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Thema: Bestimmung von Briefbelegen: Kuwait
Horst H. Am: 11.02.2010 13:08:31 Gelesen: 7632# 1 @  
Wer kann nähere Angaben Angaben zu diesen 2 Briefen machen?

Für den Luftpostbrief von Frankfurt nach Kuwait wird die Ursache für die Ausstanzung gesucht.

Für den Brief von Aland ist für mich die Auflagehöhe für die Zwischensteg-Ausgabe und die Nummerierung darauf von Interesse

Für nähere Angaben zu dieser Nachfrage dankt
Horst Hücke


 
petzlaff Am: 12.02.2010 17:40:51 Gelesen: 7595# 2 @  
@ Horst H. [#1]

Welche Ausstanzung?

Aus meiner Sicht ist ist das ein ganz normaler Sammlerbrief, postlagernd aufgegeben um dann irgendwann wieder rückwärts im eigenen Briefkasten zu landen.

Irgendetwas ist da ÜBERKLEBT - verbirgt sich dahinter besagte Ausstanzung?

Zu Aland: Die Schalterbögen hatten alle Zwischenstege. Die Auflage kann man wie folgt berechnen:

1) Der Druckbogen ist x Spalten mal y Reihen groß, also gibt es y Paare

2) Ich weiss nicht, wie die Schalterbogen ausgesehen haben. Wenn wir aber von 10x10er Schalterbögen ausgehen, gibt es pro 200 Marken (Druckbogen = 2 Schalterbögen) 10 Paare, bei kleineren Druckbögen entsprechend weniger (Beispiel: bei 5x5er Bögen = 50 Marken mit 5 Paaren) - reines Rechenexempel

3) Zwischenstegmarken wurden/werden fast immer über die Versandstellen verkauft (nicht nur in Aland, sondern z.B. auch in Großbritannien) und natürlich gern (bzw. fast ausschließlich) philatelistisch beeinflusst für Frankaturen oder auch wie gezeigt für Ersttagsbriefe verwendet - also nix Besonderes. ;-)

LG
Stefan
 
Kalmimaxiss Am: 13.02.2010 10:51:04 Gelesen: 7555# 3 @  


Ich zitiere aus dem Sieger-LH-Katalog:

Amtliches Loch: In die Sonderumschläge der Interessengemeinschaft Lufthansa/Aerophilatelie war das Wappen von Kuwait eingedruckt.

Die Verwendung dieses Wappens ist nicht zulässig.Die Postverwaltung des Fürstenstums Kuwait lies deswegen aus den Umschlägen ein Loch von ca. 20 mm Durchmesser ausstanzen und auf diese Weise das Wappen entfernen. Dieses Loch ist nicht als Beschädigung zu werten, sondern Briefe mit dem amtlich ausgestanzten Loch werden in der Regel besser bewertet und sind gesuchter als normale Briefe.


P.S.: Auf dem abgebildeten Beleg sieht es aber eher nach einer Überklebung des Wappens aus.
 
petzlaff Am: 13.02.2010 11:32:11 Gelesen: 7546# 4 @  
@ Kalmimaxiss [#3]

Die Erklärung des Hintergrundes ist schon interessant, auch wenn mich zusätzlich interessiert, warum die Verwendung des Wappens nicht zulässig war.

In diesem Zusammenhang würde mich allerdings dann doch interessieren, woran man ein "amtliches" Loch eindeutig erkennen und von einem "nichtamtlichen", sprich nachträglich manipuliertem Loch unterscheiden kann.

LG, Stefan
 
Kalmimaxiss Am: 13.02.2010 13:47:24 Gelesen: 7532# 5 @  
@ petzlaff

Zur weiteren Erleuchtung kannst Du Dich gerne mal bei der ILA (Interessengemeinschaft LH-Aerophilatelie) über diese E-Mail-Adresse erkundigen:

ila-moenchengladbach@email.de
 
Kalmimaxiss Am: 15.02.2010 23:56:47 Gelesen: 7447# 6 @  
Ich habe mich in der Zwischenzeit selbst bei der ILA kundig gemacht und bekam von ihrem Vorsitzenden, Herrn Mertens, diese sehr ausführliche Informationen - dafür von hier noch einmal herzlichen Dank!:

Die ILA legte damals die Umschläge für diesen Flug auf und druckte das Kuwaitische Staatswappen ein. Dieses Staatswappen durfte jedoch nur von der Regierung (für postalische Zwecke) für offizielle Regierungsumschläge verwendet werden. Als die vorgefertigten Karten nun in Kuwait ankamen wurde fast eine "Staatsaffaire" daraus. Es gab sogar diplomatische Probleme und es wurde der Lufthansa mit Entzug der An- und Überflugrechte gedroht. Nur durch viel Verhandlungsgeschick wurde damals erreicht, dass dieses Wappen aus allen Belegen in Kuwait durch ein staatliches Unternehmen ausgestanzt wurde.

Übrigens scheint es nur so, dass auf dem abgebildeten Beleg das Wappen überklebt ist. Dies liegt am Scanner, der je nach Lichteinfall eine andere Schattenwirkung zeigt, und so den Eindruck hinterlässt, das Loch würde einen "positiven" Schatten werfen.

Es wurden aber nicht alle Belege ausgestanzt, im Besitz von Werner Dohmen war ein echt beförderter Beleg, bei dem die Stanzung nicht erfolgreich war. Man konnte zwar sehen, dass die Stanzform "zugeschlagen" hatte, doch aus irgendwelchen Gründen wurde das Papier nicht durchtrennt. Diesen Beleg habe ich selbst gesehen, weiß aber nichts über den Verbleib.

 
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