor längerer Zeit habe ich mich aus dem Fenster gelehnt und der DPAG eine "Vermischung" der Staats- und Privatpost unterstellt, die m.E. zu Vorteilen bei der Monopolstellung führen. Ich wurde zwar kritisiert, aber ich bin dennoch dieser Meinung. Der Versuch einer "Durchleuchtung" könnte hier genauere Fronten klären.

Diese Durchleuchtung müsste aber in einem gesonderten Thread (z.B. Deutsche Post AG - Privatpost - Staatspost?

meint
Henry

[Redaktionell verschoben und mit neuer Überschrift versehen]
 
DL8AAM Am: 04.02.2010 14:08:49 Gelesen: 13236# 5 @  
@ Henry

Hi Henry,

habe gestern nochmals Gedanken gemacht. Ich meine, dass sich selbst von offizieller Seite bei "der Post" keiner wirklich Gedanken über diese Feinheiten gemacht hat. Habe den Eindruck, dass das nur eine Frage von und für theoretisierenden Hobbyisten ist. Für mich privat habe ich entschieden, dass "Machwerke" des jeweiligen Postdienstleisters der UPU-Mitglied ist und dessen "Firma" somit hoheitliche Postdienstleistungen erbringt einen anderen "hoheitlichereren" Charakter haben, als andere private Privatpostdiensterleiter. Sei es, ob die Sendungen dieser "hoheitlichereren" Privatpost portofrei ("Postsache"), zur Schau (aus Werbe- oder Hinschauzwecken) frankiert oder notwendigerweise gegen Portozahlung versendet werden. Auch haben für mich "Plusprodukte" individuell der Post (noch) einen anderen Status als Briefmarken der CITIPOST, solange Sendungen, die mit diesem Produkten frankiert werden, vom Briefträger der "Firma" ausgetragen werden, die als "hoheitlicher Rechteinhaber" Mitglied der UPU ist. Abzuwarten wäre die angekündigte öffentliche Auschreibung, welcher Postdienstleister zukünftig die "staatlichen" Deutschland-Briefmarken gewinnt. Interessant wird das, wenn die CITIPOST gewinnen würde, die "Deutsche Post DHL" aber weiterhin Mitglied in der UPU bleiben würde/könnte.

Für mich privat ist es derzeit unerheblich, wie "steuerlich" o.ä. die Postdienstleistungen der Deutschen Post in die verschiedenen Bereiche ("hoheitlich" oder "gänzlich privat") unterteilt werden. Zumal, dass für den aussenstehenden Philatestisten auch kaum korrekt zu überblicken sein dürfte. Es mag zwar noch einfach sein, die Post-Produkte an Hand des "Kassenbelegs" (Umsatzsteuerbefreit oder nicht) zu unterscheiden, problematisch wird es aber auch hier schon bei Mischformen, bei denen der Portoanteil MWSt-frei, der Umschlag aber mit MWSt behaftet ist. Oder auch bei den Plusprodukten individuell, die eindeutig briefmarken(-"ähnliche") Wertzeichen oder -eindrucke sind, aber keinen "staatlichen" Deutschland-Zusatz tragen, trotzdem vom mit "hoheitlichen Aufgaben (mit-) betrauten" Briefträger mit ausgetragen werden.

Auch beweifel ich, ob der Begriffsbereich "Privatpostmarke" bei Plusprodukten individuell überhaupt offiziell bzw. gesetzlich irgendwie auch nur ansatzweise näher bestimmt wird. Ich tippe für den "Offiziellen" ist diese identisch mit einem ordinären "Gebühr bezahlt"-Druck oder einer Infopostwelle, solange das Porto abgeführt wird...hi

Abzugrenzen wären auch "Plusprodukte individuell" (Aufdruck "Deutsche Post", d.h. die von der "privatpostigeren" Seite der Post) von "Plusprodukte kreativ" (Aufdruck "Deutschland", d.h. von "hoheitlicherer Postseite"), die vom gleichen Absender ("der Post") im wilden Wechsel verwendet werden.

Deshalb gilt für mich privat: Sendungen dieser unserer Post, die im eigenen "dienstlichen" Interesse der Post versendet werden, sind vorerst (für mich) noch Dienstbriefe, auch wenn der Portoeindruck kein "Postsache" mehr zeigt, sondern nur noch einen Druck einer Privatpostmarke individuell der Deutschen Post, einer Ganzsache kreativ oder gar eine "Infopostwelle".

My two cents. ;-)

Gruß
Thomas

FYI, ich sammle die "echten" Privatposten aber auch mit stark wachsener Begeisterung (Bedarfsbelege).
 
Henry Am: 04.02.2010 14:56:20 Gelesen: 13230# 6 @  
@ DL8AAM

Das geht bei mir im Grunde ja genauso vonstatten. Zumindest vorläufig noch. Aber die Gedanken sind schon immer im Hintergrund dabei. Und viele zusammengetragene Gedanken ergeben möglicherweise ein besseres und richtigeres Gesamtbild als Eigenüberlegungen. Von daher werde ich einer solchen Diskussion sicher mit sehr großem Interesse folgen.

Gruß
Henry
 
DL8AAM Am: 04.02.2010 16:26:26 Gelesen: 13214# 7 @  
@ Postgeschichte [#2]

Manfred,

leider kann ich nicht erkennen, daß es sich bei den Abbildungen um "Dienstganzsachen" handelt.

Richtig glücklich bin ich mit meiner Bezeichnung auch nicht, deshalb auch meine Begründungsklimmzüge, aber in

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=314&CP=0&F=1#M33

schreibst Du selbst ja auch noch

Frisch aus dem Firmenbriefkasten. Eine Plusbrief-Individuell-Dienstganzsache.

Übrigens ebenfalls für den Versandumschlag eines PostOffice Katalogs. Deshalb fühle mich mit meinem Unbehagen in der Namensgebung aber wohl in bester Gesellschaft. ;-)

Zumindest spiegelt das eine gewisse allgemeine Unsicherheit in der korrekten Einstufung wider.

Gruß
Thomas
 
Postgeschichte Am: 04.02.2010 16:32:59 Gelesen: 13213# 8 @  
@ DL8AAM [#7]

Hallo Thomas,

daß ich das geschrieben haben soll, besteite ich entschieden. :-) Der Verfasser war "privatpostsammler"!

Du befindest Dich also mit ihm in bester Gesellschaft. :-)

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 04.02.2010 16:41:34 Gelesen: 13210# 9 @  
@ Postgeschichte [#8]

Schande über mich ... Sorry, hatte die beiden Usernamen beim Durchscrollen des Threads leider vermischt.

Mein Fehler ;-(
 
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